Fazit
Mit Nachdruck hat der SC Paderborn heute gezeigt, dass er gerne aufsteigen würde. Spielerisch waren die Ostwestfalen klar überlegen. Und spätestens nach dem Doppelschlag von Saglik war das Spiel dann auch entschieden. Der FSV Frankfurt versuchte zwar noch einiges, die Aktionen waren aber oft zu hausbacken und durchsichtig. Aber Paderborn machte es mit Eigentor und Fast-Eigentor noch einmal spannend. Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass der FSV mit zwei Lattentreffern etwas Pech hatte. Der Sieg für den SC Paderborn geht aber völlig in Ordnung.

Drei Minuten gibt es obendrauf.

Beinahe hätte Brückner für das zweite Gegentor gesorgt. Er will den Ball mit dem Rücken zur Mitte hoch klären, erwischt die Kugel aber nicht richtig und sie senkt sich gefährlich über den schon herausgeeilten Kruse. Doch der legt den Rückwärtsgang ein und erreicht das Leder noch per Hechtsprung.

Lattenknaller Nummer 2! Erst kein Glück und jetzt kommt auch noch Pech dazu. Michael Görlitz zieht im Mittelfeld von rechts in die Mitte und zieht mit links ab. Der Ball fliegt direkt gegen das Gebälk, das ganze Tor wackelt.

Na also, es geht doch. Huber setzt mit einem Steilpass in die Gasse Oside Roshi auf rechts ein. Der schnelle Außenstürmer geht bis zur Grundlinie und schlägt den Ball scharf in die Mitte. Ein Paderborner bekommt aber ein Bein dazwischen.

Patric Klandt schlägt einen Abschlag direkt ins Seitenaus. So wird das nichts mit der Aufholjagd.

Wenn jetzt ein schnelles Frankfurter Tor fallen würde, dann würde es nochmal richtig spannend werden.

Tooor für FSV Frankfurt, 1:3 durch Thomas Bertels (Eigentor)
Nun hat Frankfurt den Anschluss tatsächlich geschafft. Allerdings nur durch freundliche Mithilfe von Thomas Bertels. Roshi flankt von links in den Strafraum und Bertels setzt kurioserweise einen Kopfball auf den eigenen Kasten, und das aus etwa zehn Metern. Lukas Kruse hat keine Chance, an das Leder zu gelangen.

Ganz schön mutig von Alban Meha, einen Freistoß aus 30 Metern von der halblinken Seite direkt aufs Tor zu schießen. Das Leder geht über den Kasten.

Denis Epstein versucht es mal mit einem Kunstschuss vom linken Strafraumeck in den Winkel. Der Ball fliegt aber ins Fangnetz vor der Tribüne.

Nun ist es ein geruhsamer Sommerkick. Frankfurt sieht wohl keine Chance mehr und Paderborn kickt nach Lust und Laune.

Die Paderborner spielen sich den Ball vor dem Strafraum der Frankfurter hin und her. Vrancic hätte schon wieder vor das Tor ziehen können, aber sucht nicht den Abschluss, sondern spielt wieder quer. Am Ende ist es dann wieder ein Weitschuss von Alban Meha, der von einem Frankfurter direkt ins Seitenaus geblockt wird.

Gelbe Karte für Nils Teixeira (FSV Frankfurt)

Auswechslung bei SC Paderborn 07: Mahir Sağlık

Der FSV lässt die Defensive nun schleifen, selbst Innenverteidiger Hünemeier schaltet sich jetzt vorne ein. Die Paderborner sollten die Chancen nicht so hergeben, sondern vielleicht etwas für das Torverhältnis tun. Das ist nämlich im Vergleich zu den anderen Vereinen ganz oben nicht gerade berauschend.

Lattenknaller! Nach einer Flanke von links steigt Roshi hoch und köpft. Der Ball scheppert gegen das Gebälk. Auch wenn das Leder nicht drin war, so ist es doch ein Zeichen dafür, dass Frankfurt nun zielstrebiger agiert. Der SC Paderborn ruht sich gerade ein wenig auf der Führung aus.

Alban Meha darf unbedrängt von der Mittellinie bis zur Strafraumgrenze gehen. Er täuscht einen Schuss an und schickt einen Frankfurter ins Leere. Dann zieht er wirklich ab, aber der Ball fliegt sehr weit über den Kasten.

Der FSV Frankfurt meldet sich zurück. Kruska setzt Roshi auf rechts ein und der geht in den Strafraum und zieht ab. Doch Lukas Kruse kann den Schuss halten.

Tooor für SC Paderborn 07, 0:3 durch Mahir Sağlık
Saglik schießt den Ball mit links in die rechte Ecke, Patric Klandt entscheidet sich für die andere. Das war ein sehr sicher verwandelter Elfmeter und sicherlich schon mehr als eine Vorentscheidung.

Joan Oumari holt Uwe Hünemeier im Strafraum von den Beinen. Es gibt Elfmeter für den SC Paderborn.

Tooor für SC Paderborn 07, 0:2 durch Mahir Sağlık
Die einfachen Dinger macht Saglik nicht rein, aber dafür die eigentlich unmöglichen. An der Mittellinie spielt Brückner den Deutsch-Türken an und der sieht, dass Klandt etwas zu weit vor seinem Kasten steht. Er zieht ab und der Ball senkt sich hinter dem Torwart ins Netz.

Michael Heinloth geht über halbrechts in den Strafraum und lässt sich von niemandem aufhalten. Schließlich erreicht er die Grundlinie und spielt den Ball Richtung Elfmeterpunkt. Alban Meha kommt heran gestürmt und zieht ab - das Leder fliegt in die Wolken.

Es bleibt dabei, Mahir Sağlık ist zu verspielt. Daniel Brückner bekommt den Ball in der eigenen Hälfte und geht über links durch. Er spielt Saglik an der Strafraumgrenze an und der verschafft sich mit einer Körperdrehung Platz für einen möglichen Abschluss. Aber er entscheidet sich dafür, seinen Gegenspieler auch noch auf der anderen Seite zu umspielen. Aber dann sind zuviele Frankfurter vor ihm und der Ball ist weg.

Halbzeitfazit
Der SC Paderborn führt hier vollkommen verdient. Der Aufstiegsaspirant agiert zielstrebiger in der Offensive und kann die Frankfurter mit guten Ideen immer wieder vor Probleme stellen. Das Team ist technisch stark, manchmal aber auch etwas zu verspielt. FSV Frankfurt dagegen versucht es zwar auch mit Spiel nach vorne. Allerdings sind die Aktionen meist nicht durchdacht. Dazu kommen immer wieder schlampig gespielte Pässe, so dass noch keine große Chance erspielt werden konnte.

Es gibt eine Minute Nachspielzeit.

Und wieder darf Hünemeier nach einem Eckball mit dem Schädel nehmen. Und er köpft sich so langsam warm, diesmal verfehlt das Leder das Tor nur um wenige Zentimeter.

Roshi bleibt bis jetzt erstaunlich unauffällig. In Aue war er dagegen an den meisten Offensivaktionen des FSV beteiligt.

Viel zu verspielt und entschlossen agiert Koc jetzt im Strafraum. Er bekommt die Kugel nach langem Pass, geht auf rechts in den Strafraum, spielt seinen Gegner aus und könnte dann abziehen. Aber er legt eine weitere Richtungsänderung ein, zieht zur Grundlinie und schlägt dann eine viel zu weite Flanke. Das hätte man besser lösen können.

Beide Teams gehen weiterhin auf Offensivspiel. Aber der SC Padeborn wirkt dabei cleverer und sicherer.

Matthew Leckie tut dem Frankfurter Spiel gut. An der Strafraumgrenze nimmt er einen Flachpass auf, lässt einen Gegenspieler stehen und schießt auf den Kasten. Allerdings ist der Schuß viel zu angehen.

Mit einem Gewaltschuss aus der Distanz bringt Alban Meha Gefahr für das FSV-Tor. Aber Patric Klandt legt sich quer in die Luft und klärt zur Ecke.

Immer wieder schafft es Daniel Brückner mit langen Einwürfen Süleyman Koç frei zu spielen. Dies ist der dritte gelungene Versuch, Koc geht in den Strafraum, Klandt kommt aus dem Kasten, wird ausgespielt. Aber dann ist der Winkel zu spitz für Koc.

Wieder darf Denis Epstein den Ball gefährlich vors Tor spielen, diesmal flach. Aber alle Spieler verfehlen das Leder und schließlich ist der Winkel Andrew Wooten zu spitz. Er schießt den Ball ans Außennetz.

Die Hausherren nehmen wie schon vor dem Gegentreffer wieder das Heft in die Hand. Denis Epstein flankt in die Mitte, aber Torwart Lukas Kruse ist vor Faton Toski am Ball.

Tooor für SC Paderborn 07, 0:1 durch Elias Kachunga
Der Favorit geht in Führung. An der Mittellinie spielt Uwe Hünemeier einen langen Pass auf Saglik. Der nimmt das Leder artistisch an und haut es direkt hoch in den Strafraum. Dort steht Elias Kachunga und nimmt die Kugel volley. Patric Klandt war noch dran, aber irgendwie kann er den Ball nicht stoppen und dieser kullert schließlich über die Linie.

Einen langen Freistoß von halbrechts verwertet Uwe Hünemeier mit einem Kopfball. Doch KLandt hat aufgepasst, taucht ab und fängt die Kugel.

Edmond Kapplani hat einen Schnitt über dem Auge. Diesen hatte er sich im Kopfballduell mit Bakalorz zugezogen. Er wird am Spielfeldrand behandelt.

Alban Meha hat die Riesenchance auf die Führung. Daniel Brückner macht auf der Hälfte der Frankfurter Hälfte einen sehr langen Einwurf auf Meha. Der Ball kommt an, Meha lässt einen Spieler aussteigen und kann vom Sechszehner aus abziehen. Doch sein Schuss geht am langen Pfosten vorbei.

Es ist ein rasanter Beginn, beide Teams suchen die Offensive.

Über rechts geht der pfeilschnelle Roshi durch. Er schaut und sieht Matthew Leckie im Strafraum. Der Pass erreicht den Australier zwar, aber der schafft es nicht, Druck hinter den Ball zu bringen, so dass er eher in die Hände von Lukas Kruse kullert.

Matthew Leckie startet mal sofort den Motor und sprintet mit Ball über links, dabei lässt er seine Gegenspieler einfach stehen. Doch dann rutscht er weg.

Der SC Paderborn deutet sofort an, was er drauf hat. In Bedrängnis spielt Mahir Sağlık einen feinen Pass auf Marvin Bakalorz, der im Mittelfeld völlig freisteht. Er gibt nach rechts weiter auf Süleyman Koç. Doch dessen Schuss ist viel zu schwach, als dass er Patric Klandt damit vor Probleme stellen könnte.

Schiedsrichter der Partie ist Robert Hartmann. Die Linien beackern Markus Pflaum und Martin Bärmann.

Linksverteidiger Florian Hartherz zog sich allerdings beim Spiel am Dienstag einen Mittelfußbruch zu. Die Saison ist damit für ihn gelaufen. Routinier Daniel Brückner wird den 20-Jährigen heute ersetzen. Trainer André Breitenreiter verzichtet außerdem erst einmal auf den in den Kader zurückgekehrten Thomas Bertels. Nach seiner Fersenverletzung nimmt er erst einmal auf der Bank Platz.

Mit einem 3:0 über den FC St. Pauli konnte sich der SC Paderborn unter der Woche einen Mitstreiter um die Aufstiegsplätze etwas vom Leib halten. Und nach den vielen Unentschieden der Teams bis Platz 7 könnte den Ostwestfalen heute ein großer Schritt Richtung Aufstieg gelingen. Bei einem Sieg ziehen die Paderborner mit dem Zweitplatzierten Greuther Fürth nach Punkten gleich. Gleichzeitig könnte der Vorsprung auf Platz 4 auf sechs Punkte erhöht werden. Ob diese Chance Auftrieb gibt oder eher für lahme Beine sorgt, wird sich zeigen.

Die Aufstellungen beider Teams sind nun unter Spielschema abrufbar.

Trainer Benno Möhlmann ist gezwungen sein Team erneut umzubauen. Marc-Andre Kruska kehrt zwar nach seiner Gelbsperre ins Team zurück. Dafür verletzte sich Björn Schlicke beim Training und zog sich eine Unterschenkelprellung zu. Der Innenverteidiger eventuell sogar auch für das Spiel am nächsten Wochenende aus. Für ihn wird Manuel Konrad spielen. Erfreulich für die Frankfurter ist, dass Matthew Leckie nach seiner Verletzung wieder einsatzbereit ist. Dessen Ersatz Odise Roshi darf heute ebenfalls wieder von Anfang an spielen, weil er in Aue der beste FSV-Akteur war.

Der Gastgeber FSV Frankfurt musste unter der Woche eine Niederlage bei Erzgebirge Aue hinnehmen. Dabei verspielten die Hessen eine 1:0-Führung und gingen schließlich mit 1:2 als Verlierer vom Platz. Ein Sieg hätte den Klassenerhalt schon so gut wie sichergestellt. So muss das Team von Benno Möhlmann nun woanders die nötigen Punkte sammeln. Momentan haben die Frankfurter 34 Zähler auf ihrem Konto und stehen auf Rang 11 in der Tabelle.

Aufstiegskandidat gegen Mannschaft aus dem Mittelfeld, der SC Paderborn ist das Überraschungsteam der Saison und will nun auch tatsächlich zumindest den Relegationsplatz schaffen. Der FSV Frankfurt dagegen krebst in diesem Jahr eher zwischen Gut und Böse herum. Für die obere Tabellenhälfte reicht es seit Wochen nicht, mit dem Abstieg haben die Hessen allerdings auch nur bedingt etwas zu tun. Trotzdem muss der FSV aufpassen, gerettet ist das Team noch nicht.