Fazit:
Der Karlsruher SC bringt in einem zum Schluss dramatischen und hochspannenden Spiel ein knappes 2:1 gegen 1860 München über die Zeit und schiebt sich mit diesem Heimdreier auf einen einstelligen Tabellenplatz vor. Nach der Halbzeitpause kamen die Gastgeber mit der 2:0-Führung im Rücken zu passiv und sorglos aus der Kabine. Mit zunehmender Spieldauer und vor allem dank der Hereinnahme von Rob Friend wurden die Löwen gefährlicher, versagten aber, wie so oft in dieser Spielzeit, immer wieder im Abschluss. Stoppelkamp erzielte dann in der Schlussphase schließlich doch den hochverdienten Anschluss (85.). Danach hätten die Gastgeber die sich bietenden Räume zu einer Entscheidung nutzen müssen, ließen die Sechziger aber bis zum Ende der Partie am Leben. Doch der zweitschwächsten Offensive der 2. Bundesliga gelang kein weiterer Treffer.
Die Löwen bleiben damit im engen Tabellenmittelfeld stecken und verlieren weiteren Boden auf die Aufstiegsränge. Karlsruhe sammelt Punkte gegen den Abstieg und ist jetzt urplötzlich sogar nur noch vier Punkte hinter dem Aufstiegs-Relegationsplatz. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und einen schönen Fußballnachmittag weiterhin!

... Nein, nochmal die Hausherren! Hennings muss das 3:1 machen! Erneute Überzahlsituation für Karlsruhe, nachdem die Münchener ihren letzten Angriff leichtfertig herschenken. Der Eingewechselte spielt Katz und Maus mit Király am Fünfer und scheitert schließlich am Keeper. Danach ist aber Schluss im Wildpark.

Drei Minuten Nachspielzeit und langsam wird es dramatisch! Vier-gegen-Zwei-Situation für den KSC im Konter, aber Torres verstolpert einmal mehr diese Riesenchance. Der Spanier bleibt am Strafraum der Gäste im Dribbling hängen. Es läuft der Gegenangriff...

Gerade wenige Sekunden auf dem Platz und fast legt Hennings das dritte Tor vor! Konter der Karlsruher über die linke Seite und den den eingewechselten Stürmer. Der hat das Auge für den weit rechts im Sechzehner startenden Schwertfeger, aber der rutscht um wenige Zentimeter an der Hereingabe des Kollegen vorbei.

Der KSC sucht die Entscheidung, aber Varnhagens Schuss aus der zweiten Reihe stellt Király vor keine großen Probleme. Der Schlussmann hält den Ball fest.

Friend pflückt mit der Brust gegen zwei Gegenspieler ganz stark eine weite Flanke von Daniel Adlung aus dem Halbfeld an der Sechzehnermarkierung runter, bringt den Ball dann aber nicht mit Druck aufs Tor. Orlishausen kann das Spielgerät aufnehmen.

Meine Herren, jetzt geht hier aber die Welt unter im Wildpark. Ein Wolkenbruch begleitet die Schlussphase dieser Partie, die bei diesen Bedingungen natürlich vor allem von der Spannung und der ungebrochenen Leidenschaft der Beteiligten auf dem Rasen lebt. Noch gut drei Minuten regulär im badischen Mistwetter!

Tooor für TSV 1860 München, 2:1 durch Moritz Stoppelkamp
Im nun strömenden Karlsruher Regen der Anschluss für die Gäste! Starks Freistoß aus dem Halbfeld kann die Abwehr zwar klären, aber viel zu kurz. Die Kugel fliegt genau auf den Fuß des stärksten Löwen und der packt 14 Meter vor der Kiste einen überragenden Volleyschuss aus, der rechts ins Eck einschlägt. Diese Schlussphase wird spannend! Nur noch ein Tor ist aufzuholen für 1860!

So gut Manuel Torres vor dem Seitenwechsel das Spiel seiner Mannschaft lenkte, so pomadig agiert der Spanier in Durchgang zwei in vielen Konterszenen. Hier vertändelt der Mittelfeldmann am Sechzehner der Löwen fahrlässig die Kugel.

Király verhindert das dritte Gegentor! Der KSC hat jetzt riesige Räume zum Kontern und am Ende einer schnellen Staffette tankt sich Yabo rechts im Sechzehner der Münchener durch. Doch der routinierte Keeper behält gegen den jungen Mittelfeldmann die Oberhand und pariert dessen Flachschuss.

Wojtkowiak mit einem seiner wuchtigen Einwürfe in Richtung Elferpunkt von rechts auf Strafraumhöhe, aber diesmal kann sich Friend nicht durchsetzen im Luftkampf. Die Karlsruher klären.

Hohe Bälle in den KSC-Strafraum sind jetzt das Rezept der Sechziger. Aber mit Rob Friend haben sie da in der Sturmmitte ja auch eine echte Waffe bei diesen Flanken. Die Zeit läuft derweil erbarmungslos gegen die Gäste - noch gut zehn Minuten in der regulären Spielzeit.

Defensiver Doppelwechsel bei den Hausherren. Die wollen jetzt nur noch irgendwie das Ergebnis oder zumindest die drei wichtigen Punkte über die Zeit retten.

Doch fast eine gute Chance auf die Entscheidung für den KSC! Alibaz schlenzt den Ball aus 18 Metern nach einem Konter knapp über das Tor der Löwen. Bei 3:0 ist der Drops hier gelutscht!

Friend köpft die Kugel auf die Latte! Gegen den haben die Karlsruher gar kein Mittel! Sebastian Hertner flankt erneut wunderbar von der linken Seite, der Angreifer überspringt Gordon und Mauersberger und wuchtet die Pille mit dem Schädel über Orlishausen hinweg auf das Aluminium! Dusel für den KSC, der hier noch nicht durch ist! Die Löwen sind nun dran!

Der Ball zappelt nach einem Friend-Kopfball im Netz, aber Schiri Welz gibt das Tor nicht. Der kanadische Stürmer hatte sich bei der Flanke von Hertner mit zu viel Arm- und Knieeinsatz im Luftduell gegen seinen Gegenspieler Mauersberger durchgesetzt. Knifflige Entscheidung des Schiris, die von der kompletten Löwen-Bank mit wütenden Protesten begleitet wird.

... Hoch nach innen geschlagen, da suchen sie jetzt Friend. Den finden sie aber erst auf Umwegen, weil die Karlsruher zu kurz klären und Hertner dann nochmal von links nach innen flankt. Der lange Kanadier schraubt sich hoch und nickt die Murmel knapp links an der Kiste vorbei. Erste auffällige Szene des Edeljokers!

Zwei Ecken in kurzer Folge für Sechzig. Die erste war nicht gut, nun gibt´s die nächste...

Die Gastgeber kommen nach einer Durststrecke wieder zum Abschluss, aber der Distanzversuch von Peitz ist kein großes Problem für Király. Der lässt das glitschige Spielgerät zwar prallen, kann aber in Ruhe nachfassen, weil kein Karlsruher in Ballnähe lauert.

Zu eng, viel zu eng! Erst will sich Stark gegen drei Gegenspieler zentral am KSC-Strafraum durchtanken und bleibt hängen. Die Kugel landet nochmal bei Lauth, aber auch der Stürmer dribbelt sich fest.

Erster Tausch bei den Löwen: Die kanadische Sturmkante Rob Friend ersetzt den unauffälligen Techniker Tomasov. Die Gäste werden nun wohl versuchen, ihr Offensivspiel durch das Mittel der hohen Flanken zu bereichern.

... Der wird als hohe Hereingabe an den Fünfer geschlagen, wo Bülow zwar hochsteigt, aber die Kugel über den Scheitel rutschen lässt. Das Spielgerät landet völlig ungefährlich im Toraus. Die Löwen bleiben zahnlos und offensiv ohne viel Durchschlagskraft.

Gelbe Karte für Manuel Torres (Karlsruher SC)
Der Spanier muss einen aussichtsreichen Löwenkonter mit einem beherzten Tritt gegen Stoppelkamp unterbinden und holt sich für dieses taktische Vergehen die erste Gelbe Karte der Partie ab - völlig zu Recht. Freistoß für 1860 im Halbfeld...

... Doch der ist nicht gut und mündet in einem Konter der Gäste. Die spielen das eigentlich ganz gut, aber Adlung versucht es am Karlsruher Strafraum mit einem Hackentrick und verdaddelt so diese gute Szene auf erbärmlichste Art und Weise.

Alibaz zieht fast an der linken Eckfahne der Sechziger ein Foul. Der Deutsch-Türke tritt auch selbst zum Freistoß an...

Und dann urplötzlich doch wieder Philipp Klingmann! Flanke des Rechtsverteidigers fast von der Seitenlinie, weit hinüber in den Strafraum. Nazarov nimmt die Hereingabe volley und noch von einem Löwen abgefälscht landet das Kunstleder in den Armen von Gábor Király.

Nach längerer Zeit wieder der Ansatz einer Konterszene für den KSC, aber Dima Nazarov spielt an der Mittellinie einen Fehlpass und so versandet diese Chance. Nach der Pause geht vor allem über die vormals so starke rechte Seite der Gastgeber nicht mehr viel.

Die Gastgeber haben die Schotten wieder dicht gemacht und verhindern mit konsequenterem Zweikampfverhalten vorm eigenen Sechzehner vermehrt gefährliche Angriffe der Sechziger. Bei denen wird es wohl nicht mehr lange dauern, bis Friedhelm Funkel einen Impuls von draußen in Form eines Wechsels setzt. Irgendwer muss ja irgendwann mal das neunte Saisontor für die Münchener erzielen.

Gute Offensivszenen für 1860 jetzt im Minutentakt! Erst kommt Stoppelkamp links im Sechzehner zum Schuss und scheitert an Orlishausen. Nur Sekunden später köpfelt Tomasov eine Adlung-Flanke von links aus sechs Metern knapp am rechten Pfosten vorbei. Der KSC lässt sich nun weit hinten reindrängen und kann zumindest in den letzten Minuten keine offensiven Nadelstiche durch Konter mehr setzen.

Und auch der war nicht so weit daneben! Stoppelkamp dreht einen Freistoß aus 18 Metern fast zentraler Position gut über die Mauer, aber auch einen halben Meter über das Gehäuse. Die Löwen nähern sich an.

Pfostentreffer von Yannick Stark! Da ist ja fast der Anschluss! Der Mittelfeldmann kommt zentral direkt vor dem Strafraum der Hausherren an die Kugel und lässt einen Wahnsinnsschlenzer in Richtung linken Knick ab! Der Ball dreht sich um den machtlosen Orlishausen herum und klatscht ans Gebälk! Knappes Ding!

... Flach und kurz gespielt kommt der Ball zu Stoppelkamp. Der zieht von halblinks nach innen am Sechzehner, hat keine Anspielstation und versucht es mit einem Distanzschuss. Weit daneben!

Adlung setzt nach einem Ballverlust der Gäste am KSC-Strafraum gut nach und immerhin mündet die Szene in eine Ecke für Sechzig...

Erstmal zeigt sich allerdings der KSC. Alibaz flankt von links weit an den Fünfer. Hertner nimmt die Kugel runter, spielt dann einen Fehlpass nach vorne und hat Glück, dass Klingmann den glitschigen Ball rechts im Strafraum nicht richtig verarbeiten kann. Die Kugel rollt ins Toraus.

Ohne personelle Änderungen geht es hinein in den zweiten Durchgang. 45 Minuten Zeit bleiben den Löwen für ihre Aufholjagd im Wildpark!

Halbzeitfazit:
Der Karlsruher SC führt mit 2:0 zur Pause gegen 1860 München. Die Gastgeber konnten sich nach einer kurzen Drangphase der Löwen zu Beginn des Spiels über weite Strecken der ersten Halbzeit auf die eigene Defensivstärke und die harmlosen Offensivbemühungen des Gegners verlassen. Der entblößte außerdem immer wieder seine linke Abwehrseite, über die die Gastgeber beide Tore einleiteten. Alibaz (16.) vollendete einen Konter zur Führung, ehe diese durch Valloris Eigentor noch ausgebaut wurde (22.). Die Sechziger hatten dem im Anschluss nicht allzuviel entgegen zu setzen und müssen in der zweiten Halbzeit eine Gratwanderung hinlegen. Erstens müssen sie offensiv mehr riskieren, um torgefährlicher zu werden. Zweitens hinten ihren anfälligen Abwehrverbund dicht bekommen. Es wird ein schwerer Gang für den aktuellen Tabellen-12. - gleich geht´s weiter im Wildpark!

Pünktlich bittet Schiri Welz beide Teams zum Pausentee.

Tolle Freistoßvariante des KSC! Selcuk Alibaz flankt die Kugel aus dem rechten Halbfeld mit Schnitt an den Fünfer, wo Klingmann in Position gelaufen ist und das Kunstleder volley in die Mitte spielt. Dort passen die Löwen auf und klären zur Ecke. Die bringt keine Gefahr.

Nun dreht Stoppelkamp wieder ein wenig auf und geht mit Elan links an der Sechzehnerkante in Richtung Grundlinie. Ein Gegenspieler geht in den Infight mit dem Ex-Hannoveraner, der allerdings keine Ecke dabei herausholt.

Ganz anständige Flanke vom besten Löwen, Stoppelkamp, in den Fünfer der Karlsruher. Aber Orlishausen ist Herr im Getümmel und wehrt mit einer Faust stark ab. Vor dem ersten Treffer der Hausherren hatten die Löwen ein paar ganz gute Tormöglichkeiten, aber danach kam bislang nicht mehr allzu viel.

Király muss ran! Es ist einfach unglaublich! Die Löwen sind wieder weit aufgerückt und entblößen wieder ihre rechte Seite. Van der Biezen wird dort auf die Reise geschickt, ist alleine durch, ballert dann aus ganz spitzem Winkel aufs Tor und der 1860-Schlussmann macht die kurze Ecke zu und pariert mit der Schulter.

Klares Foulspiel von Grzegorz Wojtkowiak in der Nähe der Mittellinie an Peitz, aber Referee Welz lässt laufen. Zweite Fehlentscheidung des etwas unsicheren Schiedsrichters bereits.

Und wieder brennt´s lichterloh von Gábor Király! Wie gewohnt rollt der Konterangriff der Hausherren über rechts, doch diesmal ist Manuel Torres selbst Zielspieler. Im Laufduell am Sechzehner behauptet sich der Spanier und spitzelt in Bedrängnis die Kugel am herauseilenden Löwen-Keeper, aber auch einen Meter am Tor vorbei.

Mit Quergeschiebe in den eigenen Reihen bringen die Gastgeber wieder mehr Ruhe ins Spiel. Sechzig sieht sich das relativ passiv an und lässt sofort wieder die Zügel schleifen. Das ist einfach ein schwacher Auftritt der Löwen insgesamt.

Langsam fangen sich die Löwen offensichtlich wieder und erhöhen den Druck etwas. Langer Ball aus dem Mittelfeld für den halblinks im Strafraum der Karlsruher startenden Stoppelkamp, aber das Zuspiel ist zu weit und rollt ins Toraus. Der letzte Pass stimmt bei den Gästen nicht.

Immerhin mal das erste offensive Lebenszeichen der Gäste seit dem ersten Gegentreffer! Daniel Adlung schlenzt aus knapp 20 Metern einen Freistoß direkt und schön anzusehen über die Mauer, aber für KSC-Keeper Orlishausen ist das eher ein dankbarer Flugball. Der Schlussmann wehrt souverän zur Seite ab.

Meine Herren, beim KSC klappt das gleiche Angriffsschema ein ums andere Mal! Torres macht halbrechts Tempo, spielt dann den Steilpass und findet einen Mitspieler am Strafraum. Diesmal ist das wieder Nazarov, aber Bülow ist in höchster Not zur Stelle und klärt per Grätsche. Die linke Abwehrseite der Sechziger um Hertner ist komplett überfordert!

Die Gäste haben mehr Ballbesitz und spielen sich auch immer wieder ganz gut durchs Mittelfeld, Spätestens 20 bis 25 Meter vor dem Tor der Karlsruher ist dann aber Schluss, weil das sehr variable Offensivspiel der Sechziger einfach nicht genau genug ist. Der KSC dagegen verlegt sich komplett aufs Kontern und die beiden Treffer geben ihm Recht.

Tooor für Karlsruher SC, 2:0 durch Guillermo Vallori (Eigentor)
Die Hausherren legen nach, mit einem lehrbuchmäßigen Konter! Die Löwen verlieren im Vorwärtsgang den Ball und dann fliegt ihnen ihr eigener Angriff um die Ohren! Wieder leitet Torres ein, der diesmal Klingmann an der rechten Strafraumkante findet. Der flankt flach und scharf nach innen, wo Sechzig-Kapitän Vallori vor dem einschussbereiten van der Biezen klären will und die Kugel ins eigene Tor grätscht. Bitteres Eigentor des Abwehrchefs, der hier von seinen Nebenleuten allerdings auch im Stich gelassen wird!

Aber der Schwung der Löwen ist dahin und mit dem Rückenwind des Führungstreffers sind die Gastgeber nun die bessere Mannschaft und tun mehr für das Offensivspiel. Einmal mehr treten die Münchener heute nicht wie ein Spitzenteam der 2. Bundesliga auf. Von der Ligaspitze sind sie einfach momentan weit weg.

Jetzt wird es interessant zu beobachten, ob und wie die Gäste reagieren. Eigentlich müssen sie so weiterspielen wie vor dem Rückstand, denn das sah doch schon ganz ansehnlich aus bei der Funkel-Elf.

Tooor für Karlsruher SC, 1:0 durch Selcuk Alibaz
Führung für die Gastgeber, das ist nicht wirklich verdient, aber so ist Fußball! Schneller Angriff der Karlsruher, eingeleitet von Torres durch die Mitte. Der Spanier sieht rechts am Sechzehner Nazarov starten und schickt den Kollegen in die Lücke. Der hat das gute Auge für den blanken Alibaz im Rückraum, legt auf und der Deutsch-Türke vollstreckt aus 12 Metern eiskalt mit der linken Klebe. Eiskalte Dusche für die Löwen!

Jetzt geht es hier aber ganz flott hin und her! Dominic Peitz dringt in den Münchener Strafraum ein und wird von Stark doch relativ eindeutig regelwidrig unten am Fuß getroffen. Schiri Welz sieht das anders und lässt laufen. Glück für die Löwen, das war ein Strafstoß!

Auf der Gegenseite wird´s wieder brenzlig! Tomasov wird rechts im KSC-Sechzehner nicht richtig attackiert, kann nach innen ziehen und schließt flach und wuchtig ab. Mauersberger wirft sich in die Schussbahn und blockt ab.

Peitz und Torres mit einem guten Doppelpass 30 Meter vor dem Tor der Gäste, aber der Spanier bleibt in der vielbeinigen Abwehr hängen kurz vorm Strafraum. Der KSC wartet weiterhin auf seine erste gute Torraumszene.

... Aber genau in die Arme des formstarken Királys geflankt. Der pflückt die Kirsche sicher.

Ecke nun auf der anderen Seite. Linksfuß Alibaz macht es von der rechten Seite...

Wieder die Löwen, erneut Moritz Stoppelkamp! Der ist ja heute bisher richtig stark unterwegs hier im Wildpark! Erst dribbelt er sich gegen zwei, drei Gegenspieler durchs Mittelfeld und nimmt dann Tomasov an der Strafraumgrenze mit. Der legt direkt wieder zurück zum Mitspieler. Dann nimmt Stoppelkamp halblinks Maß und jagt die Kugel aus 15 Metern ganz knapp über den Querbalken!

Guter Beginn der Sechziger, die bislang eindeutig zeigen, dass sie ihre lange Negativserie heute beenden wollen, um den Anschluss nach oben zu halten. Der KSC gerät zunehmend unter Druck.

Die Gäste jetzt aber mit der ersten Einschussmöglichkeit! Lauth setzt sich rechts an der Strafraumkante durch, hat dann das gute Auge für den im Rückraum frei stehenden Stoppelkamp und spielt dem Kollegen das Kunstleder in den Fuß. Der nimmt Anlauf und knallt das Ding mit links aufs Tor. Aber Kempe blockt kurz vor der Linie und verhindert damit wohl den Rückstand für seine Farben.

Auf der anderen Seite wird es fast gefährlich! Selcuk Alibaz flankt die Kugel hoch in den Löwen-Strafraum, wo van der Biezen am Fünfer knapp verpasst. Das wäre eine Riesenchance für den Niederländer gewesen!

Erster Abschluss der Partie von Moritz Stoppelkamp, aber der Schuss des Offensivmannes aus 20 Metern Torentfernung halbrechts ist nicht gut gezielt und fliegt weit über die von Dirk Orlishausen bewachte Kiste des KSC.

Beide Teams haben zu Beginn des Spiels mit dem sehr seifigen, tiefen Boden und dem nicht gerade überragenden Rasen zu kämpfen. So sind vom Anpfiff weg viele Ungenauigkeiten und kleinere technische Fehler im Spiel.

Der Regen über dem Wildpark verzieht sich langsam und so stimmen die äußeren Bedingungen einigermaßen für dieses Spiel. Schiri Tobias Welz eröffnet die Partie, Karlsruhe spielt komplett in weiß, 1860 in schwarz.

Löwen-Dompteur Funkel lässt exakt die gleiche Elf starten, die vor Wochenfrist den Punkt in Köln ergatterte.

Eine erzwungene personelle Änderung gibt´s beim KSC im Vergleich zum Kaiserslautern-Spiel. Vitzthum ist grippekrank und fällt aus. Alibaz rückt dafür in die Startelf.

„Wir möchten kämpferisch an Kaiserslautern anknüpfen und uns fußballerisch steigern“, gibt Trainer Markus Kauczinski die Marschroute für den Heimauftritt gegen die Löwen vor. Allerdings ist der KSC vor eigenem Publikum in dieser Saison keine Macht: Nur fünf eingefahrene Punkte bedeuten Rang 17 der Heimtabelle.

Die Offensive ist auch das große Problem der heutigen Gastgeber, denen auch erst elf Treffer in den bisherigen elf Partien gelangen. Das bedeutet die Einstellung des Vereinsnegativrekords aus der Saison 2002/2003. Zuletzt erzielten die Karlsruher allerdings zwei Buden beim 2:2-Achtungserfolg in Kaiserslautern.

Immerhin war aber zuletzt beim torlosen Gastspiel bei Tabellenführer 1. FC Köln eine deutliche Leistungssteigerung zu erkennen. „Jetzt müssen wir noch die Tore machen. Das hat sich die Mannschaft ganz fest vorgenommen. Wenn noch das Quäntchen Glück hinzu kommt, bin ich mir sicher, dass uns das gelingt“, gibt sich Funkel vor dem Gastspiel in Baden optimistisch.

Auch der Trainerwechsel hin zu Friedhelm Funkel Anfang September brachte nicht den erhofften Aufschwung. Seit der Amtsübernahme des erfahrenen Coaches gelang erst ein dreifacher Punktgewinn, der 3:1-Erfolg gegen Erzgebirge Aue. Ansonsten spielten die Löwen unter Funkel dreimal 0:0 und kassierten eine 0:3-Klatsche in Kaiserslautern. Insgesamt gelangen den Münchenern erst acht Treffer in dieser Spielzeit, kein Zweitligateam ist offensiv harmloser.

Duell der Krisen-Klubs im Unterhaus! Die Löwen haben nur eins der letzten sieben Spiele gewonnen, der KSC sogar nur eins der letzten acht. Während die Gastgeber inzwischen im Tabellenkeller angekommen sind und nur noch zwei Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz haben, verlieren die Münchener ihre Saisonziele langsam aus den Augen. Der selbsternannte Aufstiegskandidat hat bereits fünf Punkte Rückstand auf die angepeilte Tabellenregion.