Fazit:
Verdient gewinnt Aue gegen Düsseldorf, überholt den Kontrahenten tabellarisch und katapultiert sich aus der Abstiegszone. Düsseldorf ist heute offensiv einfach zu harmlos und muss zusätzlich den harten Platzverweis kompensieren. So ist es ein gebrauchter Tag für die Rheinländer, die zu keiner Zeit an etwas Zählbarem schnuppern dürfen. Spätestens nach dem 3:0 ist die List komplett aus der Partie und das Auslaufen beginnt schon früh am Nachtmittag. Das war es von hier aus, vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

Die Akteure haben keine Lust mehr und so belässt es Perl auch dabei und pfeift pünktlich ab.

Männel sorgt hier noch einmal für erhöhten Pulsschlag, weil er einen Befreiungsschlag zu kurz in den Fuß von Christian Gartner serviert, der nicht lange fackelt, den Ball aus 35 Metern aber aufs Tordach setzt.

Eins steht auch schon fest: Die Tage für Mike Büskens dürften nicht nur aufgrund der Jahreszeit eisig werden. In der Führungsetage ist der Coach längst nicht mehr unumstritten und es will sich einfach keine Konstanz einstellen.

Mit dem Kopf schon in der Kabine schenkt Paulus vor dem eigenen Strafraum den Ball her, doch Düsseldorf fehlt der Willen, daraus etwas zu machen.

Gelbe Karte für Ronny König (Erzgebirge Aue)
Derweil holt sich der eben eingewechselte Stürmer in seiner ersten Aktion die Verwarnung ab.

Was steht als nächstes für die Teams an? Düsseldorf muss zu Hause gegen den aufstrebenden Aufsteiger aus Karlsruhe ran, Aue reist nach Paderborn.

Der Nigerianer hat vorne viel gearbeitet, blieb in Richtung Tor aber harmlos.

Gelbe Karte für Andreas Lambertz (Fortuna Düsseldorf)
Allein die Düsseldorfer müssen aufpassen, dass sie nicht noch die Nerven verlieren, der Kapitän holt sich den nächsten Karton ab.

Die berichtenswerten Szenen nehmen exponentiell ab, wir blicken einer langweiligen Schlussphase entgegen.

Gelbe Karte für Oliver Fink (Fortuna Düsseldorf)
Dieses Foul gehört in die Kategorie Frust: Rechts ist der Ball längst weg, doch der Mittelfeldmann zieht gegen Nils Miatke durch.

Die Laola geht durch das weite Rund. Der Heimsieg ist fix, die Stimmung entsprechend.

Und auch Charlison Benschop versucht es nochmal aus der Distanz, da steckt allerdings zu wenig Dampf hinter.

Aue setzt sich über die rechte Seite durch, in der Mitte kann die Defensive der Rheinländer aber klären.

Gelbe Karte für Leon Balogun (Fortuna Düsseldorf)
Jetzt ist der Außenverteidiger aber fällig, weil er sich den Ball zu weit vorlegt und mit gestrecktem Bein hinterhergeht.

Das muss doch das Tor sein?! Zlatko Janjić verliert im Mittelfeld den Ball, Düsseldorf schaltet schnell um und Charlison Benschop geht über links frei auf Martin Männel zu. Er kann selbst abschließen oder nochmal in die Mitte ablegen zum mitgelaufenen Ivan Paurević, doch kann sich wohl selbst nicht recht entscheiden und spielt im Zentrum dem Gegenspieler den Ball ohne Not in die Füße.

Das eröffnet allerdings Kontermöglichkeiten, hier lässt sich Guido Kocer gegen Leon Balogun aber zu einfach fallen und der gute Unparteiische lässt das laufen.

Aue wirkt mit dem sicheren Sieg vor Augen nun ein wenig halbherzig und die Fortuna kann sich mal am Strafraum der Hausherren festsetzen.

Der Mann, der mit seiner leicht überzogenen Flugeinlage den Elfmeter für sein Team erzwungen hat, geht vom Platz und der litauische Nationalspieler, der vor der Saison aus Schottland gekommen war, kommt zu seinem siebten Einsatz.

Wieviel Lust hat Aue noch? Düsseldorf ist anzumerken, dass man die Partie nur noch schnell zu Ende bringen will.

Nach fast einer Stunde gibt es den ersten Eckball für Düsseldorf und der verpufft fruchtlos.

Der Sechser muss verletzungsbedingt raus und von draußen sendet Falko Götz eine deutliche Nachticht, wechselt einen zweiten, echten Stürmer ein. Seine Männer sollen also weiterhin den Weg nach vorne suchen.

Der Türke belohnt sich für eine starke läuferische Leistung und trifft im dritten Spiel in Folge gegen die Fortune. Auch über das Stellungsspiel Rensings muss man sich unterhalten, der die kurze Ecke reichlich offen lässt.

Tooor für Erzgebirge Aue, 3:0 durch Guido Kocer
Der nächste Ballverlust in der Vorwärtsbewegung der Düsseldorfer bringt die Entscheidung: Erneut ist es Zlatko Janjić, der im Mittelfeld die Übersicht behält und den Torschützen links in die Gasse schickt. Aus spitzem Winkel überrascht der Außenspieler Rensing in der kurzen Ecke und schließt über den Innenpfosten ab.

Erneut der Nigerianer! Er erkämpft den Ball im Mittelfeld, geht wuchtig in den rechten Sechzehner, doch setzt den saftigen Abschluss dann gute drei Meter vorbei.

Immerhin zeigt Aue hier zu Beginn mal an, dass man die Entscheidung sucht. Solomon Okoronkwo rennt jedoch in ersten Versuchen zweimal ins Abseits.

Was ist nun noch drin in der Partie? Aue muss nicht mehr und Düsseldorf ist in Unterzahl, die Attraktivität der Begegnung hängt wohl vom Offensivdrang der Hausherren ab.

Ohne weiteren Wechsel geht es in den zweiten Durchgang.

Fazit:
In einem intensiven, spielerisch aber überschaubarem Kick führt Aue verdient zur Pause, weil die Gäste nach vorne über weite Strecken nicht stattfinden. Da insgesamt aus dem Spiel heraus wenig passiert, leiten symptomatisch individuelle Unzulänglichkeiten die Treffer ein und für die Gäste wird es in Unterzahl im zweiten Durchgang jetzt schwer. Bis gleich!

So passiert dann auch nichts mehr und Perl bittet zum Pausentee.

Zwei Minuten gibt es Aufschlag, doch ein guter Teil davon nimmt derzeit die Behandlungspause von Solomon Okoronkwo ein, den Bruno Soares unabsichtlich am Knie erwischt.

Schiedsrichter Perl ist ob der anhaltenden kleinen Fouls sichtlich genervt und muss erneut verbal dazwischenfunken. Da kann man dem Groß- und Außenhandelskaufmann nur zustimmen, soviel Nickligkeit tut nicht Not.

Und dann ist da eben noch dieses Offensivproblem: Mit 15 erzielten Treffern sortiert man sich im unteren Drittel der Liga ein.

Jetzt wird es für die Gäste natürlich ganz schwer, die sich durch zwei individuelle Fehler auf die Verliererstraße bringen.

Tooor für Erzgebirge Aue, 2:0 durch Zlatko Janjić
Gegen den platzierten Elfmeter in die linke Ecke hat der Schlussmann keine Chance.

In Unterzahl stellt Mike Büskens auf ein 4-4-1 um und Ersatz Rensing kommt zu seinem ersten Einsatz der Saison.

Rote Karte für Fabian Giefer (Fortuna Düsseldorf)
Klar: Wenn Perl das pfeift muss er auch rot geben, da Giefer letzter Mann ist. Aber sagen wir mal so: Den wollte Müller auch haben, der Düsseldorfer Keeper macht überhaupt keine Bewegung in den Mann. Letztlich darf sich der Schlussmann bei seinem Innenverteidiger bedanken, der die Szene mit dem Rückspiel einleitet.

Elfmeter Aue! Bruno Soares köpft viel zu kurz auf seinen Keeper zurück, Fabian Müller antizipiert gut, erläuft den Ball, legt ihn an Giefer vorbei und kommt dann zu Fall.

Gelbe Karte für Cristian Ramírez (Fortuna Düsseldorf)
... wie auch der Düsseldorfer für seine theatralische Folgeeinlage bestraft.

Gelbe Karte für Fabian Müller (Erzgebirge Aue)
Der Unparteiische hat schon einiges zu tun, weil Kleinigkeiten von den Akteuren künstlich aufgebauscht werden: Müller schiebt Ramírez sanft weg und sowohl der Auer wird für das Foul...

Giefer bleibt Sieger gegen Kocer! Der Türke macht unheimlich viele Meter bis hierhin und geht nach Ballgewinn auch in dieser Szene rechts steil. Der Außenwirbler wird von Bruno Soares aber noch hinreichend abgedrängt, so dass der Fortuna-Keeper gegen den Schuss aus spitzem Winkel nur noch die kurze Ecke dichtmachen muss.

Die vielen Unterbrechungen auch durch Foulspiele tragen nicht zur Attraktivität bei, momentan kommt auf beiden Seiten kein Spielfluss auf.

Andreas Lambertz muss kurz behandelt werden, kommt aber aktuell zurück in die Partie.

Gelbe Karte für Ivan Paurević (Fortuna Düsseldorf)
Der Kroate macht die Szene unnötig heiß, geht den Übeltäter nach dem Foul aggressiv an und wird von Schiri Perl farblich beruhigt.

Gelbe Karte für Michael Fink (Erzgebirge Aue)
Nun ist der Erste fällig: Der Torschütze kommt gegen Kapitän Lambertz zu spät und wird zurecht verwarnt.

Das Tor hat dem Spiel nicht gerade gut getan, denn nun zeigt sich Aue reichlich unwillig nach vorne, kontrolliert die Partie aber gut.

Was kommt jetzt von Düsseldorf, die sich ohnehin bislang im Spiel nach vorne schwer taten?

Das Spiel wird nach dem Treffer nickliger und es sind es die Hausherren, die in Person von Okoronkwo und Janjić zweimal ordentlich hinlangen. Da hätte es eigentlich schon den ersten Karton geben können und vielleicht sogar müssen.

Eigentlich hatten es die Gäste geschafft, ein effektives Gegenpressing aufzuziehen, doch ein kapitaler Ballverlust von Oliver Fink macht die beste Taktik zunichte und leitet den Gegentreffer ein.

Tooor für Erzgebirge Aue, 1:0 durch Michael Fink
Mit einem sehenswerten Doppelpass kombinieren sich die Hausherren über Guido Kocer in den linken Sechzehner. Der Türke scheitert zunächst aus spitzem Winkel an Fabian Giefer, da dieser den wuchtigen Versuch aber nur in die Mitte tropfen lassen kann und der Torschütze goldrichtig steht, hat der heute in die Startelf Gerückte wenig Probleme den Ball im rechten Gehäuse unterzubringen.

Wobei sich die Partie insgesamt auf einem überschaubaren Niveau bewegt, den Temperaturen entsprechend wirkt vielen zu unterkühlt.

Es ist schon interessant, dass sich die Fortuna bis hierhin mit einer passiven Rolle begnügt und auf schnelles Umschaltspiel setzt.

Auch Andreas Lambertz versucht sich auf der Gegenseite durchzutanken und bleibt ebenfalls hängen.

Solomon Okoronkwo tunnelt auf der linken Seite sehenswert Martin Latka, rennt sich dann aber auf den Weg in den Sechzehner fest.

Noch kommt bei der Fortune nicht viel nach vorne, hier wird Oliver Fink am Strafraum auch resolut weggetackelt. Im Nachgang steckt Paurević auf Bancé durch, doch der Stürmer ist zu überrascht und so kann Martin Männel den Ball aufnehmen.

Bei der folgenden Ecke bekommt Ivan Paurević im Gesicht einen ab und muss kurz behandelt werden.

Was macht denn Cristian Ramírez da?! Guido Kocer wird auf links freigespielt und serviert flach an den Fünfer. Dort steht weit und breit kein Mitspieler, der Flügelspieler stolpert sich aber ordentlich einen zurecht, verschuldet so die Ecke und wenn es ganz blöd läuft, springt ihm der Ball im Fallen sogar noch an den Arm und es gibt Strafstoß.

Der Gastgeber beginnt hier den ganz frühen Eindrücken zu Folge etwas mutiger.

Die Roten setzen gleich mal zum Konter an, auf der linken Seite kann Aristide Bancé aus dem guten diagonalen Anspiel aber keine Gefahr erzwingen.

Oha! Bei der ersten Ecke der Hausherren fliegt Fabian Giefer gleich mal amtlich am Ball vorbei, dahinter können seine Kollegen aber klären.

Es schneit bereits leicht an der Grenze zu Tschechien, es wird also so langsam winterlich in Aue! Auf den Rasen hat das aber noch keinen Einfluss.

Auf geht es im Erzgebirge! Die Gäste spielen in rot, die Veilchen in lila.

Beide Teams brauchen drei Zähler und wir dürfen gespannt sein, ob und wer heute die Oberhand behält. Günter Perl leitet mit seinen Assistenten Georg Schalk und Michael Emmer die Partie.

Im Gegensatz zum 1:0-Sieg über Sandhausen ersetzt Ivan Paurević den verletzten Bellinghausen auf der Außenbahn und auch der Kon­ter­part auf rechts wird ersetzt: Bolly muss sich mit der Bank begnügen und Christian Gartner rückt herein. Heute muss es laut Büskens vor allem über den Kampf gehen, denn die Veilchen würden zu Hause keinen Ball verloren geben. Der Coach mahnte die Mentalität der Truppe an, man müsse über Zweikämpfe den Rhythmus der Partie bestimmen.

Auf der Gegenseite muss Mike Büskens schon mehr jonglieren. Zum Lazarett gesellten sich unter der Woche noch Giannnis Gianniotas und Axel Bellinghausen zu, letztgenannter fehlt nach einer Meniskus-OP den Rest der Hinrunde. Da auch Dustin Bomheuer, Levan Kenia, Heinrich Schmidtgal und Adam Bodzek die Reise nach Aue nicht antreten konnten, stellt sich der 18er Kader fast selbst auf.

Immerhin kann der Tabellensechzehnte und heutige Gastgeber auf Konstanz in der Startelf setzen, nur Michael Fink muss den gesperrten Dorian Diring im defensiven Mittelfeld ersetzen. Falko Götz hatte zusätzlich zwar die Rückkehr von Jakub Sylvestr angekündigt, der slowakische Toptorschütze der Sachsen sitzt aber erneut nur auf der Bank.

Bei den Hausherren kommt der Kampf gegen den Abstieg schon erwarteter, zumal beim Imageträger des Erzgebirges auch immer mal wieder der finanzielle Schuh drückt. Gerade deshalb darf man sich freuen, dass es nun endlich grünes Licht für den Umbau der Sparkassen-Arena gab, die ab 2014 in ein echtes Fußballstadion umgebaut werden wird. Sportlich holte man zuletzt aus drei Partien nur einen Zähler und ähnlich wie der Gegner bekam man zu Hause eine ordentliche Packung mit, ein 2:6 gegen Fürth.

Dass es sich bei diesem Duell am 15. Spieltag der Liga um ein echtes Abstiegsduell handelt, hätten wohl die wenigsten erwartet. Düsseldorf, als Aufstiegsaspirant gehandelt, sucht nach der Konstanz, um sich endlich vom Bodensatz der Liga zu lösen. Nach der 1:6-Klatsche daheim gegen Paderborn und dem folgenden 0:1 in Aalen gab es zuletzt zumindest wieder einen, wenn auch glücklichen, Sieg gegen Sandhausen.