Fazit:
Köln findet den Weg aus der Mini-Krise und siegt mit 3:0 am Millerntor. In der ersten Halbzeit war das Spiel in weiten Abschnitten noch ein offener Schlagabtausch. Köln war in dieser Phase einfach effektiver. Nach dem Wechsel versuchten die Gastgeber noch irgendwie zurückzukommen, aber wie schon in der ersten Hälfte scheiterten sie immer wieder am eigenen Unvermögen. Als Sören Gonther dann auch noch die Rote Karte sah (59.), war das Spiel entschieden. Yannick Gerhardt machte nach einem dicken Tschauner-Patzer schließlich den Deckel drauf (79.) und katapultiert den 1. FC Köln zumindest vorübergehend zurück auf Rang 1. St. Pauli fällt dagegen um einen Rang und ist nun Fünfter. Köln empfängt am kommenden Wochenende den FSV Frankfurt, St. Pauli reist nach Aue. Schönen Abend noch!

Tolle Kombination des FC! Hector spielt nach links in den Strafraum zu Halfar. Dieser legt wiederum mit der Hacke für Hector auf. Aus sieben Metern scheitert dieser aber an einem Abwehrbein. Nach der folgenden Ecke kommt Matuszczyk zum Schuss. Diesmal kann Tschauner gut parieren.

Halfar tritt einen Freistoß aus 18 Metern halbrechter Position in Richtung Tschauner. Der Versuch des Mittelfeldmannes geht aber meilenweit drüber. Da ist dann wohl auch nicht mehr der letzte Wille vorhanden.

Gelbe Karte für Sławomir Peszko (1. FC Köln)
Foulspiel von Peszko im Mittelfeld. Dafür gibt's Gelb.

Anthony Ujah lässt sich vom mitgereisten Anhang feiern. Der Stürmer war zwar nicht direkt an den Toren beteiligt, schaffte aber immer wieder viele Räume. Für ihn ist nun Thomas Bröker mit dabei.

Sie haben heute einfach kein Glück im Abschluss! Sebastian Maier fasst sich aus 30 Metern einfach mal ein Herz und zieht ab. Der Ball senkt sich in letzter Sekunde noch böse ab und landet schließlich auf der Latte! Horn wäre da nicht mehr herangekommen. Vom Chancenverhältnis her sind die Hausherren den Gästen fast ebenbürtig. Die Verwertung ist bei den Hamburgern aber mehr als mangelhaft.

Tooor für 1. FC Köln, 0:3 durch Yannick Gerhardt
Nun legt sich auch noch Philipp Tschauner ein Ei ins Netz! Eine Kölner Ecke kommt hoch an den Elfmeterpunkt. Eigentlich kein Problem für den Torhüter. Diesmal greift er aber völlig unmotiviert vorbei. Am langen Pfosten steht Gerhardt völlig blank. Der Youngster bedankt sich und schiebt aus einem Meter ins leere Tor.

...Halfar flankt den Ball relativ harmlos an den langen Pfosten. Eine leichte Aufgabe für Tschauner. Das kann der Kölner besser.

Gelbe Karte für Jan-Philipp Kalla (FC St. Pauli)
Kalla stellt den Laufweg von Peszko zu checkt den Polen um. Klare gelbe Karte und gute Freistoßposition vom rechten Strafraumeck für die Gäste...

Die Gäste spielen das Geschehen jetzt ganz routiniert runter. St. Pauli hat kaum noch eine Chance, an den Ball zu kommen und so ist derzeit wenig bis gar nichts los.

Der Mann des Spiels darf in seinen verdienten Feierabend gehen. Patrick Helmes war an beiden Toren direkt beteiligt und macht nun Platz für Mittelfeldmann Adam Matuszczyk.

Letzter Wechsel bei St. Pauli: Sebastian Maier kommt für den glücklosen Christopher Nöthe. Immerhin hat der Stürmer immer wieder versucht, sich ins Spiel der Hamburger einzubinden. Seine Pässe fanden jedoch zumeist keinen Abnehmer.

Gelbe Karte für Matthias Lehmann (1. FC Köln)
Taktisches Foul vom Ex-Paulianer Lehmann. Gelb.

Helmes an den Pfosten!! Urplötzlich taucht der Schütze zum 2:0 links im Sechzehner auf, zieht blitzschnell ab und trifft nur das Aluminium! Glück für St. Pauli und dessen Torhüter Tschauner, der da etwas überfordert wirkte.

Sieht man nun noch ein 25-minütiges Schaulaufen der Gäste mit dem ein oder anderen Tor für ein höheres Resultat, oder kommen die Hamburger noch einmal zurück? Fakt ist, dass sich die Truppe von Roland Vrabec weiterhin nicht aufgibt. Tolle Moral der Kiezkicker!

Erster Wechsel bei Köln: Marcel Risse geht runter, Sławomir Peszko kommt. Wohl dem, der in der zweiten Liga eine solche Auswechselbank vorzeigen kann.

Den folgenden Freistoß aus 18 Metern zentraler Position schießt Brečko genau in die Mauer. Die Kölner haben nun natürlich alle Trümpfe in der Hand, auch wenn die Zuschauer ihr Bestes geben. Das könnte schon eine Art Vorentscheidung gewesen sein.

Rote Karte für Sören Gonther (FC St. Pauli)
Jetzt kommt es knüppeldick für St. Pauli! Gerade noch die Riesenchance vergeben, nun der Platzverweis wegen einer Notbremse für Sören Gonther. Anthony Ujah taucht im direkten Gegenzug frei vor dem Tor auf, Gonther legt den Stürmer von hinten und zieht ihm das Standbein weg. Schiedsrichter Markus Schmidt kann gar nicht anders, als Rot zu zeigen.

Den muss Kalla doch machen!! Klasse vorbereitet von Bartels über links, kommt der Ball irgendwie nach rechts in den Strafraum zum völlig freistehenden Kalla. Der muss aus zehn Metern eigentlich nur noch vollenden, schiebt das Leder aber harmlos in die Arme von Horn. Schwach.

Die Hausherren haben sich noch nicht aufgegeben. Die Angriffsbemühungen werden jetzt wieder zielstrebiger. Köln muss mächtig aufpassen!

...Alarmstufe Rot im Kölner Strafraum!! Horn rauscht unter dem Eckball hindurch und räumt seinen eigenen Kollegen Hector hinter ihm fast ab. Der Verteidiger gibt mit dem Knie unfreiwillig per Bogenlampe in die Mitte, wo Ujah gleich mit zwei Paulianer um die Kugel streitet, dann aber doch die Oberhand behält. Der Nigerianer bleibt daraufhin verletzt liegen, nach kurzer Behandlung geht es aber weiter.

Dieser Freistoß war schon besser! Rzatkowski schlägt die Kugel vom rechten Flügel mit Schnitt zum Tor hinein. Das Leder fliegt haarscharf an Freund und Feind vorbei. Da ein Kölner aber zuletzt dran war, gibt es Ecke...

Nach einem Foul von Lehmann an Rzatkowski gibt Freistoß aus 25 Metern zentraler Position für die Hausherren, aber daraus können die Hamburger nichts machen. Viel zu umständlich vorgetragen, bis Kringe schließlich aus der Distanz weit drüber schießt.

Nächste dicke Chance für die Gäste! Halfar wird rechts in den Sechzehner geschickt und gibt flach in die Mitte. Dort müsste Helmes aus fünf Metern nur noch den Ball treffen, aber er schlägt ein Luftloch und so ist diese Möglichkeit auch schon wieder verflogen.

Weiter geht's mit einem Doppelwechsel bei den Gastgebern: Kalla und Kringe kommen für Halstenberg und Thy.

Halbzeitfazit:
Ein Spitzenspiel, das vor allem in den ersten 30 Minuten seine Bezeichnung voll und ganz verdiente, geht mit einer nicht ganz unverdienten 2:0-Führung für Köln in die Pause. Von Beginn zeigten beide Mannschaften keine Taktiererei, spielten munter drauf los. Während St. Pauli aber seine ersten Möglichkeiten vergab, netzten die Kölner sofort ein (6.). Die Hausherren zeigten sich wenig geschockt und hatten weiterhin gute Chancen auf den Ausgleich. Die Geißböcke spielten aber ebenfalls engagiert mit und gingen durch Helmes mit zwei Toren in Front (28.). Danach waren die Gäste dem dritten Treffer näher als die Hausherren dem Anschlusstor. Kiez-Trainer Roland Vrabec muss sich also etwas einfallen lassen, sonst könnte das noch eine sehr einseitige Angelegenheit werden. Köln wirkt dagegen unberechenbar im Angriff und muss einfach so weiterspielen. Bis gleich!

Die Gäste sind vor der Pause näher am 3:0 als die Hausherren dem Anschlusstreffer. Ujah steht nach einem feinen Pass von Risse alleine vor Tschauner. Da der im Abseits stehende Helmes aber aktiv ins Geschehen eingreift, wird die Situation zurecht abgepfiffen. Ujah hätte ohnehin "nur" den Pfosten getroffen.

Die gefälligeren Angriffe tragen nun die Kölner vor. Halfar trägt das Leder nach vorne, sieht Risse auf rechts, aber die Direktabnahme des Mittelfeldmannes geht weit drüber. Helmes beschwert sich da in der Mitte heftig, dass er nicht angespielt wurde. Halfar hatte aber alles richtig gemacht.

Der fällige Freistoß von Helmes wird brandgefährlich! Aus gut 30 Metern schießt der Stürmer direkt auf Tschauners Kasten. Das Leder fliegt aber nur haarscharf links vorbei! Fraglich, ob der Schlussmann der Hausherren da noch rangekommen wäre.

Gelbe Karte für Sören Gonther (FC St. Pauli)
Yannick Gerhardt und Anthony Ujah zeigen auf engstem Raum, zu welchen Kombinationen sie fähig sind. Erstgenannter ist auf dem linken Flügel schließlich durch, Gonther fährt das lange Bein aus und foult den Kölner. Klare gelbe Karte.

Gelbe Karte für Sebastian Schachten (FC St. Pauli)
Schachten zupft und zerrt im Mittelfeld am Trikot von Halfar. Dafür gibt es die erste gelbe Karte der Begegnung.

Aus solchen Situationen machen sie einfach zu wenig! Langer Freistoß vom linken Flügl für die Gastgeber. Ujah klärt nur unzulänglich nach vorne ab, wo Rzatkowski aus 22 Metern zum Nachschuss kommt. Diesen setzt der Angreifer aber einen Meter drüber! Solche Gelegenheiten gab es nun schon mehrmals. Daraus gemacht hat St. Pauli aber nichts.

Der zweite Kölner Treffer hat den Hamburgern so ein bisschen den Zahn gezogen. Die Gäste können sich nun natürlich in der eigenen Hälfte einigeln, St. Pauli fällt in diesen Minuten wenig ein. Und wenn, dann tragen sie ihre Angriffe viel zu ungenau vor. Im letzten Pass hapert es da ein bisschen.

Köln spielt das bislang richtig gut, auch wenn die Kiezkicker mehr Chancen hatten. Den Unterschied macht ganz einfach die Effektivität. Und da treten die Rheinländer um einiges erstligareifer auf als St. Pauli.

Tooor für 1. FC Köln, 0:2 durch Patrick Helmes
St. Pauli hat die Chancen, Köln macht das Tor! Schnörkellos vorgetragen und schon steht es 2:0 für die Geißböcke. Hector, der bislang ein bärenstarkes Spiel auf links macht, bedient Halfar zentral im Mittelfeld. Der Ex-Münchener sieht Helmes rechts in den Sechzehner starten und spielt den perfekten Pass. Der Stürmer hat aus acht Metern keine Mühe, ins kurze Eck zu vollenden. So einfach kann es gehen.

Denn die Hausherren haben die nächste Chance! Nöthe pflückt einen Eckball links im Strafraum herunter und legt nach rechts zu Thorandt. Der aufgerückte Innenverteidiger zieht aus zehn Metern überhastet ab. Ujah hat dann noch das Glück, genau da zu stehen, wo eigentlich ein Abwehrspieler stehen muss. Der Angreifer kann klären.

Die Gäste stehen nun tief und lassen die Hamburger kommen. Das scheint weniger Risiko zu bringen, als wenn man versuchen würde, auf das 2:0 zu spielen. Weiterhin gilt aber höchste Vorsicht für den FC!

Köln ist sichtlich um Spielkontrolle bemüht und wagt sich dabei auch immer wieder nach vorne. St. Pauli bleibt aber brandgefährlich und lauert nun auf Abspielfehler der Gäste. Der Charakter des Spiels hat sich also etwas verändert. Spannend ist es aber weiterhin.

Nehrig vergibt freistehend vor Horn!! Was für eine Möglichkeit für den Ex-Fürther! Schachten löste die ganze Situation mit seinem Flatterschuss aus der Distanz erst aus. Horn kann diesen Ball nur zur Seite abwehren. Thy setzt nach, gibt flach zurück zu Bartels, aber der schlägt über den Ball. Dieser springt per Zufall weiter nach rechts zum völlig blanken Nehrig. Alleine vor dem Kölner Schlussmann scheitert er aber aus fünf Metern an einer starken Fußabwehr. Klasse gemacht von Horn, aber den muss Nehrig einfach machen. Da gibt es keine Ausreden.

Nach turbulenten Anfangsminuten flacht das Spiel in dieser Phase etwas ab. War aber auch klar, dass beide Mannschaften dieses Tempo kaum halten werden können. Klare Feldvorteile gibt es aber nicht. Es ist ein Duell auf Augenhöhe.

Nehrig probiert sich nun mal aus der Distanz. Aus 30 Metern schießt der inzwischen als defensiver Mittelfeldmann aufstellte Spieler aber genau in die Arme von Horn. Keine Gefahr. Im Gegenzug zieht Halfar aus 22 Metern ab, doch auch sein Versuch landet in den Händen von Tschauner. Zu unplatziert.

Dickes Ding für Helmes! Die Defensivreihe der Hausherren ist nicht wirklich auf der Höhe, als der Stürmer die Kugel nach links zum freistehenden Hector legt. Der Verteidiger gibt vom Strafraumeck hoch an den langen Pfosten. Dort ist Helmes inzwischen hingeeilt, doch das Leder kommt einen Tick zu hoch. So kann der Stürmer das Spielgerät nur unkontrolliert am Tor vorbeisetzen. Abstoß.

Die Gastgeber zeigen sich überhaupt nicht geschockt. Rzatkowski schickt Bartels rechts in den Strafraum, kommt gegen Maroh aber nicht zum Abschluss. Sein Pass auf den Flügel findet Nöthe, welcher umgehend hoch an den linken Pfosten gibt. Dort legt Thy per Kopf zurück zu Buchtmann, aber der wird gerade noch so am Schuss gehindert. Wenn die Kugel da auch nur einmal durchrutscht, wird es brandgefährlich für die Gäste. So aber können sie souverän klären.

Weiter geht's! Langer Ball an den Hamburger Strafraum, Direktabnahme Ujah aus 20 Metern. Klar drüber. Hier wird weiterhin aus allen Rohren geschossen. Eine packende Anfangsphase!

Tooor für 1. FC Köln, 0:1 durch Kevin Wimmer
...und die sitzt! Nachdem Risse kurz zuvor noch aus 22 Metern an einer tollen Reaktion von Tschauner gescheitert war, gibt es erneut Eckstoß für die Gäste. Helmes tritt das Leder hoch an den Fünfmeterraum, wo Wimmer am höchsten steigt und unhaltbar einnetzt. Da waren die Verteidiger der Hausherren überhaupt nicht auf der Höhe.

Hier gibt es kein Abwarten. Jetzt kommen auch die Gäste nach vorne! Gerhardt pflückt einen langen Lehmann-Pass mit dem Rücken zum Tor im Sechzehner herunter und legt für den aufgerückten Hector ab. Der Linksverteidiger zieht aus 15 Metern ab, aber Gonther hat noch sein Bein dazwischen. Ecke...

Christopher Nöthe wird in die Schnittstelle der Kölner Abwehr auf die Reise geschickt und steht alleine vor Timo Horn. Der Assistent erkennt spät, aber völlig zurecht auf Abseits und hebt die Fahne. Die Hausherren protestieren auch nicht wirklich. Das war gut ein Meter.

Dickes Ausrufezeichen von Verteidiger Marcel Halstenberg! Köln bekommt den Ball nicht hinten raus und so fasst sich Halstenberg aus gut 25 Metern ein Herz. Sein Schuss senkt sich in hohem Bogen noch fies nach unten. Timo Horn muss alles aufbieten, um die Kugel noch an die Oberkante der Latte zu lenken! So bringt man die heimischen Fans natürlich sofort auf seine Seite. Ohrenbetäubender Lärm auf den Rängen!

Nach einer Schweigeminute für den kürzlich verstorbenen Walter Frosch gibt Markus Schmidt die Partie frei. Die Hausherren spielen in ihren braunen Heimoutfits. Die Gäste laufen ganz in Weiß auf.

Die "Hell's Bells" erklingen. Das unverkennbare Zeichen am Millerntor, dass es gleich losgeht! Die Mannschaft kommen auf den Rasen. Freuen wir uns auf eine hoffentlich spannende Partie.

Sicherlich wird das gleich ein heißer Tanz am Millerntor werden. Damit die Spieler einen kühlen Kopf bewahren, dafür wird Schiedsrichter Markus Schmidt mit seinen Assistenten Wolfgang Walz und Kai Voss sorgen. Das Wetter in Hamburg ist gewohnt schmuddelig: Wechselhaft und etwa fünf Grad. Das könnte eine schlammige Angelegenheit werden.

Schauen wir doch mal auf die Aufstellungen. Roland Vrabec verändert sein Team nach dem 1:0-Erfolg in Aalen auf einer Position: Lennart Thy kommt im Mittelfeld für Florian Kringe. Der Ex-Dortmunder findet sich zunächst auf der Bank wieder. Ebenfalls eine Veränderung nimmt Peter Stöger beim FC vor: Sławomir Peszko muss nach seiner schwachen Leistung gegen Ingolstadt raus und wird durch Patrick Helmes ersetzt. Damit stellen die Kölner wieder auf ein System mit zwei Sturmspitzen um.

Die Historie spricht allerdings eine vernichtende Sprache für St. Pauli. In der zweiten Liga konnte man noch nie zuhause gegen den 1. FC Köln gewinnen. In fünf Spielen gab es vier Niederlagen und 3:8 Tore. Immerhin: In den acht Partien in der ersten Bundesliga konnte man zwei Heimsiege einfahren. Den letzten davon beim einjährigen Intermezzo 2010/2011 (3:0). Auf die Statistik sollte man sich ja nie verlassen, trotzdem könnten die Gäste hieraus Selbstvertrauen schöpfen.

Die Kiezkicker machten es in den vergangenen Spielen genau auf umgekehrte Art und Weise. Aus acht Punkten Rückstand auf Köln wurden mit zwei Siegen nur noch zwei. Heute könnte man den FC sogar tabellarisch überholen. Unter (Noch-)Interimstrainer Roland Vrabec eilen die Hamburger von Erfolg zu Erfolg. Klar ist da natürlich, dass der Coach seine Position mit jedem Sieg weiter festigt und sich für höhere Aufgaben empfiehlt. Nun steht er vor der Feuertaufe gegen die individuell vielleicht stärkste Mannschaft der Liga. Die Fans am Millerntor werden ihren Teil dazu beitragen, dass sich die Kölner heute Abend nicht wohlfühlen werden.

Ach, was hätte die Welt in Köln rosarot sein können. Wir schreiben den 4. November, ca. 22:10 Uhr. Die Geißböcke hatten gerade ihren ärgsten Konkurrenten Union Berlin mit 4:0 aus dem Stadion geschossen und die Tabellenführung souverän gesichert. Alles sah danach aus, als stünde der Bundesliga-Rückkehr nun nichts mehr im Wege. Wenn, ja wenn da nicht der VfL Bochum gewesen wäre. Peter Neururers rustikale Spielweise zeigte den Domstädtern die Grenzen auf, plötzlich verlor man das erste Saisonspiel und stand zum ersten Mal vor der Herausforderung, wieder in die Spur zu finden. Gegen Ingolstadt sollte nun alles besser werden. Der FCI rührte aber ebenso Beton an und schlug vorne einmal eiskalt zu. Nun verlor der FC auch noch vor eigenem Publikum und den Spitzenplatz an den 1. FC Kaiserslautern. Heute steht das Spitzenspiel beim Viertplatzierten FC St. Pauli an. Eine weitere Chancen, den berühmten Karren aus dem Dreck zu ziehen, um der temperamentvollen Kölner Presse nicht wieder Kanonenfutter zu liefern.