Fazit:
Köln bleibt weiter ungeschlagen und erobert mindestens temporär die Tabellenspitze von Fürth, die erst Montag in den Spieltag eingreifen. In der ersten Halbzeit präsentierten sich die Hausherren viel zu ehrfürchtig und passiv und lagen daher verdient zur Pause zurück. Im zweiten Durchgang kam Aalen besser auf und hätte gegen dann nur noch konternde Geißböcke den Ausgleich durchaus verdient gehabt. Da aber unterm Strich die Gäste auch noch gute Chancen aus Schnellangriffen vorzuweisen hatten und ihrerseits hätten erhöhen können, geht das Ganze in der Summe in Ordnung. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Doch dafür ist selbst der Torwartriese zu klein: Der Ball überfliegt den Strafraum ins Toraus.

Das dürfte fast die letzte Szene werden: Freistoß aus dem Halbfeld und Jasmin Fejzić kommt mit seinen 1,98 mit in den Strafraum...

90 Sekunden sind es noch, Aalen rennt an und Köln hat nur noch Befreiungsschläge zu bieten.

Drei Minuten müssen die Geißböcke noch überstehen.

Das soll natürlich nur noch Zeit von der Uhr nehmen und der 19-jährige geht komplett platt vom Rasen. Randbemerkung: Peter Stöger wechselt zum dritten Mal einen Polen ein.

Somit bleibt es dabei, dass de Gäste der Entscheidung näher sind, als Aalen dem Ausgleich.

Peszko hat die Entscheidung auf dem Fuß! Wunderbar löffelt Daniel Halfar beim Konter den Ball links auf den durchstartenden Polen, der aus zehn Metern das Leder über den Kasten schickt.

Es wird noch einmal hektisch, weil Aalen auf den Ausgleich drängt.

... Köln hat kurzzeitig Überzahl, doch vorne können die Gäste den Ball nicht ordentlich kontrollieren und so versandet die Situation.

... die Freistoßflanke wird geklärt und der Konter läuft...

Kevin Wimmer schiebt Buballa auf der rechten Seite weg und es gibt Freistoß...

Allerdings hat Köln in dieser Schlussphase bislang die besseren Szenen und hält so den VfR vom eigenen Strafraum fern.

Super Solo von Halfar in den rechten Strafraum, letztlich scheitert er aus spitzem Winkel jedoch an Fejzić.

Daniel Buballa nimmt völlig offensichtlich den Ball mit der Hand mit und schüttelt gegen den Pfiff von Aytekin den Kopf: Mit realistischer Wahrnehmung hat es Aalen heute nicht so.

Zunächst geht es aber mit den Gästen weiter, wo Fejzić aus kurzer Distanz gegen Przybyłko klären muss.

Auch Aalen wechselt und Stefan Ruthenbeck sendet ein deutliches Signal, bringt gleich zwei frische Stürmer.

Auch der zweite Stürmer bei den Gästen muss runter, wird diesmal aber positionsgetreu ersetzt.

Der Aalener muss behandelt werden, es geht aber sicherlich gleich weiter für den Außenverteidiger.

Gelbe Karte für Marcel Risse (1. FC Köln)
Naja! Sascha Traut legt sich den Ball zu weit vor und rennt dann mehr oder minder in den Torschützen hinein. Da kann der Kölner fast nichts zu, wird aber trotzdem im Notizblock von Aytekin verewigt.

Mal wieder eine sportliche Notiz: Gerhardt bringt eine Flanke am langen Pfosten noch einmal in den Sechzehner, ein sehenswerter Seitfallzieher von Halfar geht dann in der Mitte jedoch deutlich drüber.

Da könnte man auch drüber nachdenken, den Stürmer zum eigenen Schutz runter zu nehmen, der auch nach der Verwarnung den Mund nicht wirklich zubekommt. Viel fehlt nicht mehr und Aalen kann die Schlussphase in Unterzahl bestreiten.

Gegen eine hitzige Stimmung hat ja niemand etwas, aber doch bitte nicht so: Angestachelt vom überziehenden Lechleiter fliegen Gegenstände aufs Spielfeld.

Gelbe Karte für Robert Lechleiter (VfR Aalen)
Der Stürmer nimmt den Ball mit der Hand mit beschwert sich vehement beim Assistenten an der Linie, der das vollkommen richtig sieht und auf Freistoß FC entscheidet.

Enrico Valentini holt einen Eckball heraus und stachelt das Publikum an. Die Hausherren sind in diesem Durchgang keineswegs unterlegen, schaffen es aber nicht sich kontinuierlich Chancen zu erspielen.

Gelbe Karte für Sławomir Peszko (1. FC Köln)
Kurz danach bekommt das Publikum seinen Willen und der Pole bekommt die Karte nach einem Foul auf der rechten Seite, die er eben vielleicht schon hätte sehen können.

Gelbe Karte für Benjamin Hübner (VfR Aalen)
"Schieber"-Rufe von den Rängen, weil Hübner für die nächste Aktion dann den Karton sieht. Auch er geht viel zu energisch einem Ball nach und kommt zu spät.

Der polnische Neuzugang geht gleich mal ein wenig übermotiviert an den Start und rauscht im Mittelfeld regelwidrig heran. Aytekin bleibt locker, noch so ein Ding darf sich der Mittelfeldmann aber nicht leisten.

Wir müssen mal schauen wie sich das Ganze sortiert, aber Peter Stöger scheint die Doppelspitze aufzulösen.

Wenn gefordert, ist Horn da! Robert Lechleiter geht rechts steil, wird eigentlich von Dominic Maroh abgelaufen, doch setzt sich clever mit Körpereinsatz durch und prüft dann aus spitzem Winkel den Keeper, der die kurze Ecke dichtmacht und abblockt.

Das Spiel wird jetzt ein wenig offener und insgesamt auch intensiver geführt.

Auf der Gegenseite vernascht Halfar im rechten Sechzehner Enrico Valentini, sein Abschluss aus spitzem Winkel auf die kurze Ecke wird von Fejzić weggeblockt.

Erneut wird Handspiel gefordert, nachdem an der Strafraumgrenze ein Ball von der Kölner Hintermannschaft geblockt wird, aber auch diese Szene bewertet Aytekin richtig und lässt weiterspielen. Im Verlauf fliegt noch eine Flanke von links an den Fünfer und Horn fischt das Leder souverän runter.

Um das aber noch einmal ganz klar zu sagen: Der Aalener Stürmer hat Gelb mittlerweile sowas von verdient und droht zu überziehen. Warum er diese Aktion nicht abgepfiffen bekommt ist ein Rätsel.

Gelbe Karte für Sascha Traut (VfR Aalen)
Verwirrung auf dem Grün: Aalen möchte ein Handspiel am gegnerischen Sechzehner haben, da die Pfeife des Unparteiischen aber stumm bleibt, grätscht erneut Lechleiter gefrustet und völlig überzogen von hinten gegen Hector nach, den Karton bekommt aber sein Mitspieler. Wohl wegen verbaler Verfehlungen.

Köln kann nach den ersten Eindrücken in dieser Hälfte mit etwas mehr Passivität gut leben. Man steht teilweise mit kompletter Mannschaft in der eigenen Hälfte und lässt den Gastgeber mal machen.

Was hingegen gut und dann auch mit mehr Tempo und Personal klappt, ist das Umschaltspiel, auch wenn hier der Seitenwechsel auf rechts nicht durchkommt.

Auf der Gegenseite hakelt Robert Lechleiter nach und kassiert das Stürmerfoul. Das könnte auch ein wenig Frust beim Stürmer gewesen sein, denn er stand erneut alleine in Unterzahl auf weiter Flur. Es ist schon überraschend, wie behutsam Aalen auch jetzt noch nachrückt.

Die Hausherren beginnen allerdings mit ein paar Fehlpässen im Mittelfeld, so dass Helmes der erste Abschluss gehört. Der Stürmer setzt den Versuch aus 22 Metern jedoch viel zu hoch an.

Die Frage der Halbzeit ist: Wie schnell wird Aalen wie viel riskieren?

Beide Trainer schicken ihre Elf unverändert in den zweiten Durchgang.

Halbzeitfazit:
Aalen gab sich im ersten Durchgang zu respektvoll und passiv und setzte auf eine Defensivtaktik. Köln tat sich gegen dieses Bollwerk lange Zeit schwer, nutzte die erste sich bietende Lücke dann aber effektiv und führt damit verdient in Baden-Württemberg. Den Hausherren darf man ein wenig mehr Courage wünschen, denn gemessen an den letzten Resultaten muss man sich mitnichten so ängstlich geben. Bis gleich!

Diese Szene sollte den Hausherren aber einfach Mut machen, dass heute etwas drin ist. Aytekin pfeift pünktlich ab und schickt die Teams in die Pause!

Dem abgewehrten Ball geht noch ein Aalener nach, wird jedoch fair am linken Pfosten abgedrängt und dann schmeißt sich Horn endgültig auf die Pille.

Horn mit einer Wahnsinnstat! Köln stört auf der rechten Seiten nicht konsequent und so wurschtelt sich Lechleiter durch, serviert flach an den Fünfer, wo Junglas aus der Drehung abzieht. Gegen diesen Versuch aus kürzester Distanz reagiert der Schlussmann riesig und klärt reaktionsschnell mit dem rechten Fuß.

Eine Flanke von Risse über die rechte Seite wird in Richtung kurze Ecke abgefälscht, Jasmin Fejzić ist allerdings auf dem Posten und wird nicht überrascht.

Die Hausherren tun sich sichtlich schwer, auf den Rückstand akkurat zu reagieren. Man traut sich nicht wirklich mit mehr Personal nach vorne, da muss Stefan Ruthenbeck in der Pause eventuell taktisch nachjustieren.

Robert Lechleiter ist vorne viel unterwegs, steht aber meist in Unterzahl gegen die Innenverteidigung. Hier holt der Routinier immerhin die Ecke raus, auch wenn da wohl die Hand des Stürmers bei der Ballannahme mit im Spiel war.

Allen wiederum wird hier ein wenig kalt erwischt, denn man war gerade dabei etwas Mut nach vorne zu fassen.

Zum ersten Mal tut sich eine Lücke in der Aalener Defensive auf und sofort ist der FC zur Stelle, dessen Geduld sich gewissermaßen auszahlt, auch wenn man in den letzten Minuten eigentlich nicht mehr soviel investiert hat. Nun müssen die Hausherren mehr investieren.

Tooor für 1. FC Köln, 0:1 durch Marcel Risse
Der Torschütze hinterläuft Enrico Valentini auf der rechten Seite und wird wunderbar von Daniel Halfar durch die Nahtstelle in den Sechzehner geschickt. Er lässt aus acht Metern Jasmin Fejzić mit seinem halbhohen Abschluss auf die kurze Ecke keine Chance!

Die Szene geht weiter, eine Flachflanke von der rechten Seite kommt dann allerdings nicht zu einem Schwarz-Weißen durch.

Köln bleibt insgesamt aber vorne ohne Durchschlagskraft und Aalen wird mutiger: Robert Lechleiter tunnelt Maroh an der linken Strafraumgrenze, dahinter kommt er am zweiten Gegenspieler aber nicht mehr vorbei.

Von Helmes ist bislang noch nicht viel zu sehen, hier tankt sich der Neuzugang am Fünfer aber mal durch und Fejzić reagiert gegen den Schuss aus kurzer Distanz blendend.

Erneut darf Valentini abschließen: Timo Horn ist aber schnell unten gegen den zu unplatzierten Schuss von der Strafraumgrenze. Diesmal bereitet Manuel Junglas die Szene vor und legt links aus dem Strafraum auf den Italiener zurück.

Enrico Valentini steht am kurzen Pfosten komplett blank nachdem sich Daniel Buballa mit einem dynamischen Antritt auf seiner linken Seite durchsetzt. Der Abschluss ist aber ausbaufähig, der Außenspieler bekommt keinen Druck auf die Pille.

Und so haben de Geißböcke auch ein wenig mehr Platz in der Offensive, aber die Flanken landet bislang zuverlässig in Fejzićs Händen.

Mittlerweile macht die Partie einen etwas ausgeglicheneren Eindruck, was aber vor allem daran liegt, dass der FC etwas rausgenommen hat. Vielleicht will man den Gegner ja ein wenig locken.

... die dann aber nichts einbringt.

Das Aalener Publikum reagiert empfindlich, weil sich erst Patrick Helmes robust durchsetzt und bei dessen Flanke Ujah in der Mitte leicht am Trikot zupft. Beide Aktionen lässt Aytekin weiterlaufen und so gibt es Ecke...

... der versandet, weil Risse von links zu ungenau in die Mitte passt.

Immerhin: Nächster Eckball für die Hausherren, Leandro Grech serviert gefährlich an den Fünfer, doch die Klärung leitet den Konter ein...

Auf der anderen Seite kommen die Geißböcke aber noch nicht gefährlich in den Sechzehner und versuchen es mittlerweile vermehrt über Weitschüsse.

Jasmin Fejzić hilft seinem Team bislang auch nicht wirklich, der Keeper mit langen Abschlägen versucht, das Spiel schnell zu machen. Die Intention mag zwar nobel sein, aber so ist der Ball einfach zu schnell wieder weg.

Wie lange kann das für den VfR gut gehen? Der Gastgeber versteckt sich ein wenig zu sehr, dabei haben das die Männer von Coach Ruthenbeck eigentlich gar nicht nötig.

Mal ein wenig Entlastung für Aalen, die erste Ecke für die Hausherren wird aber am kurzen Pfosten von Risse geklärt.

Weiter geht es mit dem FC: Daniel Halfar visiert von der linken Strafraumkante die lange Ecke an und verzieht nur knapp.

Marcel Risse aus der Distanz! Erneut spielt der Köln in Handballmanier um den Aalener Strafraum und da man nicht recht in die Spitze kommt, versucht es der Außenspieler mal aus 30 Metern. Sein Spannschuss senkt sich gefährlich auf den Kasten und Fejzić muss sich ganz schön strecken um das Ding über die Latte zu beförder, weil der Keeper vielleicht einen Schritt zu weit vorne steht.

So stellen sich das die Hausherren wohl vor: Nach Ballgewinn ging es da schnell über die Flanke nach vorne.

Plötzlich ist Robert Lechleiter durch nachdem er auf links Dominic Maroh mit einer Finte auf den Hosenboden setzt. Sein Rückpass in den Strafraum findet dann jedoch keinen Mitspieler.

Wir warten noch auf den ersten Aalener Vorstoß, die sich gegen das Kölner Pressing bislang nur mit Befreiungsschlägen zu helfen wissen. Es ist kein echtes Powerplay, aber diese Dominanz von Beginn an ist schon beeindruckend.

... Apropos Böcke: Jasmin Fejzić agiert erneut wackelig, faustet den Ball viel zu kurz ab und sorgt damit für Wirbel im eigenen Strafraum. Seine Hintermannschaft kann das Leder dann jedoch klären.

Auch der erste Eckball gehört den Geißböcken...

Der erste Weg durch die zwei engen Viererketten geht über Jonas Hector, der in der Mitte am Fünfer mit seiner scharfen Flanke Anthony Ujah findet. Dessen Kopfball geht klar drüber, aber Keeper Fejzić sieht da nicht gut aus: Er kommt raus, erwischt das Leder aber vor dem Nigerianer nicht.

Die Hausherren stehen tief, lassen den Gegner in der eigenen Hälfte machen und packen hinter der Mittellinie dann zu.

Deutet das die Marschrichtung der Partie an? Aalen war fast noch gar nicht am Ball, der FC schiebt sich den Ball in den eigenen Reihen hin und her.

Zehn Minuten kommt ziemlich genau hin, jetzt gibt Aytekin die Partie frei! Köln in rot, Aalen in schwarz-weiß.

Der Anstoß verzögert sich wegen Verkehrsprobleme um etwa zehn Minuten. Wird das ein neuer Trend bei Köln-Spielen? Schon das 0:0 gegen Lautern konnte nicht pünktlich angepfiffen werden.

Damit ist der Rahmen gesetzt für einen hoffentlich spannenden Schlagabtausch, der von Deniz Aytekin geleitet wird. An den Seitenlinien assistieren Marco Achmüller und Steffen Mix.

Auf der Gegenseite rücken drei Stammspieler, die im Pokal eine Pause erhalten hatten, wieder in die Startelf: Damit steht Jasmin Fejzić wieder zwischen den Pfosten und auch Daniel Buballa und Manuel Junglas nehmen ihre Positionen auf der linken Außenverteidigerposition und im linken Mittelfeld ein. Abe, Bernhardt und Mössmer müssen sich damit wieder mit der Bank begnügen.

Und das wird auch von der Konkurrenz positiv wahrgenommen, Peter Stöger lobte im Vorfeld der Partie die tollen Leistungen des Gegners und warnte vor einer schwierigen Aufgabe. Personell nimmt der FC-Coach zwei Änderungen im Vergleich zum Pokal vor: Im 4-4-2 rückt Königstransfer Patrick Helmes wieder in die Sturmspitze neben Ujah und die linke Außenbahn soll Daniel Halfar beackern.

Und da schaut es auch für den VfR gemessen an den eigenen Erwartungen gut aus. Als Überraschungsteam der letzten Saison macht man sich erneut im Mittelfeld der Tabelle breit und kann mit entsprechenden Ergebnissen der Mitbewerber an diesem Spieltag gar auf einen Aufstiegsrang rücken. Voraussetzung: Ein Sieg gegen den Favoriten. Trotz wackeliger finanzieller Lage ist Aalen also dabei, sich in der Liga zu etablieren.

Auch die Hausherren schmeißen heute ein kleine Serie in die Waagschale, denn in der Liga ist man ebenfalls seit vier Spielen nicht besiegt worden. Im Pokal war aber für die Hausherren anders als beim heutigen Gegner in der zweiten Runde Schluss, man verlor beim VfL Wolfsburg mit 0:2 und kann sich so nun komplett auf den Ligaalltag konzentrieren.

Der FC möchte zurück in die erste Liga und ein wenig Bundesliga-Flair durfte das Team von Peter Stöger unter der Woche im DFB-Pokal schon schnuppern, als man den FSV Mainz auswärts mit 1:0 besiegte und ins Achtelfinale einzog. Damit geht die Erfolgsserie der Geißböcke weiter, die weiterhin in dieser Spielzeit ungeschlagen sind. Dass es trotzdem nur zum zweiten Platz der Tabelle reicht, liegt an den vielen Punkteteilungen der heutigen Gäste.