Fazit
Der SV Sandhausen schlägt den VfL Bochum dank eines Last-Minute-Treffers völlig verdient mit 1:0 und belohnt sich spät für eine aufopfernde Leistung! Nach einem schwachen ersten Durchgang sahen die Zuschauer einen zweiten Spielabschnitt, der spätestens ab der Notbremse von Bochums zuvor sehr starkem Keeper Luthe und einem anschließend verschossenen Elfmeter so richtig an Fahrt aufnahm. Der SVS hatte insgesamt mehr Spielanteile und die deutlich besseren Torchancen, und so war es nur gerecht, dass die Gastgeber buchstäblich in letzter Sekunde durch Adlers Treffer noch zum Erfolg kamen.

Tooor für SV Sandhausen, 1:0 durch Nicky Adler
Wahnsinn, welch ein Finish! Maltritz schlägt die Kugel rechts an der eigenen Eckfahne einfach hoch nach vorn, doch Hübner köpft das Lede postwendend zurück. Achenbach schnappt sich den Ball, tankt sich links bis zu Grundlinie durch und legt die Kugel scharf vor den Kasten. Dort ist Adler zur Stelle und drückt diese Hereingabe in allerletzter Sekunde über die Linie!

Gelbe Karte für Ranisav Jovanović (SV Sandhausen)

Gelbe Karte für Timo Achenbach (SV Sandhausen)
Achenbach meckert und sieht Gelb.

Das war eine Hundertprozentige, die muss drin sein! Schauerte dringt rechts in den Strafraum ein und hebt die Kugel an den zweiten Pfosten, wo Löning völlig frei vor dem Kasten steht und das Leder über das Tor befördert! Wahnsinn, das Tor war leer!

So nicht! Ulm sieht aus zentraler Position, dass Blum auf dem linken Flügel viel zu viel Platz hat. Der Sandhausener spielt seinem Teamkollegen in den Lauf, doch die anschließende Flanke geht ins Toraus.

Bliebe es bei diesem Spielstand, müsste sich der SVS sicherlich vorwerfen lassen, hier teilweise beste Chancen nicht genutzt zu haben.

Es geht nun hektisch zu. Beide Teams hoffen auf den Lucky Punch und werfen alles nach vorn. Hinten ist nun auf beiden Seiten natürlich viel Platz, vielleicht bekommen die Zuschauer also doch noch einen Treffer zu sehen.

Merkwürdiger Weise fängt der VfL erst jetzt, in der Schlussphase der Begegnung, und zudem noch in Unterzahl, mit dem Fußballspielen an. Sandhausen wirkt seit dem verschossenen Strafstoß verunsichert und baut die Gäste nun unwillentlich auf.

Gelbe Karte für Manuel Stiefler (SV Sandhausen)
Stiefler grätscht Eyjólfsson von der Seite in die Beine und erhält als Konsequenz den gelben Karton.

Der VfL versucht es! Innenverteidiger Maltritz geht mit nach vorn und köpft links im Sechzehner aufs lange Eck, doch Riemann ist zur Stelle und fängt die Kugel problemlos.

Erzielt der SVS noch den fälligen Siegtreffer? Oder punktet der VfL hier glücklich? Und wenn ja, können die Gäste vielleicht mit einem Konter sogar noch den Dreier einfahren? In knapp zehn Minuten wissen wir mehr!

Ja was ist denn hier los? Der Elfmeter von Julian Schauerte rauscht eigentlich gar nicht schlecht aufs untere, rechte Tor-Eck zu, doch der eben erst eingewechselte Ersatzkeeper der Gäste, Michael Esser, erahnt die Ecke und pariert diesen Strafstoß!

Elfmeter verschossen von Julian Schauerte, SV Sandhausen

Rote Karte für Andreas Luthe (VfL Bochum)
Jovanović legt das Leder im Strafraum per Hacke an einem Gegenspieler vorbei und taucht allein vor Luthe auf. Der Schlussmann des VfL springt den Sandhausener ohne Rücksicht auf Verluste in die Schussbahn und räumt den Gegenspieler bei dieser Aktion zu Boden. Klare Notbremse, Rot ist die einzig richtige Farbe!

Vielleicht nach einem Standard? Julian Schauerte schlenzt einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld zentral vor das Gehäuse der Gäste. Florian Hübner hat dort erstaunlich viel Platz, befördert den Ball aber mit einem wuchtigen Kopfball über den Querbalken!

Ab und zu führen individuelle Fehler zu Torchancen des jeweiligen Gegners, doch im Großen und Ganzen herrscht hier oftmals Langeweile auf dem Rasen.

Bochum lebt noch! Ilsø köpft das Leder nach einer zu kurz geratenen Abwehr nach einem Eckstoß zurück in die Gefahrenzone, wo Riemann einen echten Bock schießt und das Spielgerät zu seinem Gegenspieler Tasaka köpft! Der Schuss des Japaners bleibt zunächst an Olajengbesi hängen, und auch der Nachschuss findet nicht den Weg ins Tor!

Die Begegnung verliert nun wieder an Tempo und nimmt erneut die Züge der ersten Spielhälfte an. Ein fußballerischer Leckerbissen sieht auf jeden Fall anders aus!

Nichtsdestotrotz hätten die Gastgeber den Führungstreffer natürlich längst verdient, der VfL präsentiert sich nach wie vor offensiv viel zu harmlos und defensiv oft sehr wackelig.

Peter Neururer nimmt die zweite Änderung des eigenen Personals vor: Der heute beinah unsichtbare Sukuta-Pasu trottet vom Feld, Ilsø soll nun für neue Impulse sorgen.

Der Torwart des VfL, Andreas Luthe, ist hier klar der bester Mann auf dem Platz! Ohne die tolle Leistung des Kapitäns lägen die Gäste von der Ruhr hier sicherlich bereits zurück.

Das hätte es sein müssen! Ulm spitzelt das Leder in die Schnittstelle der Gäste-Verteidigung und Löning marschiert ebenfalls durch genau diese Lücke. Der Kapitän den SVS rennt allein auf Luthe zu, doch erneut stellt der Schlussmann seine Klasse unter Beweis und verhindert den Gegentreffer mit einer reaktionsschnellen Fußabwehr!

Bochum mit der ersten eigenen Torchancen der Partie! Acquistapace bringt eine hohe Hereingabe von links scharf an den langen Pfosten, wo Ćwielong frei vor dem Gehäuse der Gastgeber auftaucht, die Kugel allerdings aus kurzer Distanz direkt in die Arme von Riemann köpft.

Auch Sandhausen führt kurze Zeit später einen Eckstoß aus. Achenbach bringt das Leder hoch an den langen Pfosten, wo sich Löning mit einer Direktabnahme versucht. Bochums Torhüter Luthe geht jedoch rechtzeitig auf die Knie und fängt diesen Schuss sicher.

Tasaka zirkelt einen Eckball von rechts an den ersten Pfosten. Ein SVS-Akteur klärt per Kopf, das das Spielgerät landet knapp 20 Meter vor dem Kasten vor den Füßen von Ćwielong. Der anschließende Schuss des Polen bleibt aber erneut in der Abwehr der Gastgeber hängen.

Der zweite Durchgang beginnt ähnlich unspektakulär wie bereits der erste Spielabschnitt, welches Team findet diesmal schneller in die Spur?

Peter Neururer reagiert auf die schwache Leistung seines Teams und nimmt einen Wechsel vor: Christian Tiffert kehrt nach seiner Verletzungspause erstmals wieder auf den Platz zurück, Adnan Zahirović muss weichen.

Halbzeitfazit
Sowohl Sandhausen als auch Bochum gelang es nicht, im ersten Durchgang einen Treffer zu erzielen, somit geht diese Begegnung mit einem torlosen Unentschieden in die Halbzeitpause. Die Gäste von der Ruhr begannen schwungvoll und engagiert, doch offensiv glückte dem VfL nicht allzu viel. Nach einige Zeit fanden dann auch die Gastgeber besser ins Spiel und zermürbten den Gegner mit starkem Zweikampfverhalten und einem kompakten Abwehrbollwerk förmlich, um anschließend selbst zwei tolle Torchancen heraus zu spielen. Ein stark aufgelegter VfL-Schlussmann Luthe und ein zu ungenauer Kopfball von Stiefler verhinderten allerdings die verdiente Führung, somit ist hier noch alles völlig offen!

Von den Gästen ist seit einer Viertelstunde überhaupt nichts mehr zu sehen, der SVS befindet sich momentan in seiner besten Phase der bisherigen Partie.

Das war wieder richtig knapp! Löning tankt sich links bis fast zur Grundlinie durch und hat dort richtig viel Platz. Der Sandhausener schlenzt die Kugel hoch vor den Kasten der Gäste, wo Stiefler hochsteigt und das Leder aus einer leichten Rücklage knapp über die Querlatte des Gehäuses köpft!

Die vielen Fouls führen zu regelmäßigen Standards, die allerdings bisher meist viel zu unplatziert auf beide Torhüter zusausen und diese vor keine allzu großen Probleme stellen.

Sandhausen hat nun mehr vom Spiel und drängt die Gäste aus dem Westen in die eigene Hälfte. Diese können sich bei ihrem Keeper Andreas Luthe für die Tatsache bedanken, dass hinten noch die Null steht.

Gelbe Karte für Hólmar Eyjólfsson (VfL Bochum)

Gelbe Karte für David Ulm (SV Sandhausen)
Ulm setzt gegen Eyjólfsson nach und sieht dafür Gelb.

Riesenchance für den SVS! Thiede verlängert einen hohen Ball links am Strafraumrand per Kopf ins Zentrum, wo Löning nicht lang fackelt und das Spielgerät direkt auf den Kasten des VfL feuert. Luthe legt sein ganzes Können an den Tag indem der Schlussmann der Gäste abtaucht und die Kugel mit einer Hand noch erwischt. Das Leder prallt nach vorn ab, wo Jovanović zwar noch zum Nachschuss heran rutscht, das Spielgerät aber direkt in die Arme von Luthe befördert!

Die erste halbe Stunde ist rum, und so langsam könnten die Offensiv-Spezialisten beider Teams beginnen, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Bisher wirken sämtliche Bemühungen einfach noch zu uninspiriert und berechenbar.

Ein sehenswerter Angriff der Gastgeber endet mit einem Tor, doch der Treffer zählt nicht! Löning knallt die Kugel zwar am Luthe vorbei in die Maschen, doch der Angreifer stand zuvor klar im Abseits und legt deswegen keinerlei Proteste an den Tag.

Um die Sache positiv zu formulieren: Beide Defensivreihen machen ihre Sache hier richtig ordentlich. Ob es allerdings eine hohe Kunst darstellt, die mitunter kläglichen Flanken der Flügelspieler immer wieder abzufangen, ist eine ganz andere Frage.

Auf die ganz großen Torchancen wartet man in Sandhausen momentan vergeblich, beide Mannschaften gehen sehr körperbetont zu Werke und versuchen, die Angriffsbemühungen des Kontrahenten bereits im Keim zu ersticken.

Gelbe Karte für Paul Freier (VfL Bochum)
Freier zieht in einem Zweikampf mit Jovanović durch und trifft seinen Gegenspieler am Schienbein. Für diese Aktion gibt es anschließend zu Recht den ersten gelben Karton dieser Begegnung.

Die Flanken der Gäste kommen noch nicht! Ćwielong erobert sich die Kugel im Mittelfeld und legt diese sofort rechts raus auf Freier. Der ehemalige Nationalspieler geht noch ein paar Schritte und flankt das Leder dann hoch in den Strafraum, doch diese Hereingabe segelt an Freund und Feind vorbei ins Toraus.

Da ist er doch, der erste Torschuss der Gastgeber! Thiede setzt Ulm am rechten Strafraum-Eck in Szene, der Flügelspieler dribbelt sich bis ins Zentrum und legt sich dann den Ball ein Tick zuweit vor. Der Sandhausener versucht zwar noch, das Leder im Fallen auf den Kasten von Bochums Torhüter Luthe zu bringen, doch der Schlussmann der Gäste hat keinerlei Probleme beim Parieren dieses Balls.

Die Kurpfälzer treten nun vermehrt offensiv in Erscheinung. Doch noch gelingt es den SVS-Akteuren nicht, gefährlich in den gut gesicherten Sechzehner der Gäste einzudringen.

Nach einem Eckstoß der Bochumer bekommt der SVS die Gelegenheit zu Kontern! Julian Schauerte führt das Leder auf dem rechten Flügel am Fuß, marschiert bis tief in die Hälfte des VfL und schließt dann selbst ab. Doch der Schuss der Außenverteidigers rauscht deutlich über den Querbalken!

Der VfL probiert immer wieder, das Abwehrbollwerk der Gastgeber durch Seitenwechseln auseinander zu ziehen, doch die langen Zuspiele auf die Flügel erreichen die Adressaten bisher noch zu selten.

Die Gäste beginnen schwungvoll und haben in dieser Anfangsphase mehr vom Spiel, der SVS beschränkt sich anscheinend zunächst auf eine kompakte Defensive.

Yusuke Tasaka zirkelt die Kugel aufs linke, untere Eck, doch Sandhausens Keeper Manuel Riemann taucht ab und fängt das Spielgerät im Nachfassen.

Bochum erhält einen Freistoß aus aussichtsreicher Position! Paul Freier spielt das Leder zentral an den Strafraum-Rand, wo Seyi Olajengbesi gegen Piotr Ćwielong zu spät kommt und dem VfL-Akteur seitlich in die Beine fährt.

Das Leder rollt!

Die Bedingungen in Sandhausen sind mit 19 Grad und leichter Bewölkung äußerst Fußball-tauglich, die Spieler stehen in den Katakomben zum Ausmarsch bereit und werden in wenigen Augenblicken vom Unparteiischen Patrick Ittrich aufs satte Grün geführt. Die Spannung steigt also, denn gleich geht es los!

Beide Teams weisen im Vergleich zu den Pokal-Spielen unter der Woche jeweils nur eine Veränderung in der Startformation auf: Sandhausens Trainer Alois Schwartz setzt Frank Löning anstelle von Stefan Kulovits ein, Bochums Coach Peter Neururer ersetzt den am Knie verletzten Patrick Fabian durch Hólmar Eyjólfsson.

Der heutige Gastgeber ist in dieser Spielzeit im heimischen Hardtwaldstadion übrigens noch ungeschlagen: In drei Partien teilte man sich die Zähler, der 1.FC Kaiserslautern konnte am siebten Spieltag dann sogar mit 1:0 bezwungen werden. Der VfL ist allerdings keine leicht zu knackende Nuss, seit der Rückkehr des Kult-Trainers Peter Neururer kassierte Bochum in sieben Auswärtspartien lediglich fünf Gegentreffer.

Im Rahmen der Zweiten Bundesliga kam es bisher nur in der Vorsaison zu Duellen zwischen den heutigen Kontrahenten und in beiden Begegnungen setzte sich der VfL Bochum schlussendlich durch. Im November des letzten Jahres triumphierten die Jungs aus dem Pott mit 5:2 im heimischen Rewirpower-Stadion, und auch das Rückspiel ging mit 1:0 an die heutigen Gäste aus dem Westen der Republik.

Der SVS befindet sich momentan auf dem 15. Rang des Klassements und könnte sich im Falle eines Dreiers Luft nach unten verschaffen, die Gäste würden mit einem Sieg von Platz 12 aus auf den vierten Rang der Tabelle klettern.

Im Ligabetrieb erbeuteten beide Mannschaften zuletzt sechs Zähler aus den vergangenen drei Partien. Nach Siegen über die Münchner Löwen und Kaiserslautern musste sich Sandhausen in Bielefeld mit 1:2 geschlagen gegen, der VfL schlug Paderborn und Fürth, unterlag dann aber dem VfR Aalen zuhause mit 1:2.

Auch der VfL Bochum trat unter der Woche im Pokal an und musste nach Frankfurt in die Commerzbank-Arena reisen. Dort traf das Team aus dem Ruhrgebiet auf eine Eintracht, die phasenweise die eigene Klasse andeutete und verdient eine Runde weiter zog. Bochum schlug sich dennoch tapfer und nahm die Gewissheit mit nach Hause, auch mit Erstligisten zeitweise sehr gut mithalten zu können.

In Sandhausen herrschte unter der Woche große Pokal-Euphorie. Der Zweitligist setzte sich in der zweiten Runde wenig überraschend mit 3:1 in Wiedenbrück durch und steht somit im Achtelfinale des DFB-Pokals. Der kommende Gegner des SVS wird übrigens nachher in der Sportschau ausgelost, als Losfee wird Bundestrainer Joachim Löw herhalten.