Fazit:
Im Duell der Aufsteiger bleiben die Punkte in Baden und nach einer sehr verhaltenen ersten Hälfte gab es viel Gesprächsstoff in der Zweiten. Denn der KSC fand über einen fragwürdigen Elfmeter zurück in die Partie und auch die zweite Entscheidung des Unparteiischen, die zum entscheidenden 3:1 führte, ist diskutabel. So darf Bielefeld um die verlorenen Punkte durchaus trauern, denn bis dahin hatte man hinten sehr wenig zugelassen und findet sich nun auf dem Relegationsplatz wieder. Der KSC ist dagegen plötzlich oben dran und setzt die gute Saison fort. Das war es von hier aus, einen schönen Nachmittag noch!

Das war natürlich die Entscheidung und die dreiminütige Nachspielzeit verläuft entsprechend ereignislos.

Tooor für Karlsruher SC, 3:1 durch Koen van der Biezen
Auch hier bleibt der Niederländer cool, wählt diesmal die linke Ecke und vollendet halbhoch. Patrick Platins ist noch dran, doch das Ding ist zu straff geschossen.

Elfmeter KSC! Eieiei! Bandurski gibt den nächsten Strafstoß für die Hausherren und auch das ist diskutabel: Der eingewechselte Rouwen Hennings wird beim Konter an der linken Strafraumkante zwar von den Beinen geholt, das Foulspiel beginnt aber außerhalb.

Bielefeld bleibt dran, kann sich aber keine zwingenden Aktionen erarbeiten.

Die Auswechslung soll nur noch Zeit von der Uhr nehmen, so geht es jetzt aber zu Ende. Das Wechselkontingent ist beiderseits erschöpft.

Stefan Krämer zieht seine letzte Option und lange Zeit hat sein Team nicht mehr, einen Punkt aus Baden zu entführen. Gerade deshalb sollte man die sich ergebenen Chancen nutzen, doch der Freistoß von Stephan Salger kommt nicht in den Strafraum sondern bleibt an der Mauer hängen.

Gelbe Karte für Reinhold Yabo (Karlsruher SC)
Der Sechser holt Burmeister von den Beinen und verursacht den Freistoß aus dem Halbfeld.

Der Wechsel ist ein deutliches Zeichen in Richtung Ergebnissicherung, es kommt ein Verteidiger für den offensiven Mittelfeldmann.

Gelbe Karte für Tom Schütz (Arminia Bielefeld)
Es ist die Fünfte der laufenden Saison für den Sechser und er fehlt den Arminen damit beim Heimspiel gegen den TSV 1860.

Das war dann auch die letzte Aktion des "Zehners", der nun für die Schlussviertelstunde ersetzt wird.

Was kommt jetzt noch von den Gästen? Die letzten Minuten waren durch viele Unterbrechungen und Wechsel geprägt, so dass Bielefeld noch nicht so recht zur Schlussoffensive blasen konnte.

Dima Nazarov war heute sehr engagiert, hatte die besten Szenen aber im ersten Durchgang.

Gelbe Karte für Tim Jerat (Arminia Bielefeld)
Die Gäste wollen für eine komplett harmlose Aktion Elfmeter und hoffen wohl auf die Konzessionsentscheidung, stattdessen sieht der Mittelfeldmann für seine verbalen Forderungen nur die Verwarnung.

Das ist in der Summe natürlich jetzt ärgerlich für die Ostwestfalen, die lange Zeit wenig zuließen und dann durch den schmeichelhaften Elfer aus der Bahn geworfen wurden.

Tooor für Karlsruher SC, 2:1 durch Dominic Peitz
Reinhold Yabo schickt vorne Koen van der Biezen auf die Reise, der den Ball im rechten Strafraum per Hacke nicht nur vor dem Toraus bewahrt, sondern auch Philipp Klingmann einsetzt. Dessen Flanke erreicht am langen Pfosten passgenau den Torschützen und der Sechser setzt per Flugkopfball das Leder aus acht Metern in die linke Ecke! Der KSC dreht die Partie!

Hat sich mit dem Ausgleich Ilian Micanski als Option erledigt? Jedenfalls wechselt zunächst Stefan Krämer, bringt einen frischen Mann für die Außenbahn.

Gelbe Karte für Stephan Salger (Arminia Bielefeld)
Jetzt wird es etwas hektischer, weil Bielefeld sich natürlich benachteiligt sieht. Der Innenverteidiger übertreibt es hier aber, kommt deutlich zu spät und die Diskussionen und leichte Rudelbildung im Nachgang sind auch unnötig.

Tooor für Karlsruher SC, 1:1 durch Koen van der Biezen
Während wir auf Zeitlupen zum Hergang warten, schiebt der Niederländer souverän in die rechte untere Ecke ein.

Da müssen wir ganz genau hinschauen: Dima Nazarov wird im Vorlauf schon berührt, allerdings tritt er eher seinem Gegenspieler auf den Fuß und geht dann zu Boden. Der Ball war ohnehin längst beim Mitspieler, der Strafstoß ist daher mehr als zweifelhaft. Zusätzlich irritiert, dass Bandurski reichlich spät pfeift, der Schiedsrichter wartet aber noch den Vorteil ab, der sich in der Mitte dann nicht einstellt.

Elfmeter Karlsruhe! Nazarov setzt sich gegen zwei Mann in den rechten Sechzehner durch, spitzelt den Ball dann in die Mitte und zum Erstaunen aller zeigt Bandurski plötzlich auf den Punkt!

Mit Ilian Micanski kommt gleich ein weiterer Stürmer in die Partie, jedenfalls macht sich der Bulgare unten bereit.

Und wenn hinten Beton angerührt wird, sollte der KSC so etwas besser nutzen: Dennis Kempe kann sich links mal in den Rücken der Abwehr schleichen und hat viel freien Raum vor sich, legt sich den Ball im Sechzehner aber zu weit vor und wird daher abgegrätscht.

Schon jetzt hat es bei Bielefeld ein wenig den Charme eine Abwehrschlacht, die Hintermannschaft streut bereits robuste Befreiungsschläge ein.

Jetzt ist auch Markus Kauczinski gefragt, der hier vielleicht gut beraten ist nicht zulange mit offensiven Verstärkungen zu warten.

Die Standards sind auf beiden Seite bis auf den Freistoß eben aber ausbaufähig, auch diese Ecke bringt kurz ausgeführt nichts ein.

Das sollte sich nun häufiger ergeben: Die Arminen kontern und aus spitzem Winkel scheitert Tim Jerat an Dirk Orlishausen, der den Ball zur Ecke lenkt.

... und der Gefoulte macht es selbst! Nazarov schlenzt den Ball druckvoll um die Mauer und einige Zuschauer haben das Ding schon drin gesehen, doch letztlich fehlen Zentimeter und das Leder touchiert nur das Außennetz. Und da wir hier nicht in Hoffenheim sind steht es weiterhin 0:1.

Vielleicht geht jetzt mal was über eine Standard: Jan Fießer reißt Dima Nazarov 27 Meter vor dem Kasten um...

Ansonsten sortiert sich die Partie in gewohnter Weise: Karlsruhe hat mehr Ballbesitz, Gefahr nach vorne strahlt die Truppe allerdings weiterhin nicht aus.

Das kann dem Spiel nur gut tun, denn jetzt muss der KSC selbstredend relativ zügig mehr investieren. Verdient geht sicherlich anders, denn die Hausherren hatten bislang mehr vom Spiel. Das wird die Gäste natürlich kaum stören zumal die Partie ohnehin auf einem niedrigen Niveau stattfand.

Tooor für Arminia Bielefeld, 0:1 durch Anass Achahbar
Was für ein Paukenschlag zu Beginn! Arne Feick geht beim schnellen Gegenstoß die linke Seite runter und bringt die Flachflanke in die Mitte. Patrick Schönfeld bewahrt den Überblick, lässt super am Kurzen für den Torschützen durch, der aus zentraler Position neun Meter vor dem Tor in die rechte Ecke vollendet.

Es geht ohne personelle Änderungen in den Durchgang.

Halbzeitfazit:
Es war im ersten Abschnitt ein zähes Ringen in Baden, bei dem die Hausherren sich zwar sukzessive optische Vorteile verschaffen konnten, aber nicht kontinuierlich Druck auf den Kasten der Gäste aufbauen können. Da Bielefeld selbst sehr verhalten agierte und sich offensiv wenig traute, passt das Ergebnis zum Spielverlauf und ein wenig mehr Feuer darf man sich für die zweiten 45 Minuten schon wünschen. Bis gleich!

Arne Feick kommt am Sechzehner der Hausherren noch einmal zum Abschluss und wird geblockt. Ansonsten verläuft die Restzeit plus einminütiger Nachspielzeit ohne Vorkommnisse und die Teams gehen in die Pause.

Dennis Kempe landet nach einem Kopfballduell unglücklich und bleibt zunächst reglos auf dem Rasen liegen. Was zunächst beunruhigend aussieht, entpuppt sich zum Glück als nicht so schlimm und der Außenverteidiger kann nach kurzer Behandlungspause weitermachen.

Philipp Klingmann haut im eigenen Sechzehner unbedrängt über den Ball und das Leder kullert ins Toraus. Doch der kleine Fauxpas hat keine Folgen, der Eckball der Gäste bringt nichts ein.

Es bleibt auch kurz vor der Halbzeit bei zu vielen Ungenauigkeiten auf beiden Seite, die viel Potential im Keim ersticken.

Philipp Klingmann holt Philipp Riese im linken Mittelfeld von den Beinen, den Freistoß von Schütz buchsiert Innenverteidiger Gordon mit dem Kopf aus der Gefahrenzone.

Trotzdem kommt Bielefeld aktuell gut in den rechten Sechzehner durch, Jerat schickt Schönfeld, doch der prüft Orlishausen nur unzureichend mit einem Schüsschen.

Den Gästen könnte man allerdings etwas mehr Mut zusprechen: Die Ostwestfalen stehen vorne meistens mit fünf Offensiven gegen zwei Viererketten der Hausherren. Da ist natürlich wenig zu holen.

Aber einen intensiven Schlagabtausch hatten im Vorfeld ohnehin alle Beteiligten erwartet, insofern dürfte der Verlauf niemanden überraschen.

Zwar hat der KSC weiterhin mehr vom Spiel, doch Gefahr gibt es zumeist nur über Weitschüsse. Die Hausherren müssen sich alles hart erarbeiten.

Der Freistoß aus dem Mittelfeld ist sichere Beute für Dirk Orlishausen und auch sein Gegenüber kann beim Gegenangriff die Flanke von Nazarov aus dem Himmel fischen.

Gelbe Karte für Dima Nazarov (Karlsruher SC)
Gleich zwei knackige Zweikämpfe reihen sich an der Mittellinie aneinander, den ersten lässt Bandurski noch laufen, doch dann sieht Dima Nazarov den Karton, weil er deutlich zu spät kommt.

Patrick Schönfeld setzt jetzt für die Gäste mal einen aus 24 Metern ab, der Schuss wird jedoch abgeblockt.

Nach engagiertem Beginn scheinen die Ostwestfalen beeindruckt und können derzeit kaum Akzente nach vorne setzen.

Die ersten Torszenen trudeln also ein und die Hausherren schießen sich so langsam warm.

Doppelchance KSC! Der Freistoß aus dem Halbfeld wird nach links gelegt und mit seiner Flanke findet Selcuk Alibaz am langen Pfosten Stürmer van der Biezen, der den Ball per Kopf ans Aluminium setzt! Die Szene geht weiter, von der Gegenseite spielt Philipp Klingmann das Leder zurück in die Mitte und am Elfmeterpunkt erwischt Nazarov freistehend den Ball nicht richtig und so kullert die Pille weit links vorbei.

Bandurski zieht sich aktuell den Unmut des Publikums, weil er nach einem harten Foul von Tim Jerat gegen Dima Nazarov die Karte stecken lässt.

Die Karlsruher bekommen die Partie aber sukzessive besser in den Griff, man bindet den Gegner in der eigenen Hälfte.

Die folgende Ecke bringt dann keinerlei Gefahr mehr.

Endlich mal Zug drin! Selcuk Alibaz forciert über die rechte Seite und steckt von der Strafraumkante zu Reinhold Yabo durch, der aus spitzem Winkel Patrick Platins in der kurzen Ecke nicht überraschen kann.

Überhaupt werden hüben wie drüben noch zu viele Fehlpässe eingestreut, so dass sich ein rechter Spielfluss noch nicht einstellen will.

Auch in der nächste Szene fehlt die Genauigkeit: Philipp Klingmann sucht über die rechte Seite kommend Dima Nazarov im Zentrum, doch die Abwehr kommt vor dem Offensiven an den Ball.

Der KSC kann im eigenen Stadion kontern, aber Dennis Kempe erreicht auf der linken Seite Selcuk Alibaz nicht.

Torres ist wieder fit und gibt im Luftduell gleich mal Arne Feick einen mit.

Bielefeld bleibt am Sechzehner der Hausherren und macht in diesen ersten Minuten den leicht aktiveren Eindruck.

Der resultierende Freistoß wird flach an die Sechzehnergrenze zurückgelegt, Tom Schütz feuert einen Torpedo ab und das Geschoss trifft den armen Manuel Torres in der Magengegend und der Spanier muss kurz behandelt werden.

Gelbe Karte für Dennis Kempe (Karlsruher SC)
Der Außenverteidiger vertändelt auf seiner linken Seite den Ball und grätscht dann von hinten beim Nachsetzen überhart in Marcel Appiah hinein. Das geht auch zu diesem frühen Zeitpunkt in Ordnung.

Koen van der Biezen bekommt auf der linken Seiten einen Steilpass wunderbar in die Füße gespielt, dreht sich dann aber einmal zu viel um die eigene Achse und nimmt damit dem Halbkonter komplett das Tempo.

Die ersten Abschlüsse auf beiden Seiten sind noch wenig gefährlich.

Der Unparteiische gibt die Begegnung vor etwa 12.000 Zuschauern frei. Der KSC spielt in weiß, Bielefeld in schwarz.

Wir dürfen also gespannt sein, wer sich im Duell der Aufsteiger heute durchsetzt. Die Leitung der Partie übernimmt Christian Bandurski, die Assistenten lauten Stefan Glasmacher und Felix Schmitz.

Da auch Stefan Krämer trotz der Niederlage mit der Leistung gegen Köln im Wesentlichen zufrieden war, ersetzt er nur den gesperrten Manuel Hornig in der Innenverteidigung. Ersatz Felix Burmeister gibt sein Startelfdebüt im 4-2-3-1 und soll mit dafür sorgen, dass es heute wieder etwas wird mit einem Erfolgserlebnis. Dafür müssten die Ostwestfalen in erster Linie mal treffen, in den letzten drei Spielen stand die Null aus Sicht der Gäste auf der falschen Seite.

Konstanz lebt der Trainer seinem Team in Sachen Startelf schon einmal vor, denn er schickt die gleiche Formation wie am vergangenen Spieltag auf den Rasen. Auch Dennis Kempe, der in den letzten Tagen leichte Probleme mit der Wade hatte, kann auflaufen und nach guten Leistungen des 27-jährigen bleibt für den wiedergenesenen Michael Vitzthum nur die Bank. Damit agiert in der Mittelfeldzentrale auch heute Dima Nazarov, der sich nach seinem Wechsel aus Münster mittlerweile in die Stammelf der Badener gespielt hat.

Auch die Hausherren blickten vorübergehend auf drei Spiele ohne Sieg, konnten aber am letzten Spieltag gegen den TSV 1860 mit 2:1 gewinnen und wollen darauf heute aufbauen. Man werde versuchen wie in den letzten Wochen sein Spiel abzurufen und dagegenzuhalten, sagte Coach Markus Kauczinski, der einen gut eingestellten und daher schwer zu bespielenden Gegner erwartet. Vor allem die Konstanz müsse heute stimmen, man habe es über die Saison nicht immer geschafft sein Ding über die kompletten 90 Minuten durchzuziehen.

Bielelfeld hingegen könnte, obwohl einen nur zwei Zähler zu den Badenern fehlen, in die rote Zone rutschen, denn nach vier Niederlagen in Serie steht man auf Rang 15 der Tabelle. Heute muss man diesen Negativtrend stoppen, wenn man wieder einen kleinen Sicherheitsabstand zwischen sich und den Relegationsplatz bringen will und vor der Partie gab es selbstbewusste Töne von Coach Stefan Krämer: Man fahre zum KSC, um zu gewinnen.

Im letzten Jahr noch drittklassig findet das Duell der beiden erstmals seit der Saison 2010/2011 wieder in der zweiten Liga statt. Mit 16 Zählern und einer komplett ausgeglichenen Bilanz von je vier Siegen, Niederlagen, Unentschieden und 13:13 Toren liegen die Hausherren im Vergleich der Aufsteiger vorn, zieren den neunten Tabellenplatz und könnten im dichten Mittelfeld der zweiten Liga mit einem Sieg gar Anschluss an die Aufstiegsplätze herstellen.