Fazit:
1860 München und Energie Cottbus trennen sich 0:0. Das ist vor allem für die Löwen erneut zu wenig. Trotz einer deutlichen Leistungssteigerung in der Schlussphase schaffte es die harmlose Offensive der Gastgeber auch heute nicht, den Gegner über längere Strecken der Partie in Bedrängnis zu bringen. Zweimal (77./81.) scheiterten die Münchener zudem am bärenstarken Energie-Keeper Robert Almer. Cottbus ist sicherlich hochzufrieden mit diesem einen Punkt beim selbsternannten Aufstiegsaspiranten und setzt den leichten Positivtrend der letzten Wochen fort.
1860 bleibt durch den verpassten Heimdreier im Niemandsland der Tabelle stecken. Sechs Punkte beträgt der Rückstand zur Aufstiegszone. Energie hingegen schiebt sich auf den neunten Rang vor und belegt damit aktuell den im Sommer als Saisonziel ausgegebenen einstelligen Tabellenplatz. Besten Dank für die Aufmerksamkeit und einen schönen Nachmittag noch!

... An Freund und Feind vorbei ins Toraus. Kurz danach ist Schluss in München.

Freistoß für 1860, vielleicht ist das die letzte Szene in der dritten Minute der Nachspielzeit. Tomasov aus dem rechten Halbfeld...

Es sieht nicht danach aus, dass hier noch etwas passiert. Den Gastgeber fehlen einfach bis auf ganz wenige Ausnahmen komplett die Mittel in der Offensive und Cottbus ist einfach zufrieden mit dem Unentschieden.

Das wäre für 1860 natürlich der Super-GAU gewesen! Nach einer gefühlten Ewigkeit bringen die Gäste mal wieder einen relativ gefährlichen Ball in den Sechzehner der Löwen, aber Mosquera rutscht in der Mitte knapp am Spielgerät vorbei. Derweil werden drei Minuten Nachspielzeit angezeigt.

Aber zunächst ist die Partie wieder etwas länger unterbrochen. Rivić und Tomasov sind im Zweikampf gegeneinander geprallt und müssen parallel am Spielfeldrand behandelt werden.

Die Gäste nehmen jetzt bei allen Spielunterbrechungen schon ein wenig Zeit von der Uhr, während die Sechziger angesichts der gegen sie tickenden Sekunden langsam hektisch werden. Vielleicht wird´s ja zumindest noch eine spannende Schlussphase, nachdem das Spiel lange Zeit eher als Einschlafhilfe taugte.

Aber Energie kann sich wieder ein wenig freispielen und verlagert das Geschehen wieder etwas mehr vom eigenen Strafraum weg. Für die Lausitzer wäre ein Punkt hier sicherlich keine allzu große Enttäuschung. Stand jetzt würden sie damit auf einen einstelligen Tabellenplatz vorrücken.

Zaghafte Anfeuerung nun auch wieder von den Rängen für stärker werdenden Gastgeber. Die Sonne scheint inzwischen über der Allianz-Arena und 1860 will unbedingt diesen Heimsieg einfahren. Das honorieren auch die Fans, bei allen fußballerischen Ungenauigkeiten, die die eigenen Mannschaft weiterhin in ihrem Spiel hat.

... Almer hält das Unentschieden für seine Farben mit einem grandiosen Reflex! Nach der Ecke kommt der Ball auf Umwegen noch einmal aus der Zentral in den Strafraum der Gäste. Aus wenigen Metern köpft Lauth mit Wucht auf die Kiste und eigentlich ist das Ding schon drin - aber irgendwie bekommt der Teufelskerl aus der Alpenrepublik noch eine Hand hoch und dran! Die Löwen sind am Drücker!

... Tomasov in die Mauer, aber von dort fliegt der Ball immerhin noch zur Ecke für die Gastgeber hinaus...

Jetzt verursachen die Lausitzer einen Freistoß nach dem nächsten. Nun liegt der Ball zentral, gut 20 Meter vor der Kiste Energies...

Almer verhindert mit einer Glanztat den Rückstand für Cottbus! Die Ecke der Löwen von der linken Seite kommt hoch nach innen und Wojtkowiak nickt die Kugel wuchtig aufs Tor. Der Energie-Torwart reagiert herausragend, bekommt noch eine Hand an den Ball und lenkt diesen so in höchster Not über die Latte! Starke Tat des Österreichers! Und langsam wäre eine Führung für 1860 nicht mehr ganz unverdient.

Die Schlussviertelstunde bricht gleich an und momentan begegnen sich die Teams auf absoluter Augenhöhe. Beide Mannschaften sind aber offensiv so harmlos, dass das erste Tor dieses Spiel entscheiden dürfte.

Es wird etwas offensiver bei den Löwen. Sechser Stahl macht Platz für Außenspieler Tomasov.

Gelbe Karte für Christian Bickel (Energie Cottbus)
Klare Sache! Taktisches Foul zur Verhinderung eines Münchener Konters - Gelb.

Für die letzten 20 Minuten scheinen sich die Münchener nun doch etwas mehr vorgenommen zu haben. Etwas mehr Engagement und Zug zum Tor sind bei den Gastgebern nun zu erkennen. Noch steht Energies Abwehr aber weitgehend sicher.

Lauth um ein Haar mit der Führung! Den ersten richtig dicken Patzer in der Energie-Defensive nutzten die Hausherren fast! Stoppelkamp bringt den Ball von rechts weit in den Strafraum. Von Buljats Knie abgefälscht, segelt das Kunstleder genau in den Lauf von Benny Lauth, der das Ding aus leicht spitzem Winkel ein paar Zentimeter am langen Eck vorbeischiebt. Almer war bereits geschlagen und hätte da nichts mehr ausrichten können. Beste Torchance im ganzen Spiel für die Löwen!

Der gefährlichste Spieler Energies ist müde und macht Platz für Mosquera.

Hain erzielt mit dem Hinterkopf fast die Führung! Wieder verursachen die Gäste unweit vom eigenen Strafraum einen Freistoß, wieder bringt Stoppelkamp diesen nach innen und diesmal streichelt Hain die Kugel mit seinem Schädel ganz knapp am Tor vorbei.

... Das ist sein bester Freistoß heute! Auf den linken Knick gezogen zwingt dieser Freistoß Almer zumindest mal zu einer Faustabwehr. Aber der österreichische Nationalkeeper pariert souverän.

Auf der anderen Seite gibt´s den vierten Freistoß in der Cottbusser Hälfte für 1860 im zweiten Durchgang. Wieder hatte Takyi gefoult, der verwarnt ist und nun aufpassen muss. Stoppelkamp darf nun wieder treten...

Schrecksekunde für die Löwen-Fans, aber nach einer hohen Freistoßflanke ist Jendrišek im Abseits - und diesmal wirklich. Király hält den Kopfball des Slowaken aus kurzer Distanz allerdings auch ganz gut.

Gute eine Stunde ist inzwischen vorbei und immer noch steht es 0:0 in München. Die Strafräume sind auch nach dem Seitenwechsel ziemlich verwaist. Es ist ein schwaches Zweitligaspiel.

Gelbe Karte für Charles Takyi (Energie Cottbus)
Witzentscheidung des mittelmäßigen Schiedsrichters Stegemann! Bülow und Takyi rasseln in der Luft beim Kopfballduell mit den Köpfen aneinander und der Cottbusser sieht dafür die Karte. Aber das war nie und nimmer ein Foul, sondern einfach nur ein unglücklicher Zusammenprall. Nach der falschen Abseitsentscheidung gegen Jendrišek zum Ende der ersten Halbzeit ist das die zweite folgenreiche Fehlentscheidung vom Referee - und wieder fällt sie zu Ungunsten der Gäste aus.

Der nächste Freistoß für München, auch den gibt´s in der Hälfte des Gegners. Aber Adlung haut ihn ungezielt in die Mauer. Der Wechsel des Schützen hat also auch nichts gebracht.

... Schlechte Hereingabe und die Lausitzer können klären. Die ruhenden Bälle der Gastgeber sind heute allesamt erschreckend harmlos bis hierhin.

Wieder ein Freistoß für 1860, diesmal links am Sechzehner Energies. Erneut darf Stoppelkamp ran, der das heute bisher nicht gut gemacht hat...

Knapp zehn Minuten sind vorbei im Durchgang zwei und eine Besserung dieses Spiels ist nicht in Sicht. Die Löwen tun sich nach wie vor schwer und Cottbus setzt nur einzelne Nadelstiche nach vorne und verlässt sich ansonsten auf seine Defensive. Dennoch hatten die Gäste aus der Lausitz die einzige Tormöglichkeit nach der Pause.

... Stoppelkamp löffelt die Kugel hoch in die Mitte, aber dort kommt kein Münchener entscheidend dran. Das Kunstleder fliegt zum Abstoß für Energie ins Toraus.

Gelbe Karte für Stiven Rivić (Energie Cottbus)
Klares Foul gegen Stoppelkamp links direkt am eigenen Sechzehner. Da zieht er durch und wird deswegen zu Recht bestraft. Freistoß für die Löwen aus dieser guten Position...

Bittroff hat das 0:1 auf dem Fuß! Jendrišek tankt sich rechts im Sechzehner der Löwen durch, nimmt dabei allerdings die Hand zur Hilfe. Das sieht der Schiri nicht und so kann der Stürmer von der Grundlinie zurück an den Fünfer legen. Bittroff ist als erster am Ball, knallt die Pille aber deutlich über den Querbalken!

Schwacher Freistoß von Moritz Stoppelkamp! Links auf Höhe des Cottbusser Strafraums liegt die Kugel, aber der ehemalige Hannoveraner flankt das Ding genau in die Arme Robert Almers. Aus der Position ist da schon mehr drin!

Der zweite Durchgang startet mit einem Wechsel bei den Löwen. Der völlig indisponierte Friend macht Platz für Stephan Hain. Mal schauen ob der frische Stürmer mehr Schwung ins Offensivspiel seiner Mannschaft bringt. Energie bleibt unverändert, musste aber verletzungsbedingt bereits Stiepermann durch Takyi ersetzen vor der Pause.

Halbzeitfazit:
Gellendes Pfeifkonzert zur Pause für schwache Löwen - und man kann den Unmut der Zuschauer durchaus nachvollziehen. Denn die gewünschte Reaktion der Gastgeber nach der Schlappe zuletzt in Kaiserslautern bleibt bislang aus. Gegen defensivstarke Cottbuser tun sich die Münchener sehr, sehr schwer und kamen in der gesamten ersten Hälfte nur ein einziges Mal richtig gefährlich vor das Tor des Gegners. Lauth scheiterte aus kurzer Distanz an Energie-Schlussmann Almer (36.). Auch die Gäste zeigen hier keine Glanzleistung und konnten ebenfalls erst eine richtig gute Einschussmöglichkeit verbuchen - Bülow kratzte Jendrišeks Schuss von der Linie (17.). Nach der Pause darf hier vor beiden Toren gerne etwas mehr passieren. Gleich geht´s weiter in München!

Gelbe Karte für Ivica Banović (Energie Cottbus)
Sehr harte Entscheidung gegen den Defensivmann, der zu spät in einen Mittelfeldzweikampf kommt. Er trifft den Gegenspieler zwar, aber hier hätte es eine Ermahnung wohl auch getan.

Klare Fehlentscheidung vom Schiri-Gespann und Jendrišek wird damit eine Riesenmöglichkeit geklaut! Langer Ball aus dem Mittelfeld, der Angreifer der Gäste lauert an der Grenze zum Abseits, ist aber nicht zu weit vorne und wird dennoch zurückgepfiffen. Da wäre der wuselige Slowake ganz frei vor Király gewesen. Das ist bitter für Energie!

Die Schlussphase der ersten Halbzeit läuft und nach der Lauth-Chance ist das Spiel wieder ziemlich schnell völlig eingeschlafen. Ob vor dem Kabinengang noch etwas geht für 1860 oder Cottbus?

Die Gastgeber kombinieren sich am Strafraum des Gegners ganz gut durch, aber Friend steht dann direkt hinter der Sechzehnermetermarkierung einen Schritt zu weit vorne und damit im Abseits. Am langen Kanadier läuft das Spiel bislang völlig vorbei.

Jetzt also doch: Top-Scorer Stiepermann muss wegen seiner in der Anfangsphase erlittenen Gesichtsverletzung das Spielfeld verlassen. Takyi kommt hinein. Das ist schon eine Schwächung für Energie.

Gelbe Karte für Yannick Stark (TSV 1860 München)
Nach der Lauth-Chance will Stark nachsetzen und knallt dabei Möhrle um. Die Verwarnung ist in Ordnung, der Fuß des Löwen ist hier deutlich gestreckt.

Lauth hat die Chance zur Führung! Völlig aus dem Nichts! Von links bringt Hertner die Kugel mit viel Optimismus an den Cottbuser Fünfer. Der Torjäger der Löwen hat zwei Mann gegen sich, wurschtelt sich aber ganz stark durch und hat vier Meter vor der Hütte freie Schussbahn. Aber er zielt nicht gut und schießt Almer an. Den Abpraller erreicht kein Sechziger.

Das ist eine zähe Angelegenheit in München. Beide Mannschaften bekommen momentan keine Struktur in ihr Angriffsspiel und daraus resultieren viele Abstimmungsfehler, Ungenauigkeiten und damit Fehlpässe. Besonders die Löwen enttäuschen einmal mehr die Erwartungen ihrer Fans.

Auch Cottbus nach längerer Zeit mal wieder mit einem Angriff, aber der weite Pass von Schulz aus dem Mittelfeld ist für den startenden Stiepermann rechts im Löwen-Strafraum nicht zu erreichen. Die Kugel rollt ins Toraus. Das Spiel bewegt sich insgesamt auf einem niedrigen Niveau.

... Wenig erfolgversprechende Variante: Die Flanke kommt kurz und nicht einmal bis zum ersten Pfosten. Zwar bringt Wojtkowiak dort seinen Schädel an die Kugel, kann sie aber aus dieser Position nicht in Richtung Tor drücken. Das Spielgerät segelt ungefährlich ins Aus - Abstoß für Energie.

Die Löwen ziehen mal ein bisschen an und erobern so ihre erste Ecke. Von links kommt diese. Stoppelkamp tritt...

Meine Güte, der Stiepermann kriegt hier aber ordentlich auf die Socken! Kaum wieder drin mit seinem dicken Auge, bringt Stoppelkamp den Cottbuser im Mittelfeld unfair zu Fall. Diesmal hat der sich aber nicht weh getan und kann direkt weitermachen.

Stiepermann hat zwar ein richtig dickes Hörnchen unter dem rechten Auge, ist aber erstmal wieder mit von der Partie. Scheinbar geht´s weiter für den Offensivmann.

Die Gäste sind momentan nur noch zu zehnt, weil Stiepermann immer noch draußen in Behandlung ist. Charles Takyi macht sich bereits warm und könnte den Kollegen gleich ersetzen.

Das tut weh! Startelf-Debütant Sebastian Hertner fliegt mit schlechtem Timing in einen Luftkampf mit Stiepermann hinein und trifft den Top-Scorer der 2. Bundesliga unglücklich mit der Stirn unterhalb des Auges. Der Ex-Aachener muss nun zunächst draußen behandelt werden.

Aber dann die zweite ganz gute Offensivszene der Hausherren! Lauth läuft sich im gegnerischen Strafraum frei und wird von Stoppelkamp mit einem feinen Lupfer aus dem offensiven Mittelfeld gesucht. Aber Almer hat den Braten gerochen, spritzt dazwischen und fängt die Kugel.

Erste Pfiffe von den Rängen in der einmal mehr sehr spärlich besetzten Allianz-Arena! Auch die Zuschauer sind mit dem durchwachsenen Auftritt ihrer Lieblinge bislang nicht zufrieden. Eine richtig deutliche Steigerung zum Kaiserslautern-Spiel ist noch nicht zu erkennen.

Dicke Chance für Cottbus! Nach einem wunderbaren Vertikalpass von Bickel ist Jendrišek halbrechts im 1860-Sechzehner durch und umkurvt den herausstürzenden Gábor Király. Dann lässt sich der Angreifer der Gäste zu weit nach außen tragen und schiebt den Ball aus spitzem Winkel flach und viel zu schwach in Richtung kurzes Eck. Bülow fliegt heran und klärt grätschend vor dem Einschlag im leeren Kasten.

Viel Mittelfeldgeplänkel momentan in einem sehr höhepunktarmen Spiel. Die Teams reiben sich in intensiven Duellen weitab der Strafräume auf und spielen viele Fehlpässe.

Bickel geht in der Nähe der Mittellinie sehr deutlich mit der Hand zum Ball und hat ein wenig Glück, dass er dafür nicht verwarnt wird. Aber bei den Regeln und damit verbundenen Bestrafungen zum Handspiel blickt ja sowieso auch kaum noch jemand durch.

Cottbus steht sehr gut in der Defensive und macht mit seiner kompakten Spielweise den Gastgebern das Leben schwer bislang. Die Löwen sind zwar nach wie vor etwas feldüberlegen, kommen aber kaum in Abschlussposition. Funkel kann noch nicht zufrieden sein mit dem Auftritt seiner Schützlinge.

Erste Halbchance jetzt auch für Cottbus! Marc-André Kruska chipt rechts am Strafraum den Ball in den Lauf von Bickel, der ein paar Schritte geht und dann aus spitzem Winkel aufs lange Eck hält. Aber einen guten Meter am Ziel vorbei!

... Nach einiger Verzögerung kann der Eckball ausgeführt werden. Die hohe Hereingabe wird zu kurz geklärt von den Löwen und landet bei Bickel an der Stragraumgrenze. Der bringt den Ball per Kopfballaufsetzer nochmal in die Gefahrenzone. Dort sind die Gastgeber zwar nicht hundertprozentig sortiert, aber Stahl klärt schließlich kompromisslos.

Nun aber die erste Ecke der Partie für Energie Cottbus. Von der rechten Seite wird diese kommen. Doch zunächst liegt Schulze auf Höhe der Mittellinie am Boden und muss nun nach draußen zur Behandlung gebracht werden...

Die Löwen übernehmen ein wenig die Initiative, ohne schon großen Druck auf das Gehäuse der Lausitzer zu entfachen. Die Ballbesitzstatistik fällt bisher aber deutlich zugunsten der Gastgeber aus.

Aber dann der Ex-Cottbuser mit dem ersten Ausrufezeichen! Das sah gut aus! Friend lässt einen hohen Ball am gegnerischen Strafraum stark mit der Brust prallen für Adlung, der den auftippenden Ball direkt per Lupfer abfeuert. Energie-Keeper Almer ist überrascht von diesem überraschenden Abschluss und guckt nur hinterher! Aber aufs Tordach!

Die Gastgeber zeigen sich erstmals am Strafraum des Gegners, aber Lauth kann sich rechts nicht durchsetzen. Das ist insgesamt ein sehr gemächlicher Auftakt in diese Partie. Abtastphase nennt man das wohl.

Der 29-jährige Schiri Sascha Stegemann eröffnet die Partie. 1860 in hellblau-weiß, Cottbus ganz in rot.

Trotz des überzeugenden 4:2-Heimerfolgs gegen Bielefeld zuletzt ist auch Bommer zu zwei Wechseln in seiner Anfangsformation gezwungen. Die verletzten Börner und Sanogo werden vom etatmäßigen Kapitän Möhrle und 1860-Spezialist Jendrišek ersetzt. Der Stürmer netzte für seinen Ex-Klub Kaiserslautern in den letzten drei Zweitligaspielen gegen die Löwen viermal ein.

Nach dem schwachen Auftritt auf dem Betzenberg wechselt Funkel zweimal: Hertner kommt zu seinem Startelfdebüt und auch der Ex-Cottbuser Adlung darf ran. Schindler und Tomasov müssen dafür raus.

Bommer sieht seine Schützlinge allerdings nicht so schlecht, wie die bisherigen Ergebnisse aussagen. „Die Mannschaft ist gefestigt“, so der 56-Jährige, der im Jahr 2004 auch kurz Coach des heutigen Gegners war. Nach fünf Siegen, fünf Niederlagen und fünf Remis musste der frühere Nationalspieler damals bereits nach dem 15. Spieltag seinen Hut nehmen. Mit seinem Gegenüber Funkel verbindet den gebürtigen Aschaffenburger eine langjährige Freundschaft. Mitte der Achtziger spielten beide gemeinsam für Bayer Uerdingen.

Noch magerer ist die Ausbeute der Gäste aus Brandenburg. Elf Punkte nach neun Partien bedeuten die zweitschlechteste Bilanz der Cottbuser Zweitligageschichte zu diesem Saisonzeitpunkt. Das Team von Trainer Rudi Bommer fuhr zwar drei überzeugende Heimsiege gegen Paderborn, Aalen und zuletzt Bielefeld ein und erzielte dabei insgesamt 13:3 Treffer. Doch vor allem auswärts stottert der Energie-Motor noch gewaltig - dort verbuchte man erst zwei Zähler.

„Ich erwarte eine Reaktion auf das Spiel in Kaiserslautern", fordert Funkel von seiner Mannschaft im Hinblick auf die heutige Pflichtaufgabe gegen den Tabellenvierzehnten. „Wir haben einige Dinge nicht so umgesetzt, wie wir uns das vorgenommen haben. Die Spieler wissen, dass sie etwas gut machen müssen." Vier Siege, vier Niederlagen und ein Remis in den bisherigen neun Ligaspielen sind einfach zu wenig für die Ansprüche in der bayrischen Landeshauptstadt.

Die Sechziger sind eine absolute Wundertüte in dieser Spielzeit. Nach Funkels Amtsübernahme Mitte September war zunächst ein Aufwärtstrend zu erkennen. Dem 0:0 in Aalen beim Debüt des neuen Übungsleiters folgte ein überzeugender 3:1-Heimsieg gegen Erzgebirge Aue vor zwei Wochen und die gute Leistung bei der knappen Pokal-Niederlage gegen Dortmund – nur um am vergangenen Wochenende chancenlos eine 0:3-Schlappe beim 1. FC Kaiserslautern zu kassieren.

Halten die Löwen den Anschluss an die Spitzengruppe der Tabelle? 13 Zähler haben die Gastgeber auf dem Konto, sieben Punkte beträgt der Rückstand auf Relegationsrang drei und Union Berlin vor dem heutigen Spiel – ein Heimsieg gegen die Lausitzer ist damit eigentlich Pflicht für das Team von Trainerroutinier Friedhelm Funkel.