Fazit:
In einem ereignisreichen Spiel trennen sich Aue und 1860 München mit einem 2:2-Unentschieden. Beide Teams dürften mit dieser Punkteteilung wenig zufrieden sein: Die Gastgeber, weil sie nach dem späten Führungstreffer durch Benatelli praktisch mit dem Schlusspfiff noch die sicher geglaubten drei Punkte aus den Händen gerissen bekamen. Die Gäste, weil sie fast über die gesamte Spielzeit das deutlich bessere Team stellten, ohne ihre zahlreichen Chancen zu Toren verwandeln zu können. Immer wieder scheiterten sich mit ihren Fernschüssen am sehr guten Auer Keeper Martin Männel.

Tooor für TSV 1860 München, 2:2 durch Yuya Osako
Nach der Faustabwehr können sich die Auer nicht befreien, Daniel Adlung erobert den Ball an der rechten Grundlinie, tankt sich zur Strafraumgrenze durch und flankt exakt auf den Kopf von Osako, der am kurzen Pfosten aus Kurzdistanz einköpft.

...Männel ist mit der Faust zur Stelle und klärt vorerst...

60 Sekunden noch, es gibt noch einmal Eckball für 1860. Wir erinnern uns an den Führungstreffer, der auch nach einer Ecke fiel...

Zwei Minuten gibt der Unparteiische oben drauf.

Kann 1860 noch einmal kontern? Die Gäste waren eindeutig das bessere Team heute mit den besseren Chancen, stehen aber jetzt mit leeren Händen da.

Tooor für Erzgebirge Aue, 2:1 durch Rico Benatelli
Ist das der Lucky Punch für die abstiegsgefährdeten Auer? Novikovas spaziert mit dem Ball am Fuß die Strafraumgrenze entlang, findet aber keine Lücke. Dann erkennt der Litauer, dass sich Rico Benatelli völlig unbewacht in den rechten Strafraum geschlichen hat. Der junge Offensivspieler nimmt den Ball mit der Brust an und vollendet mit Vollspann ins lange Eck.

Der bislang so sichere Martin Männel proviziert mit einem mißglückten Abwurf um ein Haar den vielleicht entscheidenden Gegentreffer. Das Anspiel auf Benni Lauth ist etwas zu lang, aber im Fallen visiert der Stürmer noch das lange Eck an. Die Kugel fliegt nur knapp am rechten Pfosten vorbei.

Erzgebirge rührt hier in den letzten zehn Minuten keineswegs Beton an. Bei eigenem Ballbesitz rückt das Team von Falko Götz konsequent nach, um Anspielstationen zu schaffen.

...Stoppelkamp zwirbelt das Leder um die Mauer herum, verfehlt aber das rechte obere Toreck um einen guten Meter.

Gute Freistoßchance für den TSV aus gut 19 Metern...

Etwas mehr als zehn Minuten müssen die Veilchen noch überstehen, um nach momentanen Stand einen etwas glücklichen Punkt aus dieser Partie mitnehmen zu können.

Plötzlich schnürt Aue den Gegner tief in die eigene Hälfte ein. Zuerst sorgt ein Alleingang von Novikovas für Gefahr im 16er der Gäste, aber die Funkel-Elf kann sich nicht befreien. Wojtkowiak blockt Sekunden später einen gefährlichen Schuss von Rico Benatelli zum Eckball ab.

Aue kontert! Sylvestr treibt den Ball über 30,40 Meter tief in die Hälfte der Münchener hinein. Sein Doppelpassversuch mit Lönig bleibt aber in der Münchener Verteidigung hängen.

Die nächste Torchance für die Gäste hat aber nicht lange auf sich warten lassen: Ludwig spielt mit einem klugen Querpass Osako frei, der aus 18 Metern wieder einmal am starken Männel scheitert.

Wie schon mehrfach in dieser Partie nimmt 1860 nach einer Druckphase wieder etwas Tempo raus. Allerdings rennt ihnen so langsam die Zeit davon.

Unmut macht sich im weiten Rund breit, denn gleich zweimal werden die Auer Angreifer in aussichtsreicher Position wegen Abseits zurückgepfiffen. Zumindest die zweite Entscheidung gegen Löning war nicht korrekt.

Moritz Stoppelkamp lässt nicht locker. Nachdem er dreimal innerhalb weniger Minuten an Männel scheiterte, wird sein vierter Versuch aus spitzem Winkel zur Ecke abgeblockt.

Die Funkel-Elf macht nun wieder mächtig Dampf. Osako springt nur um Zentimeter an der scharfen Wojtkowiak-Hereingabe von links vorbei. Das hätte die erneute Führung sein können.

Jetzt wäre Männel allerdings geschlagen gewesen. Einen Kopfball der 60er muss Miatke auf der Linie klären.

Männel macht heute einen richtig guten Eindruck. Eine Hereingabe von links wehrt der Keeper mit einer Faust ab und pflückt sich danach die Kugel aus der Luft.

Die Abwehr der Münchener wirkt bei weitem nicht mehr so sicher wie noch in den ersten 35 Minuten. Bei schnellen Gegenstößen der Auer tun sich immer wieder große Lücken auf.

Sobald die Gäste hier die Zügel anziehen, bekommen die Auer Probleme. Stoppelkamp kommt in halblinker Position wie vor zwei Minuten zum Schuss. Männel schappt sich den halbhohen Schlenzer ins lange Eck.

Jetzt ist es ein hochspannendes und offenes Spiel, weil auch 1860 wieder mehr für die Offensive tut. Nach einer Ecke verpasst Novikovas am 5er die Kugel nur um Zentimeter. Sekunden später kommt Stoppelkamp 20 Meter vor dem Kasten zum Abschluss. Sein Geschoss ist zwar hart, aber zu unplatziert. Männel hat die Kugel im Nachfassen sicher.

Nach 40 chancenlosen Minuten benötigen die Auer nur 10 weitere, um sich diesen Ausgleichstreffer zu verdienen. Die beiden Abwehrfehler der Gäste kurz vor der Pause haben die Auer zum Leben erweckt.

Tooor für Erzgebirge Aue, 1:1 durch Jakub Sylvestr
Wenige Sekunden vorher war Klingbeil nach einer Ecke noch mit einem Kopfball gescheitert, aber die bissigen Auer holen sich den Ball in Person von Benatelli umgehend zurück. Novikovas schickt Sylvestr steil und im dritten Eins-gegen-Eins-Versuch gegen Kiraly überwindet ein Erzgebirge-Angreifer den Ungarn im Kasten der 60er.

Die zweite Halbzeit fängt doch für Aue deutlich besser an als die erste. Flüssig kombinieren sich die Gastgeber bis zum Strafraum durch. Dort kommt Löning zum Schuss, verzieht aber knapp.

Halbzeitfazit:
Mit einer 1:0-Führung der Gäste geht es in die Pause. Bis zur 38. Minute konnte Erzgebirge Aue sehr gut mit dem knappen Rückstand leben, denn die Gastgeber hatten dem druckvollen Spiel der 60er rein gar nichts entgegenzusetzen. Dann vergaben innerhalb weniger Sekunden sowohl Novikovas als auch Benatelli freistehend. In den letzten Minuten der ersten Halbzeit drückten wachgerüttelte Auer auf den Ausgleich.

Die beiden vergebenen Chancen haben den Veilchen das Selbstvertrauen wiedergegeben. In den letzten Minuten vor der Halbzeit sehen die Zuschauer ein völlig anderes Spiel.

Das waren zwei Riesenchancen für Aue, aber beide wurden mehr oder weniger kläglich vergeben.

Was ist denn jetzt mit der Münchener Abwehr los? Diesmal taucht Benatelli allein vor dem 60-Keeper auf. Doch anstatt selbst abzuschließen, will Benatelli auf den mitgelaufenen Sylvestr querlegen. Dort steht aber Wojtkowiak und klärt.

Novikovas vergibt die große Ausgleichschance! Aus dem Nichts hätte es fast geklingelt. 1860 verliert den Ball in der Vorwärtsbewegung. Jakub Sylvestr reagiert blitzschnell und schickt Arvydas Novikovas, der allein auf Kiraly zuläuft. Der Lupfer ist aber technisch nicht perfekt und landet auf dem Tornetz.

Die gute Nachricht für Aue lautet, dass den Münchenern die knappe Führung im Moment offenbar reicht.

Gelbe Karte für Grzegorz Wojtkowiak (TSV 1860 München)
Der Torschütze trifft im Kopfballduell Rico Benatelli mit dem Ellbogen und sieht als zweiter Münchener den Karton.

Arvydas Novikovas mischt mit einer Einzelaktion die Abwehr der 60er auf. Der Litauer dribbelt sich von rechts außen an mehreren Gegenspielern vorbei in den Strafraum. Dann wirds aber zu eng, die Verteidigung der Löwen kann klären.

Gelbe Karte für Daniel Adlung (TSV 1860 München)
Adlung sieht die erste Gelbe des Spiels für ein taktisches Foul im Mittelfeld.

Zum erstenmal gibt es ein wenig Aufregung im 16er der Löwen. Vallori klärt in höchster Not vor Frank Löning. Die Anhängerschaft der Auer fordert vehement einen Eckball, aber Grudzinski entscheidet auf Abstoß.

Wieder kann Aue den gegnerischen Angriffswirbel nur mit unfairen Mitteln stoppen. Die scharfe hereingetretene Freistoßflanke von Andreas Ludwig von rechts außen bringt aber keine Gefahr.

Männel im Kasten der Auer macht es bislang besser als seine Vorderleute und zeigt sich als sicherer Rückhalt. Innerhalb weniger Sekunden wirft er sich zweimal mutig ins Getümmel und greift sich die Kugel aus der Luft.

Der Versuch von Filip Lukšík ist bezeichnend für das bisherige Angriffsspiel der Auer: Unklar, ob es sich um einen Torschuss oder eine Flanke gehandel hat, fliegt die Kugel fünf Meter am Kasten vorbei.

So sieht das Münchener Pressing aus: Mit drei, vier Angreifern setzen die Funkel-Schützlinge den ballführunden Auer unter Druck und forcieren so immer wieder Abspielfehler des Gegners.

1860 hat dem Sturmlauf der ersten Minuten ein wenig Luft herausgelassen. Dennoch kontrollieren die Gäste das Spiel nach Belieben.

So allmählich können sich die Auer aus der Umklammerung des Gegners befreien. Vielversprechende Offensivaktionen sind aber bisher noch nicht zu erkennen. Immerhin behaupten sie den Ball jetzt länger in ihren Reihen.

Der Ball zappelt wieder im Auer Netz! Nach der dritten Ecke agiert die Auer Abwehr wieder nicht souverän. René Klingbeil befördert das Spielgerät mit dem Kopf ins eigene Netz. Zuvor war er allerdings von Christopher Schindler gestoßen worden, so dass Norbert Grudzinski dem Treffer zurecht die Anerkennung verweigert.

Die Gastgeber haben ihrem Gegner in der ersten Viertelstunde gar nichts entgegenzusetzen. Erzgebirge muss froh sein, dass es bislang nur dieser knappe Rückstand ist.

...Daniel Adlung setzt seinen Versuch zu hoch an, keine Gefahr für den Kasten von Martin Männel.

Die nächste Gefahrensituation: 1860 bekommt einen Freistoß in zentraler Position, 25 Meter vor dem Kasten...

Stoppelkamp muss das 2:0 machen! Die Auer Abwehr schwimmt weiter. Eigentlich war der Löwen-Angriff schon gestoppt, aber Osako holt sich den Ball wieder zurück. Über Umwege landet die Kugel bei Moritz Stoppelkamp, der nur noch Martin Männel vor sich hat, aber aus kurzer Distanz am Keeper der Auer scheitert.

...diesmal steht die Innenverteidigung der Auer besser und kann den Ball aus der Gefahrenzone köpfen.

Aufgepasst - es gibt den zweiten Eckball für die Münchener...

Wieder kombinieren sich die 60er an den Strafraum. Stoppelkamp zieht aus 18 Metern ab, setzt die Kugel aber einen guten Meter am linken Pfosten vorbei.

Das frühe Gegentor wirft die Planungen von Falko Götz gehörig über den Haufen. 1860 macht weiter mächtig Druck, Aue gelingt es kaum, dem Angriffswirbel der Gäste etwas entgegenzusetzen.

Tooor für TSV 1860 München, 0:1 durch Grzegorz Wojtkowiak
Und schon klingelt es! Steinhöfers Eckball verlängert Osako mit dem Kopf. Grzegorz Wojtkowiak muss am zweiten Pfosten nur den den Schlappen hinhalten und die Kugel über die Linie drücken.

Die Löwen sind von Beginn an hellwach. Julian Weigl holt nach nicht einmal 60 Sekunden die erste Ecke heraus...

Der Ball rollt im Erzgebirgsstadion.

Schiedsrichter der Partie ist Norbert Grudzinski, der sein zweites Zweitligaspiel in dieser Saison pfeift. Die Gastgeber haben gute Erinnerungen an diesen Unparteiischen. Sechsmal pfiff Grudzinski die Erzgebirgler, vier Partien konnten gewonnen werden. Das letzte Spiel unter seiner Leitung gewann Aue im Oktober 2010 mit 6:1 gegen den VfL Bochum.

Im Gegensatz zum Löwen-Coach Funkel, der seine Mannschaft im Vergleich zum Sieg gegen Aalen nahezu unverändert ins Rennen schickt, hat sein Gegenüber Falco Götz einige Wechsel vorgenommen: Arvydas Novikovas, Nils Miatke und Oliver Schröder kommen neu ins Team und ersetzen Mike Könnecke, Guido Koçer und den grippegeschwächten Thomas Paulus.

Um gegen die unangenehmen Auer bestehen zu können, hat Funkel für sein Team die Devise ausgegeben: "Nicht zaubern, sondern kämpfen!". Auch seine Spieler haben den Aufstiegskampf noch nicht völlig aufgegeben. Kapitän Guillermo Vallori weiß: "Es wird die Mannschaft am Ende Dritter, die von jetzt an am konstantesten spielt." Doch genau an der Konstanz fehlte es den Löwen bislang im Verlauf der Saison.

Beim heutigen Gegner aus München dürften die Aufstiegsträume angesichts von immerhin schon acht Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz trotz des deutlichen 4:0-Erfolgs über Aalen am vergangenen Spieltag ausgeträumt sein. Will das Team von Friedhelm Funkel den allerletzten Strohhalm noch greifen, muss gegen den heimstarken Abstiegskandidaten ein Sieg her.

Die Gastgeber wollen heute gegen die Löwen zeigen, dass die Auswärtsniederlage gegen den direkten Konkurrenten Arminia Bielefeld in der letzten Woche nur ein Ausrutscher war und den deutlichen Aufwärtstrend aus den Spielen davor bestätigen. Ein Erfolg gegen 1860 könnte den Erzgebirglern ein wenig Luft im Abstiegskampf verschaffen.