Fazit
Energie Cottbus geht aus einem nervenaufreibenden, umkämpften und lange Zeit völlig offenen Abstiegs-Duell gegen Arminia Bielefeld mit 3:1 als Sieger vom Platz. Was haben die Zuschauer nicht alles erlebt: Harte Zweikämpfe, hochkochende Emotionen, zahlreiche verpatzte Torchancen der Gastgeber, einen Platzverweis und insgesamt vier Treffer. Bielefeld agierte mindestens auf Augenhöhe, vergab allerdings beste Chancen. Energie nutzte hingegen die sich bietenden Gelegenheiten und liegt nun nur noch zwei Pünktchen hinter den Ostwestfalen.

Tooor für Energie Cottbus, 1:3 durch Boubacar Sanogo
Das ist die endgültige Entscheidung! Banović hebt die Kugel aus dem rechten Mittelfeld ans rechte Strafraumeck der Gastgeber. Ortega eilt aus seinem Kasten, schießt den Angreifer aber nur an. Sanogo schiebt die Kugel damit unfreiwillig am Schlussmann vorbei, ist gerade noch so vor Appiah am Leder und befördert das Spielgerät im Fallen über die Linie.

Tooor für Energie Cottbus, 1:2 durch Stephan Salger (Eigentor)
Welch ein Glück für Energie, welche eine Tragik für die Gastgeber! Stiepermann knallt die Kugel von der Strafraumgrenze flach halbrechts aufs Tor. Schlussmann Ortega ist unten, lässt aber nach vorne abprallen. Das Leder trifft Salger und prallt vom Bein des Verteidigers ins eigene Tor.

Gelbe Karte für Sven Michel (Energie Cottbus)

Klos kommt nicht zum Abschluss! Der Angreifer steht vor dem Fünfer und nimmt eine halbhohe Hereingabe von links in Empfang. Klos hält den Ball hoch, ist allerdings von drei Abwehrspielern umringt. Der folgende Schuss des Stürmers landet nur bei einem Gegenspieler.

Momentan hätte die Ostwestfalen Dresden sogar überholt und stünde auf dem Relegationsrang. Doch diese Messe ist längst noch nicht gelesen.

Bielefeld wittert nun die Möglichkeit, hier in Unterzahl sogar noch zu gewinnen! Die Fans sind laut, die Spieler motiviert, doch was kann Cottbus entgegensetzen?

Gelbe Karte für Marco Stiepermann (Energie Cottbus)
Stiepermann grätscht Jerat zu Boden sieht den nächsten Karton.

Tooor für Arminia Bielefeld, 1:1 durch Kacper Przybyłko
Jetzt ist was los auf der Alm! Schönfeld wird im Halbfeld in Szene gesetzt und leitet das Leder direkt durch die Schnittstelle der Innenverteidigung weiter in den Lauf von Przybyłko. Der Pole ist allein durch, läuft auf Keeper Renno zu und tunnelt den Schlussmann!

Netter Versuch, aber nicht mehr... Tim Jerat schlenzt die Kugel aus dem rechten Halbfeld auf den Kasten der Lausitzer, doch das Spielgerät senkt sich erst hinter dem Tor zu Boden.

Die Fans auf der Alm sind trotz allen Widrigkeiten da und feuern die eigene Mannschaft lautstark an. Profitieren die müden Arminen von den Sprechchören?

Langsam zollen die zehn Bielefelder dem hohen Tempo Tribut und lassen Cottbus häufiger bis weit in die eigene Hälfte eindringen. Die Gastgeber scheinen auf Risiko zu spielen.

Knapp zwanzig Minuten bleiben den Ostwestfalen hier noch, um diesen Rückstand zu drehen und zumindest zu egalisieren. Kommen die Gastgeber zurück? Oder setzt sich die Aufholjagd von Energie fort?

Solche Zuspiele können nicht zum Erfolg führen! Appiah marschiert rechts außen einmal mehr bis fast zur Grundlinie und setzt zur Flanke ins Zentrum an. Doch die Kugel fliegt viel zu weit und ist für Stürmer Klos unerreichbar.

Die Partie ist aktuell sehr oft unterbrochen, da sich ein Foul ans Andere reiht. Energie hält die Gastgeber damit geschickt vom eigenen Sechzehner weg.

Fußballerisch ist dieses Duell natürlich eher mau, doch darum geht es auf der Alm auch niemandem. Man will Arminia siegen sehen, um auch im nächsten Jahr in der Zweiten Bundesliga spielen zu dürfen. Die mitgereisten Cottbusser werden dies im Bezug auf die Ostdeutschen genauso sehen.

Dass die Zuschauer hier einen wahren Abstiegskrimi erleben, steht außer Frage. Die Partie ist umkämpft, die Zweikämpfe werden sehr hart geführt und die Emotionen beginnen langsam, hochzukochen.

Die Gastgeber lassen sich nicht groß von dem Platzverweis beeindrucken und drängen weiterhin auf den Ausgleich. Doch es bleibt dabei: Bielefeld kommt nicht richtig durch, der letzte Pass sitzt so gut wie nie.

Gelb-Rote Karte für Jan Fießer (Arminia Bielefeld)
Die Arminia muss nun nur noch zu zehnt auskommen! Fießer zehrt im Mittelfeld am Trikot von Sanogo und geht dem Angreifer schließlich auch noch von hinten in die Beine. Der bereits verwarnte Akteur sieht für dieses Foulspiel seine zweite Karte und fliegt vom Platz.

Bielefeld kommt! Appiah marschiert bis fast zur rechten Eckfahne und flankt die Kugel dann hoch an den zweiten Pfosten. Dort schraubt sich Klos in die Höhe, köpft aber kurz vor der Torlinie nur Gegenspieler Möhrle an.

Gelbe Karte für Ivica Banović (Energie Cottbus)
Schönfeld rennt sich in der Hälfte der Gäste fest und hat Glück, dass Banović ihn am Trikot zu Boden zieht. Dafür gibt es die nächste Karte.

Cottbus kann es sich mit der Führung im Rücken natürlich leisten, den Fokus auf die Defensivarbeit zu richten. Bielefeld kommt momentan nicht durch.

Die Gastgeber agieren, genau wie vor dem Pausenpfiff, druckvoll und drängen auf einen Treffer. Trotzdem ist die Verunsicherung der heute in rot spielenden Ostwestfalen spürbar.

Der zweite Spielabschnitt läuft! Beide Teams stehen personell unverändert auf dem Rasen.

Halbzeitfazit
Energie Cottbus führt zur Pause eines umkämpften Duells glücklich mit 1:0 gegen Arminia Bielefeld. Die Gastgeber aus Ostwestfalen waren das über weite Strecken bessere Team, scheiterten aber des öfteren mitunter kläglich vor dem Tor der Lausitzer. Cottbus wurde meist nach Standards gefährlich und so verwundert es auch nicht, dass die Ostdeutschen den Führungstreffer nach einem Freistoß erzielten. Für Bielefeld ist allerdings noch nichts verloren, denn die Hausherren konnten sich einige gute Chancen erspielen und wirkten allzeit gefährlich.

Wahnsinn! Die Arminia scheitert schon wieder frei vor dem Tor! Appiah ist rechts außen durch und legt das Spielgerät anschließend flach an den Elfmterpunkt. Klos steht mutterseelenallein vor dem Gehäuse, kickt aber am Leder vorbei! Am langen Pfosten bekommt Lorenz die zweite Chance, knallt die Kugel allerdings über den Querbalken!

Gelbe Karte für Ahmed Madouni (Energie Cottbus)
Ein taktisches Foul beschert dem Winter-Neuzugang der Lausitzer eine Verwarnung.

Da muss Bielefeld viel mehr draus machen! Hille marschiert rechts in den Strafraum ein, verstolpert dann aber den Ball. Der Flügelflitzer kratzt aber noch die Kurve und befördert das Leder irgendwie in die Mitte des Sechzehners. Dort steht Lorenz vor dem leeren Tor, trifft das Spielgerät aber nicht richtig und schießt links vorbei.

Dieser Rückstand ist aus Sicht der Ostwestfalen sicherlich unglücklich, da die Arminia eigentlich die bessere und gefährlichere Mannschaft darstellte. Doch momentan ist Cottbus am Drücker.

Und es war tatsächlich ein Standard, der den Gästen zum Glück verhalf. Warum allerdings ausgerechnet Boubacar Sanogo sträflich frei im Sechzehner stehen durfte, bleibt wohl ein Geheimnis der Bielefelder Hintermannschaft.

Tooor für Energie Cottbus, 0:1 durch Boubacar Sanogo
Plötzlich steht der mitgereiste Gästeanhang Kopf! Stiepermann schlenzt einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld einfach zentral vor den Kasten von Ortega. Weil sich kein Abwehrspiele für Sanogo zuständig fühlt, kann der Angreifer gemütlich in die Höhe steigen und muss die Kugel anschließend per Kopf nur noch in die Maschen drücken.

Wenn bei den Gästen etwas geht, dann zumeist über die linke Seite: Jendrišek und Michel tanken sich auf dem Flügel immer wieder bis weit in die Hälfte der Arminia durch, doch die Flanken finden selten einen Abnehmer.

Die Lausitzer setzten nun die Außenspieler häufiger in Szene. Doch Bielefeld steht hinten sehr kompakt und lässt aktuell so gut wie nichts zu.

Das Geschehen auf dem Rasen hat sich etwas beruhigt. Die Arminia gönnt sich eine kleine Verschnaufpause.

Die Gäste kommen immer nur nach Standards vor das Gehäuse der Ostwestfalen. Und ruhende Bälle sehen die Fans hier zu genüge, denn dieses Duell ist umkämpft und körperbetont.

Die Gastgeber übernehmen nun die Spielkontrolle und drängen auf den ersten Treffer dieser Begegnung. Cottbus schwimmt momentan hinten.

Bielefeld verpasst die Führung nur knapp! Klos setzt sich links an der Grundlinie gegen Möhrle durch und schiebt das Leder auf dem Boden sitzend in den Rücken der Abwehr. Dort hat Fießer viel Platz, doch der Armine knallt die Kugel aus vollem Lauf rechts neben das Tor!

Gelbe Karte für Erik Jendrišek (Energie Cottbus)
Jendrišek steigt überhart in einen Zweikampf im Mittelfeld ein und sieht den Gelben Karton. Buljat und Jendrišek fehlen übrigens nächste Woche gegen die Löwen gelbgesperrt.

Gelbe Karte für Jurica Buljat (Energie Cottbus)
Buljat leistet sich das nächste taktische Foulspiel und wird dafür verwarnt.

Der Pfosten rettet der Arminia die Null! Nach besagtem Foul schlägt Rivić den ruhenden Ball halbhoch in den Sechzehner. Schönfeld versucht, seinen Fuß in diese Hereingabe zu halten, um die Situation zu bereinigen. Doch der Bielefelder macht es nur deutlich gefährlicher: Die Kugel prallt vom Fuß des Mittelfeld-Akteurs ans Aluminium!

Gelbe Karte für Jan Fießer (Arminia Bielefeld)
Fießer bringt Jendrišek im Zuge eines Konters der Gäste zu Fall und sieht die erste Gelbe Karte dieser Partie.

Die Gastgeber nähern sich an! Marc Lorenz dringt links in den Strafraum ein, marschiert bis auf die Höhe des Fünfers und versucht es mit einem Flachschuss ins kurze Eck. Torhüter Rene Renno ist aber rechtzeitig unten und hält das Leder sicher fest.

Bisher durften die anwesenden Zuschauer noch keine nennenswerte Torchance bestaunen. Die Arminia verfügt über etwas mehr Spielanteile, wird aber nicht wirklich gefährlich.

Ein Freistoß, der länger und länger wird, ist oft gefährlich! Lorenz zirkelt einen ruhenden Ball aus dem rechten Halbfeld in den Sechzehner der Gäste. Die Kugel flattert an Freund und Feind vorbei und geht schließlich am langen Pfosten vorbei ins Toraus.

Diese Partie zeichnet sich bereits nach wenigen Minuten durch harte Zweikämpfe und nach außen getragene Emotionen aus. Die Zuschauer sehen Abstiegskampf pur!

Beide Teams versuchen es durch die Mitte. Die Gastgeber suchen Angreifer Klos, bei Cottbus segeln viele Zuspiele in die Richtung von Sanogo. Bisher fehlt beiderseits aber noch die Präzision.

Zu Beginn prägen viele Fehlpässe das Bild auf der Alm. Dass sämtliche Akteure wissen, worum es geht, zeigt allerdings bereits die hohe Einsatzbereitschaft der Spieler.

Das Leder rollt! Bielefeld präsentiert sich ausnahmsweise komplett in rot, da die Ostwestfalen ein Jubiläumstrikot zu Ehren der Stadt tragen. Cottbus läuft im schwarzen Dress auf.

Da momentan vieles bei den Lausitzern passt, wechselt Übungsleiter Böhme nur auf einer Position: Bittroff nimmt zunächst auf der Bank Platz, Madouni beginnt für seinen Kollegen in der Innenverteidigung.

Zum Personal: Heimcoach Meier nimmt gleich vier Änderungen im Vergleich zur Vorwoche vor. Burmeister und Feick stehen neu in der Viererkette, weil Hornig und Savić verletzt passen mussten. Schütz und Hille beginnen im Mittelfeld für Riese und Sahar auf dem Rasen.

In der Hinrunde schoss Cottbus die Ostwestfalen mit 4:2 aus dem Stadion der Freundschaft und beendete mit diesem Resultat die zuvor beeindruckende Siegesserie der Arminia. Für Energie war dies der vierte Sieg in Folge gegen Bielefeld.

Doch wer geht heute eigentlich als Favorit ins Rennen? Bielefeld, aufgrund der besseren Punkteausbeute? Oder doch Energie, weil es momentan bei den Lausitzern einfach besser läuft? Ein Blick auf die Duelle der Vergangenheit spricht jedenfalls klar für Cottbus, denn die Ostdeutschen verloren nur eines der letzten zehn Pflichtspiele gegen die Arminia.

Die erfreuliche Kehrtwende wird in Cottbus natürlich besonders mit einem Namen verbunden: Jörg Böhme. Der vor drei Wochen als Interimscoach angetretene Übungsleiter hauchte den Lausitzern wieder neues Leben ein und plötzlich scheint das gesamte Umfeld der Ostdeutschen wieder an den Klassenerhalt zu glauben.

Die Fans von Energie Cottbus erfahren momentan hingegen wieder, wie es sich anfühlt, das eigene Team auch mal als Sieger vom Platz gehen zu sehen. Die Brandenburger gewannen zwei der letzten drei Partien und sogar die einzige Niederlage in diesem Zeitraum warf ein gutes Licht auf die Lausitzer: Beim Gastspiel von Cottbus beim Tabellenführer aus Köln stellte Energie nämlich im Grunde die bessere Mannschaft dar und unterlag unglücklich mit 1:2.

In Bielefeld lief es in der jüngeren Vergangenheit nicht besonders gut, denn das Team von Trainer Norbert Meier fuhr nur einen Sieg aus den letzten sieben Spielen ein. In der Vorwoche unterlagen die Ostwestfalen mit 0:1 in Sandhausen und standen die gesamten 90 Minuten vor dem Problem, offensiv einfach so gut wie nichts gegen die stabile Abwehrreihe des SVS ausrichten zu können.

Denn die Ostwestfalen haben ebenso viele Zähler auf dem Konto wie der Tabellen-16. aus Dresden. Energie lauert fünf Punkte hinter den Sachsen, welche sich momentan auf dem Kurs in Richtung der Entscheidungsspiele gegen den Dritten der Dritten Liga befinden.

Wenn der Vorletzte auf das Tabellenschlusslicht trifft, hat niemand etwas zu verschenken. Bielefelds Abstand auf das rettende Ufer beträgt fünf Zähler, Cottbus liegt sogar bereits zehn Punkte hinter dem 15. Platz zurück. Der Relegationsrang ist für Beide aber noch absolut in Reichweite.