Fazit:
Die SpVgg Greuther Fürth fügt dem SV Sandhausen die erste Heimniederlage der Saison zu! Nach dem anfänglichen Rückstand (16.) fingen sich die Gäste mehr und mehr und kamen verdientermaßen zum Ausgleich (32.). Nach der Pause sahen die Hausherren fast kein Land mehr gegen stark kombinierende Franken. Zoltán Stieber drehte die Partie schließlich per Elfmeter (56.), Florian Trinks erhöhte das Resultat zum 3:1-Endstand (76.). Damit festigen die Kleeblätter Rang zwei hinter Köln. Sandhausen bleibt auf Platz acht stehen. Für Fürth geht es zum Auftakt der Rückrunde am nächsten Sonntag nach Bielefeld. Der SVS reist bereits am Freitag nach Aalen. Schönen Tag noch!

Auch Torschütze Niclas Füllkrug darf vorzeitig runter. Der Angreifer wird durch Dominick Drexler ersetzt. Die Nachspielzeit beträgt zwei Minuten.

Frank Kramer nimmt Zeit von der Uhr und bringt Zsolt Korcsmár für Zoltán Stieber. Der quirlige Angreifer war einmal mehr der beste Mann auf dem Feld bei den Kleeblättern und holt sich seinen verdienten Applaus von den etwa 1.000 mitgereisten Fans ab.

Mit diesem Erfolg fahren die Franken im 17. Spiel den zehnten Dreier ein. Das ist der Höchstwert in der zweiten Liga. Nach dem desaströsen Bundesliga-Abstieg haben sich die Fürther wieder bestens im Unterhaus zurechtgefunden und blasen in der Rückrunde nun zum Angriff auf den Wiederaufstieg.

Mit diesem Sieg würden die Fürther ihren zweiten Tabellenplatz weiter festigen. Platz vier wäre dann schon vier Punkte entfernt. Ein gute Ausgangsposition für den Start der Rückrunde am nächsten Wochenende.

Das Spiel scheint entschieden zu sein. Sandhausen fällt nicht mehr viel ein, Fürth verteidigt intelligent. Es sieht stark danach aus, als könnten die Franken den Sandhäusern die erste Heimniederlage der Saison zufügen.

Alois Schwartz reagiert zum letzten Mal und bringt Stürmer Frank Löning für Denis Linsmayer. Ob es noch etwas bringt? Es darf bezweifelt werden.

Tooor für SpVgg Greuther Fürth, 1:3 durch Florian Trinks
Ist das die Entscheidung? Nun spielen die Fürther mal einen ihrer zahlreichen Konter konsequent zu Ende! Brosinski wird von Stieber mustergültig auf den rechten Flügel geschickt. Die Flanke des Verteidigers findet Trinks, welcher aus wenigen Metern genau unter die Latte köpft. Die erste Heimniederlage des SVS rückt immer näher.

Eine Viertelstunde ist offiziell noch zu absolvieren. Fürth hat das Geschehen gut im Griff, hätte sogar erhöhen können, wenn nicht sogar müssen. Trotzdem steht es aber "nur" 1:2. Damit haben die Hausherren noch alle Chancen, zumindest zu einem Punkt zu kommen.

Nun wechselt auch Frank Kramer zum ersten Mal: Abdul Rahman Baba kommt für Robert Zillner, der vor dem 1:2 elfmeterreif gefoult wurde und damit die Vorlage gab. Ein gutes Spiel des ehemaligen Unterhachingers.

Ohje! Trinks muss es machen! Füllkrug setzt sich links stark gegen Olajengbesi durch und sieht den freistehenden Trinks im Rückraum. Dessen Schuss aus zehn Metern ist aber nur eine bessere Rückgabe, welche Riemann sicher aufnehmen kann. Das war einfach nur schlecht.

Sandhausen kommt so langsam wieder besser ins Spiel, scheint sich gefunden zu haben. Den Hausherren bleiben ja noch über 20 Minuten, um zumindest zum Ausgleich zu kommen.

Dicke Chance auf das 1:3!! Füllkrug wird links auf den Flügel geschickt und schlägt einen Haken. Der Pass nach rechts findet den aufgerückten Brosinski. Aus sieben Metern zieht der Rechtsverteidiger wuchtig ab, aber Riemann kann stark parieren!

Nico Klotz steht auch sofort im Mittelpunkt des Geschehens. Nach einem langen Einwurf von Timo Achenbach kommt der neue Mann aus zehn Metern zum Kopfball, aber Wolfgang Hesl im Tor der Gäste fängt ganz locker ab.

Zweiter Wechsel der Sandhäuser: David Ulm muss runter und wird durch Nico Klotz ersetzt. Irgendwas muss sich im Offensivspiel der Hausherren ja tun.

Die Gäste ziehen sich nun zurück und lassen den SV Sandhausen kommen. Ein komfortable Ausgangssituation für die Franken, die sich nun auf das Ausspielen von Kontern konzentrieren können.

Tooor für SpVgg Greuther Fürth, 1:2 durch Zoltán Stieber
Stieber verwandelt ganz sicher und trifft links unten zum 2:1 für die Gäste! Riemann war in die andere Ecke unterwegs. Nach dem bisherigen Auftritt im zweiten Durchgang ist das auch durchaus verdient.

Elfmeter für Fürth! Zillner wird von Gießelmann links in den Strafraum geschickt, Schauerte schubst den Mittelfeldmann um. Klares Ding!

Der Ball liegt im Netz des SVS, aber das ist ganz großes Fairplay von Florian Trinks! Nachdem Stephan Fürstner rechts im Sechzehner ganz frei in die Mitte passen darf, bugsiert Trinks die Kugel ins Netz. Dabei sprang ihm diese aber an die Hand. Schiedsrichter Drees hätte den Treffer gegeben, aber Trinks signalisiert, dass er die Hand dran hatte. Also zählt das Tor nicht! Große Geste des ehemaligen Bremers.

Schlechte Abwehraktion von Björn Kluft! Der für Marco Thiede in der ersten Halbzeit neu gekommene Mann legt die Kugel rechts perfekt für seinen Gegenspieler Zoltán Stieber auf. Die Flanke des Fürther Topscorers findet Robert Zillner am langen Pfoste, aber dessen Hereingabe kann Manuel Riemann abfangen. Da war mehr drin.

Weiter geht's! Keine weiteren Wechsel auf beiden Seiten.

Halbzeitfazit:
Ein ordentliches Spiel geht mit einem gerechten 1:1 in die Pause. Fürth hat mehr Ballbesitz, musste aber nach 16 Minuten den verdienten Rückstand hinnehmen. Die Franken kamen gut zurück ins Spiel und konnten, ebenfalls verdientermaßen, den Ausgleich erzielen (32.). Danach war bis zur Pause nicht mehr viel los. Nach der Pause wird aber sicherlich noch etwas passieren. Bis gleich!

Gelbe Karte für Denis Linsmayer (SV Sandhausen)
Linsmayer stoppt Fürstner mit einem taktischen Foul im Mittelfeld. Drees lässt den Vorteil laufen und zeigt dem Sandhäuser im Anschluss die gelbe Karte. Gut gesehen vom Unparteiischen.

Schlampig vergebene Kontermöglichkeit der Fürther! Brosinski ist nach einer vergebenen Ecke der Sandhäuser im Eins-gegen-Eins gegen den letzten Verteidiger des SVS und legt die Kugel viel zu weit nach links. Trinks versucht alles, um noch ans Leder zu kommen, kann aber nicht verhindern, dass die Kugel ins Seitenaus rollt. Fahrlässig.

Seit dem Fürther Treffer tut sich herzlich wenig auf dem Feld. Beide Mannschaften sind nun wieder auf eine geordnete Defensive bedacht, sodass offensiv fast überhaupt nichts mehr geht. Das freut die Trainer wohl nur bedingt, schließlich will man ja auch ein paar gelungene Aktionen auf dem Weg nach vorne sehen.

Für die Bremer Leihgabe Füllkrug war es bereits der fünfte Saisontreffer. Die vier vorherigen Tore erzielte er allesamt beim 6:2-Sieg in Aue. Im Fürther Ronhof wartet der Stürmer aber noch auf seinen Durchbruch. Auswärts scheint es ja zu klappen.

Tooor für SpVgg Greuther Fürth, 1:1 durch Niclas Füllkrug
Da ist der Ausgleich für die Gäste! Zillner treibt das Leder über links stark nach vorne und findet Stieber direkt vor dem Sechzehner. Der Ungar bedient Füllkrug rechts im Strafraum, welcher sich nicht lange bitten lässt und sicher zum 1:1 verwandelt. Das ist auch verdient! Von Sandhausen kam in den letzten Minuten zu wenig.

Bitter für die Hausherren: Marco Thiede muss mit einer Oberschenkelverletzung runter. Für ihn ist nun Björn Kluft auf dem Platz.

Trinks probiert sich aus gut 30 Metern selbst. Der Schuss des Ex-Bremers kommt zu zentral und ist somit kein Problem für Riemann. Der Torhüter des SVS kann sicher halten.

Gelbe Karte für Tim Sparv (SpVgg Greuther Fürth)
Foul von Sparv im Mittelfeld. Dafür gibt es die erste gelbe Karte des Spiels. Es ist die sechste im Saisonverlauf für den Finnen.

Mutiger Eckball von Florian Trinks! Der Mittelfeldregisseur zieht die Kugel direkt auf den kurzen Pfosten, sodass das Leder auch an diesen klatscht! Marco Thiede hatte aber bereits abgewunken, dass daraus nichts wird.

Fürth wirkt nicht geschockt und spielt immer wieder über die Flügel nach vorne. Vor allem Stiebers rechte Seite ist da sehr aktiv. Sandhausen muss aufpassen, sich nicht den Ausgleich zu fangen. Die Mannschaft von Alois Schwartz lässt sich jetzt doch sehr weit hinten reindrängen.

Kein Elfmeter für die Gäste! Trinks kommt zwölf Meter vor dem Tor an den Ball, schlägt gegen Olajengbesi den Haken und fällt. Schiedsrichter Drees hat beste Sicht und winkt sofort ab. Eine leichte Berührung ist zu erkennen, aber das reicht nicht, um auf Elfmeter zu entscheiden. Zudem fällt Trinks da wohl zu theatralisch.

Zu kompliziert! Sparv verlagert das Spiel schön auf die rechte Seite zu Stieber. Der Angreifer schlägt die Kugel mit viel Schnitt an den linken Pfosten. Zillner legt dort mit dem Kopf in die Mitte, wo sich Fürstner und Füllkrug aber gegenseitig auf den Füßen stehen und sich diese Chance damit selbst zerstören. Zurecht ärgert sich Trainer Kramer da an der Seitenlinie.

Tooor für SV Sandhausen, 1:0 durch Simon Tüting
...das hat sich angedeutet! Achenbach schlägt den Eckball an den kurzen Pfosten. Dort verlängert Blum mit dem Hinterkopf in die Mitte, wo Tüting nur noch einnicken muss. Schön gemacht und ein inzwischen verdienter Treffer!

Der SV Sandhausen wird dominanter! Klasse Solo des Ex-Fürthers Zimmermann, der auf der rechten Seite gegen Zillner und Gießelmann durchgeht. Seine scharfe Flanke fliegt an Freund und Feind vorbei, sodass Kleine fast ein Eigentor fabriziert. Sein Befreiungsschlag fliegt aber ins Toraus. Ecke...

Gute Chance für die Sandhäuser! Blum entwischt seinem Verfolger Mavraj spielend leicht und läuft den rechten Flügel entlang. Von der Torauslinie gibt der Mittelfeldspieler flach nach innen, doch dort kann Kleine in höchster Not vor Ulm klären. Ganz wichtige Aktion des routinierten Innenverteidigers.

Die Hausherren kommen über links nach vorne. Achenbachs Flanke wird aber zunächst abgewehrt. Schauerte setzt aus 30 Metern nach und zieht direkt ab. Der Ball fliegt auf die Tribüne. An der Schussgenauigkeit müssen beide Mannschaften noch arbeiten.

Schöne Kombination der Gäste durch die Mitte. Trinks wird vor dem Sechzehner des SVS nicht angegriffen und legt nach rechts. Dort kommt Stieber an den Ball, schlägt einen Haken, verzieht aus spitzem Winkel aber deutlich. Das kann der Ungar besser.

Was vor dem Spiel schon zu erwarten war, tritt nun mehr und mehr ein. Es passiert nahezu nichts und das alles spielt sich auch noch im Bereich rund um den Mittelkreis ab. Im Expertendeutsch nennt man das auch "Neutralisation".

Tüting zieht nun mal von rechts in die Mitte und gibt den ersten Torschuss für Sandhausen ab. Hesl kann den zentralen Versuch des Mittelfeldmannes aber ganz souverän parieren. Keine Gefahr.

Fürth bestimmt das Geschehen in den ersten Minuten deutlich und drängt die Hausherren weit in die eigene Hälfte. Bis auf Sparvs Kopfballchance war aber noch nicht viel los. Noch steht die Abwehrreihe des SVS ganz gut.

Sparv muss das frühe 0:1 machen!! Keine 90 Sekunden gespielt, schon muss das Kleeblatt in Führung gehen! Trinks schlägt einen Eckball an den kurzen Pfosten. Ulm verlängert unglücklich nach hinten, Sparv kommt am langen Pfosten völlig freistehend aus wenigen Metern zum Kopfball und setzt ihn unkontrolliert rechts vorbei! Da kann er den Torwart eigentlich fragen, wo er ihn hin haben möchte. Riesenchance für die Gäste.

Der Ball rollt! Die Hausherren spielen in ihren schwarz-weißen Heimoutfits. Die Gäste treten ganz in Orange an.

Sandhausen muss auch heute auf seine beiden Topscorer Nicky Adler und Ranisav Jovanović verzichten. Ein großer Rucksack für die Hausherren. Trotzdem darf man den SVS natürlich nicht unterschätzen. Die Mannschaften kommen nun auch auf den Rasen! Freuen wir uns auf eine hoffentlich spannende Partie.

Schiedsrichter des Spiels ist Dr. Jochen Drees. Der Bundesligaschiedsrichter wird an den Seitenlinien von Arno Blos und Benedikt Kempkes unterstützt. Etwa 4.000 Zuschauer werden im Hardtwaldstadion erwartet.

Vor dem Spieltag stellte Fürth mit 30 Toren die beste Offensive der Liga. Zum Vergleich: Sandhausen traf nur 15-mal und ist damit die zweitschlechteste Mannschaft vor 1860 München (14). Aber: Die Sandhäuser mussten auch nur 14 Gegentreffer hinnehmen. Das ist nach Köln das zweitbeste Bollwerk der Liga. Fürth befindet sich mit seinen 17 Gegentoren eher im Mittelfeld in dieser Statistik.

Die Gäste mussten unter der Woche nicht im Pokal antreten. In der zweiten Runde war da ja bereits beim Hamburger SV (0:1) Schluss. Es wird also interessant sein zu sehen, ob das noch Auswirkungen auf die Kondition in der Schlussphase haben wird.

Kurzer Blick auf die Aufstellungen: Der SVS lieferte am Mittwoch einen packenden Pokalfight bei Erstligist Eintracht Frankfurt. Aus einem 0:2 konnte man zwischenzeitlich innerhalb weniger Minuten zum 2:2 ausgleichen. Letztlich verlor man aber doch noch mit 2:4. Alois Schwartz bringt nach diesem Spiel David Ulm für den in der Liga gesperrten Manuel Stiefler. Auf der anderen Seite bringt Schwartz' Pendant Frank Kramer ebenfalls einen Neuen: Robert Zillner läuft für Tom Weilandt auf.

Für zwei Akteure des SVS ist es heute ein ganz besonderes Spiel. Linksverteidiger Timo Achenbach spielte zwischen 2005 und 2008 für die SpVgg. Matthias Zimmermann lief in der letzten Rückrunde für das Kleeblatt in der Bundesliga auf. Sein eigentlicher Verein Mönchengladbach hat in für diese Spielzeit nach Sandhausen erneut verliehen.

Erst dreimal trafen Sandhausen und Fürth in ihrer Historie aufeinander. Das letzte Duell liegt bereits über sieben Jahre zurück. In der ersten Pokalrunde des Jahres 2006 siegten die Franken mit 2:0 beim SVS. Die beiden ersten und bislang einzigen Ligaduelle gab es in der Saison 1995/96. In der Regionalliga Süd siegte die Heimmannschaft jeweils mit 2:1.

Zusammen mit dem 1. FC Kaiserslautern sind die Sandhäuser zuhause noch unbesiegt. Vier Siege und vier Unentschieden gab es bislang im Hardtwaldstadion. Das bedeutet Platz drei in diesem Klassement - hinter Fürth. Das Kleeblatt hat aber auch schon ein Spiel mehr im eigenen Stadion absolviert. Auswärts holten die Franken aus sieben Partien bereit 13 Zähler. Die Chancen auf den ersten Sieg einer Auswärtsmannschaft im Hardtwaldstadion stehen also ganz gut.

Ebenfalls nicht ganz mit ihrem Erfolg gerechnet hatten die Verantwortlichen der SpVgg Greuther Fürth. Nach dem Bundesliga-Abstieg mussten die Franken ebenfalls fast ihr komplettes Personal austauschen. Nun steht man, wie eigentlich fast immer in der zweiten Liga, wieder im oberen Tabellendrittel. Von Köln und Kaiserslautern umrahmt, steht das Kleeblatt mit 29 Zählern auf dem zweiten Platz. Damit ist die sofortige Rückkehr in die erste Liga zum Greifen nah. Trotzdem hält man den Ball bewusst flach. Vor allem die Langzeitverletzten Nikola Đurđić und Goran Šukalo bereiten Sorgen. Beide können erst im nächsten Jahr wieder ins Geschehen eingreifen. Auch deshalb plant man im Winter keine Neuzugänge.

Der SV Sandhausen schreibt eine völlig unerwartete Erfolgsgeschichte im Bundesliga-Unterhaus. Letzte Saison eigentlich sportlich abgestiegen, hielten die Schwarz-Weißen nur aufgrund des Lizenzentzugs des MSV Duisburg die Klasse. Also tauschte man in der Sommerpause fast den kompletten Kader inklusive Trainergespann aus - und siehe da: Die Truppe von Alois Schwartz steht nach 16 Spieltagen auf Rang acht. 23 Punkte stehen bereits auf der Habenseite der Sandhäuser. Das sind nur drei weniger als es im letzten Jahr insgesamt nach 34 Spieltagen waren. Mit einem Sieg heute gegen Fürth könnte dieser Wert bereits nach 17 Partien erreicht werden. Und womöglich ginge dann auch noch etwas in Richtung Aufstiegsplätze.