Fazit:
Waren das die entscheidenden Zähler zum Aufstieg? Fakt ist, Köln hat nun zwölf Punkte Vorsprung auf einen Nichtaufstiesplatz, sechs auf den Zweiten und ist auf bestem Weg in Richtung erster Liga. Die Geißböcke bekamen im zweiten durchgang die Partie in den Griff, vergaben aber wie die Sechziger hochkarätige Chancen. Letztlich hilft dann das glück des Tüchtigen zum Sieg und unterm Strich geht das Ganze auch so in Ordnung, weil der Tabellenführer im Verlauf mehr vom Spiel hatte. Das war es von hier aus, einen schönen Nachmittag noch!

1860 kommt nicht mehr entscheidend nach vorne, das wars!

Zwei Minuten gibt es obendrauf.

Kaum auf dem Platz, erzielt er fast den Treffer! Köln kontert und Finne schickt Sławomir Peszko links frei in Richtung Király. Der Pole umspielt den Keeper und schließt aus spitzem Winkel ab. Der hätte gepasst, Sebastian Hertner ist aber zurückgeeilt und kratzt das Ding am kurzen Pfosten von der Linie!

Finne konnte auch deshalb oft glänzen, weil er in Nagasawa mehr als einmal einen exzellenten Vorbereiter an seiner Seite hatte. Mit verdientem Applaus geht der Japaner nun runter.

Haben die Löwen noch eine Antwort parat oder schießt sich Köln zum Aufstieg? Dominik Stahl probiert es nochmal per Kopf, doch Timo Horn ist nach einer Flanke von rechts am langen Pfosten zur Stelle.

Das hat sich der Junge verdient, der Torschütze kämpft und ackert und bekommt hier nach einigen Chancen zu seinem ersten Saisontor.

Tooor für 1. FC Köln, 0:1 durch Bård Finne
Mišo Brečko bringt eine zunächst abgewehrte Ecke aus dem Halbfeld flach zurück auf den Norweger, der sich im rechten Sechzehner resolut gegen Markus Schwabl durchsetzt und den Ball aus spitzem Winkel trocken und halbhoch in die kurze Ecke ballert. Király reißt die Arme noch hoch, kann aus dieser Distanz aber nicht mehr schnell genug reagieren.

Zwei ungefährliche Ecken auf beiden Seiten schließen sich an.

Die Gäste bleiben bemüht, Finne schickt das Leder aber beim Abschluss deutlich über den Kasten.

Fallrückzieher! Das ist doch mal ein Einstand! Anthony Ujah nimmt einen Ball aus zehn Metern per Kabinettstück ab, platziert das Leder aber zu zentral. Gábor Király taucht ab und hat die Pille.

Der flinke Helmes wird durch den nigerianischen Brecher ersetzt. Peter Stöger geht also eher von einer zähen Schlussphase aus und braucht mehr Präsenz im Strafraum.

Zum wiederholten Male innerhalb von Minuten werden die Kölner mit Abseits zurückgepfiffen, die Entscheidungen sind allerdings allesamt richtig.

Diese neue Parität führt aber leider dazu, dass die Attraktivität leidet, weil man sich neutralisiert.

Die Löwen können sich aktuell ein wenig befreien und tragen zu einem offenerem Spiel bei. Wer hat die bessere Schlussphase zu bieten?

Der eingewechselte US-Amerikaner kommt fast sofort vorne per Kopf an den Ball, erreicht das Leder aber genausowenig wie in der Folge Helmes auf der Gegenseite, der einen Steilpass nicht mehr erlaufen kann.

Auch Funkel stellt auf 4-4-2 um und bringt den zweiten Stürmer.

Gelbe Karte für Mišo Brečko (1. FC Köln)
Der Kapitän geht vorne einem Ball übermotiviert nach und kommt gegen Markus Schwabl viel zu spät. Damit wird am nächsten Spieltag die seit 22 Spieltagen unverändert agierende Viererkette gesprengt, denn der Außenverteidiger wird mit seiner fünfte Gelben gegen Bielefeld fehlen.

Apropos Finne: Nagasawa steckt durch, der Norweger nimmt den Ball mit einer Drehung gekonnt mit, legt sich das Leder aber den Tick zu weit vor und so kann der herauseilende Király zupacken.

Die rechte Defensivseite ist die Schwachstelle gegen Finne und Co. in diesem Durchgang extrem brüchig daher, Funkel reagiert und bringt einen neuen Außenverteidiger.

Aber diese Chancenverwertung! Erneut Trubel im Strafraum der Hausherren, Helmes und Finne können allerdings im Gestocher nicht abschließen. Zuvor hatte erneut Matuszczyk Keeper Király mit einem Flachschuss geprüft.

Das ändert aber nichts daran, dass Köln immer dominanter wird und auch spielerisch eine Schippe draufgelegt hat.

Dass der Übungsleiter überhaupt nicht zufrieden ist, sieht man an seinem Auftritt an der Seitenlinie. Wie ein Wilder wütet er herum und versucht seine Mannschaft irgendwie zu erreichen.

Funkel reagiert auf den eingeschüchterten Auftritt seiner Truppe und revidiert wie sein Gegenüber eine Umstellung der Startformation auf der Außenposition. Andreas Ludwig beackert nun den rechten Flügel.

Adam Matuszczyk prüft Király mit einem satten Schuss aus 22 Metern. Schon gegen Karlsruhe war er mit einer ähnlichen Fackel knapp am Keeper gescheitert und auch hier kratzt der Löwen-Schlussmann das Leder aus dem linken Knick.

Mal was von den Löwen: Dominik Stahl köpft nach einer Standard aus dem Halbfeld auf den linken Pfosten und das war noch so ungefährlich. Der Ball holpert letztlich aber deutlich vorbei.

Dem erst 19-jährigen im Winter aus Bergen gewechselte Norweger fehlt noch ein Tor für neuen Arbeitgeber und er ist bislang der Mann der zweiten Halbzeit.

Irgendwann muss er dann aber mal rein! Kazuki Nagasawa steckt auf Bård Finne durch, der es aus zwölf Metern zu genau machen will und frei vor Király am linken Knick vorbeizirkelt.

Die Sechziger stehen mächtig unter Druck und kommen kaum aus der eigenen Hälfte!

Köln legt den besseren Start hin, kann aber auch von einem zweiten Eckball nicht profitieren.

Wieder Finne, wieder auf die lange Ecke! Im Verlauf kommt der Norweger aus ähnlicher Position erneut zum Abschluss und das ist schon knapper!

Bård Finne wird auf der Gegenseite in den rechten Strafraum geschickt und schließt aus spitzem Winkel in die lange Ecke ab. Noch abgefälscht gibt es die erste Ecke der hälfte, Gábor Király ist mit den Fäusten zur Stelle.

Stark lässt in einer ersten Szene aus 21 Metern halblinker Position einen Schuss ab, der auf die kurze Ecke gezogen das Außennetz zum Wackeln bringt.

Peter Stöger macht seine Startelfänderungen rückgängig und bringt Finne für Risse. Zudem stellt der Übungsleiter das System auf 4-4-2 um und erhofft sich davon mehr Gefahr.

Halbzeitfazit:
Die Löwen gingen die Partie beherzt und mit viel Engagement an, nach einer druckvollen Anfangsphase verflachte das spiel aber zusehends, da sich die Teams besser aufeinander einstellten. Speziell Köln konnte in der Offensive das Potential nur andeuten und die Löwen müssen sich nach zwei 100%igen fragen, warum sie hier eigentlich nicht schon führen. Bis gleich!

Vor der Pause passiert nichts mehr und Knut Kircher macht pünktlich Schluss!

Die resultierende Ecke ist schwach getreten und leitet den Konter der Gäste ein, Helmes rennt aber beim Pass von Nagasawa aus Sicht des Assistenten ins Abseits. Sah eher nach gleicher Höhe aus, der Stürmer hätte den Ball aber vor Király ohnehin nicht erlaufen und so bleibt das ohne Folgen.

Erneut geht es nach Ballgewinn für die Löwen schnell nach vorne, Weigl schickt links Daniel Bierofka, der im Strafraum jedoch gestoppt wird.

Adam Matuszczyk verliert nicht zum ersten Mal einen empfindlichen Zweikampf im Mittelfeld, hier passt die Rückwärtsbewegung der Kölner aber und man verhindert einen gefährlichen Abschluss.

Solche Chancen sollte man besser nutzen, wenn man gegen den Tabellenführer Zählbares mitnehmen will. Köln hat zwar mehr vom Spiel, aber auch die zweite Großchance der Partie gehört den Hausherren.

Muss das 1:0 sein! Osako wird von Weigl am linken Sechzehner eingesetzt, umspielt Dominic Maroh und hat dann im Strafraum Glück, dass sein erster Abschluss geblockt von Kevin Wimmer zurück vor seine Füße springt. Elf Meter frei vor Horn schiebt er das Leder links am Kasten vorbei!

Helmes zieht derweil mit einem schnellen Antritt von der Mitte in den linken Strafraum, für seinen Pass in den Rücken der Abwehr ist aber kein Abnehmer vorhanden.

Der Unparteiische muss auf der Gegenseite auch mit Osako ein Wörtchen wechseln. Noch reicht die Autorität des Zwei-Meter-Manns und er kommt ohne farbige Disziplinarstrafen aus.

Schiri Kircher nimmt sich mit seiner physischen Präsenz nach einem ersten härteren Einsteigen von hinten mal Matthias Lehmann zur Brust.

Die Löwen-Abwehr hält stand und klärt das Leder.

In dieser Entwicklung haben die Geißböcke aber die Spielkontrolle übernommen, kommen nach einem beblockten Schuss von Risse jetzt zu einem Eckball.

So gut die Partie begonnen hat, so sehr fällt sie aktuell ab. Beide Teams haben sich aufeinander eingestellt und die frühen Chancen haben laden auch nicht gerade zu übermäßigem Risiko ein.

Die Hausherren ziehen sich nun sichtbar weiter zurück, lassen den Tabellenführer kommen und hoffen auf Konter.

Nagasawa lupft wunderbar hinter die Abwehr auf den einlaufenden Helmes, der dann im Strafraum den Ball erst runternehmen will und dafür fehlt dem Stürmer die Zeit. Die Abwehr schließt auf und verhindert einen Abschluss.

Die Sechziger stehen den Gästen weiterhin auf den Schlappen, kommen jetzt aber nicht mehr so konsequent in die Offensive. Zeuge dieser Entwicklung ist ein Versuch aus über 30 Metern, der in die zweite Etage abhebt.

Köln ist mittlerweile in der Partie angekommen und lässt den Ball im Mittelfeld laufen. Bis Risse in Richtung Sechzehner Fahrt aufnimmt, sich aber festläuft.

Auf der anderen Seite treibt Stark den Ball auf den Sechzehner der Gäste zu, sein Anspiel in die Spitze ist dann aber zu ungenau.

Kommen die Kölner jetzt besser in die Partie? Auch der Japaner auf Kölner Seite zeigt sich, zieht dynamisch über links in die Mitte und setzt einen Schuss auf die kurze Ecke ab. Es fehlt ein Meter.

Helmes sorgt für den ersten ernsthaften Versuch der Gäste, sein Flachschuss aus 20 Metern streift knapp am rechten Kasten vorbei.

Der japanische Winterneuzugang ist ohnehin bis hierhin der Aktivposten bei den Hausherren und nahezu an jeder Offensivaktion beteiligt.

Osako zieht auf der linken Seite auf dem Weg in den Sechzehner zwei, drei Abwehrspieler, sucht lange, findet jedoch keine Anspielstation in der Mitte.

Kapitän Mišo Brečko jagt auf seiner rechten Seite einem Steilpass hinterher, doch der Ball ist für den Außenverteidiger nicht mehr zu erreichen.

Und Köln? Der Tabellenführer wirkt ob des forschen Auftretens der Löwen durchaus beeindruckt und Vorstöße werden prompt mit Tempogegenstößen der Hausherren bestraft.

Yuya Osako kommt nach einer Flanke und anschließenden Ecke zweimal zum Kopfball, kann sich aber im Luftduell jeweils nicht entscheidend durchsetzen.

Die Sechziger rennen und ackern in diesen ersten Minuten, gehen jedem Ball nach und kaufen dem Gegner so den Schneid ab.

Auf der Gegenseite kommt Patrick Helmes nach Fehler der 1860-Abwehr an den Ball und bedient Halfar, dessen Schuss aus der Distanz dem Tor aber nicht gefährlich wird.

Das musste eigentlich schon die Führung sein, Stoppelkamp hätte den Ball eigentlich in Ruhe runternehmen und abschließen müssen, bringt stattdessen mit dem Kopf viel zu wenig Druck auf die Pille.

Der doppelte Horn! Die Löwen legen mal ganz rasant los. Zunächst prüft Yuya Osako den Kölner Keeper mit einem saftigen Schuss aus 14 Metern halbrechter Position und den Abpraller legt Stark nochmal in die Mitte quer auf Stoppelkamp. Der Außenspieler kann sich am Fünfer die Ecke eigentlich aussuchen, setzt den Kopfball aber ein wenig überhastet an und so kann Horn parieren.

Beide Teams haben ihre traditionellen Farben übergestreift, die Geißböcke agieren in rot, 1860 in hellblau.

Na wenn das nicht mal erstklassige Bedingungen sind: Die Akteure spielen im Sonnenschein vor etwa 35.000 Fans.

Wir dürfen also gespannt sein, ob sich Köln oben weiter absetzen kann oder 1860 wie im Hinspiel beim 0:0 den Geißböcken Punkte abringen kann. Schiedsrichter der Partie ist Knut Kircher, dessen Assistenten hören auf die Namen Arne Aarnink und Thomas Münch.

Von Rechenbeispielen zum Aufstieg wollte der stoische Österreicher derweil nichts wissen, dafür sei es zu früh. Auf der Außenbahn kann der Coach heute wieder auf Marcel Risse zurückgreifen, für den Bård Finne weichen muss. Ansonsten bleibt das 4-3-3 vom 2:0-Sieg gegen den KSC bestehen.

Die Kölner gehen derweil mit einem guten Gefühl in den Abschluss der englischen Woche, nachdem man mit dem KSC am Mittwoch einen Konkurrenten distanzieren und die Serie von ungeschlagenen Spielen auf sieben ausbauen konnte. Die Stimmung im Verein sei gelöst, man müsse aber auf den letzen Metern Nervenstärke bewahren und den Druck aushalten.

Ohnehin müsse man 100% abrufen wenn man gegen den selbstbewussten Tabellenführer bestehen will, gab Trainer Funkel vor der Partie zu Protokoll. Dem Übungsleiter fehlen wird Daniel Adlung, der in Cottbus seine fünfte Gelbe sah und daher gesperrt ist. Neben Ersatz Daniel Bierofka rückt ins Mittelfeld des 4-2-3-1 auch wieder Julian Weigl, der unter der Woche eine regenerative Pause verordnet bekam.

Bei den Hausherren ist der Aufstieg spätestens mit der englischen Woche kein Thema mehr. Zwar gewann man zuletzt 2:1 in Cottbus, doch das davor verlorene direkte Duell gegen Lautern besiegelte wohl alle Hoffnungen, auch wenn rechnerisch noch vieles möglich ist. Insofern heißt es kleine Brötchen backen in der Südmetropole und man will heute an die gute zweite Halbzeit vom Mittwoche anknüpfen.

Mit jedem Spieltag kommen die Geißböcke dem ausgegeben Ziel Aufstieg ein Stück näher und derzeit deutet wirklich vieles darauf hin, dass sich der Traditionsklub in der kommenden Spielzeit wieder mit Bayern, Schalke, Dortmund und Co. wird messen dürfen. Mit einem Dreier könnte man sein Polster auf einen Nichtaufstiegsplatz auf satte zwölf Zähler erhöhen und zudem dem zweiten Fürth enteilen, der gestern 2:2 in Pauli spielte.