Fazit:
Am Ende war es eine klare Angelegenheit in Aue, St. Pauli verdient sich seinen ersten Sieg im Erzgebirge mit einer starken Vorstellung. Zwar begann die Partie mit einem Elfmeter für die Gastgeber, dieser wurde allerdings vom stark aufgelegten Tschauner gehalten und war ohnehin nicht berechtigt. Anschließend gelang den Veilchen nur noch wenig, während Hamburg immer mehr die Spielkontrolle an sich riss. Durch zwei geschickte Konter, die allerdings auch von Abwehrfehlern der Sachsen begünstigt wurden, brachten sich die Hanseaten früh auf die Siegerstraße und hatten im weiteren Verlauf leichtes Spiel. Zwar musste Tschauner noch ein, zwei Mal sein ganzes Können aufbieten, insgesamt blieben die Hausherren aber zu ungefährlich. Daher geht der Sieg für die Hamburger absolut in Ordnung.

St. Pauli lässt natürlich nichts anbrennen und gestaltet auch die Nachspielzeit unter starkem Schneefall souverän.

Laut der Anzeigetafel des vierten Offiziellen werden vier Minuten nachgespielt. Die Frage ist nur: Warum?

Mit Bartels geht der Spieler des Spiels vom Platz und holt sich seinen verdienten Applaus ab. Für die verbleibenden Minuten darf Thy an seiner Stelle agieren.

Götz vollzieht seinen dritten Wechsel und bringt Könnecke für Kocer hinein.

Bartels hat die Chance zur Entscheidung! Nach einem feinen Pass von Halstenberg läuft der Torschütze zum 1:0 alleine auf Männel zu und will unten rechts einschieben. Das Leder wird aber noch minimal vom Keeper abgefälscht und geht dadurch knapp am rechten Pfosten vorbei.

Geht hier noch was? Momentan wirken die Veilchen nicht so, als würden sie sich noch einmal gegen die drohende Niederlage stemmen.

St. Pauli bringt noch einmal einen frischen Mann für die Defensive: Halstenberg ersetzt Buchtmann.

Das ist ein klasse Freistoß von Novikovas! Aus ca. 32 Metern halbrechter Position zirkelt der Litauer das Leder mit links aufs kurze Eck, Tschauner kann die Kugel aber aus dem Winkel schlagen.

Gelbe Karte für Solomon Okoronkwo (Erzgebirge Aue)
Okoronkwo steht nach Novikovas' Freistoß im Abseits und beschwert sich darüber beim Linienrichter. Dementsprechend gibt es dafür Gelb.

Auch Götz wechselt noch einmal und bringt mit Okoronkwo noch einen kopfballstarken Stürmer hinein. Dafür geht mit Diring ein zentraler Mittelfeldspieler vom Platz, Aue wird also offensiver.

Die Gäste bringen mit Schindler einen Mittelfeldmann für den Angreifer Gregoritsch hinein. St. Paulis Coach Roland Vrabec will wohl den Vorsprung absichern.

Die Veilchen bekommen das Leder einfach nicht aus der eigenen Hälfte heraus! St. Pauli blockt den Ball immer wieder ab, das ist ein starkes Forechecking.

Götz wechselt im Angriff. Für den unglücklich agierenden Sylvestr kommt mit König ein Routinier hinein, der vor allem in der Luft seine Stärken hat.

Nach einem Freistoß der Gäste von der rechten Seite fliegt Männel aus seinem Kasten und kann die Hereingabe wegfausten. Dabei wird der Schlussmann noch von Gregoritsch angegangen und bekommt zurecht den Freistoß.

Gregoritsch hat das 0:3 auf dem Fuß! Der Österreicher nimmt einen hohen Ball mit der Brust an und ist plötzlich frei durch im Sechzehner! Doch sein Versuch eines Hebers ist zu Schwach, Männel packt sicher zu.

Aue bleibt weiterhin sehr ungefährlich. Aus dem Spiel heraus kommen die Veilchen selten mal zum Abschluss und die sich häufenden Standardsituationen landen jeweils in den Armen von Tschauner.

Der Gefoulte tritt auch selbst an und dreht den Freistoß aus ca. 18 Metern gut aufs lange Eck. Doch Männel kann Rzatkowskis Schuss problemlos festhalten.

Gelbe Karte für Guido Kocer (Erzgebirge Aue)
Rzatkowski läuft halbrechts vor dem Sechzehner quer und ist zunächst nicht vom Ball zu trennen. Am Ende schlägt Kocer mit einer Grätsche zu und sieht dafür den Gelben Karton.

Tschauner haut die nächste Glanzparade raus! Der Freistoß wird an die Strafraumgrenze geklärt, wo Fink sofort abzieht. Doch der Hamburger Keeper kann den wuchtigen Schuss auf die Tormitte abwehren!

Novikovas wird auf dem rechten Flügel von Schachten festgehalten, es gibt Freistoß nahe der Eckfahne für AUe.

Nicht schlecht! Diring und Sylvestr überspielen die gegnerische Abwehr mit zwei Doppelpässen, der Abschluss des Stürmers aus ca. 17 Metern geht aber schließlich deutlich übers Gehäuse.

Der starke Wind macht aus einem Ball, der bei einem Angriff der Veilchen eigentlich ins rechte Seitenaus trudelt, noch eine Ecke. Diese können die Gastgeber jedoch nicht gewinnbringend nutzen.

Momentan ist das Spielgeschehen von engen Mittelfeldzweikämpfen geprägt. St. Pauli kann durch eine gute Deckung verhindern, dass Aue sich in den Strafraum spielt.

Gelbe Karte für Martin Männel (Erzgebirge Aue)
Nach einem kleinen Foul an der Mittellinie ist der Keeper offenbar mit irgendetwas nicht einverstanden. Oder ist dem Schlussmann einfach nur kalt? Jedenfalls rennt Männel nach vorne und beschwert sich bei Schiedsrichter Stark. Das hat allerdings nur die erste Verwarnung des Spiels zur Folge.

Die Veilchen bekommen einen Freistoß von links und gleich wird es gefährlich! Der Ball wird von Janjić scharf in den Sechzehner getreten und in der Mitte kommt Iván González zum Kopfball. Tschauner muss sein ganzes Können aufbieten und lenkt die Kugel gerade noch über die Latte!

Es geht weiter, beide Teams bleiben unverändert.

Halbzeitfazit:
Das ist bisher eine ganz klare Sache: St. Pauli ist das geschicktere, effektivere und gefährlichere Team und macht dabei einen sehr souveränen Eindruck. Dementsprechend ist die Gästeführung absolut verdient. Allerdings begann das Spiel mit einem Aufreger: Nach nur fünf Minuten gab es einen Strafstoß für Aue, der allerdings auf einer Fehlentscheidung beruhte. St. Paulis Keeper Tschauner konnte Wolfgang Starks Fehler ausbügeln, insgesamt pfeift der FIFA-Referee heute etwas zu kleinlich. Aue gelang seit dem vergebenen Elfmeter fast nichts mehr und zudem ließ sich die Abwehr der Hausherren ein ums andere Male viel zu leicht ausspielen. Bei den Sachsen besteht jede Menge Steigerungsbedarf, sonst gibt es heute den ersten Sieg von St. Pauli in Aue!

Auch diesmal wird ein leichte Schubser gleich mit einem Foul geahndet, da kann man Schiedsrichter Wolfgang Stark durchaus Kleinlichkeit vorwerfen. Sylvestr schiebt Mohr zwar ganz leicht im Laufduell weg. Der Hamburger gerät anschließend ins Wanken und fällt, es gibt Freistoß für die Gäste. Doch auch hier hätte man weiterlaufen lassen können.

Die anschließende Hereingabe von nahe der rechten Grundlinie verpufft allerdings auch wirkungslos, St. Pauli kann wieder nach vorne spielen.

Novikovas will am rechten Flügel in den Strafraum hineinziehen, wird dabei aber von Schachten leicht bedrängt und fällt. Erstaunlicherweise gibt es einen Freistoß für Aue, dabei handelt es sich um einen ganz gewöhnlichen Zweikampf mit etwas Körpereinsatz.

Aue versucht zwar, nach vorne zu spielen und sich Torchancen zu erarbeiten, doch soweit kommt das Team von Falko Götz gar nicht erst. Bisher ist das eine Halbzeit zum Vergessen für die Heimfans.

Iván González weiß sich auf der rechten Abwehrseite nur mit einer harten Grätsche gegen Bartels zu behelfen, die Gäste bekommen einen Freistoß von der linken Seite. Buchtmanns Ausführung landet allerdings beim Gegner.

Man muss allerdings auch St. Paulis Pressing hervorheben, die Hamburger machen immer wieder gut Druck und hindern den Gegner damit daran, eigene Angriffe aufzubauen.

Das ist bisher eine grausame erste Halbzeit für Aue, St. Paulis Führung ist absolut ungefährdet. Ein 0:3 erscheint momentan wahrscheinlicher als der Anschlusstreffer für die Sachsen.

Die Gastgeber lassen sich immer wieder mit wenigen Pässen überrumpeln! Diesmal bleibt Gregoritsch zwar im Strafraum an der gegnerischen Abwehr hängen, doch der Weg dorthin ist erneut viel zu unbeschwert.

Beinahe bietet sich Bartels die nächste Schussgelegenheit! Schachten wird links nicht angegriffen und zieht vor dem Sechzehner nach innen. Währenddessen lauft der Torschütze zum 1:0 ins Sturmzentrum und wird an der Strafraumgrenze angespielt. Bevor der Hamburger aber abziehen kann, grätscht Miatke dazwischen und klärt sauber.

Aue agiert hier etwas zu naiv und unkonzentriert. Den Gästen reichen zwei gute Angriffe, um sich hier klar in Führung zu spielen. Dabei muss man aber auch festhalten, dass St. Pauli das sehr geschickt macht und einen souveränen Eindruck hinterlässt.

Tooor für FC St. Pauli, 0:2 durch Michael Gregoritsch
Das sieht ja viel zu einfach aus! Die Gastgeber lassen sich zu leicht auskontern, Bartels wird mit einem simplen Pass halblinks nach vorne geschickt und ist frei durch. Vor Männel beweist er das Auge für den Nebenmann, legt quer auf Gregoritsch und der schiebt lässig aus fünf Metern ein.

Aue wird gefährlicher! Nach einer Ecke von links taucht erneut Iván González frei vor dem Tor auf, doch die Gäste können ins Toraus klären. Der nächste Versuch bleibt aber folgenlos.

St. Pauli bleibt bisher die etwas bessere Mannschaft, auch wenn das Spielniveau insgesamt eher durchschnittlich ist. Nach einem Freistoß von der rechten Seite kommt Schachten nur mit der Schulter heran und befördert das Leder über den Kasten.

Wenn Iván González da mal den Ball richtig trifft, wird es richtig gefährlich! Der Abwehrmann kommt nach einer Ecke von links völlig frei zum Ball und schließt nahe des rechten Fünferecks ab. Doch sein Flachschuss ist zu schwach und stellt kein Problem für Tschauner & Co. dar.

Momentan tut sich hier nicht viel,es geht ständig hin und her nahe der Mittellinie. Nach einem nicht geahndeten Foul an Kocer geht es weiter mit Einwurf von rechts für die Gäste.

Der Platz ist zwar bespielbar, da muss man auch mal die Organisation des FC Erzgebirge loben. Doch der Schneefall nimmt so langsam zu, darauf müssen sich die Spieler einstellen.

Zu einem relativ frühen Zeitpunkt in dieser Partie stehen die Hausherren bereits tief in der eigenen Hälfte und wissen sich nicht anders zu behelfen, als die Kugel weit nach vorne zu schlagen. Dort steht aber niemand.

Trotz der Warnungen ihres Trainers verlieren die Sachsen beinahe den Ball im Spielaufbau, da St. Paulis Pressing wirklich vorbildlich ist. Doch Paulus kann die Situation gerade noch bereinigen.

Aue wirkt seit dem verschossenen Strafstoß ziemlich durch den Wind und bekommt kaum noch Zugriff aufs Spiel. St. Pauli verdient sich immer mehr die Führung.

Plötzlich reißen die Gäste den Ballbesitz an sich und lassen den Gegner schön laufen. Der Führungstreffer scheint den Hanseaten auf jeden Fall Auftrieb zu geben.

Tooor für FC St. Pauli, 0:1 durch Fin Bartels
Das ist ein Traumtor von Bartels! Schachten schickt ihn von seiner linken Abwehrseite mit einem weiten Ball halblinks an den Sechzehner. Dort nimmt Bartels das Leder kurz an und zieht per Dropkick ab! Die Kugel fliegt unhaltbar über Männel hinweg aufs lange Eck und geht vom Innenpfosten ins Tor! Damit kassieren die Gastgeber bereits ihr achtes Saisontor innerhalb der ersten 15 Spielminuten.

Elfmeter verschossen von Jakub Sylvestr, Erzgebirge Aue
Immerhin, Tschauner hält! Mit einem klasse Reflex fährt der Keeper sein Bein aus und kann den flachen Schuss halblinks aufs Tor parieren.

Es gibt Elfmeter für Aue!
Oh, den muss man aber nicht geben! Mohr steigt im Sechzehner hoch zum Kopfball, Sylvestr springt aber nicht hoch und fällt. Das ist eigentlich ein normales Luftduell, der St. Paulianer stützt sich auch nicht auf.

Die Hereingabe bringt zunächst nichts ein, Aue bleibt aber am Ball. Im rechten Halbfeld rechnet alles nach einem Foul von Kalla mit einem Freistoß für die Gastgeber. Doch aufgrund einer Abseitsposition geht es weiter mit Ballbesitz für St. Pauli.

Die Mannschaften tasten sich in den ersten Minuten ab, noch gibt es keine Angriffe zu vermelden. Nach einem Foul von Nehrig an Kocer auf dem linken Flügel bekommen die Hausherren aber immerhin einen Freistoß auf dem Flügel.

Es geht los, der Ball rollt!

Zudem konnte St. Pauli in vier Gastspielen beim heutigen Gegner nur ein Tor erzielen. Insgesamt gelang den St. Paulianern bei sieben Aufeinanderteffen erst ein einziger Erfolg gegen Aue, Im Mai 2008 gewannen die Hamburger daheim mit 4:2. Ansonsten gab es drei Remis sowie drei Siege für die Sachsen.

Dabei warnte Götz sein Team bereits vor dem Gegner: „Es kommt ein ganz schöner Hieb auf uns zu. Ich habe den Gegner beobachtet. Sie sind enorm spielstark und spielen ein starkes Forechecking.“ Zumindest die Statistik soricht jedoch für Aue: St. Pauli konnte die letzten fünf Pflichtspiele gegen die Sachsen nicht gewinnen.

Die Hanseaten reisten mit ca. 2000 Fans im Schlepptau an, für eine lautstarke Unterstützung der Kiezkicker dürfte also gesorgt sein. Heimtrainer Falko Götz leitete daraus auch eine Verantwortung für die Anhänger seiner Mannschaft ab: „Das muss natürlich eine Aufforderung für unsere Fans sein, sehr zahlreich zu erscheinen. Denn es kann gar nicht sein, dass die reisenden Besucher lauter sind, als die gastgebenden Zuschauer.“

Den Gäste fehlen ebenso vier Akteure, die im Laufe der Winterpause aber wieder zum Team stoßen dürften. Fabian Boll plagt sich noch mit einem Innenbandriss im Knie herum und auch Dennis Daube leidet an einer Knieverletzung (Außenbananriss). Des Weiteren fallen John Verhoek und Philipp Ziereis aufgrund muskulärer Beschwerden aus.

Die Hausherren müssen heute ohne Rico Benatelli, der mit einer Muskelzerrung ausfällt, und den gelbgesperrten Fabian Müller auskommen. Kevin Schlitte (Muskelriss im Oberschenkel) und Oliver Schröder (Innenbandverletzung im Knie) kehrten zwar jüngst aus ihrer Reha zurück, ein Platz im Kader käme aber natürlich noch zu früh.

Aufgrund des jüngsten Wetterumschwungs mussten die Gastgeber im Vorfeld einige Vorbereitungen treffen, um die Partie auch bei massivem Schneefall austragen zu können. Die Rasenheizung sowie eine Plane über dem Platz sollen dafür sorgen, dass das Feld heute bespielbar ist.

Bei St. Pauli hingegen fehlt momentan ein wenig die Konstanz. Nachdem der Kiezklub gegen Cottbus 3:0 und in Aalen 1:0 gewinnen konnte, setzte es vor einer Woche eine 0:3-Heimpleite gegen den 1. FC Köln. Damit fügte der Tabellenführer den Hanseaten die zweite Niederlage aus den letzten sechs Ligaspielen zu.

Der Tabellenfünfte gastiert beim Zwölften, insofern gehen die Hamburger als Favorit in die Begegnung. Dabei blieb Aue zuletzt dreimal in Folge ungeschlagen (1:1 in Dresden, 3:0 gegen Düsseldorf, 1:1 in Paderborn), nachdem man zuvor am 13. Spieltag daheim mit 2:6 gegen Fürth unterging.