Fazit:
Düsseldorf und Berlin trennen sich mit 1:1 und bleiben damit 2014 noch ohne Sieg! Unterm Strich ist das Unentschieden für beide Seite zu wenig, denn die Eisernen könnten weiteren Boden auf die Spitze verlieren und die Fortuna so richtig nicht davon träumen, nochmal oben zu schnuppern. Das Ergebnis geht allerdings in Ordnung, weil in der ersten Hälfte zunächst die Hausherren dank einer dominanten taktischen Leistung dominierten, die Gäste aber im zweiten Durchgang viel besser im Spiel waren. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch.

Auch auf der Gegenseite fliegt noch ein Ball in den Sechzehner, doch es passiert nichts mehr! Stieler beendet die Partie.

Von der zweiminütigen Nachspielzeit sind noch 30 Sekunden übrig, als Daniel Haas eine Flanke sicher aus dem Himmel fischt.

Hoffer treibt den Ball beim Konter auf den Sechzehner des Gegners zu, will dann aber trotz Alternativen mit dem Kopf durch die Wand und begeht letztlich das Stürmerfoul.

Wir bewegen uns rasant auf den "Lucky Punch"-Bereich zu. Im Moment setzt keines der Teams so richtig zu einem Endspurt an.

Gelbe Karte für Martin Dausch (1. FC Union Berlin)
Die Partie wird hinten raus noch einmal nicklig, Dausch grätscht Charlison Benschop ab und kassiert auch noch den Karton.

Viel passiert aktuell nicht, viele Unterbrechungen stören den Spielfluss und hohe Bälle, wie hier vom eben eingewechselten Schmidtgal, finden keinen Mitspieler.

Gelbe Karte für Damir Kreilach (1. FC Union Berlin)

Nachdem beide Teams sich mit ungefährlichen Standards abwechselten, geht das Urgestein raus und der Kasache darf sich noch ein paar Minuten probieren.

Gelbe Karte für Ivan Paurević (Fortuna Düsseldorf)

Die kleine Druckperiode der Hausherren hat Union scheinbar verunsichert, jedenfalls ist bei den Gästen plötzlich die Luft raus und wie im ersten Durchgang ist wenig Zwingendes zu sehen.

Der Außenverteidiger geht abgekämpft runter und wird von Kohlmann positionsgetreu ersetzt.

Und Düsseldorf schickt sich nun noch einmal an: Es geht schnell über Erat durchs Mittelfeld, steckt auf Hoffer in den Strafraum durch und der Stürmer scheitert aus spitzem Winkel mit seinem Abschluss in die kurze Ecke am Pfosten. Allerdings wird auch diese Szene zurückgepfiffen und erneut liegt der Assistent mit seiner Abseitsentscheidung richtig.

Mit dem Kroaten kommt ein weiterer offensiver Akteur, Köstner gibt sich mit dem Unentschieden also nicht zufrieden!

Erat! 2:1? Nein! Den fälligen Freistoß von der rechten Seite köpft Latka an den Fünfer und der Torschütze zum 1:0 dreht nach seinem Abschluss jubelnd ab. Doch er realisiert selbst schnell, dass Sascha Thielert draußen zurecht die Fahne gehoben hat.

Gelbe Karte für Michael Parensen (1. FC Union Berlin)
Der Außenverteidiger grätscht seinen Gegenspieler ab. Klare Kiste!

Was geht noch für Düsseldorf? So gut der erste Durchgang war, mittlerweile fällt den Roten nicht mehr viel ein.

Flanken sind da gefährlicher: Erneut geht es über Dausch, der von links in der Mitte Sören Brandy am langen Pfosten knapp verpasst. Der Torschütze zum 1:1 wird noch hinreichend bedrängt.

Dausch gegen alle: Der Sechser, der eben ja ein feines Füßchen bei der Vorarbeit zum Ausgleich bewies, ist in zwei folgenden Szenen weniger präzise. Zunächst setzt er einen direkten Freistoß etwa einen Meter rechts vorbei und im Anschluss geht er durchs Mittelfeld, platziert den satten Schuss aus gut 26 Metern aber deutlich drüber.

Der Eingewechselte macht sich gleich mal an die Arbeit, kann sich an der Sechzehnergrenze jedoch nicht entscheidend durchsetzen.

Der österreichische Winterneuzugang geht nach einer unauffälligen Partie runter und wird durch seinen Landsmann ersetzt. Lorenz-Günther Köstner setzt also nach dem Ausgleich auf einen frischen Offensivmann.

Düsseldorf versucht sich an einer schnellen Antwort: Erst rauscht eine Flanke von rechts gefährlich durch den Sechzehner und die Ecke im Anschluss köpft Martin Latka nur knapp vorbei.

Ähnlich wie die Führung der Hausherren hat sich auch dieser Treffer angedeutet und ist verdient. Berlin agiert in dieser Hälfte viel zwingender in den Aktionen.

Tooor für 1. FC Union Berlin, 1:1 durch Sören Brandy
Der eingewechselte Dausch bedient aus dem Halbfeld den kreuzenden Torschützen im linken Sechzehner, der den halbhohen Ball aus vollem Lauf gekonnt mit der Brust nitnimmt und aus spitzem Winkel unter die Latte setzt.

Als Ursache des Unioner Drucks ziehen sich die Hausherren nun noch weiter zurück und vorne ist niemand mehr, der den Befreiungsschlägen nachgehen kann. So steht die Partie kurz vor einem echten Powerplay.

Zweimal war also nun das Glück im Bunde mit den Hausherren, die auch nicht mehr wie im ersten Durchgang ihre Konter setzen können. Berlin hat die Geschichte aktuell deutlich im Griff.

Außenpfosten! Es wird heißer im Sechzehner der Düsseldorfer! Michael Parensen hat links draußen viel zu viel Platz und flankt flach punktgenau auf Torsten Mattuschka. Der Mittelfeldzentrale lässt einen Gegenspieler aussteigen und sein Abschluss klatscht aus acht Metern von Latka abgelenkt ans Aluminium!

Die Eisernen kommen entschlossen aus der Kabine, müssen aber weiterhin auf das Umschaltspiel der Hausherren achten.

Wo kam der denn her?!! Eine verunglückte Flanke von der linken Seite avanciert zur Bogenlampe und senkt sich über Giefer hinweg auf die lange Ecke. Der Keeper hätte keine Chance gehabt, doch das Lattenkreuz rettet die Führung der Fortuna!

Endlich verspricht dann eine Standard auch mal Gefahr: Torsten Mattuschka serviert und in der Mitte geht aus dem Gestocher Brandy als Sieger hervor, setzt das Leder aber über den Kasten.

Gelbe Karte für Oliver Fink (Fortuna Düsseldorf)
Der Sechser holt sich den ersten Karton der Hausherren ab.

Geht es jetzt so weiter oder erleben wir eine andere Hälfte? Im Prinzip kann sich Düsseldorf sogar vorwerfen lassen, nicht genug aus den Chancen gemacht zu haben, kann aber die abwartende Taktik so weiterführen.

Ohne Wechsel schicken die Coaches ihre Teams zurück auf den Platz.

Halbzeitfazit:
Düsseldorf führt beim Heimdebüt des neuen Coaches zur Pause verdient mit 1:0, weil man dank einer disziplinierten taktischen Leistung die besseren Chancen kreierte. Man überließ den bemühten Berliner das Spiel, stand hinten sicher und schaltete bei Ballbesitz schnell um. Die Eisernen bissen sich am Beton der Fortuna die Zähne aus und machten im Verlauf dann auch den Fehler, den Gegner nicht um mehr Eigeninitiative zu bitten sondern immer wieder in Konter zu rennen. Bis gleich!

Nach einer Ecke wird es fast noch spannend, weil der Ball am langen Pfosten unberührt runterkommt, Kreilach jedoch von der Situation etwas zu überrascht ist und das Leder nicht kontrollieren oder abschließen kann.

Zwei Minuten muss seine Truppe aber nun noch aushalten, die es aufgrund einiger Verletzungsunterbrechungen oben drauf gibt.

Köstner ermahnt seine Truppe an der Linie zur Ruhe, der Übungsleiter möchte die Führung mit in die Kabine nehmen.

Die ersten Versuche der Gäste versprechen aber keinen Fortschritt, Berlin kommt da vorne nicht durch.

Nun muss Berlin natürlich noch ein wenig offensiver agieren und dadurch dürften sich im Verlauf umso mehr Räume für die Gastgeber ergeben.

Unterm Strich ist die Führung aber verdient, weil Düsseldorf bis hierhin die besseren Chancen hatte und sich selbst für eine gute taktische Leistung belohnt.

Dem Schlussmann ist allerdings kein wirklicher Vorwurf zu machen, weil er sich gegen den langen Ball eigentlich gut postiert hatte und wie alle vom Fehler des eigenen Innenverteidigers überrascht wird. Zu allem Überfluss feiert Schönheim heute seinen 27. Geburtstag, ein Geschenk an sich selbst sieht sicherlich anders aus.

Tooor für Fortuna Düsseldorf, 1:0 durch Tuğrul Erat
Schönheim will einen eigentlich harmlosen langen Ball klären und das geht richtig schief: Der Querschläger landet bei Erat, der den Ball sonst nie und nimmer gesehen hätte. Was der Vorderasiate dann aber macht, ist ganz großes Kino: Er sieht, dass Haas zu weit vor dem Kasten postiert ist und hebt aus 18 Metern den Ball gefühlvoll in die Maschen.

Auch die letzte Szene entstand letztlich aus dem schnellen Umschalten der Hausherren, von Köstner super eingestellt wurden.

Doppelchance für die Hausherren! Zunächst wird Tuğrul Erat schlecht bis garnicht verteidigt, darf am Sechzehner von links in die Mitte ziehen und seinen verdeckten Schuss pariert Haas ganz stark. Auch danach muss der Keeper die Beine zusammenziehen und gegen Levels klären, der seelenruhig im Strafraum Haken schlagen und abschließen darf.

So ein wenig verwundert es schon, dass sich Union nicht besser auf den Gegner einstellt. Zumindest sollte den Gästen auffallen, dass man eigentlich komplett ohne Not dem Gegner in die Karten spielt, in dem Mann naiv um Spielkontrolle bemüht ist.

Liendl schießt knapp vorbei! Zunächst wird Erat im Strafraum abgefangen, doch der Befreiungsschlag von Keeper Haas gerät zu kurz, landet beim Gegner und kommt postwendend zurück. Der Mann aus Azerbaijan legt auf den Österreicher ab, dessen Flachschuss von der Strafraumgrenze den linken Pfosten nur um Zentimeter verfehlt.

Es bleibt aber beim alten Bild: Die Gäste beißen sich die Zähne aus und rennen bestenfalls noch in Konter der Düsseldorfer.

Irgendwie müssen es die Eisernen schaffen, der Aggressivität der Hausherren gleichzukommen ohne dass es so ausartet wie eben die Attacke von Terodde an Levels.

Uwe Neuhaus reagiert auf das körperbetonte Spiel und nimmt vorsichtshalber seinen verwarnten Sechser runter, der ja vorhin von Steiler final ermahnt wurde.

Gelbe Karte für Simon Terodde (1. FC Union Berlin)
Eieiei! Simon Terodde kommt auf Höhe des gegnerischen Sechzehners an der Seitenlinie übermotiviert gegen Levels viel zu spät und grätscht den Abwehrmann beim Befreiungsschlag um. Das sah böse aus, Gelb ist aber die richtige Farbe, weil die Attacke von der Seite kam.

Leon Balogun räumt auf seiner rechten Abwehrseite der Gegenseite, Michael Parensen, hart ab, spielt aber den Ball. Der Außenverteidiger der Gäste bleibt kurz liegen, weil ihm der Ball gegen den Kopf flippert, kann aber nach kurzer Behandlung weitermachen.

Derweil versuchen sich die Berliner an der nächsten Standard, Torsten Mattuschka serviert aber nicht zum ersten Mal viel zu flach.

Für diese Auslegung kann man dem Unparteiischen schon ein Kompliment aussprechen, der hier das vielzitierte Fingerspitzengefühl beweist und den Union-Akteur nach zwei unbedachten Szenen nicht sofort vom Platz schickt.

Oha! Der eben verwarnte Köhler erwischt Gegenspieler Leon Balogun im Luftduell am Kopf und hält da schon ein wenig die Schulter in den Mann. Schiri Stieler macht dem Routinier unmissverständlich klar, dass bei der nächsten Aktion die Dusche auf ihn wartet.

Bislang geht das taktische Konzept der Hausherren voll auf, die weiterhin kompakt stehen und nur auf Konter setzen. Es stellt sich nur die Frage, ob Berlin nicht irgendwann den Gegner auch mal höflich um etwas mehr Eigeninitiative bitten.

Gelbe Karte für Benjamin Köhler (1. FC Union Berlin)
Der Freistoß von der linken Seite verpufft und den Konter kann der Außenspieler nur mit einem taktischen Foul unterbinden.

Sechser Fink muss an der Außenlinie bandagiert werden, kommt aber rechtzeitig zu einer Standard des Gegners zurück auf den Platz.

Brandy flankt von der rechten Seite in den Sechzehner, wo aber niemand postiert ist. Wir buchen das mal unter zaghafter Annäherung.

Fast wird es dann beim Abpraller noch einmal kribbelig, weil von Union so recht keiner dem Ball nachgeht und Halloran vor dem Gäste-Keeper den Rebound knapp verpasst. Berlin wirkt in diesen Szenen nicht recht wach.

Auch die nächste Chance gehört Fortuna und Charlison Benschop! Der Niederländer nimmt bei einem Freistoß aus 22 Metern halblinker Position Maß und zirkelt den Ball um die Mauer, Daniel Haas ist allerdings schnell unten und lenkt das Leder zur Seite ab.

Aber das ist hier wohl die Herangehensweise der Köstner-Truppe: Man steht vor den eigenen Fans tief und lässt den Tabellenfünften das Spiel machen, um dann selbst nach Ballgewinn schnell umzuschalten.

Daniel Haas hat im Nachgang ein paar deutliche Worte für seine Vorderleute übrig, die auswärts naiv in den Konter gelaufen sind.

Charlison Benschop rutscht vorbei! Fortuna kontert zielstrebig und schnell über die rechte Seite: Tuğrul Erat hat viel zu viel Platz und kann scharf an den Fünfer flanken, wo dem Stürmer ebenfalls komplett unmarkiert nur eine Fußspitze zur Führung fehlt.

Ein erster Freistoß der Gäste fliegt in den Strafraum der Fortuna, doch dieser Versuch gehört zum Pflichtprogramm für Keeper Giefer, der das Leder souverän aus der Luft pflückt.

Berlin stößt an und spielt in grauen Leibchen, die Hausherren in ihrem roten Heimdress.

Wir dürfen also gespannt sein, ob es einem der Teams gelingt, 2014 den ersten Dreier einzufahren. Tobias Stieler wird die Partie leiten und von Sascha Thielert und Kai Voss an den Seitenlinien unterstützt.

Auch Köstner muss gezwungenermaßen wechseln, denn Adam Bodzek fehlt nach seiner fünften Gelben gesperrt und Tobias Levels übernimmt in der Viererkette des 4-2-3-1 auf der rechten Seite. Daneben stehen dem Trainer mit Christian Gartner, Aristide Bancé, Timm Golley, Mathis Bolly, Axel Bellinghausen, Dustin Bomheuer, Ihlas Bebou und Levan Kenia weiterhin eine Reihe von Akteuren verletzungsbedingt nicht zur Verfügung.

Coach Uwe Neuhaus wies vor allem auf die verbesserte Disziplin des Gegners unter Köstner hin und verwies die Startprobleme des Absteigers auf viele personelle Wechsel zur neuen Spielzeit. Heute haben die Hausherren nach dem mäßigen Auftritt von der letzten Woche aber selbst einige Bewegung zu bieten: Neben Damir Kreilach, der nach Gelbsperre zurück ins Team kehrt, tauscht Neuhaus fast seine komplette Offensive aus: Brandy und Özbek beackern heute im 4-2-3-1 die Außenbahnen und als Sturmspitze rückt Simon Terodde herein.

Auch der heutige Gast startete mit einem 0:0 in das Pflichtspieljahr, gegen den Tabellenvorletzten aus Dresden war das nach eigener Aussage allerdings zu wenig. Zwei Punkte hat man dadurch auf den Relegationsplatz eingebüßt und wird heute daran arbeiten, nicht ein wenig abreißen lassen zu müssen. Dafür muss es aber besser laufen als in den letzten drei Aufeinandertreffen in Düsseldorf, die die Fortuna allesamt gewinnen konnte.

Will man oben aber noch einmal richtig angreifen, zählen auch kurzfristig nur Siege. Acht Punkte Rückstand hat man auf die drittplatzierten Lauterer, möglich ist also noch vieles. Dafür sind auch heute wieder Leidenschaft und Kampfbereitschaft gefragt, denn mit Union ist ein Team zu Besuch, welches derzeit da steht wo man selbst hin will und den Aufstieg als Ziel längst formuliert hat.

Unter dem neuen Coach Lorenz-Günther Köstner soll also es wieder bergauf gehen mit der vor de Saison als Aufstiegsaspirant gehandelten Fortuna. Immerhin holte Interimstrainer Oliver Reck zwei Siege aus letzten drei Spielen im letzten Jahr und auch der Auftakt des Neuen ist mit einem 1:1 in München nicht schief gegangen. Zwar habe man am Montag in Phasen ein wenig Glück gehabt, blickte Köstner zurück, das habe sich die Mannschaft aber mit einer guten Laufbereitschaft auch verdient.