Fazit:
Uwe Neuhaus hat viel mit dem Schiedsrichter zu besprechen, der seiner Meinung nach großen Anteil an der 1:2-Niederlage seines Teams hat. In der Tat ist die Kartenverteilung verdächtig eindeutig, dem Unparteiischen ist aber keine ausgewiesene Fehlentscheidung zu unterstellen. Dass die Negativserie der Berliner weitergeht, ist letztlich Dominik Stahl zuzuschreiben, der im vierten Spiel in Serie treffen kann und die Serie seines Teams ausbaut. Die Sechziger gehen unterm Strich als glücklicher Sieger vom Platz, schnuppern aber so wieder sehr ernsthaft an den Aufstiegsrängen. Das war es von hier aus, einen schönen Nachmittag noch!

Der Mann, der beide Tore vorbereitet hat, geht unter dem Beifall der Zuschauer vom Platz, der Wechsel soll aber natürlich nur noch Zeit bringen. Und es reicht für die Sechziger, Winkmann beendet wenig später die Partie!

Gelbe Karte für Torsten Mattuschka (1. FC Union Berlin)
Drei Minuten gibt es obendrauf während sich der Kapitän für einen Einsatz im Luftduell die siebte Karte gegen Union einhandelt.

Jetzt darf dann also doch Wood als Konterspezialist ran und ersetzt den heute erneut glücklosen Lauth. Auf der Gegenseite nimmt Uwe Neuhaus einen Innenverteidiger runter und bringt einen zusätzlichen Stürmer. Was bleibt ihm auch anderes übrig?

Au Backe! Berlin darf wieder diskutieren, denn die Zeitlupe zeigt deutlich, dass im Vorlauf der Ball von einem Löwen ins Aus springt, die Ecke hätte es also nicht geben dürfen. Hilft alles Nichts, die Berliner müssen jetzt die letzten Minuten trotz Unterzahl alles probieren und auf die Kappe der Gäste geht, dass der Torschütze so frei zum Kopfball kommt und auch die Pfosten nicht besetzt sind.

Tooor für TSV 1860 München, 2:1 durch Dominik Stahl
Die Geschichte des Mittelfeldmanns geht weiter: Moritz Stoppelkamp bringt eine Ecke an den Fünfer und der Torschütze setzt sich im Kopfballduell durch und setzt das Leder unhaltbar an den rechten Innenpfosten. Stahl erzielt auch im vierten Spiel in Folge seinen Treffer.

Dass der erste Wechsel hier 84 Minuten dauert, ist ungewöhnlich. Vor allem, dass Funkel überhaupt keine Anstalten macht in Überzahl zu reagieren, muss man nicht zwangsläufig verstehen.

Es gibt den ersten Wechsel der Partie, der Slowake hat sich da vorne aufgerieben und nun darf es Terodde noch ein paar Minuten probieren.

Wieder geht es über den Außenwirbler, der sich über links durchsetzt, dann die Flanke aber nicht gut in die Mitte bringt.

Moritz Stoppelkamp humpelt zwar nach der Aktion von eben noch ein wenig, zieht aber von links mal ab. Dieser Versuch rauscht jedoch deutlicher drüber.

Die letzten zehn Minuten sind angebrochen und mittlerweile sind wir bei Powerplay angekommen. Union kann sich kaum mehr befreien und muss um den Punkt kämpfen!

Marc Pfertzel senst auf der linken Seite Moritz Stoppelkamp ordentlich weg und nur Winkmann weis, warum es dafür nicht mindestens Freistoß gibt. Der Löwe bleibt kurz verletzt liegen, es geht aber schnell weiter.

Schindler rutscht das Leder über den Spann! Bei einer Ecke greift Haas daneben und leitet Unruhe im eigenen Sechzehner ein, an dessen Ende der Münchener aus elf Metern frei zum Abschluss kommt, den Ball aber für diese Distanz zu deutlich drüber setzt.

Das Tor fiel natürlich aus dem Nichts, die Sechziger hatten die Partie in Überzahl optisch im Griff und rennen nun an.

Jetzt muss Friedhelm Funkel umdenken, der eigentlich mit Bobby Wood einen Konterspieler einwechseln wollte. Der US-Amerikaner muss sich aber jetzt wieder hinsetzen.

Tooor für 1. FC Union Berlin, 1:1 durch Torsten Mattuschka
Der Kapitän schaut Gábor Király aus und versenkt flach in die rechte Ecke.

Elfmeter Union! Sören Brandy natzt Guillermo Vallori an der rechten Grundlinie mit einem Hackentrick, geht vorbei und wird vom Innenverteidiger zu Boden gedrückt. Wie den Platzverweis muss man das Ding nicht geben, beschweren dürfen sich die Löwen allerdings nicht.

Adam Nemec zieht im letzten Moment die Hand gegen Daniel Adlung im Strafraum zurück und entgeht so dem Strafstoß. Dafür ist der Sechziger dann rechts frei durch, den Querpass in die Mitte blocken die Berliner dann allerdings ab.

Union versucht es nach vorne, nun wird es aber selbstredend ganz schwer für die Berliner, die gleichzeitig auf die Konter der Löwen achten müssen.

Jetzt kommt es ganz dick für Uwe Neuhaus und sein Team und die letzten Minuten könnten das Spiel entscheiden. Der Coach schickt einen ironischen Daumen zum Unparteiischen, den er für die Entwicklung verantwortlich macht.

Tooor für TSV 1860 München, 1:0 durch Kai Bülow
Die Abwehr der Gäste schafft es nicht, sich nach dem Platzverweis zu sortieren, verliert links Moritz Stoppelkamp komplett aus den Augen und der serviert scharf an den Fünfer. Der ebenfalls komplett blanke Sechser köpft gegen die Laufrichtung von Keeper Haas in die linke Ecke ein.

Wir können uns im Nachgang wohl auf Diskussionen über das sprichwörtliche Fingerspitzengefühl unterhalten. Obwohl Schiri Winkmann hier keine ausgewiesene Fehlentscheidung trifft, kommt sich Union aufgrund der Einseitigkeit der Farbverteilung ungerecht behandelt vor und hier hätte man es streng genommen auch bei einer letzten Ermahnung belassen können.

Gelb-Rote Karte für Michael Parensen (1. FC Union Berlin)
Der Sechser geht gegen Stark von hinten zur Sache und muss binnen acht Minuten mit der zweiten Gelben vom Platz.

Die Situation bleibt heiß, im Nachgang kommt der Ball von Stoppelkamp über links an den langen Pfosten, wo Union in höchster Not klären kann.

Daniel Adlung nimmt aus 27 Metern halbrechter Position Maß, schickt den Flatterball über die Mauer und Daniel Haas muss mit den Fäusten ran.

Gelbe Karte für Patrick Kohlmann (1. FC Union Berlin)
Genau wie Sören Brandy fehlt der Außenverteidiger im nächsten Spiel mit seiner fünften Gelben der laufenden Saison.

Die Sechziger bleiben als Heimmannschaft auffällig passiv und einfallslos. Das kennt man aber vom Team von Friedhelm Funkel, das nicht zum ersten Mal Probleme hat, wenn man vor den eigenen Fans das Spiel gestalten muss.

Gelbe Karte für Michael Parensen (1. FC Union Berlin)
Er muss sich gegen den Antritt von Vallori mit einem taktischen Foul behelfen.

Im Verlauf ist es dann Nemec, der nach einer Flanke von Mattuschka von rechts am langen Pfosten Brandy in Szene setzen will, doch Király passt auf und ist vor dem Berliner am Ball.

Fast machen es die Löwen selbst spannend, verlieren im Aufbau den Ball, doch dann dauert es bei Union den tick zu lange und die Hausherren können sich postieren.

Torsten Mattuschka serviert einen Freistoß von links mit Schnitt zum Tor, die Standards der Gäste verpuffen bis hierhin jedoch. Auch diesen Versuch kann Gábor Király locker runterpflücken.

Benjamin Lauth spritzt rechts in den freien Raum, doch er haut beim Querpassversuch über den Ball. Das ist sinnbildlich für die Saison des Stürmers, dem auch heute wenig gelingt.

Im Laufe der Zeit wird sich zeigen, wer hier mit dem Unentschieden weniger leben kann. In der derzeitigen Situation könnte ein Punkt den Berlinern gut stehen, obwohl man damit die Sieglosserie ausbauen würde.

Die Partie geht sich gemächlich an, noch gibt es keine nennenswerten Annäherungen.

Ohne Wechsel geht es in den zweiten Durchgang.

Fazit:
Die Partie zeigt sich über weite Strecken sehr frisch, weil Union als Auswärtsmannschaft ebenfalls bemüht ist Akzente nach vorne zu setzen. Letztlich fehlt auf beiden Seiten die letzte Konsequenz und so bleibt es bei einigen Halbchancen und dem torlosen Unentschieden. Zum Ende der Halbzeit verflacht das Spiel dann ein wenig, insofern kommt die Pause zum rechten Zeitpunkt. Bis gleich!

Eine Minute gibt es obendrauf und die Pause wird dem Spiel gut tun, welches zum Ende der Halbzeit auch bedingt durch viele Fouls sehr zerfahren daherkommt.

Gábor Király muss eine Flanke von rechts am kurzen Pfosten abfangen und das löst der Keeper sehr routiniert.

Schöne Szene im Nachgang: Neuhaus klatscht Stoppelkamp ab, den er aus gemeinsamen Essener Zeiten kennt.

Moritz Stoppelkamp hält gegen Marc Pfertzel den Fuß drüber und da kann man Uwe Neuhaus verstehen, der sich erneut mit dem vierten Offiziellen austauscht. Winkmann pfeift die Aktion nicht einmal, die zwingend hätte Gelb zur Folge haben müssen.

Gelbe Karte für Mario Eggimann (1. FC Union Berlin)
Uwe Neuhaus fragt mal dezent beim vierten Offiziellen nach, weil er sein Team benachteiligt sieht, doch auch dieser Karton ist völlig berechtigt, weil der Innenverteidiger mit dem Ellenbogen im Luftkampf gegen Lauth zu Werke geht.

Gelbe Karte für Sören Brandy (1. FC Union Berlin)
Auf den ersten Blick entwischt der Außenwirbler Grzegorz Wojtkowiak und kommt zu Fall, überraschend bekommt der Offensive aber den Karton für eine Schwalbe. Stark vom Unparteiischen, denn die Zeitlupe gibt Winkmann recht.

Oha! Roberto Punčec unterbindet an der Mittellinie sehr resolut den Schnellangriff, kommt aber ohne Verwarnung davon.

Torsten Mattuschka sorgt mit zwei Hereingaben in den Sechzehner für ein wenig Gefahr, letztlich kann 1860 jedoch zum Konter ansetzen...

Das Spiel schwankt hin und her: Nach gutem Beginn der Berliner übernahmen kurz die Sechziger das Kommando, mittlerweile ist es jedoch wieder ausgeglichen. Einzig einen Tick mehr Gefahr in die Sechzehner könnten die Kontrahenten ausstrahlen.

Beim folgenden Freistoß stehen zwei Münchener am Fünfer gegen einen Defensiven, kommen aber nicht an den Ball.

Gelbe Karte für Benjamin Köhler (1. FC Union Berlin)
Moritz Volz ist auf der rechten Flanke durch und Köhler lässt das Bein stehen.

Auf der Gegenseite lässt Benjamin Lauth dann eine Flanke von links clever durch und sorgt hinter ihm für große Unruhe, die die Löwen allerdings nicht gewinnbringend nutzen können.

Kreilach! Sören Brandy forciert über die rechte Seite bis zur Grundlinie, die abgefälschte Flanke landet beim Sechser, der es dann aus zwölf Meter vielleicht etwas zu kunstvoll machen will und am rechten Giebel vorbeischlenzt.

Und bei allen Offensivbemühungen der Gäste ist das natürlich das große Risiko: Will man sich auswärts auskontern lassen?

1860 kontert! Lauth verarbeitet den Ball nach einem Steilpass suboptimal, setzt aber im Fallen noch den mitgelaufenen Moritz Stoppelkamp ein. Der Pass ist den Tick zu ungenau und so kann Marc Pfertzel noch den Fuß reinstellen und kurz vor knapp im Sechzehner klären.

Und dann kommt auch mal die Flanke von der linken Seite, in der Mitte klärt Christopher Schindler vor Adam Nemec mit dem Kopf.

Torsten Mattuschka zeigt es mit den Armen an: Wohin mit der Pille? Immerhin können die "Eisernen" das Leder seit einiger Zeit in den eigenen Reihen halten.

Aktuell versuch es Köhler mal über rechts, muss aber auch wieder den Weg hinten rum wählen.

Die Hausherren laufen schon in der gegnerischen Hälfte die Abwehrspieler an und so kommt Union derzeit überhaupt nicht ins Aufbauspiel.

Nächster Versuch der Löwen: Ein langer Ball in den Sechzehner verpasst Dominik Stahl knapp und Daniel Haas kann das Leder aufnehmen. Noch agieren die Löwen nicht zwingend genug, sind aber mittlerweile die klar bessere Mannschaft. Von dem couragierten Beginn der Gäste ist nicht mehr viel übrig.

Kai Bülow verpasst einen Freistoß aus dem Halbfeld nur um Zentimeter am kurzen Pfosten und dann hätte es eigentlich Ecke für die Hausherren geben müssen, doch dem Gespann der Unparteiischen ist das entgangen.

Dominik Stahl muss man dieser Tage im Auge haben und hier verlängert der Goalgetter der Löwen einen Einwurf gefährlich in die Mitte, doch es kommt kein Kollege an den Ball.

Aktuell passiert wenig, die Teams spielen Mittelfeldschach, suchen jedoch immer den Weg nach vorne.

... Moritz Stoppelkamps Hereingabe wird geklärt und auch der Nachschuss bleibt hängen. Im Verlauf endet der Angriff dann mit einer Abseitsposition.

Passenderweise folgt dann auch der erste Eckball der Hausherren...

Immerhin schaffen es die Löwen aktuell ein wenig die Kontrolle zu übernehmen und verlagert das Spielgeschehen zunehmend in die Hälfte des Gegners.

Daniel Adlung geht auf seiner linken Seite leicht an Marc Pfertzel vorbei, die Hereingabe in die Mitte wird von den "Eisernen" dann aber abgefangen.

Ein wenig überraschend ist dieser Beginn schon: Union hat viel Ballbesitz und die Hausherren lauern auf Konter. Passend dazu brüllt der Fanblock der Gäste: "Hier reagiert Union!"

Die Hausherren müssen sich hinten noch finden: Über links kommt die Flanke an den Fünfer, wo Grzegorz Wojtkowiak plötzlich allein gegen Adam Nemec und Torsten Mattuschka steht. Zum Glück für die deplatzierten Löwen köpft der Slowake deutlich vorbei.

Der zweite Ball gelangt noch einmal in den Strafraum, ebenfalls ohne Wirkung, und in der Folge deutet 1860 einen Konter an, der sich aber vor dem gegenerischen Sechzehner verläuft.

... Torsten Mattuschka zieht den Ball vom Tor weg, in der Mitte können die Löwen aber klären.

Die Gäste sind es, die hier in den ersten Aktionen die Initiative übernehmen und Union spielt sich so den ersten Eckball der Partie heraus...

Rein in die Partie im frostigen München: 1860 spielt in hellblauen, die Gäste in roten Jerseys.

Wir dürfen also gespannt sein, ob sich die Serien fortsetzen oder Union endlich mal wieder einen Dreier einfahren kann. Die Leitung der Partie übernimmt Guido Winkmann, dem Florian Steuer und Thorben Siewer an den Linien assistieren.

Einziges Sorgenkind bei den Hausherren ist weiterhin Benjamin Lauth, der seit nunmehr 13 Spielen auf einen Treffer wartet. Trotzdem setzt der Coach konsequent auf den Stürmer, obwohl er zum Beispiel mit Rob Friend durchaus Alternativen auf der Bank sitzen hat. Mit Blick auf die jüngste Bilanz erklärte der Trainer sei es aber ohnehin egal wer die Tore schießt, Hauptsache das Ergebnis stimmt. Zuletzt hatte Dominik Stahl ja für die Tore gesorgt, der drei der vier Treffer zur Erfolgsserie beisteuerte.

Friedhelm Funkel geht derweil selbstbewusst in die Partie und fordert den vierten Sieg in Folge, warnte sein Team jedoch vor dem Gegner. Union habe in dieser Saison gezeigt, wozu sie fähig sind und seien trotz der Misserfolge zuletzt eine homogene Einheit und brandgefährliche Truppe. Grund zu wechseln hat der Übungsleiter nicht und so lässt er seine Startelf auch unverändert.

Beim Weg aus der Krise könnten sich die Gäste ausgerechnet etwas vom heutigen Gegner abschauen: Anfang November standen dunkle Wolken über dem Löwenland, weil man nur zwei Tore in sechs Spielen schoss und keinen Dreier ergattern konnte. Ein 1:0 in Bielefeld brachte dann die Wende und seither läuft es bei 1860. Auch bei Berlin klemmt es derzeit im Sturm: Der Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1 gegen Aalen ist der Einzige in den letzten fünf Partien.

Personell muss Uwe Neuhaus nach der Rotsperre für Barış Özbek und der Verletzung von Fabian Schönheim in der Defensive umbauen: Roberto Punčec übernimmt nach seiner Einwechslung im Pokal heute in der Innenverteidigung von Beginn an, Sören Brandy rückt auf die Doppelsechs und zudem beerbt Benjamin Köhler im 4-2-3-1 auf der Außenbahn Martin Dausch.

Auch im Pokal verlor man unter der Woche daheim gegen den Ligakonkurrenten Lautern mit 0:3. Insofern heißt es für die "Eisernen", trotzig in die Begegnung mit den Löwen zu gehen und wieder Boden gutzumachen in Richtung der Aufstiegsplätze. Erschwerend kommt die Statistik hinzu, denn seit dem Aufstieg 2009 wurden alle vier Partien in der Allianz-Arena verloren.

Beide Kontrahenten treffen sich zum direkten Duell der Verfolger und können abhängig vom Verlauf des Spieltages mit einem Dreier jeweils ganz nah an den Relegationsplatz heranrücken. Die Ausgangslage ist also gleich, der Trend könnte jedoch gegensätzlicher kaum sein: 1860 reitet nach einem durchwachsenen Start eine Serie von drei Siegen in Serie während Union nur einen Zähler aus den letzten vier Ligaspielen mitnehmen konnte.