Fazit
Die umkämpfte, zugleich jedoch wenig spektakuläre Begegnung zwischen Arminia Bielefeld und dem Karlsruher SC endet in einem torlosen Remis. Beide Teams ließen keinerlei Einsatzfreude und Laufbereitschaft vermissen, doch offensiv gelang den Kontrahenten insgesamt erschreckend wenig. Die Gastgeber aus Ostwestfalen hatten in der Summe die etwas besseren Torchancen, der KSC enttäuschte vorne gewaltig. Dieser eine Punkt stellt für beide Mannschaften eigentlich eine zu geringe Ausbeute dar, auch wenn das Remis aus neutraler Sicht in Ordnung geht.

Karlsruhe hat noch mal die ganz dicke Chance aufs 1:0! Kempe flankt im Zuge des letzten Angriffs der Partie von links außen an den Fünfer der Gastgeber, wo Peitz frei auftaucht, aber direkt in die Arme von Keeper Ortega köpft!

Zwei Minuten Nachspielzeit gibt es als Bonus obendrauf.

Marc Lorenz haut das ruhende Leder allerdings im Anschluss aus 18 Metern Torentfernung über die Mauer und den Kasten.

Die Gastgeber aus Ostwestfalen sind allmählich stehend platt, versuchen aber trotzdem, hier den Sieg noch dingfest zu machen. Karlsruhe hätten auch ganz gerne drei Punkte und befindet sich in der aus eigener Sicht besten Phase dieser Partie, wird allerdings auch nicht wirklich gefährlich.

Gelbe Karte für Jan Mauersberger (Karlsruher SC)
Klos versucht am Sechzehner der Gäste, das Leder an Mauersberger vorbei zu legen. Der Verteidiger wehrt wohl mit der Brust ab, sieht aber trotzdem Gelb.

Der folgende Freistoß sorgt für Torgefahr! Lorenz zirkelt die Kugel flach rechts auf den Kasten, wo Torhüter Orlishausen zwar abtaucht, aber nach vorne prallen lassen muss. Da kein Angreifer der Arminia zur Stelle ist, kann Mauersberger das Spielgerät aus der Gefahrenzone schlagen.

Gelbe Karte für Reinhold Yabo (Karlsruher SC)
Yabo zieht in einem Zweikampf mit Feick durch, trifft den Gegenspieler am Fuß und wird verwarnt.

Knapp zehn Minuten verbleiben beiden Mannschaften noch, um hier den vermeintlich entscheidenden Treffer zu erzielen. Ein Remis würde den Gastgebern sicherlich leicht mehr helfen als dem KSC, doch ein Sieg wäre im Fernduell mit Dresden natürlich deutlich wertvoller.

Karlsruhe wird immer stärker. Ist Bielefeld allmählich müde? Die Ostwestfalen sind jedenfalls bereits furchbar viel gelaufen.

Beste Chance des KSC bisher! Nazarov legt rechts neben dem Strafraum der Gastgeber zurück ans Strafraumeck. Dort setzt Klingmann zu einer Flanke an und das Leder segelt halbhoch zentral vor den Kasten der Arminia. Dort hat Peitz sehr viel Platz, schraubt sich in die Höhe und schiebt den Ball per Kopf aufs Tor. Doch die Kugel geht knapp links vorbei!

Für den dreifachen Torschützen der Vorwoche, Rouwen Hennings, ist der Arbeitstag nun zu Ende. Vom Angreifer war nichts zu sehen, doch der Stürmer ist im Grunde auch niemals wirklich in Szene gesetzt worden. Mit Koen van der Biezen kommt der Doppeltorschütze des Hinspiels in die Partie.

Natürlich wird hier niemand vom Hocker gerissen, doch dies spielt auch keinerlei Rolle. Beide Parteien wollen unbedingt Siegen, um die eigenen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren.

Bielefeld ist trotzdem das bessere Team und erspielt sich aktuell den zweiten Eckstoß nacheinander. Das Problem hierbei ist allerdings, dass sich die Gäste bisher deutlich kopfballstärker präsentieren als die Arminia.

Die Gäste sind nun auf dem Papier offensiver, denn Alibaz und Nazarov orientieren sich tendenziell eher weiter nach vorne als die ausgewechselten Kollegen. Und tatsächlich: Vom KSC kommt nun mehr!

Da muss man doch viel, viel mehr draus machen! Die Gäste kontern, Peitz führt das Leder durch das Halbfeld der Arminia. 20 Meter vor dem Tor steckt der Süddeutsche toll steil durch zu Manuel Torres und der Spanier taucht frei vor Ortega auf. Doch der technisch versierte Offensiv-Spezialist versucht, das Leder über den Keeper zu heben, obwohl Ortega nicht abtaucht. Deshalb segelt der Ball direkt in die Arme des Schlussmanns.

Die Anhänger der Blau-Schwarzen möchten das eigene Team nun zum Sieg brüllen. Die Alm ist heiß auf den Dreier, der KSC macht aktuell keine allzu gute Figur.

Die Ostwestfalen glauben nun an den Dreier und fighten um jeden Zentimeter Rasen. Doch die Gäste aus Baden halten gut dagegen, momentan sehen die Zuschauer wieder den aus dem ersten Durchgang bestens bekannten Kampf rund um den Anstoßkreis.

Karlsruhe hat so etwas wie die erste echte Torchance! Bielefelds Keeper Ortega schlägt die Kugel unglücklich ab und steht weit rechts neben dem eigenen Gehäuse. Da das Leder schließlich bei Hennings landet, versucht der Angreifer, den Ball aus gut 40 Metern ins leere Tor zu schießen. Das Spielgerät geht aber gut einen Meter links vorbei!

Bielefeld ist stärker und drängt auf den ersten Treffer der Begegnung. Die Fans freut dies, es ist jetzt richtig laut!

Auch der folgende Eckstoß kreiert durchaus Torgefahr! Das ruhende Leder segelt in den linken Rückraum des KSC-Strafraums. Dort haut Riese die Kugel auf den Kasten, doch diesmal ist Orlishausen mit einer Fußabwehr zur Stelle.

Was für ein Schuss von Salger! Die Gastgeber bekommen nach einem Foul von Peitz an Klos einen Freistoß im rechten Halbfeld zugesprochen. Die Ostwestfalen legen die Kugel flach ab und Salger versucht es 25 Meter vor dem Tor mit einem strammen Schuss aufs rechte Eck. Keeper Orlishausen reagiert allerdings glänzend und lenkt das Leder zur Ecke.

Gehen die Mannschaften nun mehr Risiko ein und legen den Fokus stärker auf das Angriffsspiel? Und kommt nun offensiv endlich etwas von den hoch gehandelten Gästen? Die folgenden 45 Minuten werden diese Fragen beantworten.

Der zweite Spielabschnitt läuft! Der KSC bringt mit Alibaz einen frischen Mann für die Offensive, Park muss weichen.

Halbzeitfazit
Im ersten Durchgang eines umkämpften, aber wenig spektakulären Duells zwischen Arminia Bielefeld und dem Karlsruher SC gab es keine Tore zu bestaunen. Bielefeld machte die Räume in der eigenen Hälfte eng, drang mit einigen Kontern verheißungsvoll in die Gefahrenzone des Gegners ein und erspielte sich sogar eine richtig gute Torchance. Auch der KSC legte Einsatzfreude und Laufbereitschaft an den Tag, brachte allerdings spätestens ab der Strafraumgrenze des Kontrahenten rein gar nichts zu Stande. Diese Begegnung hat noch viel Steigerungspotential.

Gelbe Karte für Fabian Klos (Arminia Bielefeld)
Klos geht mit gestrecktem Bein in einen Zweikampf am gegnerischen Sechzehner und ist der nächste Akteur, der eine Karte zu Gesicht bekommt.

Die Gäste haben mit dem Problem zu kämpfen, dass die Zuspiele in die Spitze im Prinzip seit Spielbeginn so gut wie immer bei einem Gegenspieler landen. Rouwen Hennings verhungert sprichwörtlich als einziger echter Stürmer des KSC.

Bielefeld agiert hier aber auch geschickt: Karlsruhe darf in der eigenen Hälfte nach Belieben schalten und walten, doch ab der Mittellinie werden die Räume eng gemacht. Die Ostwestfalen wollen Kontern.

Gelbe Karte für Tom Schütz (Arminia Bielefeld)
Schütz grätscht seitlich in seinen Gegenspieler Peitz, trifft den Süddeutschen am Fuß und sieht für dieses Einsteigen den Gelben Karton.

Es bleibt dabei: Bielefeld taucht ab und zu gefährlich vor dem Gehäuse der Badener auf, ist vorne aber zu ineffektiv und von den Gästen kommt offensiv rein gar nichts.

Und jener Herr Klingmann macht den folgenden Freistoß mal so richtig scharf! Der Außenverteidiger des KSC hält seinen Kopf in die anschließende Hereingabe und befördert die Kugel haarscharf über die eigene Latte! Der daraus resultierende Eckball bringt nichts ein, deshalb ist diese Rettungstat nochmal gut gegangen.

Gelbe Karte für Philipp Klingmann (Karlsruher SC)
Feick zieht von links außen in die Richtung des Strafraums und wird von Klingmann leicht touchiert. Der Schiedsrichter entscheidet auf Foul und verwarnt den Karlsruher.

Doch folgender Fakt ist unumstößlich: Bisher gab es hier lediglich eine nennenswerte Torchance, und zwar für die Gastgeber, und es ist bereits eine halbe Stunde rum.

Klein-Klein im Mittelfeld, Ballverlust und Klein-Klein auf der anderen Seite. Die Fans lassen sich jedoch von den unstrukturierten Angriffsbemühungen beider Mannschaften nicht entmutigen und sorgen für eine tolle Atmosphäre.

Auch die Standards beider Teams geraten in der Regel entweder zu kurz oder aber viel zu lang und erreichen so gut wie niemals einen potentiellen Adressaten. Die Nervosität spielt hier auf jeden Fall beiderseits eine Rolle.

Gelbe Karte für Jung-Bin Park (Karlsruher SC)
Schönfeld dringt im Zuge eines Konters in die Hälfte der Gäste ein und Park sieht sich dazu gezwungen, den Arminen mit einem Foulspiel zu Boden zu ringen. Dafür gibt es die erste Gelbe Karte dieses Spiels.

Momentan machen beide Hintermannschaften der jeweils gegnerischen Offensivabteilung das Leben schwer. Die letzte Strafraumszene ist bereits einige Minuten alt, hier möchte in erster Linie niemand ein Gegentreffer kassieren.

Bielefeld wird jetzt stärker und zwingt den KSC dazu, sich leicht zurück zu ziehen. Bisher sehen die Fans im Grunde ein Duell auf Augenhöhe.

Die Angriffe von Karlsruhe laufen meist wie folgt ab: Ballerobernung im Mittelfeld, über zwei Stationen raus auf die Außenbahnen und der Flügelflitzer geht bis auf Höhe des Strafraums. Doch die anschließenden Hereingaben landen immer bei einem Gegenspieler.

Die Arminia versucht es erneut! Christian Müller zieht aus 30 Metern Torentfernung einfach mal flach ab. Das Leder saust aufs Tor zu, geht aber links vorbei.

Insgesamt haben die Gäste aber mehr vom Spiel. Vieles findet in der Hälfte von Bielefeld statt, doch der KSC kommt bisher noch nicht durch.

Der erste gute Angriff der Arminia konnte so ablaufen, weil Karlsruhe offensiv steht und den Gastgeber hinten Räume anbietet. Den Ostwestfalen kommt dies sicherlich entgegen.

Der erste Knaller kommt von den Gastgebern! Feick schlägt eine Flanke aus dem linken Halbfeld zentral an die Strafraumgrenze des KSC. Klos legt ab für Riese und der Mittelfeld-Akteur setzt halblinks vor dem Kasten zu einem Schlenzer aufs lange Eck an. Torhüter Orlishausen fliegt allerdings durch sein Hoheitsgebiet und lenkt das Leder noch zur Ecke. Der folgende Eckball ist dann ungefährlich.

Doch die meisten Angriffe, welche in der Regel über die Außenbahnen eingeleitet werden, enden spätestens an der Strafraumgrenze der Bielefelder.

Die Gäste aus Baden schieben aktuell die eigene Abwehrreihe etwas nach vorn und verteidigen nun höher. Die Arminia hat nun weniger Platz und gerät promt unter Druck.

Beide Mannschaften gehen zu Beginn noch keine allzu hohes Risiko ein und sind bemüht, Struktur ins eigene Spiel zu bringen. Bisher brannte es noch in keinem Strafraum.

Knapp 13.000 Zuschauer dürften sich in der SchücoArena befinden. Die Fans der Ostwestfalen feuern ihre Mannschaft munter an und wissen, dass man nur gemeinsam in Richtung Klassenerhalt schreiten kann. Auch die mitgereisten Anhänger aus dem Süden sind gut drauf, das Wetter lädt aber auch geradezu dazu ein.

Das Leder rollt! Bielefeld steht wie gewohnt in blau und schwarz auf dem Rasen, der KSC präsentiert sich ganz in weiß.

Markus Kauczinski, seines Zeichens Übungsleiter des KSC, war letztes Wochenende offensichtlich, und völlig zu Recht, hoch zufrieden mit der Leistung seines Teams. Der Trainer der Badener belässt es deshalb bei jener Startformation, welche auch beim 3:0-Erfolg in München beginnen durfte.

Arminias Coach Norbert Meier sieht im Vergleich zum Köln-Spiel Handlungsbedarf und vertauscht das eigene Personal auf gleich Positionen: Riese zieht für Fießler im Mittelfeld die Fäden und vorne sollen Klos und Hille für mehr Gefahr als in der Vorwoche sorgen. Przybylko und Lorenz müssen im Gegenzug zunächst auf der Bank Platz nehmen.

In der Hinrunde setzte sich der KSC mit 3:1 gegen Bielefeld durch. Zwar gingen die Gäste aus Ostwestfalen kurz nach dem Seitenwechsel durch einen Treffer von Achenbacher in Front, doch nach etwas mehr als einer Stunde schlug Karlsruhe dann mit einem Doppelpack durch van der Biezen und Peitz zurück. Kurz vor Spielschluss machte erneut van der Biezen schlussendlich mit einem verwandelten Foulelfmeter den Deckel auf diese Partie.

Bielefeld musste hingegen eine Niederlage hinnehmen. 0:2 hieß es nach 90 Minuten beim Tabellenführer aus Köln, auch wenn die Arminia zeitweise glänzend mithielt und nach dem Seitenwechsel sogar auf einen Treffer drängte. Doch die Ostwestfalen waren offensiv einmal mehr einfach zu harmlos und unterlagen schlussendlich verdient.

Die Ergebnisse der jüngeren Vergangenheit verhinderten auch im Falle der Badener eine deutlich bessere Ausgangsposition für den Schlussspurt dieser Saison. Denn Karlsruhe gewann nur eine der letzten fünf Begegnungen: In der Vorwoche setzte sich das Team von Trainer Markus Kauczinski klar mit 3:0 bei den Münchner Löwen durch, der bestens aufgelegte Angreifer Rouwen Hennings erzielte dabei sämtliche Treffer des Tages.

Mit einem heutigen Dreier würde sich der KSC auf den vierten Platz des Klassements vorschieben. Vier Runden vor dem Saisonende wäre diese Ausgangsposition sicherlich verheißungsvoll, besonders wenn Fürth heute gegen Aue nicht siegen sollte. Doch auch bei einem Erfolg der Spielvereinigung könnten die Badener noch auf das Erreichen der Top drei des Tableaus hoffen.

Die aktuelle Form spricht allerdings gegen einen Ligaverbleib von Arminia Bielefeld. Die heutigen Gastgeber sind seit fünf Spielen sieglos und erzielten in diesem Zeitraum lediglich zwei Treffer. Doch der Rückstand auf den Relegationsrang beträgt nur ein Pünktchen, deshalb ist tatsächlich noch alles drin.

Beide Kontrahenten haben noch ein Ziel vor Augen, welches es zu erreichen gilt. Einfach wird dieses Unterfangen aber für beide Teams nicht gerade, denn Bielefeld möchten trotz nach unten zeigender Formkurve noch den Klassenerhalt schaffen und Karlsruhe macht sich bei sechs Zählen Rückstand trotzdem noch Hoffnungen bezüglich eines möglichen Aufstiegs.