Fazit:
Überraschend aber absolut verdient gewinnt Sandhausen in München und fährt den ersten Dreier der Saison ein! Auch heute konnte 1860 zu keinem Zeitpunkt spielerisch überzeugen und agierte nach vorne ohne Durchschlagskraft. Auf der Gegenseite präsentierten sich die Gäste hinten kompakt und nutzten Fehler in der Hintermannschaft der Löwen eiskalt aus, hätten sogar noch das ein oder andere Tor mehr machen können. Nach gutem Start drohen die Löwen nun in die Mittelmäßigkeit zu versacken während Sandhausen sich eine Prise Luft im Abstiegskampf verschafft. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Die Auswechslung soll Zeit bringen, während Gábor Király einen Freistoß in den Sechzehner des SVS bringt. Allerdings fliegt der Ball unberührt ins Toraus.

Drei Minuten noch bis zum ersten Saisonsieg der Gäste!

Die Löwen kommen gar nicht mehr gefährlich in die gegnerische Hälfte, Sandhausen kommt noch zu der ein oder anderen Standard. Mehr ist hier nicht mehr drin.

Ein Kompliment übrigens an den Anhang der Sechziger, die im zweiten Durchgang trotz magerer Leistung ihrer Mannschaft die Pfiffe gegen Fangesänge getauscht haben. Zum Schlusspfiff dürfte sich noch einmal der Frust verbalisieren, ansonsten ist das aber ein starker Beitrag der Fans!

Gelbe Karte für Guillermo Vallori (TSV 1860 München)
Er erwischt Frank Löning im Luftduell und wird verwarnt.

Hier passiert wohl nichts mehr, die Löwen scheinen sich so langsam mit der Heimniederlage abzufinden.

Bei den Gästen fehlt es jetzt bei den Standards an der Konsequenz, das ist aber aufgrund der Spielminute und des Spielstandes zu verstehen: Man will das Ding jetzt hinten nach Hause bringen, es rückt auch nicht mehr alles mit vor.

Aber auch so sieht es gut aus für die Gäste, Stoppelkamp probiert es aus der Distanz, doch das ist allenfalls eine Annäherung.

Blum hat das 3:0 gleichmal auf dem Fuß! Der eben Eingewechselte geht die linke Seite runter in den Sechzehner, scheitert aber aus spitzem Winkel an Király. Da hätte der Stürmer gleich mal das machen können, wofür er eingewechselt wurde: Mit einem Konter das Spiel endgültig entscheiden.

... scharf hereingebracht, doch das ist ein dankbarer Ball für Gábor Király.

Freistoß Sandhausen fünf Meter vor der linken Strafraumkante...

Den Löwen läuft nun aber mehr und mehr die Zeit weg und es deutet nichts darauf hin, dass man hier in Reichweite eines Punktes kommt. Dafür entsteht vor Riemann einfach zu wenig Gefahr.

Es ist der letzte Versuch einer äußerlichen Einwirkung: Hain war im ersten Durchgang noch mit einer der Aktivsten, tauchte zuletzt aber kaum noch auf.

Gelbe Karte für Kai Bülow (TSV 1860 München)
Er unterbindet mit einem Rempler den Konter, klare taktische Geschichte.

1860 bleibt harmlos, auch die Einwechslungen haben sich bislang kaum ausgezahlt.

Jetzt ist der Wechsel also amtlich. Löning ist ohnehin eine gute Variante für die Schlussphase, da er den ein oder anderen Ball vorne auch mal abschirmen und halten kann.

Sofort reagiert Alois Schwartz, wird wohl gleich Frank Löning für den jetzt rotgefährdeten Torschützen einwechseln.

Ranisav Jovanović sollte da seine Emotionen besser im Griff haben: Er reißt vorne ganz klar seinen Gegenspieler im Luftduell um, diskutiert dann unnötigerweise mit Schiri Rohde. Wir erinnern uns: Er ist seit der 38. Minute verwarnt.

Gelbe Karte für Stefan Kulovits (SV Sandhausen)
Der Österreicher soll Gábor Király beim Abschlag behindert haben. Naja.

Schnell ist der Stürmer wieder auf de Beinen und tankt sich gefährlich im Sechzehner bis vor Király durch, dann fehlt aber wohl ein wenig die Kraft und er bekommt nur noch einen Kullerball hin.

Es wird auch insgesamt hektischer, Ranisav Jovanović bleibt nach einem Zweikampf liegen und auch das folgende Duell zwischen Lauth und Olajengbesi ist knackig.

Gelbe Karte für Stephan Hain (TSV 1860 München)
Der Mittelfeldmann wird zurecht verwarnt, da war mit Sicherheit auch eine Portion Frust mit dabei. Ersatz Marco Knaller macht sich präventiv draußen warm, es geht aber weiter für den Schlussmann der Gäste.

Das tut weh! Endlich geht es mal fix nach vorne bei den Löwen, Hain setzt im rechten Sechzehner Stoppelkamp ein, prescht dann durch und rutscht ohne Rücksicht auf Verluste in Manuel Riemann rein, der klar vor ihm am Ball ist.

Das ist natürlich auch für Trainer Alexander Schmidt undankbar, der sich wie erwähnt vor dem Spiel noch demonstrativ vor die Mannschaft stellte und spielerische Schwächen kleinredete.

Was tun ihr Sechziger? Den Löwen fällt nach vorne weiterhin wenig ein und der SVS wirkt auch bislang in diesem Durchgang potenter.

Benjamin Lauth nimmt den Ball im Sechzehner des Gegners mit der Hand runter und wird zurückgepfiffen.

Sandhausen bleibt mutig, David Ulm vernascht Yannick Stark nicht zum ersten Mal und leitet den Konter ein. Die Gäste laufen drei gegen drei auf den Sechzehner zu, Jovanovićs Flanke bleibt aber hängen und sein Nachschuss ist dann ebenfalls weit vorbei.

Insgesamt kommen die Sechziger damit wenig überraschend offensiver daher, die erste Chance gehört aber den Gästen: Marco Thiede setzt sich an der Torauslinie in Richtung Sechzehner super durch, legt zurück auf Julian Schauerte an der Sechzehnergrenze, dem der Ball aber über den Schlappen rutscht.

Die Löwen wechseln gleich doppelt in der Pause, Friend rückt in die Spitze und Hain auf die Doppelsechs zurück. Bobby Wood soll jetzt den linken Flügel beleben, was Marin Tomasov im ersten Durchgang überhaupt nicht gelungen ist.

Halbzeitfazit:
Die Hausherren gehen mit Pfiffen in die Kabine, liegen gegen Sandhausen zuur Pause mit 0:2 hinten. Wie schon in den letzten Wochen taten sich die Löwen gegen den kompakt stehenden Gegner unheimlich schwer und erspielten sich kaum Chancen. Dazu kamen in der Abwehr Unzulänglichkeiten bei hohen Bällen, die zu den zwei Gegentoren führten. Kompliment jedoch an den Underdog, der seine Schnellangriffe schnörkellos und kombinationssicher vortrug und für mehr Gefahr in der Offensive sorgte als der Gegner. Damit ist diese Führung durchaus verdient und die Sechziger müssen sich etwas einfallen lassen! Bis gleich.

Lauth rutscht vorbei! Endlich geht es mal über die linke Seite bei den Löwen, dem Stürmer fehlt aber am Kurzen eine Fußspitze, um den flachen Ball in die Maschen zu drücken. Dahinter hat Riemann das Leder dann sicher.

Gleich wird es wieder gefährlich, Marco Thiede wird in den rechten Strafraum geschickt und dessen Flachpass rauscht am Fünfer entlang. Zum Glück für die Löwen steht da kein Roter parat, sonst wäre das Ding hier fast schon durch.

Die Allianz-Arena ist geschockt, Pfiffe prasseln herunter. Die Verteidigung verliert in der Rückwärtsbewegung Jovanović komplett aus den Augen, der zwischen Guillermo Vallori und Moritz Volz komplett blank steht. Das darf natürlich nicht passieren.

Tooor für SV Sandhausen, 0:2 durch Ranisav Jovanović
Florian Hübner setzt aus der eigenen Hälfte mit einem tollen Pass Julian Schauerte auf der rechten Seite ein, der wackelt seinen Gegenspieler aus und flankt punktgenau in die Mitte auf den einlaufenden Torschützen. Der Stürmer schließt diesen schnörkellosen und schönen Angriff dann per platziertem Kopfball in die rechte Ecke ab.

Gelbe Karte für Ranisav Jovanović (SV Sandhausen)
Der Stürmer geht vorne einem Ball zu energisch nach, kommt zu spät und hält gegen Guillermo Vallori den Schlappen drüber.

Viel geht bei den Sechzigern über rechts und Moritz Stoppelkamp, die linke Seite ist ziemlich verwaist. Auch wenn die Hausherren da mittlerweile oft gefährlich durchkommen, ist das unterm Strich für den Gegner natürlich leicht auszurechnen.

Alexander Schmidt gestikuliert wild an der Außenlinie, will das seine Mannen weiter rausrücken.

... Marin Tomasov serviert in den Fünfer, Manuel Riemann klebt auf der Linie, doch seine Abwehr gewinnt das Kopfballduell. Wenn das schief geht sieht der Keeper wohl unglücklich aus.

Die Löwen schaffen es derzeit besser, die Sandhausener von Schnellangriffen abzuhalten und so entwickelt sich das Ganze zu einem Powerplay auf überschaubarem Niveau. Freistoß für Sechzig von der rechten Seite...

Manuel Riemann rutscht fast einer durch! Moritz Volz fängt im Mittelfeld den Ball ab und geht gleich durch in den Sechzehner, wo er am kurzen Pfosten nur knapp an der Hereingabe von der rechten Seite vorbeirutscht. Immerhin irritiert er den Keeper der Gäste so sehr, dass dem der Ball durch die Hosenträger rauscht. Der Schlussmann packt aber Gedankenschnell nach und rettet den Ball deutlich vor der Linie.

Gelbe Karte für Yannick Stark (TSV 1860 München)
Die resultierende Ecke mündet in einem Konter der Gäste, Stark grätscht im Mittelfeld dazwischen, erwischt zwar den Ball, aber noch mehr den Gegner und wird für dieses taktische Vergehen zurecht verwarnt.

Erneut Stoppelkamp mit der Flanke, diesmal kommt Lauth in der Mitte im Gestocher an den Ball, sein Schuss aus der Drehung wird jedoch leicht geblockt.

Moritz Stoppelkamp serviert eine gute Flanke von der rechten Seite mit Schnitt zum Tor, Seyi Olajengbesi ist am Fünfer zur Stelle und klärt mit dem Kopf.

Generell müsste es mit mehr Tempo bei den Sechzigern gehen, doch dafür fehlen die Anspielstationen. Auch von Benjamin Lauth ist wenig zu sehen, kein Einzelfall in den letzten Wochen.

So könnte es gehen: Guillermo Vallori sieht den startenden Hain, doch der Steilpass ist den Tick zu lang und so kann Keeper Riemann den Ball im Strafraum noch vor dem Stürmer aufnehmen.

Tja und mittlerweile sieht es dann bei den Löwen dann doch wieder nach trister Heimkost aus: Wenig Bewegung und man spielt sich die Bälle in der eigenen Hälfte hin und her.

Auch die Ecke verläuft harmlos, doch Sandhausen setzt nach, hat den Ball schnell wieder erobert. Ein Kompliment an den Underdog, die dem Gastgeber bislang den Schneid abkaufen.

Aufpassen Löwen: Wieder eine Standard der Gäste, doch die Abwehr kann die kurze Ausführung zur Ecke klären.

Unterm Strich entsteht aus den Bemühungen allerdings auch heute offensiv wenig Durchschlagskraft, die Zuschauer werden hier sehr früh schon nervös und vereinzelte Pfiffe machen sich breit.

Selbstredend wird die Aufgabe für die Löwen jetzt nicht einfacher, da der SVS mit seinem Defensivkonzept natürlich nun noch konsequenter auf Konter setzen kann. Immerhin sieht es von der Spielanlage heute bei den Münchenern tendenziell variabler aus.

Die Hausherren bauen langsam wieder Ballbesitz auf, Marin Tomasov erreicht mit einer Standard aus dem Mittelfeld im Strafraum Guillermo Vallori, der ungedeckt aber ein wenig in Rücklage gerät und den Kopfball einen Meter über den Kasten setzt.

Keeper Király versucht seine Truppe von hinten zu beruhigen, die gegen motivierte Gäste in den Zweikämpfen nicht dagegenhalten.

War da was?! Die Gäste machen mit der Führung im Rücken weiter Druck, Ranisav Jovanović nimmt den Ball gut in den Strafraum mit, wird von Yannick Stark grenzwertig abgegrätscht. Das hätte Elfmeter geben müssen und die Löwen haben Glück, dass Schiri Rohde die Situation anders bewertet.

Diese Flanken sind also die Geschichte der Anfangsphase, die dritte gefährlichere Aktion nach einer Hereingabe führt zum Rückstand für die Löwen.

Tooor für SV Sandhausen, 0:1 durch Florian Hübner
Fast ist man geneigt zu sagen: Das hat sich angedeutet. Timo Achenbach schickt einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld an den Fünfer und gleich zwei Rote laufen vor ihren Gegenspielern ein und stehen stehen vor Gábor Király komplett blank. Der Innenverteidiger hält den Schlappen rein und erzielt seinen zweiten Saisontreffer.

Wieder so eine scharfe Hereingabe über die rechte Seite und die Löwen-Abwehr wirkt erneut nicht sicher, kann die Situation aber klären.

Es folgt eine Ecke des SVS, aus der eine Schusschance von David Ulm von der Sechzehnergrenze entsteht. Knapp drüber, aber es ist erfrischend anzusehen, dass zumindest über Standards auch die Gäste ihr Glück in der Offensive suchen.

... Schauerte bringt den Ball in den Sechzehner und scharf hinein gebracht ist das nicht ungefährlich! Am Fünfer rauschen Freund und Feind knapp an dem flachen Geschoss vorbei.

Wieder die Gäste, Ranisav Jovanović holt auf der rechten Seite die Standard heraus...

Erster Vorstoß der Gäste, doch eine ungenaue Flanke von links führt fast zum Konter. Gut, dass Julian Schauerte aufpasst und den Schnellangriff unterbindet.

Zu Beginn agieren die Hausherren daher mit sehr viel Ballbesitz, die ersten Steilpässe sind aber noch zu ungenau.

Das Spiel entwickelt sich schnell wie erwartet: Sandhausen steht sehr tief, erwartet die Angriffe der Löwen.

... Marin Tomasov serviert für Kai Bülow, doch der Innenverteidiger verliert das Kopfballduell vor dem Fünfer.

Lauth holt vorne gleich mal den ersten Eckball für sein Team heraus...

Rein ins abendliche München. Etwa 18.000 Fans haben den Weg ins Stadion gefunden, sehen ihr Team im traditionellen hellblau, die Gäste in rot.

Wir dürfen also gespannt sein, ob 1860 zu Hause endlich einmal eine souveräne Leistung abrufen kann oder ob der Underdog vielleicht sogar den ersten Dreier in München buchen kann. Die Partie leitet René Rohde, an den Seitenlinien assistieren Norbert Giese und Martin Bärmann.

Die Hausherren nehmen zwei Änderungen im Vergleich zum letzten Spieltag vor: Benjamin Lauth rückt im 4-4-2 für Bobby Wood wieder in die Spitze und Moritz Volz ersetzt auf der rechten Außenverteidigerposition Grzegorz Wojtkowiak. Vor der Partie stellte sich Alexander Schmidt vor die Mannschaft, denn auch die Presse hatte die kreativen Defizite der Sechziger aufgenommen und thematisiert. Man habe zuletzt einfach auch ein wenig Pech im Abschluss gehabt.

Personell lässt der Übungsleiter des SVS seine Startelf trotz fehlender Resultate intakt, weil man stets auf Augenhöhe agiert habe. Tim Kister hat seine Rotsperre zwar abgesessen, ist aber verletzt noch nicht wieder einsatzbereit. Zudem fehlen mit Schulz und Zimmermann weitere Defensivakteure, die aber nach Aussage des Trainer gut ersetzt werden. Im 4-2-3-1 will man einen Auftritt wie in der letzten Saison verhindern: Nach 20 Minuten lag man seinerzeit schon 0:3 zurück und verlor die Partie chancenlos mit 0:4.

Insofern wartet auf die Hausherren heute mutmaßlich der nächste harte Brocken, denn die Gäste aus der oberrheinischen Tiefebene dürften ähnlich wie Ingolstadt und der FSV Frankfurt gegen den Favoriten Beton anrühren. Auch Gästetrainer Alois Schwartz hat die latente Heimschwäche des Gegners erkannt, sieht sich daher nicht chancenlos und will im dritten Auswärtsspiel der Saison endlich etwas Zählbares mitnehmen. Zudem wartet man ja noch auf den ersten Sieg überhaupt.

Im Verlauf dieser noch jungen Saison sortieren sich die Teams auch nach den Erwartungen in der Tabelle ein. 1860 steht mit neun Punkten derzeit auf dem Relegationsplatz, musste aber nach einem guten Saisonstart zuletzt ein empfindliche 1:0-Niederlage in Paderborn hinnehmen. Ohnehin stimmen bei den Löwen zwar die Ergebnisse, aber spielerisch wusste die Truppe von Alexander Schmidt nur selten zu überzeugen. Vor allem daheim tat man sich gegen defensive Gegner äußerst schwer.

Zwei Kontraste treffen heute in der Landeshaupstadt der Bayern aufeinander: Auf der einen Seite die Sechziger, bei denen endlich Anspruch und Wirklichkeit übereinanderpassen und der Aufstieg in Reichweite rücken soll. Auf der anderen Seite die Baden-Württemberger, die sportlich schon abgestiegen nur durch den Lizenzentzug von Duisburg in der Liga verblieben und natürlich auch heuer wieder ein heißer Abstiegskandidat sind.