Fazit:
Zwei Schüsse, zwei Tore. Die SpVgg Greuther Fürth präsentiert sich im Karlsruher Wildpark nach einer für einen Tabellenführer unwürdigen Leistung eiseskalt. Über die komplette Spieldistanz waren die Hausherren die bessere Mannschaft, hatten die besseren Möglichkeiten und stehen am Ende doch mit leeren Händen da. Bis zur 70. Minute steckte den Franken das Montagabendspiel noch gehörig in den Knochen. Dann aber schlug Kraus nach einer Ecke zu und Drexler machte schließlich den schmeichelhaften Siegtreffer für das Kleeblatt. Damit gewinnt Fürth auch das zweite Topspiel innerhalb von vier Tagen und ziert nun unangefochten mit zwölf Punkten die Tabellenspitze. Der KSC muss sich dagegen nicht grämen. Die Mannschaft von Markus Kauczinski kann stolz auf das Geleistete sein. Schönen Abend noch!

Alibaz hat nochmal die große Chance auf das 2:2! Aus 20 Metern kommt der Angreifer völlig freistehend zum Abschluss und setzt die Kugel um Millimeter rechts vorbei. Danach ist Schluss! Fürth entführt zum ersten Mal seit 1999 wieder drei Punkte aus Karlsruhe.

Zwei Minuten gibt es als Nachspielzeit. Peitz will gegen Kraus in den gegnerischen Strafraum eindringen, wird aber astrein vom Verteidiger vom Ball getrennt. Die Hausherren wirken nun schon etwas verzweifelt.

Mudrinski fast mit dem 3:1! Das wäre dem Guten dann wohl auch ein bisschen zu viel gewesen. Nach einer Ecke von rechts kommt der Stürmer am linken Pfosten zum Kopfball und setzt ihn nur haarscharf links vorbei. Orlishausen hätte da wohl keine Chance mehr gehabt.

Nun auch der letzte Wechsel bei den Hausherren: Manuel Torres kommt für Gaetan Krebs. Ob es noch was bringt?

Tooor für SpVgg Greuther Fürth, 1:2 durch Dominick Drexler
Was sind diese Fürther eiskalt! Da spielen sie das wohl mit Abstand schlechteste Spiel der Saison und drehen, wie schon gegen Lautern, die Partie! Sparv wird im Mittelfeld nicht angegriffen, bedient Drexler flach vor dem Sechzehner. Der Angreifer spielt den Doppelpass mit KSC-Verteidiger Klingmann, zieht aus 15 Metern ab und trifft ziemlich zentral zum 2:1 für das Kleeblatt! Orlishausen sah da nicht gut aus.

Und wieder der KSC! Peitz dringt mit großem Willen rechts in den Strafraum ein und gibt von der Grundlinie flach nach innen. Hesl fängt aber gekonnt ab. Und das war wichtig, denn hinter ihm standen Hennings und Dulleck ziemlich blank.

Da muss Dulleck mehr draus machen! Nach einer schwachen Kopfballabwehr von Fürstner kommt der Angreifer links im Strafraum freistehend zum Abschluss. Hesl kann den zentralen Versuch aber sicher halten.

Gelbe Karte für Dominic Peitz (Karlsruher SC)
Peitz geht von hinten in die Beine von Šukalo. Klare gelbe Karte.

Frank Kramer tätigt seinen letzten Wechsel und bringt Trinks für Azemi. Der Stürmer hatte heute einen gebrauchten Tag. Kaum etwas gelang ihm.

Gelbe Karte für Dominick Drexler (SpVgg Greuther Fürth)
Drexler sieht für ein Allerweltsfoul an Krebs die gelbe Karte. Etwas kleinlich von Schiedsrichter Dankert.

Damit kommt es in den letzten zehn Minuten nochmal zu einem offenen Schlagabtausch. Die Fürther haben ja auch lange genug gebraucht, um im Spiel anzukommen. Nun aber erstmal wieder der KSC: Dulleck setzt sich links schön gegen Fürstner durch und will die Kugel sehenswert ins lange Eck schlenzen. Sein Versuch geht aber gut einen Meter drüber.

Tooor für SpVgg Greuther Fürth, 1:1 durch Kevin Kraus
Ist das eiskalt! Da gelingt den Fürthern absolut nichts und dann kommen sie mit dem ersten Schuss zum Ausgleich! Stieber tritt einen Eckball von links an den kurzen Pfosten. Dort verlängert Klingmann unglücklich an den Elfmeterpunkt, wo Kraus völlig freistehend zum Abschluss kommt und durch zwei Abwehrspieler hindurch zum 1:1 vollendet.

Šukalo kommt rechts im Sechzehner des KSC zum Abschluss und der wäre richtig gut gekommen, hätte sich Mauersberger nicht noch in den Schuss geworfen! Mit gemeinsamen Kräften können die Hausherren klären.

Mutig von Klingmann! Alibaz setzt den Rechtsverteidiger auf dem Flügel in Szene. Der Mann mit der Nummer 2 versucht es, wie schon Vitzthum beim 1:0, mit dem Schuss in Richtung Hesl. Diesmal ist der Fürther Schlussmann aber zur Stelle und kann parieren.

Tom Weilandt machte eine äußerst schwache Partie und wird nun folgerichtig ausgewechselt. Dominick Drexler kommt dafür in den letzten gut 20 Minuten auf den Platz.

Wieder die Hausherren! Alibaz wird vor dem gegnerischen Strafraum nicht angegriffen, zieht einfach mal ab und verfehlt Hesls Kasten nur um Zentimeter! Glück für die Franken.

...Gordon kommt an die Hereingabe von Alibaz und will danach ein Handspiel von Kraus gesehen haben. Der Innenverteidiger hatte die Hand aber vor der Brust. Kein Strafstoß! Der Schuss des Karlsruher geht schließlich weit links vorbei.

Gelbe Karte für Stephan Fürstner (SpVgg Greuther Fürth)
Fürstner legt den neuen Mann Dulleck und sieht Gelb. Gute Freistoßposition für die Hausherren vom linken Flügel...

Koen van der Biezen wandelte nach mehreren Ellenbogenschlägen am Rande des Platzverweises. Markus Kauczinski nimmt seinen Stürmer vom Feld und bringt Patrick Dulleck für ihn.

Frank Kramer hat genug gesehen und stellt wieder auf das bewährte 4-4-2 um. Ognjen Mudrinski kommt für den schwachen Daniel Brosinski. Tom Weilandt rückt dafür aus der Zentrale auf den rechten Flügel.

Immerhin mal ein Schussversuch der Gäste. Weilandt kommt nach einer Ablage von Azemi aus 20 Metern zum Schuss. Der Ball wird zur Ecke geklärt. Nach dieser haben die Hausherren keine Probleme, die Kugel aus der Gefahrenzone zu befördern. Schwach.

Gelbe Karte für Tom Weilandt (SpVgg Greuther Fürth)
Weilandt verliert den Ball gegen Vitzthum, zupft und zerrt dann an dessen Trikot. Dafür gibt es Gelb.

Man muss dem KSC ein Kompliment aussprechen. Die Truppe von Markus Kauczinski verteidigt glänzend, wird gegen träge wirkende Fürther aber auch nicht wirklich defensiv gefordert. Das Publikum ist äußerst zufrieden und feuert seine Mannschaft nach Kräften an. Tolle Stimmung im Wildpark.

Am Bild der ersten Hälfte hat sich nicht viel verändert. Fürth wirkt jetzt zwar etwas engagierter, bekommt nach vorne aber weiterhin überhaupt nichts hin. Das ist zu wenig, um aus Karlsruhe etwas zu entführen.

Van der Biezen behauptet den Ball im Halbfeld schön gegen Fürstner, schickt den aufgerückten Peitz auf den linken Flügel. Die flache Hereingabe des defensiven Mittelfeldmanns findet beinahe Hennings am Elfmeterpunkt, aber Mavraj geht entschlossen dazwischen und klärt.

Schönes Dribbling von Alibaz, der sich im Mittelfeld gegen zwei Mann durchsetzt und schließlich aus 22 Metern abzieht. Der Schuss fliegt allerdings weit über das Tor von Hesl. Keine Gefahr.

Weiter geht's! Keine Wechsel auf beiden Seiten. Vor allem auf Seiten der Gäste verwundert das doch sehr. Das Experiment mit nur einer Spitze ging beim Kleeblatt bisher alles andere als auf.

Halbzeitfazit:
Eine unterdurchschnittliche erste Halbzeit geht mit einer kuriosen 1:0-Führung für Karlsruhe in die Pause. Die Hausherren zeigen in einem schwachen Spiel den etwas stärkeren Zug nach vorne und gingen durch eine "verunglückte" Flanke von Vitzthum in Front. Von den Gästen, bislang mit drei Siegen aus drei Spielen, ist überhaupt nichts zu sehen. Viel Arbeit, die da auf Trainer Frank Kramer zukommt. Markus Kauczinski kann dagegen recht zufrieden sein. Hoffen wir, dass es nach dem Wechsel etwas spannender wird. Bis gleich!

Gelbe Karte für Tim Sparv (SpVgg Greuther Fürth)
Nun sieht Sparv auf Seiten der Gäste die gelbe Karte. Nach einem Ellenbogencheck gegen Peitz wird der Nationalspieler Finnlands verwarnt.

Gelbe Karte für Koen van der Biezen (Karlsruher SC)
Koen van der Biezen steigt im Mittelfeld von hinten in den Hacken von Goran Šukalo. Diese erste gelbe Karte der Partie kann man geben.

Tooor für Karlsruher SC, 1:0 durch Michael Vitzthum
Und auch das ist irgendwie bezeichnend! Vitzthum will die Kugel eigentlich vom linken Flügel nach innen zu Hennings flanken. Dieser Versuch missglückt dem Verteidiger aber augenscheinlich - denkste! Der Ball wird länger und länger und senkt sich schließlich hinter dem verdutzten Fürther Schlussmann Hesl ins lange Eck. Was für ein kurioser Treffer! Verdient ist dieser aber durchaus.

Die Hausherren agieren in ihren Offensivaktionen um einiges zwingender als die Gäste. Das Problem ist nur, dass das nicht allzu schwer ist. Fürth findet im Angriff so gut wie nicht statt. Eine enttäuschende Leistung des Absteigers.

Wieder ist es ein Freistoß, der die Gäste in die Bredouille bringt. Peitz steht da nach der Hereingabe von Alibaz am rechten Pfosten, aber gegen Šukalo zieht der Karlsruher den Kürzeren.

Es ist schon irgendwie bezeichnend, dass die bisher einzige Chance des Spiels aus einer Standardsituation resultierte. Aus dem Spiel heraus geht auf beiden Seiten wenig bis gar nichts. Und wenn etwas geht, dann bei den Hausherren. Von der Spielvereinigung hatte man sich doch etwas mehr erwartet.

Wo sind die Fürther? Vom Tabellenführer kommt bislang noch überhaupt nichts. Fehlpässe im Aufbauspiel, vorne zu unkonzentriert. Das kann Trainer Frank Kramer nicht gefallen. Nun liegt es Routiniers wie Šukalo oder Mavraj, ihre Mannschaft aufzurütteln.

Van der Biezen schiebt die Kugel aus einem Meter drüber!! Wie kann er den denn nicht machen?! Freistoß Karlsruhe aus dem linken Halbfeld. Der Ball kommt hoch nach rechts in den Strafraum, wo Mauersberger mustergültig per Kopf in die Mitte legt. Hesl ist geschlagen, van der Biezen muss nur noch einschieben und vollbringt das Kunststück, die Kugel freistehend aus einem Meter über das Tor zu setzen! Sowas passt in jeden Saisonrückblick.

Gefährliche Ecke der Hausherren! Vitzthum schlägt die Kugel hoch an den langen Pfosten. Peitz versucht, noch irgendwie an den Ball zu kommen, sodass Kraus hinter ihm etwas überrascht ist. In höchster Not kann der Innenverteidiger aber doch noch klären. Das war wichtig, denn Hennings lauerte da hinter ihm auf die Schussmöglichkeit aus bester Position.

Zu ungenau gespielt von Yabo! Über links macht der Mittelfeldmann erneut Betrieb, will Hennings im Sechzehner in Szene setzen, spielt dann aber einen viel zu ungenauen Pass. Kraus kann die Kugel aus der Gefahrenzone befördern.

Fast schon sehnsüchtig wartet man inzwischen auf den ersten, ernsthaften Torschuss der Partie. Für den KSC-Innenverteidiger Jan Mauersberger ist diese Partie übrigens eine besondere. Zwischen 2006 und 2010 kickte der bei Bayern München ausgebildete Mann in Franken.

Weiterhin neutralisieren sich beide Mannschaften im Mittelfeld. Immerhin hat sich der Gästeblock nun sichtbar gefüllt. Viele der gut 1000 mitgereisten Fans steckten noch im Stau. Nun ist also auch für Stimmung von beiden Seiten gesorgt.

Von einem Spitzenspiel hat die Partie leider noch nichts. Bei sommerlichen Temperaturen ist kaum Tempo im Spiel, viele Fehlpässe sorgen in den Offensivreihen beider Mannschaften dazu, dass beide Torhüter noch nichts zu tun bekommen haben.

Die Kleeblättler haben extrem viel Ballbesitz, kontrollieren die Partie, konnten sich aber noch keine nennenswerte Chance herausspielen. Die Defensive der Hausherren steht gewohnt sicher und lässt noch nichts zu.

Gute Chance für den KSC! Yabo setzt sich zunächt links schön gegen Fürstner durch und sieht Krebs im Rückraum. Der Franzose kommt mit Tempo, schießt aus spitzem Winkel, bleibt aber an Kraus hängen. Peitz setzt nach, befindet sich rechts im Sechzehner, doch auch hier können die Gäste klären. Da fehlte jeweils nicht viel zum direkten Abschluss auf das Tor.

Fürth hat in den ersten Minuten viel Ballbesitz. Karlsruhe kann nur zusehen und reagieren. Die Gäste bekommen nun einen Freistoß vom rechten Flügel. Die Hereingabe von Stieber kann die KSC-Defensive nach vorne abwehren, wo Gießelmann aus 25 Metern zum Nachschuss kommt. Orlishausen hält sicher.

Der Ball rollt! Die Hausherren treten ganz in Weiß an, die Gäste in Grau-Blau.

Etwa 17.000 Zuschauer haben sich im Wildparkstadion eingefunden. Der passende Rahmen für diese Top-Begegnung. Freuen wir uns auf eine hoffentlich spannende Partie!

Schiedsrichter der Partie ist Bastian Dankert. Seine Assistenten heißen Markus Häcker und Norbert Giese.

30-mal standen sich Karlsruhe und Fürth in der zweiten Liga nun schon gegenüber. In Baden gibt es für die Weiß-Grünen aber nun schon länger nicht mehr wirklich etwas zu holen. Der letzte Sieg datiert vom 15. Dezember 1999. Damals siegten die Kleeblättler mit 1:0. Danach gab es im Karlsruher Wildpark fünf Siege des KSC sowie vier Remis. Allerdings: In den letzten fünf Spielen konnten auch die Badener nicht mehr gegen Fürth gewinnen. Eine Serie könnte heute also reißen.

Der Absteiger aus Fürth und dessen Trainer Frank Kramer bauen das System gezwungenermaßen um. Anstelle des gewohnten 4-4-2 treten die Franken heute im 4-2-3-1 an. Wie bereits erwähnt, wird Nikola Đurđić also nicht durch Ognjen Mudrinski ersetzt, sondern durch Stephan Fürstner. Der gelernte defensive Mittelfeldmann wird höchstwahrscheinlich rechts hinten verteidigen. Daniel Brosinski rückt damit ins rechte Mittelfeld, während Tom Weilandt auf die Position hinter Ilir Azemi rotiert.

KSC-Trainer Markus Kauczinski muss heute auf einen Torschützen vom vergangenen Wochenende verzichten. Ilian Micanski muss wegen Wadenproblemen passen. Der Bulgare, der auch deshalb nur einen Kurzeinsatz für seine Nationalmannschaft absolvierte, wird durch die etatmäßige Nummer drei, Rouwen Hennings ersetzt. Es ist die einzige Veränderung im System des Aufsteigers.

Die heutigen Hausherren aus Karlsruhe stehen schließlich nicht zu Unrecht auf dem zweiten Tabellenplatz. Nach dem Betriebsunfall "Dritte Liga" schicken sich die Badener an, eine Überraschungsmannschaft zu werden. Mit einer konzentrierten Defensive und Abgezocktheit im Sturm konnte man zuletzt auswärts beim FSV Frankfurt (1:0) und in Ingolstadt (2:0) gewinnen. Zuhause konnte man aber noch kein Pflichtspiel für sich entscheiden. Im Pokal gegen Wolfsburg gab es ein 1:3, gegen St. Pauli ein 0:0. Nun soll gegen Fürth mindestens der erste Heimzähler her. Ansonsten müssten die Blau-Weißen nämlich weiterhin in der Fremde siegen.

Vor allem Mergim Mavraj und Zsolt Korcsmár, die für die heutige Partie in den Kader berufen wurden, standen lange auf der Kippe. Die eigentliche Hiobsbotschaft gab es für die Fürther aber bereits am Dienstag. Stürmer Nikola Đurđić riss sich im Spiel gegen den FCK das rechte Kreuzband und fällt mehrere Monate aus. Ersatz wird bereits fieberhaft auf dem Transfermarkt gesucht. Bis dahin sollen es Ilir Azemi und vor allem Ognjen Mudrinski richten. Der serbische Landsmann von Nikola Đurđić machte am Montag nach seiner Einwechslung gleich mal den Siegtreffer, sitzt heute aber zunächst auf der Bank.

Montag Spitzenspiel, Freitag Spitzenspiel. Der Terminplan der SpVgg Greuther Fürth hat es derzeit in sich. Vor vier Tagen hatte man noch den 1. FC Kaiserslautern im Ronhof zu Gast. Der von den meisten Trainern genannte Favorit auf den Aufstieg musste allerdings als Verlierer vom Platz gehen. Nach einem 0:1-Rückstand schafften es die Kleblätter nämlich, die Partie zu drehen und am Ende noch mit 2:1 zu siegen. Das gab in einer schweren Woche, in der die Nationalspieler Mergim Mavraj (Albanien), Zsolt Korcsmár (Ungarn) und Thomas Pledl (U19 Deutschland) teilweise drei Spiele innerhalb von vier Tagen absolvieren müssen, natürlich Selbstvertrauen.