Fazit:
Die Saison 2013/2014 ist Geschichte und endet für den FC St. Pauli nach dem 2:2-Unentschieden gegen den FC Erzgebirge Aue auf dem achten Platz. Die Sachsen belegen den 14. Rang des Endklassements und gingen diesen Spieltag nach dem frühzeitigen Klassenerhalt locker, aber nicht zu entspannt an. Im zweiten Durchgang gelang Aue noch der erneute Ausgleich, bevor dann die Abschiede von Boll und Bartels im Mittelpunkt standen. In einer Spielzeit, in welcher der Kiezklub lange Zeit auf den Aufstieg hoffen durfte, im Endspurt aber nicht die nötige Reife für eine Rückkehr in die Bundesliga auf den Rasen brachte, ließ St. Pauli vor allem vor den eigenen Fans viele Punkte liegen. So wird es ab dem Sommer einen neuen Anlauf geben. Aue wird wieder einen kostengünstigen Kader zusammenbauen, um erneut gegen den Abstieg zu kämpfen. Einen schönen Sonntag noch!

Sylvestr bleibt bei 15 Treffern stehen und wird wegen seiner Auswechslung nicht mehr die alleinige Krone bekommen. Oliver Schröder streicht die Einsatzprämie für die Restspielzeit ein.

Gelbe Karte für Sören Gonther (FC St. Pauli)
Obwohl Gonther hier seine zehnte Gelbe Karte sieht, bleibt diese ohne Folgen, denn alle Verwarnungen werden vor dem Saisonstart gelöscht.

Fabian Boll wird von den braun-weißen Fans immer noch lautstark gefeiert. Das wird ein langer Sonntag in Hamburg!

Da Bochum seit ein paar Minuten gegen Karlsruhe führt, sollte sich Aue wirklich kein Gegentor mehr einfangen, denn dann würde man auf Platz 15 abrutschen können, der zu Lostopf zwei im DFB-Pokal führen würde.

Es schleichen sich viele Unterbrechungen in die Partie. Schachten hat nach einer Flanke aus dem rechten Halbfeld die Schusschance aus sieben Metern, doch schon bevor sein abgeblocker Versuch erfolgt, ertönt der berechtigte Abseitspfiff.

Das Match plätschert dem Abpfiff entgegen. Aue hat deutlich mehr Ballkontrolle als in Halbzeit eins, doch mit nennenswerten Raumgewinn geht dieser nur selten einher.

Nach diesen Augenblicken gerät die Schlussviertelstunde fast in den Hintergrund. Die Luft ist raus auf dem grünen Parkett - hüben wie drüben!

Emotionale Momente bei allen Beteiligten: Nach zwölf Jahren endet das Kapitel FC St. Pauli für Fabian Boll, der großartig verabschiedet wird. Auch Fin Bartels hat seine letzte Minuten im braun-weißen Dress absolviert. Eingewechselt wurden Schindler und Mohr, die ebenfalls heute verabschiedet werden.

Die Sachsen versuchen natürlich, Jakub Sylvestr in Szene zu setzen, der sich die alleinige Torjägerkanone sichern möchte und dafür noch mindestens einen Treffer benötigt.

Zwanzig Minuten noch zu gehen im Millerntor-Stadion. Aue hat das Momentum auf seiner Seite, ohne bisher eine Möglichkeit auf die erste Führung an diesem Nachmittag gehabt zu haben.

Der erneute Ausgleich der Sachsen hat sich nicht wirklich angekündigt, macht den Endstand nun aber wieder völlig unvorhersehbar. Die Norddeutschen haben ihn noch nicht wirklich verdaut.

Gelbe Karte für Sebastian Schachten (FC St. Pauli)

Mit seinem 15. Saisontor zieht Sylvestr mit Paderborns Sağlık und Fürths Azemi an der Spitze der Goalgetterliste gleich und hat so noch Chancen auf diese individuelle Auszeichnung.

Tooor für Erzgebirge Aue, 2:2 durch Jakub Sylvestr
Mit voller Wucht unter das Dach! Okoronkwo schickt Diring auf links in die Gasse und dieser tankt sich bis zur Grundlinie durch. Er spielt quer in die Mitte, wo Sylvestr direkt draufhält und Tschauner mit seinem Gewaltschuss aus fünf Metern keine Abwehrchance lässt!

Da Düsseldorf und München ihre Führungen verspielt haben, belegt Pauli derzeit Platz sechs in der vorläufigen Endabrechung. Dies ist das höchste der Gefühle, denn Karlsruhe ist wegen des Torverhältnisses nicht mehr zu erreichen.

Müller wird auf halbrechts nicht attackiert und kann so aus vollem Lauf den rechten Hammer auspacken. Der verdeckte Versuch bereitet Tschauner Probleme: Er wehrt nur nach vorne ab. Seine Vorderleute sind daraufhin zur Stelle.

Gelbe Karte für Kevin Schlitte (Erzgebirge Aue)
Der Auer Rechtsverteidiger wird für den missglückten Versuch, Schachten mit den Armen festzumachen, im Nachhinein mit einer Verwarnung bestraft. Gute Vorteilsauslegung von Referee Fischer.

Die Partie ist jetzt offener als vor dem Seitenwechsel, da Aue etwas höher steht und nicht nur auf Verwaltung des für den Gast negativen Spielstands aus ist. Im Mittelfeld ergeben sich auf beiden Seiten immer mehr Räume.

Diring darf den fälligen Freistoß aus gut 21 Metern ausführen. Er schlenzt die "Torfabrik" über die braune-weiße Mauer, verpasst den linken Winkel aber relativ deutlich. Tschauner muss nicht eingreifen.

Gelbe Karte für Markus Thorandt (FC St. Pauli)
Der Innenverteidiger weiß sich gegen Sylvestr wenige Meter zentral vor dem Hamburger Tor nur mit einem Zupfer an der Hose des Gegenspielers zu helfen, um einen Abschluss zu verhindern. Die erste Gelbe Karte in einer ansonsten fairen Partie geht in Ordnung.

Boll um ein Haar mit dem 3:1! In seinem letzten Match für Pauli feuert der 34-Jährige einen Dropkick aus 14 Metern auf den gegnerischen Kasten. Männel verhindert mit einer tollen Parade, dass der leicht abgefälschte Schuss im Netz einschlägt!

... Lukšíks scharfe Hereingabe an die Kante des Fünfmeterraums klären die braun-weißen Verteidiger nur unzureichend, nämlich vor die Füße von Paulus. Dieser trifft aus 16 Metern nicht richtig und lässt die Kugel so auf das Tornetz segeln.

Löning holt unweit des rechten Strafraumecks einen Freistoß heraus, als er von Thorandt über den Haufen gerannt wird...

Beide Trainer haben sich gegen personelle Änderungen in der Pause entschieden. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall Koçers kann Falko Götz ohnehin nur noch zweimal tauschen.

Willkommen zurück in Hamburg! Kann Pauli den erst sechsten Heimsieg in dieser Spielzeit feiern oder wird den Norddeutschen dieser noch streitig gemacht? Immerhin hat Aue die letzten beiden Auftritte im Millerntor-Stadion gewonnen!

Halbzeitfazit:
Der FC St. Pauli ist auf einem guten Weg, Fabian Boll würdig zu verabschieden: Nach halber Strecke führt die Vrabec-Elf gegen die bereits geretteten Akteure des FC Erzgebirge Aue mit 2:1. Das Heimteam investierte über den gesamten Zeitraum der ersten Halbzeit mehr Kräfte in das Offensivspiel als die Sachsen und erzielte durch Nöthe in Minute 14 den ersten Treffer des Nachmittags. Koçer, der mittlerweile wegen einer Schulterverletzung ausgwechselt ist, egalisierte den Spielstand nach einem großen Fehler von Nehrig. Den alten Abstand stellte Maier dann in der 38. Minute wieder her. Nach aktuellem Stand wird Pauli Siebter und Aue 13. des Endklassements. Bis gleich!

Die letzte reguläre Minute der ersten Halbzeit ist angebrochen. Es scheint so, als würde Pauli im Saisonfinale mit einem Vorsprung in die Kabinen gehen.

Lukšíks Freistoßhereingabe kann von den Hausherren nach einem Aufsetzer am Elfmeterpunkt zunächst nicht geklärt werden. Da auch die Violetten zu langsam reagieren, springt für Aue keine Möglichkeit heraus.

Guido Koçer hat sich in der Szene des Ballverlusts, der das 2:1 brachte, an der Schulter verletzt und wird nicht weiterspielen können. Solomon Okoronkwo steht für eine Einwechslung bereit, muss aber warten, bis der Ball im Aus ist.

Tooor für FC St. Pauli, 2:1 durch Sebastian Maier
Ein großartiges herausgespieltes Tor bringt Pauli die erneute Führung! Boll erkämpft die Kugel im Mittelfeld und leitet dann unmittelbar zu Maier weiter, der an der Strafraumkante zu Thy durchspielt. Dieser legt direkt zurück in die Mitte, wo Maier mittlerweile durchgelaufen ist und klasse in die lange linke Ecke vollendet!

Aue behält seine defensive Grundordnung, greift erst kurz vor der Mittellinie an. Nach vorne geht bei der Götz-Elf nur wenig, aber offensichtlich gehört dies auch gar nicht zum Matchplan.

Die Gastgeber sind bemüht, im Angriff Akzente zu setzen. Bis in den Strafraum hinein ist das sehr ordentlich, doch fehlt in der letzten Aktion vor dem Tor noch meist die Durchschlagskraft.

Durch den Ausgleich sieht es für Aue machbar aus, sich vom 15. Platz der Tabelle fernhalten zu können. Der ist nicht nur optisch nicht so klasse, sondern führt im DFB-Pokal auch dazu, dass man in Lostopf zwei geführt wird und so schon in Runde eins auf ein Topteam treffen kann.

So geht es zwischen Pauli und Aue spielstandsmäßig also mehr oder weniger wieder von vorne los. Den Hausherren kann man nach diesem schlimmen individuellen Fehler nur wenig vorwerfen. Jetzt ist man offensiv wieder gefordert!

Tooor für Erzgebirge Aue, 1:1 durch Guido Koçer
Koçer nimmt Nehrigs Einladung dankend an! Der Rechtsverteidiger hat einen langen Ball auf seiner Seiten eigentlich schon erobert, als er mit einem Rückpass zu Tschauner zu lange wartet und dann durch Koçer vom Leder getrennt wird. Koçer schießt aus leicht spitzem Winkel am Hamburger Keeper in die kurze Ecke ein!

Nach einem Zusammenprall mit Löning bleibt der schmächtige Rzatkowski zunächst leicht benommen liegen, kommt dann aber ohne medizinische Sofortversorgung der Betreuer aus.

Maier befindet sich einen Schritt im Abseits! Auf der linken Außenbahn steckt Nöthe geschickt auf Maier durch, der hinter Schlitte kommt und freie Bahn in Richtung Tor hat. Dann geht allerdings die Fahne hoch und der berechtigte Pfiff ertönt.

Gegen die Laufrichtung von Männel! Infolge eines Einwurfs von der rechten Seitenauslinie legt Nöthe die "Torfabrik" mit dem Rücken zum Tor stehend für Thy ab, der von der Sechzehnerkante nicht lange fackelt und per Volleyschuss auf die rechte Ecke zielt. Männel ist im Nachfassen zur Stelle!

Gute Hereingabe durch Schlitte! Von der rechten Grundlinie findet der Außenverteidiger Koçer am langen Pfosten, der anstatt eines direkten Versuches noch einmal für Sylvestr ablegen will. Gonther geht beherzt dazwischen und bereinigt die Situation.

St. Pauli zeigt sich in dieser Phase spielfreudig und greift leichtfüßig an. Der zweite Treffer liegt in der Luft, denn Aue findet aktuell in der Defensive keine Gegenmittel.

Durch diesen Vorsprung rücken die Norddeutschen erst einmal auf Platz sieben vor. Da Düsseldorf gegen Kaiserslautern schon mit 2:0 in Führung liegt, dürfte Rang sechs nur noch schwer zu erreichen sein.

Tooor für FC St. Pauli, 1:0 durch Christopher Nöthe
Nöthe zeigt sich allein gegen Männel eiskalt! Im Rahmen eines Gegenstoßes, den Thorandt mit seinem Ballgewinn eingeleitet hat, findet Maier die Lücke in der Auer Verteidigung, die er mit seinem Steilpass auf Nöthe bestraft. Schlitte steht so tief, dass er das Abseits aufhebt. Nöthe überwindet Männel aus 15 Metern mit einem Flachschuss in die linke Ecke!

Pauli ist um Spielkontrolle bemüht, was die Violetten zu einem gewissen Maße akzeptieren und ihre passive Rolle annehmen. Wenn die Hamburger präzise und schnell kombinieren, ergeben sich Räume, nur gelingt dies eben nicht immer.

Bartels findet Nöthe! Der künftige Bremer bricht auf der rechten Außenbahn durch und lupft den aufspringenden Ball dann in das Zentrum, wo Nöthe das Spielgerät mit Mühe in Richtung rechter Torecke nicken kann. Er verpasst nur knapp!

Jeder Ballkontakt von Fabian Boll wird lautstark vom Heimpublikum gefeiert, das den heutigen Kapitän schon zum Einlauf mit einer tollen Choreographie geehrt hat.

Obwohl der tabellarische Wert dieses Kräftemessens für beide Seiten eher von geringer Bedeutung ist, sind die Akteure hochkonzentriert und wollen mit einem Erfolgserlebnis in die freie Zeit des Jahres starten. Von Sommerfußball ist nicht nur wegen des schlechten Wetters keine Spur!

Ein Vorstoß der Sachsen auf dem rechten Flügel führt zu einer Flanke auf den Schädel von Schlitte, der aus mehr als zehn Metern keine Kontrolle über das Spielgerät bekommt und deutlich rechts neben das Gehäuse köpft.

Die ersten beiden Ecken der Partie gehören der Vrabec-Truppe, die sowohl von der linken als auch von der rechten Fahne ausgehend keine Gefahr für den Kasten Männels erzeugen kann.

Das Hinspiel im Erzgebirge am Nikolaustag konnten die Norddeutschen übrigens mit 2:0 für sich entscheiden und träumten nach den frühen Treffern von Bartels (8.) und Gregoritsch (25.) zum Abschluss der Hinrunde noch vom Aufstieg. Damals war man nämlich noch punktgleich mit dem Dritten.

Falko Götz schickt mit Schlitte, Rau, Diring und Koçer vier frische Kräfte ins Rennen. Klingbeil (fünfte Gelbe Karte), Iván González, Könnecke (beide nicht im Kader) und Schröder (Bank) müssen weichen.

Im Vergleich zur deutlichen 0:4-Niederlage bei Meister Köln setzt Coach Roland Vrabec auf fünf neue Spieler. Gonther, Bartels, Boll, Maier und Nöthe ersetzen Kalla, Trybull, Halstenberg, Kringe und Verhoek.

Los geht es im Millerntor-Stadion! Schiedsrichter der Partie ist Christian Fischer. Der 43-jährige Oberstudienrat erhält an den Seitenlinien Unterstützung von Sören Storks und Marc Frömel. Vierter Offizieller ist Arne Aarnink.

In diesem Augenblick haben die Hauptdarsteller die Katakomben verlassen und betreten gleich das grüne Parkett des gut gefüllten Stadions. Die zahlreichen Verabschiedungen wurden schon direkt nach dem Aufwärmen vollzogen.

Nicht mehr lange, dann rollt das Leder unweit der Hamburger Reeperbahn. Wir freuen uns auf einen unterhaltsamen Nachmittag, in dessen Anschluss beide Profiteams die verdiente Sommerpause antreten dürfen!

Aue-Trainer Falko Götz steckt demnach alle Hoffnungen in seinen Goalgetter, den Slowaken Jakub Sylvestr, der nur einen Treffer hinter Mahir Saglik auf Platz zwei der Torschützenliste liegt und bisher 14 Volltreffer für die Sachsen erzielen konnte.

Auch Aue hat einige Ausfälle zu beklagen. Vor allem Ivan Gonzalez wird schmerzlich vermisst werden. Die Langzeitverletzten Sascha Kirschstein, Nils Miatke und Rico Benatelli waren sowieso kein Thema für die Partie am Millerntor. Dafür bekommen einige Spieler, wie etwa Dominic Rau, die Chance, sich noch einmal zu beweisen.

Neben den Fixausfällen von Dennis Daube und Robin Himmelmann muss St. Pauli-Trainer Vrabec auf Chris Buchtmann verzichten. Kevin Schindler und John Verhoek nehmen etwas angeschlagen auf der Ersatzbank platz.

Bei den Kiezkickern stehen aber dennoch einige emotionale Abschiede im Vordergrund. Neben Kevin Schindler, Fin Bartels und Florian Mohr trägt der langjährige Kapitän Fabian Boll zum letzten Mal das braun-weiße Trikot. Dies und der Abschluss einer schlussendlich ganz guten Saison wird sicherlich, wie bei den Hamburgern üblich, nach Spielende noch bis in die Morgenstunden gebührend gefeiert werden.

Vor allem St. Pauli kann aber noch zwei Plätze gut machen und vom achten Rang auf Platz sechs springen. Die Hamburger halten punktegleich mit Fortuna Düsseldorf und den Münchner Löwen auf 47 Zählern. Für den jetzt an dreizehnter Stelle liegenden FC Erzgebirge ist nur noch eine Veränderung eines Platzes in beide Richtungen möglich.

Vergegenwärtigt man sich die Tabellensituation, wird klar, dass bei diesem Spiel nur mehr die Endplatzierung auf dem Spiel steht. Beide Mannschaften rangieren im Mittelfeld und partizipieren weder im Aufstiegs- noch im Abstiegskampf.