Fazit:
Am Ende gewinnen die Lausitzer in einer von beiden Teams äußerst schwach geführten Partie! Die Anfangsphase war vor allem von Spielunterbrechungen geprägt, Karlsruhe machte im ersten Durchgang aber den etwas besseren Eindruck. Nach der Pause erwischten allerdings die Gastgeber den besseren Start, konnten sich aber ebenso wie der Gegner zuvor so gut wie keine Torchancen erspielen. Der Begegnung fehlte es nicht nur an Schwung und Tempo, sondern auch an genauem Passspiel und vor allem Torgefahr. Insofern wäre ein 0:0 leistungsgerecht gewesen, in Folge eines unnötigen, aber berechtigten Elfmeters und dem anschließenden Nachschuss ging Cottbus aber in Führung und gewinnt daher sehr glücklich.

Gelbe Karte für Erik Jendrišek (Energie Cottbus)
Der Stürmer wird für ein taktisches Foul verwarnt.

Es werden vier Minuten nachgespielt! Der KSC wirft alles nach vorne, kann aber nach wie vor nicht in die Gefahrenzone vorstoßen.

Gelbe Karte für Daniel Gordon (Karlsruher SC)
Gordon beschwert sich beim Schiedsrichter wegen eines Fouls an Nazarov und wird daraufhin selbst verwarnt.

Die Gastgeber machen das ganz gut in der Schlussphase und können den Ball vorne halten.

Es ist müßig zu erwähnen, dass ein Heimsieg heute absolut ungerecht wäre. Im Grunde haben beide Teams keinen Dreier verdient, ein 0:0 hätte besser zur Leistung gepasst.

Perdedaj kommt vom rechten Strafraumrand zum Abschluss, befördert die Kugel aber klar am linken Pfosten vorbei.

Sanogo wird bei seinem Treffer noch von einem Gegenspieler getroffen und kann nicht mehr weitermachen. Für ihn übernimmt Fetsch.

Tooor für Energie Cottbus, 1:0 durch Boubacar Sanogo
Plötzlich liegt der Ball im Tor! Stiepermann macht das eigentlich richtig gut und schießt den Elfer druckvoll aufs rechte untere Eck. Doch Orlishausen skeluliert richtig und kann parieren, anschließend bekommen die Badener die Kugel nicht schnell genug weg. Von einem Abwehrbein rollt das Leder vor den zweiten Pfosten, wo Sanogo als Erster mit dem langen Bein zur Stelle ist und abstaubt!

Elfmeter verschossen von Marco Stiepermann, Energie Cottbus

Es gibt einen Elfmeter für Cottbus! Bickel halbrechts im Sechzeher an den Ball, verzögert einen Moment und wird dann von Kempe über den Haufen gerannt. Das ist eine ziemlich dumme Aktion vom Verteidiger, den Strafstoß kann man geben!

Das ist kurios! Alibaz will einen Freistoß vom rechten Halbfeld hineinbringen, doch die Kugel wird immer wieder vom Wind weggeweht.

Das sieht eher nach einer olympischen Disziplin aus! Alibaz und Fomitschow verwickeln sich in einen kleinen Ringkampf, am Ende gibt es Freistoß für den KSC.

Die Gastgeber wechseln positionsgetreu: Bickel ersetzt Rivić im Mittelfeld.

Karlsruhe bekommt seine erste Ecke in diesem Spiel! Das allein ist schon bezeichnend. Dass Alibaz' Hereingabe genau in den Armen von Renno landet, aber ebenso.

Krebs wird durch den in Cottbus ausgebildeten Mast ersetzt. Da erhofft man sich natürlich mehr Schwung durch den Wechsel, ganz allein kann der 22-Jährige das Spielniveau aber auch nicht heben.

Da kommt mal ein Spieler zum Schuss und dann verzieht er gleich so kläglich! Buljat schlägt das Leder in der eigenen Hälfte per Rückzieher nach vorne zu Jendrišek, der es direkt mit einem Dropkick probiert. Doch der Abschluss des Stürmers geht sehr deutlich rechts vorbei.

Was die Spielunterbrechungen angeht, bietet die Begegnung aber ein "Highlight" nach dem Anderen. Schwertfeger springt beim Kopfballduell von hinten in Sanogo hinein und verursacht so einen Freistoß für Cottbus von der Mittellinie. Wer nach Spannung sucht, wird hier wohl nicht fündig.

Man hat das Gefühl, dass es heute nur einen Treffer geben kann, wenn jemand sich einen katastrophalen Abwehrfehler leistet. Beide Seiten machen ein richtig schlechtes Spiel in der zweiten Halbzeit, dabei wer hätte das nach dem bereits mäßigen ersten Durchgang gedacht?

Was machen die Gäste da?! Karlsruhe spielt sich das Leder in Bedrängnis vor dem eigenen Sechzehner hin und her, schließlich köpft Mauersberger die Kugel zum Gegner. Jendrišeks Direktabnahme halblinks im Strafraum geht aber meilenweit rechts neben das Tor.

Gelbe Karte für Dominic Peitz (Karlsruher SC)
Peitz geht viel zu rustikal in den Zweikampf und mäht seinen Gegenspieler einfach um. Dafür kann man Gelb geben.

Kauczinski wechselt im Sturm und bringt den ehemaligen Münsteraner Nazarov für Hennings hinein.

Hier ist momentan einfach der Wurm drin, beide Mannschaften bekommen überhaupt Nichts zustande.

Die Zuspiele der Gäste sind momentan viel zu ungenau und landen immer wieder beim Gegner. Daher versuchen es die Badener jetzt mit hohen Bällen, doch auch das führt zu Nichts.

Da macht der KSC das Spiel mal schnell! Hennings will die Kugel an der Mittellinie direkt nach vorne weiterleiten, doch der Pass wird abgefangen und so verpufft der Konter wirkungslos.

Da kann man mehr draus machen! Eine Flanke von links findet Sanogo, der nicht direkt aufs Tor köpft, sondern für Michel ablegen will. Doch ein Verteidiger geht dazwischen und klärt.

Die Gastgeber sind seit Wiederbeginn das aktivere Team und können sich ein wenig in der gegnerischen Hälfte festsetzen. Am Ende resultiert das Ganze aber wieder in einem Ballverlust. Da machen die Lausitzer sich ihre Feldüberlegenheit durch technische Unzulänglichkeiten kaputt.

Nach einer Flanke von links nimmt Perdedaj das Leder halbrechts an der Strafraumgrenze direkt, doch der Ball wird noch abgefälscht. In einer hohen Bogenlampe fliegt die Kugel aufs lange Eck, Orlishausen hat damit aber keine Probleme.

Es geht weiter und die Hausherren vollziehen bereits ihren ersten Wechsel: Perdedaj kommt aufs Feld hinein, während Banović in der Kabine bleibt.

Halbzeitfazit:
Der erste Durchgang war insgesamt schwach und bot kaum Torschüsse, ganz zu schweigen von echten Torchancen. Van der Biezens Abschluss in der 9. Minute war im Grunde die einzige Möglichkeit, ansonsten spielte sich viel im Mittelfeld ab. Vor allem die ersten 20 Minuten waren durch die ständigen Unterbrechungen sehr fragmentiert, weshalb kaum Spielfluss aufkam. Insgesamt hatte der KSC mit 60% Ballbesitz zwar deutlich mehr Feldvorteile, wusste diese aber nicht gewinnbringend einzusetzen. Die Gastgeber wiederum fanden erst spät den Weg nach vorne, konnten sich aber ebenfalls nicht in Szene setzen.

Karlsruhe sorgt noch einmal für Gefahr! Van der Biezen spielt das Leder von rechts mit der Hacke in den Sechzehner, wo Alibaz die Kugel annimmt und gut abschirmt. Allerdings werden sowohl sein Drehschuss als auch der nächste Versuch von Hennings abgeblockt.

Die Gäste bekommen einen Freistoß aus dem linken Halbfeld, nach der Hereingabe von Peitz will Kempe den Abpraller aufs Tor köpfen, trifft aber nur Fomitschows Rücken.

Das Team aus der Lausitz hat mittlerweile mehr Offensivszenen vorzuweisen, nennenswerte Torchancen springen dabei aber nicht heraus.

Cottbus bekommt einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld, den Rivić flach in den Sechzehner bringen will. Doch der Ball ist leicht abzufangen und landet folgerichtig beim Gegner.

Da verpassen alle nur haarscharf den Ball! Nach einer flachen Hereingabe von rechts kommt Peitz minimal zu spät, nachdem Renno das Leder durchflutschen lässt.

Erneut drängt der FC Energie die Gäste hinten hinein, doch ein ungenaues Passspiel sorgt dafür, dass Alibaz sich die Kugel erkämpfen kann.

Die Partie hängt etwas durch, viel spielt sich um den Mittelkreis herum ab. Bei Cottbus läuft sich Perdedaj warm.

Erstmals können die Gastgeber den Gegner mal hinten etwas beschäftigen! Am Ende springt aber nur ein harmloser Flachschuss von Michel aus ca. 28 Metern heraus. Die Kugel geht rechts weit am Kasten vorbei.

Die Badener machen bisher den besseren Eindruck. Der KSC ist einerseits enorm passsicher und spielt kaum einmal den Ball zum Gegner.

Gelbe Karte für Kai Schwertfeger (Karlsruher SC)
Da zögert Ittrich keinen Moment und zeigt sofort die Gelbe Karte! Schwertfeger nimmt im Luftduell das Bein zu hoch und springt fast schon über seinen Gegenspieler. Das ist zwar gefährliches Spiel, dafür wird aber normalerweise nicht gleich eine Verwarnung ausgepackt. Ob sich der Schiedsrichter da mal nicht verkalkuliert? Hoffentlich endet das nicht in einem Kartenfestival.

Krebs macht das stark und verschließt alle Passwege für Bittroff. Daraufhin muss der Lausitzer Abwehrmann erst einmal nach hinten spielen.

Hier kommt einfach kein Spielfluss auf. Die intensive Zweikampfführung resultiert immer wieder in Fouls, da kommt man natürlich nicht mehr zum Fußballspielen.

Und wieder wird das Spiel abgepfiffen: Jendrišek setzt bei einer Kopfballablage seinen Körper etwas zu sehr ein und Schiedsrichter Patrick Ittrich entscheidet auf Stürmerfoul. Die Szene könnte man aber durchaus auch laufen lassen, die Proteste der Hausherren sind nachvollziehbar. Ansonsten ist die Fragmentierung der Anfangsphase aber nicht dem Referee anzulasten.

Immer wieder sorgen kleinere Fouls für Unterbrechungen, diesmal rennt van der Biezen auf der linken Seite in Bittroff hinein. Daraufhin muss der Cottbuser Verteidiger erst einmal behandelt werden.

Gelbe Karte für Ivica Banović (Energie Cottbus)
Der Kroate holt sich früh eine Verwarnung ab! Da kommt der ehemalige Freiburger gegen Peitz zu spät und trifft den Karlsruhr am Knöchel. Dafür kann man Gelb geben.

Da wird's beinahe wieder gefährlich! Banović vertändelt einen Querpass in der eigenen Hälfte und Hennings kann das Leder mit einer Grätsche für Peitz erkämpfen. Der rent sich aber nur im Sechzehner fest.

Van der Biezen hat die erste Gelegenheit! Über links dringt der Niederländer in den Sechzehner ein und schließt am Fünfereck mit dem linken Fuß ab! Der Stürmer will den Ball ins lange Eck schieben, Renno hat die Kugel aber sicher.

Noch fehlt es der Partie natürlich an Torchancen, bisher sind die Badener aber das aktivere Team.

Hennings probiert es aus der Drehung! Doch sein Schuss aus ca. 14 Metern halbrechter Position wird abgeblockt.

Cottbus kann eine Flanke von links nicht richtig klären und so gelangt das Leder zu Peitz. Der versucht es halblinks vor dem Strafraum mit einer Hereingabe, diesmal können die Hausherren die Situation aber bereinigen.

Die Gäste können gleich von Beginn an Druck aus üben! Der FC Energie wirkt in der Defensive noch ein wenig chaotisch. Die Abwehr der Lausitzer probiert es doch tatsächlich mit einer Abseitsfalle bei einem KSC-Einwurf! Das kann natürlich nicht funktionieren.

Es geht los, jetzt kommen wir aus der Nummer nicht mehr heraus!

In insgesamt 22 Aufeinandertreffen gab es jeweils neun Siege für beide Seiten, zudem trennte man sich viermal unentschieden. Die letzten vier Spiele entschiede stets die Heimmannschaft für sich, in den letzten drei Begegnungen gar immer mit 2:0. Übrigens schossen die Lausitzer gegen kein anderes Team aus der Zweiten Liga so viele Tore (31).

Auch Jörg Böhme, Ex-Nationalspieler und Trainer der Gastgeber, wollte sich im Vorfeld nur auf diese Partie konzentrieren: "Im Moment rechnen wir nicht. Wir wollen gegen Karlsruhe einfach wieder ein gutes Spiel machen. Erst, wenn wir gegen Karlsruhe einen Dreier holen sollten, können wir anfangen zu rechnen."

Gästecoach Kauczinski nimmt die Partie trotz der klaren Voraussetzungen nicht auf die leichte Schulter, wie der 44-Jährige Übungsleiter betonte: "Cottbus hat in den letzten Spielen bewiesen, dass sie im Aufwind sind. Sie kämpfen ums Überleben. Das ist fast die letzte Chance für sie."

Die Gäste hingegen treten nicht nur ohne Ilian Micanski und Mirko Schuster (beide mit Oberschenkelbeschwerden) an, sondern müssen auch auf den gesperrten Manuel Torres (fünfte Gelbe Karte) verzichten. Zudem muss der gerade erst nach 15 Monaten zurückgekehrte Manuel Gulde bereits wieder pausieren. Im Spiel gegen Paderborn erlitt der 23-Jährige eine Oberschenkelzerrung. Immerhin lässt sich Koen van der Biezen (Nagelbettentzündung) nicht von einem Einsatz abhalten.

Neben den Langzeitverletzten Nicolas Farina (Rücken) und Sebastian Mrowca (Kreuzbandriss) fehlen den Cottbusern auch noch Steffen Bohl (Schulter) und Ahmed Madouni. Der frühere Dortmunder fällt mit einem Magen-Darm-Infekt aus. Keeper Rene Renno und Marcel Stiepermann sind nach ihren muskulären Problemen wieder einsatzbereit und stehen in der Startelf.

Für den KSC sieht es genau andersherum aus: Die Badener mussten in den letzten 14 Partien nur eine Niederlage hinnehmen. Nach zwei 1:1-Remis gegen Ingolstadt und in Fürth konnten die Karlsruher Sandhausen zunächst mit 2:1 bezwingen, ehe das Gastspiel in Aalen mit 0:1 verloren ging. Doch das Team von Markus Kauczinski reagierte gut und schickte Paderborn anschließend mit 4:0 nach Hause.

Der Dritte gastiert beim Tabellenletzten, von daher gehen die Badener als klarer Favorit in die Begegnung. Der FC Energie konnte ohnehin nur eine der letzten 15 Partien für sich entscheiden, als man vor zwei Spieltagen Kaiserslautern mit 1:0 besiegte. Zuvor hatten die Lausitzer nach neun Pleiten am Stück ein 2:2 in Aalen geholt und mit 2:3 gegen Erzgebirge Aue verloren. Aus dem Dreier gegen den FCK konnten Cottbus jedoch keinen Schwung mitnehmen und blieb beim 1:2 in Köln erneut ohne Punkte.