Fazit:
Unter dem Strich steht im Brandenburg-Berlin-Derby ein 0:0 der besseren Sorte! Durch das zweite torlose Unentschieden schafft Energie Cottbus zwar nicht den gewünschten Befreiungsschlag, kann nach einer erneut beständigen Defensivleistung aber Hoffnung für die kommenden Aufgaben schöpfen. Union Berlin springt durch dieses Ergebnis zwar für mindestens zwei Nächte auf den Platz an der Sonne, verpasst aber erneut den Auswärtssieg im Stadion der Freundschaft. Die Köpenicker waren hin und wieder nahe dran am Führungstreffer, ließen die Chancen aber liegen und scheiterten in der Schlussphase durch Mattuschka sogar noch am Aluminium (87.). Es war ein unterhaltsames Ost-Duell, das nach einem unterkühlten Beginn mit laufender Spielzeit immer hitziger wurde. Cottbus reist am Sonntag in einer Woche zum nächsten Kracher nach Dresden; Union empfängt Erzgebirge Aue. Einen schönen Abend noch!

Nur eine Minute packt das Schiedsrichtergespann obendrauf!

Die letzte Minute der regulären Spielzeit ist angebrochen! Wem gelingt der lucky punch? Derzeit hat Union Oberwasser!

Mattuschka an die Oberkante der Latte! Infolge eines Einwurfes leitet Köhler den Ball per Hacke auf Mattuschka weiter, der das Spielgerät aus spitzem Winkel mit viel Effet im rechten Dreiangel unterbringen will. Er trifft den Querbalken!

Banović enteilt dem Gegenspieler und hat ebenso freie Bahn wie Kreilach auf der Gegenseite! Auch hier ist es ein Freistoß, der eine Großchance einleitet. Banović kommt von der Fünferkante total blank ans Leder und befördert es mit dem Schädel über das Tor!

Bis zum Schluss bleibt es spannend im Stadion der Freundschaft. Jeder Fehler kann jetzt die Niederlage besiegeln.

Kreilach vergibt freistehend per Kopf! Mattuschka flankt einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld hoch auf den langen Pfosten. Dort hat Kreilach keinen Gegenspieler und nickt aus gut sieben Metern auf die linke Ecke. Almer rettet erneut!

Zehn Minuten bleiben für das goldene Tor das Abends. Das Tempo hat in letzter Zeit noch einmal angezogen. Der angeschlagen ins Spiel gegangene Berliner Torjäger Brandy ist übrigens nicht auf dem Rasen. Er wurde von Neuzugang Martin Dausch ersetzt.

Almer pariert gegen Köhler! Über die linke Außenbahn greifen die Hauptstädter an. Köhler wird flach im Sechzehner angespielt und nimmt dann mit dem linken Innenrist Maß. Almer kann den technisch sauberen Abschluss aufhalten!

Sanogo mit der besten Chance für Energie! Vom linken Strafraumeck flankt Rivić hoch auf den zweiten Pfosten, wo sich der Ivorer gegen zwei FCE-Akteure in der Luft durchsetzt. Er bringt das Leder aber nicht auf das Tor, das Haas schon verlassen hat und in der Luft umherirrt.

Haas fängt einmal mehr einen schwachen Abschluss von außerhalb des Sechzehners ab. Der Abschluss auf die linke Ecke stellt für den Berliner Keeper keine echte Aufgabe dar.

Eine Viertelstunde noch zu gehen im Stadion der Freundschaft. Klar ist, dass für beide Teams ein Unentschieden keinen Weltuntergang darstellen würde. Wie viel Risiko gehen die Teams also noch ein; wie sehr gefährden sie den Punktgewinn?

Cottbus' Abschlüsse beschränken sich auf Fernschüsse. Diesmal probiert sich Einwechselspieler Takyi aus gut 23 Metern, aber mit seinem linken Fuß befördert er die "Torfabrik" nur zentral auf den Kasten. Wieder kein Problem für Haas, der zum dritten Mal in Folge zu null spielen will.

Schon ein Remis würde Union zur vorübergehenden Tabellenführung reichen, aber selbstverständlich wünscht sich Uwe Neuhaus einen dreifachen Punktgewinnen. Eine Masse an Tormöglichkeiten haben die Gäste zwar nicht, waren aber drei, vier Mal nicht weit vom 0:1 entfernt.

Gelbe Karte für Marco Stiepermann (Energie Cottbus)
Stiepermann, der mit seinem gestreckten Bein das Schienbein von Köhler trifft, sieht die sechste Gelbe Karte des Ost-Duells. Es geht heiß her!

Starke Rettungsaktion von Michael Schulze! Köhler wird auf dem linken Fügel angespielt und gibt dann hoch auf den ersten Pfosten hinein. Brandy will den Schädel hinhalten, doch körperlich robust geht Schulze dazwischen und klärt!

Union ist leicht aus der Spur geraten, scheint von den Aktionen Sanogo beeindruckt. Viele Unterbrechungen kurz vor Beginn des letzten Spielviertels. Es ist mittlerweile ein hart umkämpftes Derby, das nur noch Tore vermissen lässt.

Für Terodde, der in Minute 23 eine gute Chance zur Gästeführung vergab, kommt nun Adam Nemec auf den Rasen. Die Nummer 32 der Berliner war in der letzten Woche mit der slowakischen Nationalmannschaft auf Reisen.

Sanogo hilft seiner Mannschaft auf Anhieb. Die Mitspieler des Goalgetters wirken nach der Einwechslung wie verwandelt. Cottbus ist in dieser Phase überlegen!

Gelbe Karte für Marc-André Kruska (Energie Cottbus)
Kruska kommt an der Seitenauslinie viel zu spät und trifft mit seiner Grätsche nur die Füße des Gegenspielers. Klare Verwarnung!

Sanogo und Takyi heißen die beiden frischen Spieler auf Seiten der Hausherren. Und der Ivorer fügt sich auch gleich klasse ein. Nach einer Ecke von der linken Seite kommt er aus sieben Metern zum Kopfstoß und nickt nur gut einen Meter links vorbei!

Kein schlechter Freistoß von Bickel! Der Linksaußen hält aus gut 24 Metern direkt drauf. Den harten, aber letztlich unplatzierten Schuss kann Haas zur Seite abwehren.

Gelbe Karte für Sören Brandy (1. FC Union Berlin)
Mit offener Sohle steigt Brandy gegen Kruska ein und zieht deshalb den Unmut des Schiedsrichter auf sich. Es gibt die nächste Gelbe Karte für einen Berliner!

Applaus auf den Rängen: Boubacar Sanogo hat sein Aufwärmprogramm abgeschlossen und darf seinen Kollegen in wenigen Augenblicken auf dem Rasen helfen. Mal schauen, wie fit Sanogo nach seinem Zehenbruch bereits wieder ist.

Es bleibt also dabei: Wirklich nahe am ersten Tor des Tages sind nur die Hauptstädter, die jetzt insgesamt aber mehr Gegenwind bekommen.

Almer rettet gegen Terodde! Parensen flankt per Bogenlampe von der linken Grundlinie an den Fünfmeterraum. Cottbus hat eigentlich genug Zeit, um sich ordentlich aufzustellen. Dennoch kann Terodde das Leder herunternehmen und dann aus acht Metern mit dem linken Fuß abschließen. Almer taucht klasse ab und fäustet den Aufsetzer zur Seite weg!

Rudi Bommer hat offensichtlich die richtigen Worte gefunden, um seine Mannschaft zumindest für die ersten Augenblicke zu motivieren. Cottbus kommt mit Dampf zurück auf den Rasen und ist nun deutlich aggressiver.

Gelbe Karte für Fabian Schönheim (1. FC Union Berlin)
Christian Bickel wird einfach mal mit einem langen in die Spitze geschickt und hart dort nur noch zwei Verteidiger vor sich. Schönheim kann den schnellen Bickel nur per Foul stoppen und wird zurecht verwarnt.

Heute könnte bereits ein Treffer reiche, um die drei Zähler zu erobern. Nach den Eindrücken der ersten Halbzeit ist Berlin näher dran am Sieg, doch nun beginnt das Spiel von vorne. Cottbus hat noch alle Möglichkeiten auf eine Überraschung.

Willkommen zurück zum zweiten Durchgang! Beide Trainer haben auf personelle Veränderungen in der Pause verzichtet.

Halbzeitfazit:
Ohne Tore geht es im Ost-Match zwischen Energie Cottbus und dem 1. FC Union Berlin in die Kabinen. Von der ersten Sekunde an waren beide Mannschaften hochkonzentriert und begegneten sich auf Augenhöhe. Cottbus verbesserte sich in der Abwehr im Vergleich mit den letzten Wochen deutlich, ließ sich nach gut 25 Minuten aber zu sehr in die eigene Hälfte drängen. Die Hauptstädter spielen deutlich gefährlicher in die Spitze. Die große Chance zum 0:1 ließ Benjamin Köhler in Minute 19 aber liegen. Union präsentiert sich als sehr geduldig und hat in Halbzeit zwei beste Chancen auf den dritten Ligasieg in Folge. Cottbus muss sich wieder mehr zutrauen, damit die Kombinationen nach vorne wieder flüssiger werden. Bis gleich!

60 Sekunden Nachschlag zeigt der vierte Offizielle Harm Osmers an.

Gelbe Karte für Ivica Banović (Energie Cottbus)
Kurz vor dem Gang in die Kabinen wird es doch noch ruppiger. Banović lässt Özbek unweit des Mittelkreises über die Klinge springen und holt sich dafür die erste Gelbe Karte des Abends ab.

Alexander Bittroff muss nach einer Grätsche von Kreilach außerhalb des Feldes behandelt werden. Für den Linksverteidiger geht es jedoch nach einer kurzen Verschnaufpause weiter.

War da ein Kontakt? Mit viel Tempo dribbelt sich Brandy durch das Zentrum vor dem Strafraum und geht dann in vollem Lauf zu Boden. Kruskas Einsatz war jedoch vollkommen regelkonform; er traf nur das Spielgerät.

Mosquera und Berlins Innenverteidiger Punčec leisten sich ein Wortgefectht, das daraufhin von Schiedsrichter Weiner ohne weitere Folgen friedlich gelöst wird. Der Unparteiische lag bisher mit seinen Entscheidungen richtig und strahlt eine Ruhe aus, die sich auf die Spieler überträgt.

Cottbus gibt die Kontrolle über die eigene Hälfte immer mehr ab und zieht dadurch schon teilweise den Unmut der eigenen Fans auf sich. Es riecht nach dem 0:1 zugunsten des derzeitigen Anführers der Live-Tabelle.

Torsten Mattuschka will einen Ball infolge eines Seitenwechsel vom rechten Flügel direkt auf das Energie-Tor befördern, verzieht aber komplett und schießt auf die Hintertortribüne. Gegen seinen ehemaligen Klub würde der 33-Jährige natürlich gerne treffen.

Der noch nicht wieder komplett fitte Boubacar Sanogo, heute für einen Kurzeinsatz auf der Reservebank, fehlt den Gastgebern schon sehr. Mit zunehmender Spielzeit werden die Vorstöße der Lausitzer in der gegnerischen Strafraum immer seltener.

Die Köpenicker vermitteln einen unheimlich abgeklärten Eindruck. Ihnen ist anzumerken, dass sie in jeder Sekunde an den ersten Sieg im Stadion der Freundschaft seit 21 Jahren glauben und sich die Tabellenspitze sichern wollen. Geht der Wunsch der mitgereisten Fans in Erfüllung? Geduld ist gefragt!

Nein, jeden Angriff des Widersachers kann die Energie-Defensive nicht verhindern. Doch hat man das Gefühl, dass Rudi Bommer mit seiner Mannschaft in der Länderspielpause an den Problemzonen gearbeitet hat. Gegen Köln vor gut einem Monat lag man zu diesem Zeitpunkt schon mit 0:3 hinten.

Ein Freistoß aus dem linken Halbfeld rutscht zu Banović durch, der aus der Drehung einen Rechtsschuss probiert. Das Leder wird jedoch abgefälscht und fliegt in die Nähe von Mosquera. Der kommt aber nicht ganz heran, sodass die "Eisernen" klären können.

Es ist das Berlin-Brandenburg-Duell, doch bisher ist das Geschehen auf dem Rasen mehr als fair. Beide Mannschaften sind um einen geordneten Spielaufbau bemüht, doch gerade in den letzten Minuten häufen sich die Risikopässe auf Seiten der Gäste.

Terodde nur haarscharf über den Querbalken! Parensen schaltet sich auf seiner linken Außenbahn mit nach vorne ein und zieht kurz vor dem Strafraum ins Zentrum. Er steckt klasse auf Terodde durch, der aus leicht spitzem Winkel und in Bedrängnis nur knapp über den linken Winkel ballert! Nächste gute Szene für Union!

Da wäre das 21. Saisontor der Neuhaus-Truppe also fast gefallen. Es war die erste Chance für den Gast, der noch deutlich Luft nach oben hat. Es ist aber auch festzustellen, dass Cottbus bisher gut mithält.

Köhler wirft das Geschenk zum Führungstreffer einfach weg! Brandy unterbindet den Lausitzer Spielaufbau wenige Meter vor dem Strafraum und will dann Köhler in die Gasse schicken. Buljat geht dazwischen, trifft jedoch nicht richtig und verlängert so genau in den Lauf des Berliners. Der probiert gegen den herauslaufenden Almer einen Lupfer, der aber am rechten Pfosten vorbeihüpft.

Starke Kombination von Mattuschka und Köhler! Mit einem herausragenden Außenristpass schickt der Gästekapitän den ehemalgen Frankfurter auf dem rechten Flügel und sprintet dann selbst in Richtung Seitenauslinie. Es folgt einen Doppelpass, woraufhin Köhler Brandy in der Mitte sucht. Erst dieses Anspiel wird dann von den Gastgebern abfangen.

Cottbus hat leichte Ballbesitzvorteile, spielt bisher aber zu rechtslastig. Das haben die Hauptstädter erkannt und stellen die Wege auf links in der Verteidigung nun besser zu. Es bleibt eine Partie, in der die Teams sehr konzentriert zu Werke gehen.

Auf der Gegenseite lässt Brandy die Energie-Fans die Luft anhalten! Ganz feiner Diagonalpass von Schönheim, der mit seinem Ball von der Mittellinie den Berliner Stürmer im Sechzehner findet. Die Annahme ist aber etwas unsauber, sodass Bittroff gerade noch rechtzeitig retten kann.

Zum ersten Mal spielen die Hausherren einen kompletten Angriff. Auf der rechten Außenbahn wird Kruska bedient, der dann mit einer gefühlvollen Flanke Mosquera an der Sechzehnerkante findet. Der Kopfball des Kolumbianers ist dann aber zu schwach, um Torhüter Daniel Haas zu beeindrucken.

Mal wieder eine Szene für die Handspielfetischisten: Stiepermann sucht am rechten Strafraumeck mit links das Tor, doch sein Schuss wird dann von Parensen abgeblockt. Vom Oberschenkel springt dem Linksverteidiger die Kugel an den linken Arm. Richtige Entscheidung, hier nicht auf den Punkt zu zeigen.

Sören Brandy wird von den Lausitzern früh hart angegangen. Die Gastgeber sind sich offensichtlich bewusst, welche Gefahren vom Angreifer des Gegners ausgehen und wollen ihn schnell ausbremsen.

Stiepermann ist bei den Hausherren bisher der auffälligste Akteur. Die Nummer zehn versucht viel über seine rechte Seite, wird von seinen Mitspielern aber zu oft alleine gelassen. Dem ehemaligen Union-Spieler Mosquera in vorderster Reihe fehlt noch die Anbindung.

Cottbus hält gut dagegen und lässt sich von den "Eisernen" nicht in der eigenen Hälfte einschüren. Man greift selbst möglichst früh an und will das Heft in die Hand nehmen. Die Zuschauer im Stadion der Freundschaft erleben eine intensive Anfangsphase.

Auch Energie will es wissen! Auf halbrechts wird Stiepermann freigespielt, der sich in den Sechzehner dribbelt und es dann gleich mit drei Gegenspielern aufnimmt. Das ist jedoch etwas zu viel, sodass der ehemaliger Dortmunder nicht zum Abschluss kommt.

Sofort drängen die Hauptstädter nach vorne, können sich schon in den ersten Sekunden vorne festsetzen. Man merkt, dass diese Mannschaften nach den Auftritten in den letzten Wochen an sich glaubt.

Mein ein paar Augenblicken Verspätung beginnt das Spiel! Cottbus spielt in den roten Heimklamotten während die Gäste in ihre grauen Auswärtstrikots ausweichen und weiße Hosen sowie Stutzen tragen.

Bei allerfeinster Stimmung betreten die Teams den Rasen. Flutlicht-Atmosphäre, Derby und Aussicht auf Rang eins: Fußballherz, was willst du mehr?

Für den Vergleich zwischen Energie und Union ist ein sehr erfahrener Referee angesetzt. Der 44 Jahre alte Michael Weiner ist 1998 in der Bundesliga aktiv und wird heute an den Seitenlinien von Holger Henschel und Guido Kleve unterstützt.

Seit 21 Jahren hat "Eisern Union" keinen Sieg im Stadion der Freundschaft einfahren können. Schon mit einem Unentschieden würde Berlin zumindest vorläufig den Platz an der Sonne einnehmen. Für Cottbus entscheidet sich heute, ob der Blick nach unten oder nach oben geht. Derzeit ist Rang 16 nur einen Punkt entfernt. Wir freuen uns auf einen unterhaltsamen Ost-Knaller!

Bei den Gästen musste Uwe Neuhaus um den Einsatz ihres Topstürmers Sören Brandy zittern. Der ehemalige Duisburger ist leicht angeschlagen und wird wohl nicht durchspielen können, ist für die Mannschaft aber so wichtig, dass er von Anfang an dabei ist. Einziger Wechsel: Barış Özbek spielt auf der Sechs anstelle von Patrick Kohlmann.

Im Vergleich zum 0:0 in München tauscht der FCE-Coach nur auf einer Position. John Mosquera greift in erster Reihe an und ersetzt Erik Jendrišek, der wie Boubacar Sanogo erst einmal von der Bank aus zusehen muss. Torhüter Robert Almer und Ivica Banović, die lange fraglich waren, sind noch rechtzeitig fit geworden.

Im Schnitt zwei Tore sorgen dafür, dass Union die beste Offensive aller 18 Zweitligamannschaften besitzt. Dabei teilen sich die Torschützen ziemlich breit bei den Hauptstädtern auf. Schon sechs Akteure brachten die Kugel über die gegnrische Torlinie. Mit fünf Treffern sticht Neuzugang Sören Brandy heraus.

Dass Union die Ligavorherrschaft im Osten übernommen hat, ist hingegen unbestritten. Der Etat der Köpenicker ist mittlerweile um sechs Millionen Euro größer als der des Konkurrenten aus Brandenburg. Während die Zuschauerzahlen in der Lausitz stagnieren, gehen die Dauerkarten bei Union weg wie warme Semmeln. Kein Wunder, dass die Euphorie nach diesem starken Start groß ist im Berliner Südosten.

Der heutige Gegner aus der Hauptstadt, der in diesem Jahr ganz oben anklopfen will, ist momentan auf Augenhöhe mit den absoluten Topteams aus Köln und Fürth. Die chronische Auswärtsschwäche der vergangen Spielzeiten scheint überwunden, sodass die Anhänger der "Eisernen" tatsächlich von der deutschen Spitzenklasse träumen dürfen. Bis im Mai allerdings Feierlichkeiten in der Alten Försterei anstehen könnten, steht noch ein langer Weg vor der Mannschaft von Coach Uwe Neuhaus.

Cottbus scheint in dieser Saison unterschiedliche Phasen zu durchleben. Nach einem sehr passablen Start mit sieben Punkten aus vier Spielen blieb man vier Wochen lang sieglos, um zuletzt dann mit einem Dreier gegen Bielefeld und einem torlosen Unentschieden bei 1860 München in die Erfolgsspur zurückzukehren. Nach fast einem Drittel der Runde 2013/2014 steht also noch in den Stern, in welche Richtung es für die Bommer-Truppe gehen wird.

Spektakel ist angesagt bei den Lausitzern, doch weiß man vorher nie, ob in positiver oder negativer Hinsicht. In sechs von zehn Ligaspielen fielen vier oder mehr Tore. Während die Heimspiele gegen Paderborn (4:0) und Aalen (5:1) mehr als deutlich gewonnen wurde, kassierte die FCE vor den eigenen Fans eine 0:4-Klatsche gegen den 1. FC Köln. Cottbus schießt viele Tore (18), hat mit Boubacar Sanogo, der schon sechs Mal im gegnerischen Tor einnetzen konnte, aber seit Mitte August ohne Treffer ist, einen der Goalgetter der Liga im Kader. Mit 16 Gegentoren stellt Energie jedoch eine der schlechtesten Abwehrabteilungen der Spielklasse.

Zehn Spieltage sind gespielt im deutschen Fußball-Unterhaus, sodass sich in der Tabelle erste echte Tendenzen ablesen lassen. Es hat sich ein großes Mittelfeld gebildet, das von Rang sieben bis Platz 16 erstreckt. Zwischen Aufsteiger Bielefeld und dem bislang enttäuschenden VfL Bochum liegen nur drei Zähler. Mittendrin Energie Cottbus, das mit zwölf Punkten aus zehn Duellen leicht unter den eigenen Erwartungen liegt. Die Mannschaft von Trainer Rudi Bommer peilt heute den Sprung in das erste Tabellendrittel an, der durch einen Heimsieg möglich ist.