Fazit:
Ein in der ersten Hälfte intensives Derby nimmt im Verlauf ein deutliches und auch in dieser Höhe verdientes Ende, weil Bielefeld in Unterzahl nichts mehr entgegenzusetzen hatte. Mit dem Doppelschlag aus Rückstand und roter Karte begann eine dann nur noch einseitige Begegnung, die heute spielerisch über die gesamte Distanz nicht überzeugen konnte. Bielefeld rutscht auf die Abstiegsränge ab und muss weiter um den Klassenerhalt kämpfen während der ostwestfälische Konkurrent mindestens bis morgen von Platz drei grüßt. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Spätestens jetzt ist die Partystimmung auf Bank und Tribüne in vollem Gange. Pederborn gewinnt sein fünftes Spiel in Serie und greift ernsthaft ins Aufstiegsrennen ein.

Tooor für SC Paderborn 07, 4:0 durch Christian Strohdiek
Woaaaaah! Der Innenverteidiger zieht aus über 30 Metern rechter Position einfach mal ab und der Ball senkt sich hinter Patrick Platins unhaltbar in den linken Winkel! Dieser Sonntagsschuss setzt die Kirsche auf die Torte!

Bielefeld wird froh sein, wenn das Derby vorbei ist. Die Truppe wirkt moralisch und körperlich ausgelaugt.

Eine erste Aktion des eben eingewechselten Niederländers gestaltet sich zu unschlüssig: Der Stürmer nimmt einen freien Ball im Sechzehner auf, verpasst aber den Abschluss und letztlich wird der Winkel dann zu spitz.

Die Fans leisten sich auf den Rängen ein lautstarkes Gesangsduell, man weiß sich selbst zu unterhalten.

Ansonsten tut sich nicht mehr viel, Paderborn hat alles im Griff, versucht noch das ein oder andere in den Strafraum der Arminia, kommt aber kaum zwingend durch.

Auch Paderborn wechselt zum dritten Mal: Nach einer unauffälligen Partie wird der Stoßstürmer ausgetauscht.

Krämer schöpft sein Wechselkontingent aus und gibt dem nächsten Winterneuzugang noch ein paar Minuten Praxis.

Wie im Vorfeld bereits erwähnt, werden nun beide Teams auf den Montag schauen und auch dort als Kontrahenten auftreten. Bielefeld wird hoffen, dass Aue gegen Lautern nichts holt während Paderborn bei einem Erfolg der Veilchen den Relegationsplatz behalten würde.

Gelbe Karte für Marc Lorenz (Arminia Bielefeld)
Er meckert in Richtung von Zwayer und wird verwarnt.

Unter einem gellenden Pfeifkonzert verlässt Klos den Platz, der Ende der ersten Halbzeit Heim-Keeper Kruse verletzt hatte. Der polnische Neuzugang aus Köln bekommt also wie am letzten Wochenende ein bisschen mehr als 20 Minuten.

Paderborn kontrolliert den Ball und schiebt das Leder in den eigenen Reihen hin und her.

Die Partie ist entschieden, leider wissen das auch die Akteure und so plätschert es vor sich hin.

Ein Torschütze der Hausherren darf sich den Applaus abholen und der Wechsel auf der Gegenseite deutet an, dass Stefan Krämer ein wenig auf Schadensbegrenzung aus ist. Rahn ist der etwas defensivere Mann.

Kann Stefan Krämer von Außen nochmal einen Impuls setzen? Die Körpersprache seines Teams ist derzeit nicht gut und man sollte das Spiel jetzt wenigstens noch ordentlich zu Ende bringen.

Der nächste Schuss streift am Gehäuse der Gäste vorbei und jetzt muss Bielefeld aufpassen, dass es nicht ganz bitter wird. Das war natürlich die Entscheidung, Paderborn wird auf Platz drei vorrücken!

Tooor für SC Paderborn 07, 3:0 durch Mario Vrančić
... der Gefoulte schießt selbst, findet die Lücke in der Mauer und schlenzt den Ball in die rechte Ecke! Platins agiert gegen den nicht sehr platzierten Ball unglücklich, sieht den Ball aber spät. Letztlich kann er sich da bei seinen Vorderleuten bedanken, denen das Leder durch die Mauer rutscht.

Erneut ist der Gäste-Keeper gefragt: Mario Vrančić holt den Freistoß am Sechzehner heraus...

Paderborn setzt nach, Bakalorz löffelt den Ball Richtung Mario Vrančić, doch Platins spielt im Sechzehenr gut mit und ist vor dem Mittelfeldspieler am Ball.

Das ist natürlich die Vorentscheidung und warum die Bielefelder Meha nicht aktiver stören ist unverständlich. Eventuell hatte man zuviel Respekt vor dem Elfmeter, aber der Außenspieler hatte unendlich viel Zeit die Lücke durch die Abwehrbeine zu finden und nutzt das konsequent aus.

Tooor für SC Paderborn 07, 2:0 durch Alban Meha
Innenverteidiger Hünemeier schickt den Albaner aus der eigenen Hälfte die linke Seite herunter. Der Torschütze zieht in den Sechzehner, setzt sich dort gegen gleich zwei, drei inkonsequente Abwehrspieler durch und schiebt den Ball aus zentraler Position an Platins vorbei in die rechte Ecke.

Keeper Kruse hat nach dem Einsatz von Klos Ende des ersten Durchgang eine schwere Wadenbeinprellung, muss aber nicht ins Krankenhaus. Gute Besserung an dieser Stelle!

Interessant wird auch sein, wie Schiri Zwayer den Durchgang nun leitet. In der ersten Hälfte fing er früh mit Verwarnungen an und sorgte damit auch selbst für die Kartenflut. Vier Akteure der Bielefelder müssen in diesem Durchgang aufpassen.

Die erste kleine Chance gehört aber den Gästen: Ben Sahar wird im linken Strafraum eingesetzt und verfehlt mit seinem wuchtigen Versuch aus spitzem Winkel die kurze Ecke um einen guten Meter.

Was ist hier noch drin für Bielefeld, die in Unterzahl natürlich nun sukzessive mehr investieren müssen und damit den Weg frei machen für Konter.

Ohne Wechsel geht es in den zweiten Durchgang.

Halbzeitfazit:
Eine sehr intensive, spielerisch aber schwache erste Halbzeit geht im Derby zu Ende! Das Spiel war von vielen Foulspielen geprägt und konnte daher nie richtig Fahrt aufnehmen. Nach der Führung wurde es dann noch hektischer und Schiri Zwayer hatte alle Hände voll zu tun und nicht immer einen leichten Stand. Unterm Strich hat es Paderborn jetzt aber selbst in der Hand, der Relegationsplatz ist in greifbarer Nähe! Bis gleich!

... der ersten Ecke folgt eine Zweite, beide bleiben aber ungefährlich. Danach macht Zwayer einen Strich unter diese Halbzeit.

Klos wird jetzt bei jeder Aktion mit Pfiffen bedacht, holt aber noch einmal auf der linken Seite eine Ecke heraus...

Satte fünf Minuten gibt es hier obendrauf, bei dem ganzen Trubel ist das aber allemal angemessen. Das ist allerdings relativ zu sehen, denn wir befinden uns mittlerweile schon in der dritten Minute der Nachspielzeit.

Es geht nicht mehr weiter bei der Nummer eins, der den Schiedsrichter noch mit einigen unflätigen Kommentaren bedenkt. Er hätte für diesen unfairen Einsatz wohl gerne den nächsten Platzverweis gesehen, das war in dieser Szene trotz der unglücklichen Verletzung jedoch nicht drin.

Die Uhr tickt während der Behandlungspause der Schlussmanns ab, das wird Zwayer aber sicherlich noch nachspielen lassen.

Gelbe Karte für Fabian Klos (Arminia Bielefeld)
Sowas ist doch unnötig: Der Stürmer setzt Keeper Kruse unter Druck, kommt aber deutlich zu spät und hält dann noch seinen Schlappen drüber.

Gelbe Karte für Philipp Riese (Arminia Bielefeld)
Der Sechser fehlt damit am nächsten Wochenende gegen Ingolstadt.

Durch die Entscheidungen des Unparteiischen ist hier aber jetzt richtig Feuer drin. Spieler und Verantwortliche müssen beruhigt werden und auf den Rängen geht es ebenfalls ab. Sportlich hat Ben Sahar noch eine kleine Chance im Sechzehner, scheitert aber an Lukas Kruse.

Bielefeld platziert im Anschluss die Standard aus 17 Metern in der Mauer und wir haben Zeit uns ein wenig zu sortieren: Binnen Minuten geben die Arminen also das Spiel aus der Hand und haben es jetzt doppelt schwer. Der Platzverweis hart aber vertretbar, weil Schönfeld sich da einfach besser im Griff haben muss.

Besser wird das Spiel durch die Hektik aber nicht, weil es weiterhin viele Unterbrechungen gibt.

Gelbe Karte für Christian Strohdiek (SC Paderborn 07)
Für sein unsportliches Verhalten sieht auch der Paderborner die Verwarnung.

Rote Karte für Patrick Schönfeld (Arminia Bielefeld)
Die Ereignisse überschlagen sich! Nach dem Anstoß wird der Mittelfeldzentrale vor dem Sechzehner der Gäste gefoult und am Boden liegen von Strohdiek mit dem Ball abgeschossen. Fuchsteufelswild geht er dem Innenverteidiger nach und schubst ihn zu Boden. Nachdem die Rudelbildung sich aufgelöst hat zückt Zwayer die rote Karte!

Tooor für SC Paderborn 07, 1:0 durch Jens Wemmer
Die erste schnörkellose Kombination über Außen führt zum Erfolg: Außenverteidiger Hartherz tankt sich auf der linken Seite gegen Arne Feick durch und bringt den Ball noch soeben vor der Torauslinie in die Mitte. Der Torschütze löst sich super und platziert den Drehschuss im rechten Winkel!

Das ist schon gezielter: Marvin Bakalorz zieht aus 24 Metern ab, Patrick Platins ist gegen den Flachschuss aber schnell in der rechten Ecke und hat das Leder sicher.

Machen wir es amtlich: Das Niveau lässt zu wünschen übrig. Ein Beweis: Arne Feick rutscht ein Flankenversuch über den Schlappen und er ballert das Leder weit über den Kasten.

Auf der Gegenseite hat Bielefeld dann eine Halbchance: Ben Sahar bereitet schön über die rechte Seite vor und findet an der Fünferkante per Flachpass Patrick Schönfeld, der den Abschluss jedoch reichlich hüftsteif verstolpert.

Marcel Appiah macht es spannend! Der Außenverteidiger köpft beim Abwehrversuch einen Seitenwechsel Meha in die Füße, der Albaner nimmt sofort Fahrt in den Sechzehner auf, wird aber beim Querpass von einem Mitspieler behindert und bringt das Leder so zu ungenau in die Mitte. Wemmer kann den Ball dort dann nicht kontrollieren.

Es fehlt auf beiden Seiten deutlich die Struktur im Spielaufbau, was allerdings auch der hohen Intensität im Mittelfeld geschuldet ist.

Die Gäste schaffen es in dieser Phase mal, sich am Sechzehner der Paderborner festzusetzen, unter anderem eine Standard bringt aber keine Gefahr und die Szene geht dann mit Stürmerfoul zu Ende.

Gelbe Karte für Thomas Hübener (Arminia Bielefeld)
Beim nächsten Schnellangriff weiß sich der Innenverteidiger gegen Elias Kachunga nur taktisch zu wehren und wird ebenfalls verwarnt.

Mehas Abschluss beim Konter wird zur Ecke geblockt und da hätte der Albaner lieber mal den Kopf hochnehmen sollen, denn auf den Flügel waren Mitspieler anspielbereit.

Tja, aber die Standards der Hausherren sind bis hierhin einfach noch überhaupt nichts.

Gelbe Karte für Ben Sahar (Arminia Bielefeld)
Das war abzusehen: Zwayer hatte vorhin schon angekündigt, beizeiten den Karton auch wegen der Masse an Fouls zu ziehen, diese Grätsche war aber ohnehin für sich gelbwürdig.

Mit 15.000 Zuschauern ist das Stadion übrigens ausverkauft.

Auch aufgrund der vielen Unterbrechungen ist ein echter Spielfluss noch nicht zu erkennen. Der Partie fehlt insgesamt auch noch das Tempo.

Alban Meha probiert es aus 27 Metern halbrechter Position direkt, verzieht aber deutlich.

Es geht weiter mit Standards für den SCP: Marc Lorenz ist diesmal der Übeltäter.

Oha! Marcel Appiah kommt am Fünfer ziemlich unbedrängt zum Kopfball, bekommt aber nicht genug Druck hinter die Pille und platziert den Ball dann auch genau auf den Keeper der Hausherren.

Im Verlauf fliegen auch die ersten hohen Bälle in den Strafraum vor Lukas Kruse und es gibt letztlich Ecke.

Am folgenden Freistoß darf sich dann mal Mario Vrančić versuchen, doch auch er bringt den Ball zu flach in den Sechzehner.

Zwayer hat jetzt von den vielen kleinen Fouls offenbar die Nase voll und nimmt sich Philipp Riese mal zur Brust.

Marc Lorenz erntet dann für einen ersten Torschussversuch höhnischen Applaus, denn das Geschoss schaut sich die Paderborner Altstadt von oben an.

Ganz zaghaft bauen nun auch die Arminen die ersten Ballstafetten auf, kommen aber aus der eigenen Hälfte aber nicht recht heraus.

Apropos Freistöße: Aus halbrechter Position probiert es Meha jetzt mal direkt, setzt den Versuch allerdings in die Mauer.

Die Partie muss sich sicherlich noch sortieren, aber der Gastgeber übernimmt sofort die Initiative und holt viele Freistöße in der Hälfte des Gegners heraus.

Die nächste Standard, diesmal von etwas weiter links, schließt sich an, findet allerdings auch hier keinen Mitspieler.

Keine Minute in die Partie haben die Hausherren die erste Standard aus dem zentralen Halbfeld, Spezialist Alban Meha bringt die Pille aber zu flach in den Sechzehner und Zwayer pfeift das Getümmel dann ohnehin mit Stürmerfoul zurück.

Damit rein in die wunderbare Stimmung der Benteler-Arena!

Somit ist der Rahmen für ein hoffentlich spannendes und intensives Derby gesetzt. Felix Zwayer wird die Partie leiten und von Norbert Giese und Marcel Unger an den Seitenlinien unterstützt.

Da bei den Hausherren auch Alban Meha rechtzeitig fit wurde, belässt André Breitenreiter sein Erfolgsteam unverändert. Von einer gestiegenen Erwartungshaltung wollte der Übungsleiter übrigens im Vorfeld nichts wissen. Man müsse die Gier aufrecht erhalten, dürfe aber nicht überdrehen und richte den Blick von Spiel zu Spiel.

Einen personellen Wechsel bieten die Gäste gegenüber dem 2:2 gegen Pauli am letzten Spieltag auf: Im 4-2-3-1 kehrt Arne Feick nach seiner Gelbsperre auf der linken Außenverteidigerposition für Stephan Salger zurück ins Team. Der Doppeltorschütze der letzten Woche und Winterneuzugang Przybyłko wurde von einigen in der Startelf erwartet, muss sich aber mit der Bank begnügen.

Dem Gegenüber steht der Aufsteiger, der wie die Hausherren genau auf den Wochenbeginn schauen wird. Mit 22 Zählern auf Platz 15 hat man derzeit nämlich nur aufgrund der mehr erzielten Tore den kleinen Vorteil gegenüber Aue, die im Montagsspiel Lautern empfangen. Man will sich selbstredend nicht auf die Hilfe Anderer verlassen und Coach Stefan Krämer will heute eine 50:50-Partie ausgemacht haben. Die Stimmung im Umfeld sei derzeit gut und das wolle man aufrecht erhalten.

Denn Paderborn hat die letzten vier Partien allesamt gewonnen, startete ins Pflichtspieljahr 2014 ganz stark mit einem Auswärtssieg in Köln und könnte mit einem Dreier vorläufig den Relegationsplatz von Lautern übernehmen, die erst am Montag in den Spieltag eingreifen. Auch deshalb hat die Partie für André Breitenreiter richtungsweisenden Charakter und die Vorfreude auf das besondere Spiel ist groß.

Gegen einen ähnlichen Verlauf wie im Hinspiel hätte der neutrale Zuschauer sicherlich nichts einzuwenden, denn seinerzeit trennten sich die Teams in einem torreichen Spiel mit 3:3. Geografisch liegen die Kontrahenten nah beieinander, tabellarisch klafft aber eine gehörige Lücke zwischen dem SCP und den Arminen.