Fazit:
Vor der Partie hatte man sich mal wieder ein deutliches Ergebnis vor den heimischen Fans gewünscht und das ist für Fürth in Erfüllung gegangen. Dazwischen lag aber vor allem im ersten Durchgang Kampf und Krampf, das Spiel beider Seiten konnte lange Zeit nicht überzeugen. Auch weil Giefer in der ein oder anderen Szene nicht den besten Eindruck hinterließ, gewinnt Fürth letztlich ungefährdet, Souveränität stellte sich aber erst mit der deutlichen Führung ein. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Schiri Kempter belässt es ob des deutlichen Ergebnisses bei 90 regulären Minuten und pfeift pünktlich ab.

Insgesamt ist aber trotz Zurückschalten der Hausherren Fürth über Konter näher dran an einem weiteren Treffer. Ein 5:1 wäre jetzt aber des Guten zuviel.

Düsseldorf darf jetzt noch ein wenig nach vorne zeigen, Aristide Bancé erkämpft und behauptet den Ball im Mittelfeld, die folgende Flanke von Charlison Benschop wird allerdings abgefangen.

Auch der Finne bekommt noch ein paar Minuten. Das war der letzte Wechsel der Partie, so geht es nun zu Ende.

Der Mann des Spieles verlässt den Platz. Zwei Treffer hat der Mann aus der eigenen Jungend heute beigesteuert und das 4:1 mit seinem Schuss in gewisser Hinsicht vorbereitet. Korcsmár rückt hinten rein und soll dieses Resultat nun sichern.

Tooor für SpVgg Greuther Fürth, 4:1 durch Zoltán Stieber
Giefer hat nicht seinen besten Tag erwischt! Ilir Azemi zimmert aus 26 Metern zwar satt, aber nicht platziert ab und der Keeper lässt nach vorne klatschen. Der Ungar ist zur stelle und staubt ab.

Lorenz-Günther Köstner bringt den dritten nominellen Stürmer und will es wohl noch einmal wissen.

Erneut ist es Azemi, der zum Abschluss kommt. Der Stürmer nimmt eine Flanke von rechts per Kopf ab, platziert das Leder aber genau in die Arme von Giefer.

Übrigens ist der Sieg bitter nötig für die Hausherren, denn zeitgleich führt Paderborn deutlich zu Hause gegen Pauli und übt weiterhin Druck auf die Mittelfranken aus.

Das ist das Selbstvertrauen eines Doppelpacks: Ilir Azemi setzt zum Fallrückzieher an, das Leder trudelt aber deutlich rechts vorbei.

Immerhin für den neutralen Zuschauer bietet sich in diesem Durchgang ein besseres Bild, weil beide Defensivreihen mehr zulassen.

Die letzten Szenen haben die Unruhe auf den Rängen wieder verstärkt. Man traut der eigenen Truppe, die nur eines der letzten fünf Heimspiele gewinnen konnte, nicht so richtig.

Gelbe Karte für Zoltán Stieber (SpVgg Greuther Fürth)
Er steigt im Mittelfeld zu hart ein.

Und wenn die Fortuna hier tatsächlich noch irgendwie den Anschluss schaffen sollte, dürfte es noch einmal eine heiße Schlussphase werden.

Wird es ernsthaft noch einmal spannend? Einen langen Ball aus dem Halbfeld verteidigt Röcker fahrlässig, im Strafraum entwischt im Rücken Hoffer und steht sieben Meter vor dem Kasten völlig frei. Wohl selbst einigermaßen überrascht bringt der Österreicher überhaupt keinen Druck auf den Kopfball, so dass diese Chance ungenutzt bleibt.

Tooor für Fortuna Düsseldorf, 3:1 durch Charlison Benschop
Nanu? Direkt nach dem Anstoß wird erneut Charlison Benschop nicht recht angegangen und zimmert aus 18 Metern den Ball in die linke Ecke. Das Leder wird noch leicht abgefälscht und springt vor Hesl ungemütlich auf, der Keeper streckt sich vergeblich.

Tooor für SpVgg Greuther Fürth, 3:0 durch Daniel Brosinski
Jetzt ist der Deckel wohl drauf: Aus über 20 Metern halbrechter Position nimmt der Außenspieler Maß und feuert den Ball maßgeschneidert und flach in die linke Ecke. Ein saftiger Schuss, aber Giefer sieht alles andere als gut aus. Der Keeper hat freie Sicht und reagiert viel zu spät.

Was kann Düsseldorf hier noch? Derzeit schlendern die Hausherren ungefährdet auf den Heimsieg zu.

Bei den Gästen feiert Oliver Fink sein Comeback nach ausgestandener Verletzung und auf der Gegenseite wird die zurückhängende Spitze getauscht. Nikola Đurđić hatte heute einen schweren Stand und konnte wenig losmachen.

Auch auf dem Feld kehrt so langsam eine Fürther Souveränität ein, was aber nicht darüber hinwegtäuschen sollte, dass viele Pässe weiterhin nicht ankommen. Das merkt auch Coach Frank Kramer, der da unten extrem aktiv ist.

Das ist natürlich ein herber Dämpfer für das Düsseldorfer Ego. Gerade war man dabei ein wenig offensiver zu agieren und bekommt die Ohrfeige.

Sofort schallen laute Anfeuerungen der Fans von den Rängen. Bislang hat man dem Braten wohl noch nicht recht getraut, jetzt ist aber Partystimmung angesagt.

Tooor für SpVgg Greuther Fürth, 2:0 durch Ilir Azemi
Der erste zaghafte Offensivdrang der Gäste wird prompt bestraft: Fürth schaltet über Brosinski schnell um, der Kosovare kommt in der Zentrale an den Ball, schaltet mit einem Haken Levels aus und schließt mit einem Schlenzer aus 18 Metern wunderbar in die rechte Ecke ab. Giefer fliegt vergebens.

Immerhin! Das ist schon gefährlicher vom Niederländer: Die Hausherren geben ihm vor dem Sechzehner Raum und der Stürmer prüft Wolfgang Hesl mit einem satten Schuss, den der Keeper zur Ecke faustet.

Düsseldorf kann auch bei der folgenden Ecke mal ein wenig Unruhe heraufbeschwören, das erste Mal in dieser Partie!

Charlison Benschop sucht in der Spitze seinen neuen Sturmpartner Hoffer, doch Mergim Mavraj ist gut positioniert und fängt den Steilpass ab.

Wer mit deutlich mehr Willen der Fortune in diesem Durchgang gehofft hat, wird zunächst enttäuscht. Fürth kontrolliert den Ball.

Die erste Szenen gehört aber den Hausherren, eine Standard von der linken Seite landet in den Armen von Giefer.

Der Österreicher soll im zweiten Durchgang also für mehr Offensivpower sorgen. Lorenz-Günther Köstner stellt zudem aufein 4-4-2 um, Michael Liendl rückt neben Christian Gartner auf die Doppelsechs.

Halbzeitfazit:
Fürth hatte ein Geduldspiel erwartet und das ist es auch geworden. Nach einem zähen Ringen ohne große Highlights nutzte der Tabellenzweite dann die eine Chance effektiv und quälte sich so zur Halbzeitführung. Ansonsten fiel den Hausherren gegen eine tief stehende Düsseldorfer Mannschaft nicht viel ein, die ihrerseits überhaupt keine Ambitionen und/oder Mittel nach vorne hatte. Bis gleich!

Eine Minute gibt es obendrauf, die Nachspielzeit verstreicht jedoch ohne nennenswerte Aktionen.

Das Ergebnis ist natürlich verdient, weil die Hausherren mehr für das Spiel tun. Mittlerweile hat man sieben Torschüsse angehäuft, von denen aber nur einer, nämlich die Führung, gefährlich war.

Und dass es nun schwer wird für Köstner und seine Truppe, zeigt diese Statistik: Nach Führung hat Fürth in dieser Saison zu Hause alles gewonnen.

Zum ersten Mal stimmte die Zuordnung bei den Gästen nicht und prompt schlägt es ein. Nun müssen die Rheinländer ihre taktische Ausrichtung wohl überdenken und etwas offensiver agieren.

Tooor für SpVgg Greuther Fürth, 1:0 durch Ilir Azemi
Aber dann! Die folgende Ecke von rechts wird von Mergim Mavraj auf den langen Pfosten verlängert, wo der Kosovare dann völlig blank steht und nur noch einschieben muss.

Immerhin verstärken die Hausherren vor der Pause noch einmal die Bemühungen, der letzte Pass kommt aber nicht an. Zunächst läuft Nikola Đurđić nicht ein und im Verlauf bekommt Ilir Azemi den Querpass nicht in die Mitte durch.

War da was? Stieber nimmt im Strafraum eine Flanke runter und kommt dann zu Fall. Kempter lässt weiterspielen und die Zeitlupe zeigt, dass der Fürther sich bei Gegenspieler Weber einhakt und dann fallen lässt.

Das passt ja: Nikola Đurđić legt an der Sechzehnergrenze ab und zwei Fürther behindern sich beim Abschluss selbst. Goran Šukalo wollte eigentlich draufballern, ihm wird der Ball aber von einem Mitspieler vom Fuß genommen.

In diesem Zusammenhang muss man der Düsseldorfer Defensive aber ein Kompliment aussprechen, die diese Luftkämpfe bis hierhin souverän kontrollieren.

Wenn es spielerisch nicht geht, dann könnte man ja wenigstens über Standards für Gefahr sorgen. Man beachte den Konjunktiv, denn bislang sind die Freistöße allesamt für die Tonne.

Thomas Pledl ist plötzlich durch! Der Flügelflitzer sorgt mit einer Einzelleistung für Gefahr, nimmt auf der linken Flanke Fahrt auf und geht im Sechzehner bis zur Grundlinie durch. Für eine genaue Flanke fehlt im dann aber wohl die Puste, jedenfalls gerät das Ding viel zu hoch und kann so keinen Mitspieler erreichen.

Mergim Mavraj schließt nach einer abgewehrten Standard mal aus der zweiten Reihe ab. Der Ball fliegt allerdings meterweit am rechten Kasten vorbei und das roch schon ein wenig nach Verzweiflungstat.

Es bleibt bei Ansätzen: Zoltán Stieber flankt durchaus gefährlich mit Schnitt zum Tor an den langen Pfosten, Nikola Đurđić kommt aber mit seinem serbischen Schädel nicht ganz hin.

Insgesamt ergibt dieser Mischmasch dann leider ein unterdurchschnittlicher Kick, dem eindeutig das Tempo fehlt.

Tja und Düsseldorf? Auch das Team von Köstner hat mehr als nur Startschwierigkeiten in der Vorwärtsbewegung, die Gäste wollen aber ohnehin in erster Linie defensiv stabil stehen.

Gelbe Karte für Tobias Levels (Fortuna Düsseldorf)
Das Spiel bleibt auch von vielen Unterbrechungen weiterhin nicht verschont. Nach Weber wird auch der andere Außenverteidiger der Gäste verwarnt, die resultierende Standard versandet dann erneut in der Mitte.

Wie hier: Fürth hat mal ein wenig Platz, im rechten Strafraum rennt sich Stieber gegen Christian Weber fest.

Die Hausherren hatten ein Geduldsspiel erwartet und das bisher Gesehene widerspricht dem nicht. Um den Abwehrriegel der Rheinländer zu durchbrechen fehlt es dem Tabellenzweiten derzeit auch noch an der Genauigkeit und Durchsetzungskraft am Strafraum.

Auch in der nächsten Szene ist der Schlussmann mittendrin und faustete eine Standard aus der Gefahrenzone.

Giefer passt auf: Ein Ballverlust im Mittelfeld hatte Katastrophenpotential, der Keeper kommt aber aus dem Kasten und klärt den Ball vor einem Fürther Angreifer.

Nach einigem Geplänkel im Mittelfeld tritt Mergim Mavraj man in Richtung Sechzehner an, wird jedoch gestoppt.

Jetzt heißt es für die Kleeblätter aber erst einmal hinten aufpassen, Fortuna-Innenverteidiger Bruno Soares leitet sich bei einer Ecke aber das Offensivfoul und so wird es nicht gefährlich.

Unter anderem deswegen hatte sich Frank Kramer im Vorfeld ein frühes Tor gewünscht, um die taktische Ausrichtung des Gegners schnell zu sprengen.

Das könnte auch ein wenig ein Vorgeschmack auf das sein, was uns heute erwartet: Der Tabellenzweite macht geduldig das Spiel und die Fortuna lauert auf Konter.

Die Hausherren schaffen es jetzt das erste Mal, sich in der Hälfte der Gäste festzusetzen, ohne jedoch gefährliche Szene heraufzubeschwören.

Die Standard bringt nichts ein, kurze Zeit später liegt aber direkt der nächste Fürther am Boden. Durch diese ganzen Unterbrechungen will sich noch kein rechter Spielfluss einstellen.

Gelbe Karte für Christian Weber (Fortuna Düsseldorf)
In der nächsten Szene macht der Außenverteidiger der Fürther mehr Druck, legt den Ball an Weber vorbei in den Sechzehner und der Düsseldorfer lässt ihn auflaufen. Gelb ist zwingend und Brosinski muss sogar behandelt werden.

Daniel Brosinski knallt den Ball allerdings in die Mauer und bestraft den Fehler Giefers nicht.

Na hoppla! Beim Abstoß rutscht Giefer an der Strafraumgrenze der Ball aus der Hand und der Keeper schnappt sich das Leder vom Boden erneut. Problem: Dieses Nachfassen ist nicht erlaubt und so gibt etwa einen Meter in den Strafraum hinein einen indirekten Freistoß für die Hausherren. Da hätte der Keeper den Ball mit dem Fuß weiterspielen müssen und so etwas sollte auf Zweitliganiveau nicht passieren.

Mergim Mavraj ist wieder mit von der Partie und die Kleeblätter versuchen über Ballstafetten durch die eigenen Reihen Sicherheit zu bekommen.

Überhaupt schmeißen sich die in rot spielenden Düsseldorfer wie hier Levels an der rechten Außenlinie sofort ordentlich in die Zweikämpfe, eine Flanke von rechts landet aber in den Armen von Keeper Hesl.

Kaum begonnen gibt es schon die erste Unterbrechung. Mergim Mavraj hat es in einem ersten Zweikampf erwischt und muss direkt mal behandelt werden.

Schiedsrichter der Partie ist Robert Kempter, an den Seitenlinien assistieren Arno Blos und Thomas Münch.

Köstner will dem Gegner heute vor allem die Räume eng machen, damit die Mittelfranken ihre Schnelligkeit nicht ausspielen können und das Kombinationsspiel des Gegners sofort unterbunden werden kann. Wir dürfen gespannt sein, ob dies gelingt oder ob Fürth weiter auf Kurs erste Liga bleibt.

Die Gäste müssen derweil auf ihren Kapitän "Lumpi" Lambertz verzichten, der gegen den FSV zur Halbzeit ausgewechselt werden musste, mindestens für heute ausfällt und auf der Doppelsechs im 4-2-3-1 von Ivan Paurević ersetzt wird. Dafür ist der niederländische Stürmer Charlison Benschop wieder fit und verdrängt Erwin Hoffer wieder ins zweite Glied.

Zurück zum Sportlichen: Personell nehmen die Hausherren drei Veränderungen gegenüber dem Wochenende vor. Mergim Mavraj und Stephan Fürstner kehren von ihren Gelbsperren zurück und zudem rückt Ilir Azemi für Ognjen Mudrinski im 4-2-3-1 ins Sturmzentrum. Nach der Punkteteilung in Dresden gab Trainer Frank Kramer die Erwartungshaltung offen wieder: Mit Vollgas und aller Macht drei Punkte holen, um den zweiten Platz der Tabelle weiterhin zu verteidigen.

Dazu muss hinter den Kulissen in der NRW-Landeshauptstadt derzeit einiges aufgearbeitet werden. Am Wochenende kam es im Fortuna-Gästeblock beim 0:0 in Frankfurt zu Handgreiflichkeiten zwischen den eigenen Fangruppen und ein politischer Hintergrund kann nicht ausgeschlossen werden. Der Verein gab bekannt, man befände sich derzeit noch in der Aufarbeitungsphase und würde den Dialog mit den Kontrahenten suchen.

Mit dem Aufstieg hat der Bundesligaabsteiger auf der anderen Seite dagegen nichts am Hut, überhaupt findet man sich derzeit auf Platz elf im Niemandsland der Tabelle wieder. Man hat neun Punkte Polster auf die Abstiegsränge und ist zehn Zähler vom Dritten Paderborn entfernt. Unter diesen Voraussetzungen ist es schwierig noch Saisonziele zu formulieren, insofern betonte Coach Köstner nur, dass man weiterhin gut arbeiten wolle.

Ob sich wohl unter der Woche mal einer der Aufstiegsaspiranten zu einem Dreier durchringen kann? Die Szenerie am Wochenende kam doch sehr interessant daher. Im Schneckenrennen punktete nur Kaiserslautern, ansonsten mussten sich alle anderen da oben mit einem Zähler zufrieden geben. Auch der Tabellenzweite kam über ein 1:1 in Dresden nicht hinaus.