Fazit
Der 1. FC Kaiserslautern feiert am Ende einen verdienten Heimsieg, der unterm Strich allerdings etwas zu hoch ausgefallen ist. Die Gastgeber profitierten in beiden Hälften von zwei ganz frühen Toren. Während Pauli darauf im ersten Durchgang noch eine Antwort fand, bauten die Hamburger nach dem Seitenwechsel immer mehr ab. Spätestens mit dem Eigentor zum 3:1 war der Drops gelutscht. Die Gäste gaben sich zwar nicht auf, waren vor dem Tor aber einfach nicht zwingend genug. Während die Pfälzer mit diesem Dreier in Schlagdistanz zur Spitze bleiben, rutschen die Hamburger vorerst bis auf den siebten Tabellenplatz ab. Damit verabschieden wir uns vom Betzenberg, wünschen viel Spaß bei den Spielen der 1. Bundesliga und einen schönen Restsamstag.

Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 4:1 durch Markus Karl
Karl setzt das i-Tüpfelchen! Nach einer Ecke landet das Leder hinten am zweiten Pfosten bei Idrissou. Der köpft die Kugel zurück in die Mitte, Tschauner verlängert unglücklich mit der Hand und hinter ihm muss Karl aus zwei Metern nur noch den Kopf reinhalten.

Sippel sorgt ein letztes Mal für einen erhöhten Pulsschlag. Der Keeper will eine Ecke verhindern, kratzt den Ball von der Linie und legt ihm den Gegner maßgerecht auf. Rzatkowski lauert im Rückraum, bekommt das Zuspiel, doch sein Schuss wird von der Abwehr geblockt.

120 Sekunden werden nachgespielt.

Die letzte Minute der regulären Spielzeit läuft. Passiert ist schon seit einiger Zeit nichts mehr. Die Luft ist raus.

Die Zeit läuft jetzt natürlich gnadenlos gegen St. Pauli. Die Hamburger werden wohl ohne Punkte im Gepäck abreisen müssen. Dabei war hier heute deutlich mehr drin.

Gelbe Karte für Lennart Thy (FC St. Pauli)

Was macht der Kalla denn da?! Paulis Mittelfeldspieler startet genau im richtigen Moment und wird wunderbar von Nöthe steil geschickt. Kalla ist durch und wartet und wartet und wartet, und wird dann elf Meter vor dem Tor von der zurückeilenden Abwehr vom Ball getrennt.

Die Roten Teufel machen das im Stile einer Spitzenmannschaft, lassen Ball und Gegner laufen. Urplötzlich ist Kostas Fortounis mal wieder auf dem linken Flügel durch. Noch bevor er abschließen kann, rutscht er allerdings mit dem Standbein weg.

Seit dem 3:1 plätschert die Partie ein wenig vor sich hin. Die Hausherren sind die aktivere Mannschaft, kommen aktuell aber auch nicht gefährlich zum Abschluss.

Die Schlussviertelstunde bricht an. Die Hamburger machen im Moment nicht den Eindruck, als könnten sie einen Zwei-Tore-Rückstand noch aufholen.

Jetzt haben die Gastgeber alles auf dem Platz, was Stürmen kann. Idrissou, Occéan und Zoller sollen den Vorsprung anscheinend noch etwas ausbauen.

Ob die Gäste sich von diesem Schock noch einmal erholen können? Wenn, dann nur mit einem ganz schnellen Tor. Sie haben hier viel Aufwand betrieben und wirken so langsam auch müde.

Unterdessen hat Idrissou für eine völlig überflüssige Szene gesorgt, indem er Gonther nach dessen Eigentor auch noch ein paar Takte sagt. Das muss nun wirklich nicht sein. Der Eckball bringt letztlich nichts ein.

Diesen Fortounis bekommen die Gäste überhaupt nicht zu greifen. Wieder führt sein Dribbling zu einer Ecke...

Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 3:1 durch Sören Gonther (Eigentor)
Lautern legt nach! Kostas Fortounis setzt sich auf links bärenstark gegen zwei Mann durch, zieht vorbei und bringt die Flanke scharf halbhoch in die Mitte. Sören Gonther bekommt das Leder im Fünfmeterraum unglücklich an den Körper, von wo es über die Linie fliegt.

Für ihn kommt der erst 20-Jährige Willi Orban in die Partie.

Für Torrejón geht es nicht mehr weiter. Der Innenverteidiger sitzt auf dem Rasen und deutet den Wechsel an.

Sie versuchen es immer wieder! Langer Ball auf Idrissou, der verlängert mit der Rübe und Zoller lauert auf den Fehler in der Abwehr. Das klingt durchschaubar, ist aber sehr schwer zu verteidigen.

Auch nach dem Seitenwechsel werden die Fans für ihr Kommen belohnt. Beide Mannschaften begegnen sich mit offenem Visier und liefern sich einen tollen Schlagabtausch.

Jetzt sind die Gäste hinten unsortiert! Zoller kommt nach einem Einwurf aus 17 Metern zentral zum Schuss. Diesen setzt er etwas zu hoch an und jagt ihn knapp über den Querbalken.

Das ist schon beeindruckend, wie die Gäste auf dieses frühe Gegentor reagieren. Von Resignation ist da überhaupt nichts zu spüren.

....Dicke Chance auf das 2:2! Die Hereingabe wird am ersten Pfosten verlängert und Sören Gonther muss drei Meter vor dem Kasten nur noch den Schlappen reinhalten. Er ist aber zu überrascht und vertändelt. Anschließend kommt Buchtmann mit seiner linken Klebe aus dem Rückraum zum Schuss. Der Versuch hat es in sich und fliegt vielleicht einen halben Meter an der linken Torstange vorbei.

Aber Pauli steckt nicht auf und erarbeitet sich eine weitere Ecke...

Starke Aktion von Fortounis! Der neue Mann dribbelt sich links an seinem Gegenspieler vorbei, zieht in die Mitte und hält aus 16 Metern von halblinks drauf. Der Schuss fliegt einen Meter am rechten Pfosten vorbei.

Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 2:1 durch Simon Zoller
Erneut gelingt den Roten Teufeln der Blitzstart! Und das ist fast eine Kopie des 1:0! Wieder verlängert Idrissou einen Einwurf mit dem Kopf auf Zoller. Der hebt den Ball mit dem Fuß über Thorandt hinweg und überwindet Tschauner aus sechs Metern ohne Probleme.

Ein ziemlich plumpes Foul von Nehrig gegen Löwe schenkt den Gastgebern den Freistoß an der linken Eckfahne. Die Hereingabe wird aber direkt von der Hintermannschaft rausgeschlagen.

Pauli direkt mal im Tiefschlaf! Nach 15 Sekunden taucht Dick rechts völlig frei im Strafraum der Gäste auf. Der Außenverteidiger denkt einen Moment zu lange nach und wird dann entscheidend gestört.

Weiter geht´s auf dem Betzenberg!

Halbzeitfazit
Ein rassiges Zweitligaspiel geht mit einem 1:1 in die Pause. Den Lauterern gelang der Blitzstart und die frühe Führung durch Simon Zoller. Idrissou hätte in der 13. Minute erhöhen, Pauli nur zwei Zeigerumdrehungen später auf 1:1 stellen müssen. Wiederum nur zwei Minuten später vergab Matmour alleinstehend vor Tschauner. Nach dieser hektischen Phase beruhigte sich die Partie etwas, wobei der FCK die spielbestimmende Mannschaft war. Der Ausgleich durch Kalla fiel aus heiterem Himmel, geht alles in allem aber in Ordnung. Pauli versteckt sich hier nicht und liefert den Roten Teufeln einen großen Kampf.

Im Moment läuft bei beiden nur wenig zusammen. Der letzte Pass ist fast immer der eine zu viel.

Gaus lässt das Bein gegen Nehrig stehen und verursacht einen Freistoß auf dem rechten Flügel, den Buchtmann allerdings genau auf den Kopf des Gegners spielt.

Da muss man mehr draus machen! Matmour fängt einen Querpass der Gäste ab und läutet den Konter ein. Anstatt zunächst über Außen, will er den Ball direkt steil ins Zentrum spielen. Der Pass wird von der Abwehr locker abgefangen.

Die letzten fünf Minuten einer überaus unterhaltsamen ersten Hälfte laufen.

Stark! Zoller hat links freie Bahn, doch Thorandt packt die Grätsche aus dem Lehrbuch aus und trennt den Lauterer Stürmer fair vom Ball.

Und sie kommen sogar zum Abschluss. Wieder ist es Kalla, der sein Glück versucht. Der Schuss aus 17 Metern misslingt ihm aber völlig und hoppelt weit am Gehäuse vorbei.

Der Ausgleich hat den Gästen sichtlich gut getan. Jetzt sind sie es, die sich am gegnerischen Strafraum festsetzen.

Die Gastgeber hatten die Partie gerade fest im Griff und dann stellen sie sich zunächst im Zweikampf ungeschickt an und verlieren dann auch noch den späteren Torschützen aus den Augen. So etwas wird in jeder Liga bestraft.

Tooor für FC St. Pauli, 1:1 durch Jan-Philipp Kalla
Da stellt Pauli das Spielen mal kurz ein und kommt prompt zum Ausgleich! Torrejón gibt links im Strafraum keine gute Figur im Zweikampf mit Bartels ab. Der Hamburger behauptet das Leder, sieht den halbrechts völlig frei einlaufenden Kalla und schiebt die Murmel parallel zur Strafraumkante rüber. Kalla kann sich aus 14 Metern die Ecke aussuchen und entscheidet sich für rechts unten. Dort schlägt der Ball unhaltbar ein.

Gelbe Karte für Florian Dick (1. FC Kaiserslautern)
Dick kommt gegen Rzatkowski viel zu spät und sennst ihn um. Die Karte geht mehr als in Ordnung.

...Florian Dick schlenzt ihn schön über die Mauer, allerdings auch über den Kasten.

...dieser wird kurz ausgeführt. Die Aktion endet schließlich mit einem Foul von Rzatkowski an Gaus direkt am linken Strafraumeck. Eine richtig gute Position...

Vielleicht auch jetzt: Es gibt den Eckstoß für den FCK...

Die Angriffe der Hausherren haben viel mehr Zug als die des Gegners. Wenn sich die Gastgeber vorne blicken lassen, ergibt sich fast immer was.

Die Roten Teufel suchen Mo Idrissou immer wieder mit langen Pässen. Der Kameruner stellt seinen wuchtigen Körper regelmäßig rein und macht die Bälle fest. Paulis Hintermannschaft darf sich da keine Schlafmützigkeit erlauben.

Nicht schlecht! Löwe bringt einen Freistoß von links an den Elfmeterpunkt. Markus Karl bugsiert den Ball mit der Hacke Richtung Tor, verfehlt es mit diesem Kunstschuss letztlich aber deutlich.

Diese Anfangsphase hat es wirklich in sich. Fehler hüben wie drüben und Chancen für vier Tore. So darf es gerne weitergehen.

Slapstick auf dem Betze! Meine Güte, was ist denn hier los?! Sören Gonther hat eine Idee und geht im eigenen Strafraum gegen zwei Lauterer ins Dribbling. Er verliert den Ball und Matmour sieht plötzlich nur noch Tschauner vor sich. Auch seinen Schuss aus zehn Metern pariert Hamburgs Schlussmann, weil er genau auf den Mann kommt.

Welch ein Geschenk! Torrejón passt die Kugel im Spielaufbau genau in den Fuß von Kringe. Pauli schaltet schnell, läuft den Drei-gegen-Eins-Konter und Kringe lässt diese Riesenchance mit einem katastrophalen Fehlpass auf die rechte Seite verstreichen.

Tschauner rettet riesig! Karim Matmour spielt von rechts den perfekten Ball genau in den Fuß vom startenden Mo Idrissou. Der Knipser ist auf und davon und kann sich aus elf Metern die Ecke aussuchen. Aber Tschauner fährt das gaaanz lange Bein aus und pariert spektakulär.

...noch versprühen die Standards keine Gefahr. Auch jetzt segelt das Spielgerät über alle Köpfe hinweg.

Die Hamburger verstecken sich hier überhaupt nicht und belohnen sich mit einer weiteren Ecke...

Wieder Tschauner! Diesmal macht es der Schlussmann richtig gut, kommt früh raus und fängt den Steilpass ab, bevor Idrissou das Zuspiel erlaufen kann.

Die Gäste zeigen eine Reaktion! Rzatkowskis Flanke vom linken Flügel findet in der Mitte allerdings keinen Abnehmer.

Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 1:0 durch Simon Zoller
Und dann schlägt es ein! Idrissou verlängert einen Einwurf per Kopf genau in den Lauf von seinem Sturmkollegen. Der geht unbedrängt halbrechts in den Sechzehner und trifft die Kugel gar nicht richtig. Doch Philipp Tschauner ist viel zu früh unten und muss hilflos zusehen, wie das Leder in der Torwartecke einschlägt. Da sah Paulis Keeper gar nicht gut aus.

...die Situation verläuft zunächst im Sande, letztlich kommt Nöthe dann aber doch aus 20 Metern von halblinks zum Abschluss. Der Ball verfehlt das Ziel allerdings deutlich.

Stück für Stück arbeiten sich die Gäste zum ersten Mal tief in die Lauterer Hälfte. Das wird mit dem ersten Eckstoß der Partie belohnt...

Der Vollständigkeit halber: Die Hausherren spielen ihrem Spitznamen entsprechend in Rot, die Gäste tragen ihr weißes Outfit.

Auf geht´s, der Ball rollt!

Es ist angerichtet! Das große Verfolgerduell der 2. Liga kann steigen. Mehr als 30000 Zuschauer verpassen der Partie einen mehr als würdigen Rahmen. Die Bedingungen sind unangenehm, da es hier den ganzen Tag über geregnet hat und das Geläuf dementsprechend rutschig ist.

In der letzten Saison gingen beide Duelle an den FC St. Pauli. Das 2:1 in Lautern war der erste Sieg der Hamburger auf dem Betze überhaupt. Zuvor kassierten sie in dreizehn Gastspielen elf Niederlagen bei zwei Unentschieden.

In einer knappen Viertelstunde rollt am Betzenberg der Ball. Schiedsrichter der Partie ist Robert Hartmann, seine Assistenten sind Thomas Faber und Karl Valentin.

Zum Personal für die kommenden 90 Minuten:
Die Gastgeber laufen zunächst mit der Elf auf, die schon in Bochum zu Beginn auf dem Platz stand. Mo Idrissou und Simon Zoller bilden die Doppelspitze, auf den Flügeln sollen Marcel Gaus und Karim Matmour für Betrieb sorgen. Michael Frontzek nimmt nach dem 0:0 gegen Sandhausen zwei Änderungen vor. Florian Kringe und Bernd Nehrig rotieren in die Startelf und nehmen die Plätze von Sebastian Maier und Kevin Schindler ein.

Auch sein Gegenüber Kosta Runjaic setzt heute auf die Abteilung Attacke. "Angriff ist die beste Verteidigung. Wir haben gut trainiert und sind auf alles vorbereitet. Wir werden hoch stehen und offensiv spielen", versprach der 44-Jährige, unter dessen Leitung die Lauterer in fünf Spielen noch ungeschlagen sind.

Gäste-Coach Michael Frontzek war im Vorfeld voll des Lobes für die Roten Teufel: "Lautern ist neben Köln die personell am stärksten besetzte Mannschaft in der Liga. Sie haben eine Reihe an Erstligaspielern wie Occean, Matmour und Ring im Kader und spielen klar um den Aufstieg mit." Trotzdem werde sich seine Mannschaft "nicht am eigenen Sechzehner eingraben sondern aktiv Fußballspielen."

Ganz ähnlich ist die Gemütslage im hohen Norden. Auswärts feierte Pauli zuletzt zwar zwei Siege in Folge, dafür konnte man keines der letzten drei Heimspiele gewinnen. Auch die Hamburger verpassten es dadurch, sich auf einen der ersten drei Plätze zu schieben. Ein Dreier heute würde beiden Mannschaften sicher sehr gut tun.

Rund um den Betzenberg herrschte unter der Woche eine leichte Katerstimmung. Das 0:0 in Bochum war die zweite gefühlte Niederlage in Folge. Schon am Spieltag zuvor kam man zu Hause nicht über eine 2:2 gegen den KSC hinaus. Da aber auch die Top Drei der Liga in den letzten beiden Wochen nicht die volle Punktausbeute einfuhren, ist der Abstand zur Tabellenspitze immerhin konstant geblieben.