Fazit
Der VfL Bochum setzt sich nach 90 Minuten verdient mit 1:0 in Cottbus durch und bestätigt seinen Aufwärtstrend. Verdient ist der Sieg, weil die Gäste im zweiten Durchgang konzentriert verteidigt und keine einzige hochkarätige Chance zugelassen haben. Hätte der VfL einen seiner zahlreichen Konter vernünftig zu Ende gespielt, hätte er die Entscheidung schon viel früher herbeiführen können. Die Elf von Rudi Bommer wirkte besonders im Spiel nach vorne komplett ratlos und bleibt zum vierten Mal in Folge ohne eigenen Torerfolg. Die Kreativabteilung des FCE war auch heute lediglich körperlich anwesend. Und damit verabschieden wir uns für heute aus der Lausitz und wünschen noch einen schönen Abend.

Bittroff fast mit dem Zauberschuss! Das war knapp! Cottbus gelingt spielerisch gar nichts, also fasst sich Alexander Bittroff aus 25 Metern ein Herz und zimmert die Kugel in Richtung Tor. Der Ball flattert tückisch und klatscht ans rechte Lattenkreuz.

Köpfe und Schultern hängen bei den Gastgebern, die alles in allem wohl eine verdiente Heimniederlage kassieren werden.

Die reguläre Spielzeit ist rum, 180 Sekunden gibt es obendrauf.

Es gibt noch mal eine Ecke für den FC Energie. Stiven Rivić bringt sie rein, Luthe faustet sie raus.

Das wird zu einer Endlosschleife! Aydin wird steil geschickt und rutscht weg, bevor er Eins-gegen-Eins auf den Kasten zulaufen kann. Er legt den Ball zu Sukuta-Pasu zurück, der viel zu überhastet abschließt und die Kugel aus der zweiten Reihe auf die Tribüne jagt.

Wenn sich das mal nicht rächt! Der VfL läuft den x-ten Konter und wieder springt nichts Zählbares heraus. Sukuta-Pasu bedient den links mitgelaufenen Tasaka. Der Japaner schlägt im Sechzehner einen Haken und fabriziert aus elf Metern letztlich nur ein Schüsschen.

Die Bochumer haben jetzt natürlich bei jeder Unterbrechung unendlich viel Zeit. Und die ist auf ihrer Seite. Noch sind im Stadion der Freundschaft rund sieben Minuten zu spielen.

Sanogo fehlen nur Zentimeter! Stiven Rivić setzt sich auf dem rechten Flügel durch und bringt endlich mal eine brauchbare Flanke in die Mitte. Boubacar Sanogo kommt am ersten Pfosten mit Schwung angeflogen und verpasst das Leder nur um Haaresbreite.

Man hat das Gefühl, Cottbus könnte hier noch zwei Stunden spielen und würde doch kein Tor erzielen. In der Vorwärtsbewegung stimmt es bei den Hausherren überhaupt nicht.

Wieder lässt der VfL einen Konter leichtfertig liegen. Aydin hat rechts im Strafraum viel Platz und noch mehr Zeit. Sein flacher Pass in die Mitte ist von Sukuta-Pasu aber nicht mal annähernd zu erreichen.

So stark Stiepermann in der ersten Hälfte begonnen hat, so stark hat der Zehner in der zweiten Halbzeit nachgelassen. Auch von ihm kam seit Wiederanpfiff viel zu wenig.

Das Offensivspiel der Gastgeber ist weiterhin schrecklich ideenlos. Der VfL steht einfach nur gut sortiert und das reicht völlig aus.

Dicke Chance für Aydin! Sukuta-Pasu vernascht draußen an der Eckfahne gleich zwei Gegenspieler und passt in die Mitte zum gerade eingewechselten Aydin. Dem verspringt der Ball bei der Annahme etwas und so setzt er die Kugel aus wenigen Metern am linken Pfosten vorbei.

20 Minuten vor Schluss nimmt auch Peter Neururer die ersten personellen Veränderungen vor. Ein 1:0 würde dem VfL hier natürlich reichen.

Stiepermann hebt spektakulär ab und will rechts an der Eckfahne einen Freistoß gegen Tiffert. Und der trifft ihn auch mit dem Körper. Weder Wingenbach noch sein Assisten sehen das Foul. Das passt zu einem alles in allem gebrauchten Tag.

Schöne Aktion des Bochumer Stürmers! Er erläuft den Pass halbrechts im Strafraum und lässt Uwe Möhrle mit einem Haken aussteigen. Der Abschluss von Sukuta-Pasu ist allerdings viel zu harmlos. Sein Schuss fliegt genau auf den Körper von Robert Almer.

Da fehlte nicht viel! Tasaka bringt eine Ecke von links halbhoch in den Strafraum. Maltritz verpasst am ersten Pfosten, Sukuta-Pasu kommt in der Mitte einen halben Schritt zu spät.

Gelbe Karte für Uwe Möhrle (Energie Cottbus)
Möhrle lässt Sukuta-Pasu im Mittelfeld über die Klinge springen und sieht seine fünfte Gelbe Karte in dieser Saison. Damit fehlt er seinem Team in der nächsten Woche am Millerntor.

Die Fans des FC Energie werden so langsam unruhig. Immer wieder sind leise Pfiffe zu hören.

Es ist weiterhin sehr wenig Tempo im Spiel. Dadurch haben es die Abwehrreihen natürlich leicht. Und wenn es mal schnell geht, steigt die Fehlpassquote direkt in die Höhe.

Gute Chance für Jendrišek! Alexander Bittroff bringt den Ball von links flach in den Strafraum. Jendrišek ist dort schneller als sein Bewacher und hält aus spitzen Winkel drauf. Knapp drüber!

Fast das 0:2! Jungwirth und Ćwielong tanken sich auf dem linken Flügel durch. Der Pole zieht in den Strafraum und will den Ball aus elf Metern und spitzem Winkel in die lange Ecke schlenzen. Uwe Möhrle bekommt gerade noch den Kopf dran und fälscht entscheidend ab.

Der zweite Durchgang beginnt ähnlich verhalten wie die erste Hälfte. Von Torgefahr kann nicht die Rede sein.

Nach der nächsten Freistoß-Hereingabe der Lausitzer prallen Luthe und Jungwirth unglücklich zusammen. Bochums Keeper trifft seinen Teamkollegen mit dem Knie und der muss daraufhin behandelt werden. Für den Sechser kann es aber weitergehen.

...Stiepermann findet mit seiner Flanke aber keinen Abnehmer, sondern nur die Rübe von Marcel Maltritz.

Maltritz legt Alexander Bittroff auf dem linken Flügel. Das ist eine gute Freistoßposition für die Gastgeber...

Bommer hat zur Pause reagiert und zwei neue Offensivkräfte gebracht. Während Takyi zwar aktiv, dafür komplett glücklos agierte, war von Kruska als Antreiber im defensiven Mittelfeld nur wenig zu sehen.

Weiter geht´s in Cottbus!

Halbzeitfazit
Mit einer schmeichelhaften Gäste-Führung geht es in Cottbus in die Kabinen. Nachdem hier in der ersten Viertelstunde nur sehr wenig passierte übernahmen die Hausherren zunehmend die Kontrolle. Immer wieder arbeiteten sie sich vielversprechend nach vorne, dort wurde ihnen die mangelnde Präzision allerdings regelmäßig zum Verhängnis. Der VfL igelte sich hinten ein und kam überhaupt nicht zwingend in des Gegners Hälfte. Durch glückliche Umstände nutzte die Neururer-Elf dann eine Schlafmützigkeit der Lausitzer zur Führung.

...fast der Ausgleich! Luthe klärt die Ecke an die vordere Strafraumkante. Stiepermann säbelt dort über den Ball, doch dadurch landet das Spielgerät am Fünfmeterraum beim sträflich freien Stiven Rivić. Der Kroate schließt aus der Drehung ab, rutscht allerdings mit dem Standbein weg und haut das Leder knapp über den Kasten.

Stiepermann zeigt sich noch mal vorne und holt den nächsten Eckstoß für die Hausherren raus...

Das Tor spielt der Elf von Peter Neururer natürlich voll in die Karten. Jetzt können sie sich noch weiter zurückziehen und auf Konter lauern. Und solange der FC Energie vorne keine Durchschlagskraft entwickelt, wird es doppelt schwer.

Für die Lausitzer ist dieser Gegentreffer mehr als bitter. Unverdient ist er allemal, aber die Gastgeber hätten diese Situation zwei Mal problemlos entschärfen können. Da war die gesamte Hintermannschaft im Tiefschlaf.

Tooor für VfL Bochum, 0:1 durch Richard Sukuta-Pasu
Und dann bekommt der VfL das Führungstor geschenkt! Der Freistoß landet zunächst in der Mauer, dann über Umwege auf der linken Seite bei Maltritz. Dessen Flanke fliegt einmal quer durch den Strafraum und landet rechts bei Ilsø. Der Däne passt die Murmel scharf vor die Kiste, wo Sukuta-Pasu aus vier Metern nur noch den Schlappen reinhalten muss.

Ganz stark gemacht! Tasaka klappt das Visier runter, geht an drei Gegenspielern vorbei und wird dann in letzter Sekunde 23 Meter vor dem Tor gelegt. Freistoß für Bochum, Tiffert und Ćwielong stehen bereit...

Einbahnstraßen-Fußball in Cottbus! Diesmal kommt Schulze innerhalb des Strafraums von der rechten Grundlinie zum flanken. Takyi und Sanogo stehen in der Mitte bereit, können der viel zu hohen Hereingabe aber nur ratlos hinterherschauen.

Wieder Takyi! Auf Zuspiel vom sehr aktiven Marco Stiepermann zieht der Ghanaer aus 17 Metern ab. Der Schuss wird abgefälscht und segelt zur Ecke ins Aus. Den anschließenden Eckstoß fischt Luthe sicher aus der Luft.

Von den "Blau-Weißen" kommt seit einigen Minuten überhaupt nichts. Das Spiel nach vorne ist eine einzige Fehlerkette.

Wieder herrscht reger Betrieb in Bochums 16er. Die erste Hereingabe können die Gäste noch klären, bei der zweiten kommt Charles Takyi aus sechs Metern zum Kopfball. Allerdings stand der Mittelfeldspieler zuvor im Abseits.

Die Gastgeber werden stärker! Der FC kommt nun vermehrt vielversprechend an den gegnerischen Sechzehner. Dort ist dann aber meistens Endstation. Im Moment hapert es am letzten Pass.

Gelbe Karte für Michael Schulze (Energie Cottbus)
Schulze sieht nach dem taktischen Foul im Mittelfeld die erste Karte des Spiels.

Warum nicht?! Stiven Rivić zieht aus 22 Metern ab und jagt den Ball in Rücklage rund zwei Meter über den Querbalken. Kein ganz schlechter Versuch.

Stiepermann bittet Acquistapace an der Strafraumkante zum Tanz und geht spielerisch leicht am Bochumer vorbei. Der Spielmacher hat eigentlich freie Bahn, doch sein Schuss aus zehn Metern ist richtig schwach und kommt genau auf den Körper von Andreas Luthe, der per Fußabwehr klärt.

Endlich kommt hier Schwung rein! Tasaka flankt von links in die Mitte. Michael Schulze fälscht ab und die Murmel senkt sich für Almer gefährlich nah an die Latte. Der Schlussmann geht auf Nummer sicher und klärt zur Ecke, die erneut verpufft.

Ćwielong auf der Gegenseite! Freier steckt rechts schön in den Strafraum zum Polen durch. Der gibt eine Mischung aus Torschuss und Flanke in die Mitte, die parallel zur Torlinie an Freund und Feind vorbei fliegt. Da fehlte sich Sicht der Gäste nur jemand, der den Fuß reinhält.

Takyi hat das 1:0 auf dem Fuß! Aus dem Nichts die hundertprozentige Chance für die Gastgeber! Stiepermann spielt den präzisen Pass halbrechts in den Lauf von Takyi. Der hat nur noch Andreas Luthe vor sich und will das Leder aus elf Metern über den Keeper hinweg in die lange Ecke heben. Doch der Versuch missglückt ihm völlig und fliegt weit am Pfosten vorbei.

Die Gastgeber sammeln Fouls am Fließband. Da ist kein übermäßig hartes Einsteigen dabei, trotzdem schenken sie viele ruhende Bälle her. Noch kann Bochum das nicht nutzen.

...ganz schwach! Tasaka hebt die Kugel viel zu flach in Richtung Gefahrenzone und Cottbus kann problemlos klären.

Banović rammt Sukuta-Pasu 30 Meter vor dem eigenen Tor zu Boden. Das gibt den Freistoß für den VfL...

Richard Sukuta-Pasu tankt sich auf der rechten Seite durch, geht noch ein, zwei Meter in die Mitte und zieht von der Strafraumgrenze mit dem linken Schlappen ab. Sein harmloser Schuss wird zur Ecke abgefälscht, die mit einem Stürmerfoul endet.

Die Verunsicherung ist auf beiden Seiten deutlich zu spüren. Immer wieder kommen die Zuspiele zu ungenau und landen im Fuß des Gegners. Aber wo soll das Selbstbewusstsein auch herkommen? Es ist wahrlich noch kein Leckerbissen.

Nach vorne geht bei beiden Mannschaften noch sehr wenig zusammen. Die Gäste sind mittlerweile im Spiel angekommen, für echte Torgefahr können aber auch sie bisher nicht sorgen.

Sukuta-Pasu wird links in die Tiefe geschickt. Der Stürmer passt das Leder in die Mitte zum nachrückenden Ken Ilsø. Der probiert es aus der zweiten Reihe mit einem platzierten Schuss auf das linke Eck. Almer ist rechtzeitig unten und hat die Kugel sicher.

Auch auf der anderen Seite wird es zum ersten Mal brenzlig. Tifferts Freistoßflanke aus dem linken Halbfeld kann die Abwehr jedoch per Kopf klären.

Cottbus legt direkt den Vorwärtsgang ein. Die Hausherren versuchen sich durch das Zentrum zu kombinieren, doch da ist nur wenig Platz.

Marc-André Kruska gibt schon nach zehn Sekunden den ersten Torschuss der Partie ab. Sein Versuch aus 25 Metern ist aber nicht der Rede wert und fliegt weit über den Kasten.

Und damit rein in die erste Halbzeit!

Bühne frei! Die Mannschaften betreten den Platz der leider doch recht spärlich besetzten Arena. Rund 9000 Zuschauer haben sich heute auf den Weg in das Stadion der Freundschaft gemacht.

Schiedsrichter der Partie ist Markus Wingenbach. Der 34-Jährige wird an den Seitenlinien von Markus Häcker und Thorsten Braun unterstützt.

Das Thema Aufstellungen ist schnell abgehandelt, denn beide Trainer schicken fast die identische Formation auf den Rasen, die schon am letzten Spieltag begann. Einzig bei den Hausherren gibt es eine Änderung. Der zuletzt angeschlagene Robert Almer kehrt für Rene Renno zwischen die Pfosten zurück.

In Cottbus drehte sich unter Woche viel um die Unbelehrbaren, die am letzten Wochenende in Dresden mit dem Abbrennen und Werfen von Pyrotechnik für Negativ-Schlagzeilen sorgten. Das Resultat: Die Verantwortlichen kündigten Konsequenzen an, griffen hart durch und werden für das kommende Auswärtsspiel beim FC St. Pauli nur noch personalisierte Eintrittskarten verkaufen.

Die Gäste haben gute Erinnerungen an ihren letzten Ausflug in das Stadion der Freundschaft. Beim ersten "Retter-Auftritt" von Peter Neururer gewannen die "Blau-Weißen" an Ort und Stelle mit 2:0. Es war der Anfang einer Aufholjagd, die letztendlich mit dem Klassenerhalt belohnt wurde.

Auch Rudi Bommer hat den Glauben an sein Team noch längst nicht verloren. "Die Jungs können das, es muss nur der Knoten platzen", meinte der Trainer auf der abschließenden Pressekonferenz. Die größte Baustelle der Lausitzer liegt aktuell im Sturm. Nur in einem der letzten sechs Spiele hat der FCE überhaupt ins Schwarze getroffen.

Bochums Trainer Peter Neururer ist sich der brisanten sportlichen Situation bewusst und sagte im Vorfeld der Partie: "Auch wenn gerade einmal ein Drittel der Saison gespielt ist, nehmen wir unsere Lage natürlich ernst. Hier wird nichts schön geredet. Vielmehr arbeiten wir hart, um möglichst schnell das gesicherte Mittelfeld zu erreichen." Manager Christian Hochstätter fordert heute nichts weniger als einen Sieg: "Ein Punkt reicht nicht. Jeder muss mehr wollen."

Beide Mannschaften stecken im Moment in einer handfesten Ergebnis-Krise und sind bis in die unteren Regionen der Tabelle durchgereicht worden. Die Gastgeber haben nur eins der letzten acht Ligaspiele gewonnen. Der VfL holte am vergangenen Montag beim 0:0 gegen Kaiserslautern zum ersten Mal nach vier Pleiten in Serie wieder einen Zähler.