Fazit:
Der 1. FC Kaiserslautern zittert sich zum wichtigen Heimsieg gegen den FSV Frankfurt! Nach einer ersten Halbzeit mit sich überschlagenden Ereignissen plätscherte das Spiel nach der Pause lange vor sich hin. Am Ende hatten die Roten Teufel viel Glück, weil Wooten nur die Latte traf und Sippel gleich mit mehreren Glanzparaden das 3:2 sicherte. Kaiserslautern muss nächsten Montagabend um 20.15 Uhr deutlich mehr zeigen, um seine Aufstiegsambitionen zu untermauern. Nach dem Unentschieden zwischen Fürth und Paderborn sind die Chancen nicht geringer geworden, die Abwehr zeigte sich hingegen alles andere als sicher und ist in dieser Verfassung sicher eine Schwachstelle. Die Frankfurter belohnen sich dagegen nicht für ein ordentliches Spiel und müssen am Samstag um 13 Uhr auf jeden Fall gegen Schlusslicht Cottbus punkten. Wir verabschieden uns für heute, bedanken uns für das Interesse und wünschen noch einen schönen Sonntag!

Sippel rettet Kaiserslautern! Mannomann, haben die Roten Teufel Glück! Wootens Kopfball kratzt das FCK-Urgestein aus dem rechten Eck. Leckie spitzelt dem Keeper, der blitzschnell auf den Beinen ist, die Pille durch die Beine. Sippel kann den Schuss aber trotzdem noch mit der linken Wade zur Ecke abwehren.

Kurz vor Ende der dreiminütigen Nachspielzeit feiert Sascha Mockenhaupt sein Zweitligadebüt. Auch Albert Bunjaku hat nach seiner langen Verletzungspause Spielpraxis dringend nötig.

Was ist eigentlich mit den Pfälzern los? Der FSV Frankfurt bestimmt in der Schlussphase komplett das Spielgeschehen und kommt durch Heubach per Kopf zur nächsten Chance. Die Gastgeber sind komplett untergetaucht und wirken nicht zum ersten Mal von der Chance auf den Aufstieg gelähmt.

Der leicht angeschlagene Srđan Lakić darf Feierabend machen. Runjaic schickt Olivier Occéan auf die Stürmerposition.

Nächste dicke Möglichkeit der Gäste! Wieder ist es Leckie, der auf links viel Zeit zum Flanken hat. Heintz verschätzt sich katastrophal und Wooten nimmt die Kugel aus sieben Metern volley. Eine Weltklasseparade von Sippel verhindert den Ausgleich!

Lattenschuss für Frankfurt! Der frische Görlitz setzt sich im Strafraum durch und zieht von rechts aus spitzem Winkel gegen die Laufrichtung des Keepers ab. Sippel ist schon geschlagen, aber es zittert nur die Latte!

Der Favorit überlässt dem FSV mehr und mehr das Spiel. Andrew Wooten läuft zwei Mal alleine auf den Torwart zu, wird aber auch zwei Mal wegen Abseits zurückgepfiffen. Insgesamt steht Kaiserslautern deutlich höher als die Frankfurter Abwehr, hat sich aber noch keine nennenswerten Konter eingefangen.

Der schnelle Leckie bricht auf der linken Außenbahn durch und will Wooten in der Mitte einsetzen. Der Außenristpass des Australiers gerät aber nicht steil genug und wird deshalb abgefangen. Damit verstreicht eine weitere gute Konterchance der Gäste.

Joni Kauko hat sich in einem harmlosen Zweikampf mit Mohamadou Idrissou verletzt und wird sofort ausgewechselt. Den Finnen ersetzt Björn Schlicke positionsgetreu.

Die Frankfurter werden jetzt wieder etwas mutiger: Leckie dringt auf links in den Strafraum ein und beschäftigt zwei rote Verteidiger. In seinem Rücken ist Teixeira frei und bekommt die Vorlage. Am Abschluss sieht man aber, warum der junge Linksverteidiger in 80 Bundesligaspielen erst zwei Treffer erzielt hat.

Benno Möhlmann hat mit Kapllani für den gelb-rot-gefährdeten Konrad offensiv gewechselt. Die nächste Offensivaktion gehört aber den Hausherren: Simon Zoller und Srđan Lakić haben zentral etwa 30 Meter vom Tor entfernt nur noch einen Verteidiger vor sich. Letztlich gerät Zollers diagonal gespielter Steilpass auf den Kroaten allerdings zu ambitioniert, was am kollektiven Stöhnen des Publikums zu hören ist.

Der 1. FCK hat es auf jeden Fall geschafft, das Tempo aus der Partie zu nehmen. Das geht allerdings auf Kosten der Attraktivität des Spiels. Ein Kopfballrückpass von Heubach, den Idrissou ahnt, aber nicht stibitzen kann, beschwört nach mehreren Minuten wieder so etwas wie Gefahr für Klandts Gehäuse herauf.

Gelbe Karte für Alexander Huber (FSV Frankfurt)
Huber steigt Zimmer voll auf den Fuß und wird für dieses überharte Einsteigen vom Schiedsrichter verwarnt.

Michael Görlitz ersetzt den aktiven Odise Roshi, der sich müde gelaufen hat. Görlitz stand heute erst zum zweiten Mal in der Saison nicht in der Startaufstellung. Mal sehen, ob der 27-Jährige nach der einstündigen Denkpause neue Akzente im Spiel der Bornheimer setzen kann.

Erste Pfiffe am Betzenberg: Die Möglichkeit auf einen Konter wird durch einen sicheren Pass von markus Karl ins Abwehrzentrum preisgegeben. Derzeit ist Kaiserslauterns Führung zwar nicht gefährdet, eine Zwei-Tore-Führung würde Kosta Runjaic sicher etwas beruhigen.

Gelbe Karte für Kevin Stöger (1. FC Kaiserslautern)
Mittlerweile sind wir bei fünf Gelben Karten angekommen: Nach Jean Zimmer trifft es auf Seiten der Gastgeber nun auch Simon Zoller, der Kauko im Mittelfeld mit einem Tritt von hinten am schnellen Vorstoß hindert.

Die erste Offensivaktion nach Wiederanpfiff verzeichnet das Team von Benno Möhlmann. Eine scharfe Flanke von Leckie faustet Sippel aber aus der Gefahrenzone.

Beide Mannschaften wollen zunächst etwas Ruhe ins Spiel bringen und gehen zunächst kein maximales Risiko. Die Chance auf Punkte wird die Frankfurter aber bei fortschreitender Dauer des Spiels in die Offensive bringen.

Tim Heubach stellt sich geschickt an und klärt den Kaiserslauterer Angriff an der aus seiner Sicht rechten Eckfahne so, dass es Abstoß anstatt Ecke gibt. Da hat sich der erfahrene Idrissou vom 1,92-Hünen abkochen lassen.

Und weiter geht es - die Fans haben richtig Bock auf die zweite Hälfte: Vom Traumtor über einen verwandelten Strafstoß bis hin zum nicht gegebenen Elfer war alles dabei. Dazu kommen zwei robust spielende Teams, für die es um richtig viel geht. Fußballerherz, was willst du mehr?

Halbzeitfazit:
Was für eine erste Halbzeit! Der FCK führt in einem verrückten Spiel mit 3:2. Kaiserslautern zeigt in der Abwehr eklatante Mängel, ist offensiv aber geistesgegenwärtig und profitierte am Ende einer turbulenten Schlussphase von einem kapitalen Fehler des FSV-Schlussmannes Klandt. Trotz der drei geschossenen Tore können sich die Hausherren aber noch nicht zurücklehnen, weil die Abwehr vor beiden Gegentreffern jeweils die Flanke von links völlig unbedrängt zuließ. Mal sehen, was die zweite Halbzeit für uns bereithält und ob der FCK die Führung ins Ziel bringt. Oder kommt Frankfurt noch einmal zurück?

Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 3:2 durch Markus Karl
Die wilde Fahrt geht weiter! Ein langer Einwurf von Florian Dick kommt nah ans Frankfurter Tor und Patric Klandt macht drei Schritte aus seinem Kasten, um die Kugel wegzufausten. Markus Karl ist aber einen Schritt schneller, steigt hoch und verlängert den Einwurf ins nun leere Tor zum 3:2. Der Betze bebt!

Kaiserslautern muss den zweiten Elfmeter bekommen! Mo Idrissou zieht vom linken Fünfmetereck aus ab, und Manuel Konrads Handhaltung ist alles andere als korrekt. Der Unparteiische lässt weiterlaufen - zu Unrecht!

Riesenchance für Wooten! Heintz leistet sich einen katastrophalen Fehler bei der Ballannahme und hat Glück, dass dem Deutsch-Amerikaner in Diensten der Hessen der Ball verspringt. Sippel hat aufgepasst und verhindert den erneuten Rückstand.

Gelbe Karte für Mathew Leckie (FSV Frankfurt)
Der Australier zieht Simon Zoller auf der rechten Seite knapp vor dem Strafraum zu Boden und holt sich seine dritte Gelbe Karte ab. Allerdings bringt der folgende Freistoß den Roten Teufeln nichts ein.

Tooor für FSV Frankfurt, 2:2 durch Andrew Wooten
Was ist denn in der Pfalz los? Postwendend gelingt den Frankfurtern der Gegenschlag! Roshi darf im Sechzehner mit dem Außenrist von rechts flanken und Wooten nickt die Pille ins lange Eck. Sippel hat keine Chance und wieder ist hier alles auf null gestellt!

Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 2:1 durch Mohamadou Idrissou
Mo Idrissou bleibt ganz cool und versenkt das Leder flach im linken Eck. Patric Klandt ahnt zwar die Ecke, ist aber chancenlos.

Der FCK hat sich am gegnerischen Strafraum festgespielt, aber Dominique Heintz übernimmt sich mit seinem Pass über 15 Meter. Es gibt Abstoß und eine weitere vielversprechende Situation ist dahin. Im Spiel der Gastgeber fehlt das kreative Element, das die Verteidiger überrascht und die eigenen Stürmer mal aussichtsreich in Szene setzt.

Gelbe Karte für Manuel Konrad (FSV Frankfurt)
Ein Platzverweis wäre zu hart gewesen, weil Konrad den Ball nicht sah. Aber was hat sich der Mittelfeldspieler da gedacht? Beide Arme reckt der FSV-ler in die Höhe. Clever sieht ganz anders aus.

Elfmeter für Kaiserslautern! Ein Freistoß aus 40 Metern findet Srđan Lakić, der aus aussichtsreicher Position aufs Tor köpft. Manuel Konrad stellt allerdings einen Volleyball-Block und verhindert per Hand die Möglichkeit. Schiedsrichter Ittrich zeigt sofort auf den Punkt.

Auf der Gegenseite findet Simon Zoller keine Anspielstation und probiert es aus zentraler Position selbst mit links. Der Youngster erwischt das Spielgerät aber nicht optimal, sodass der Schuss langsam am rechten Pfosten vorbeistreicht.

Trotz des Ausgleichs verstecken sich die Hessen nicht und zeigen immer wieder gefällige Offensivaktionen. Nils Teixeira setzt Mathew Leckie auf links mit einem tollen Flachpass ein. Der Aussie hat freie Schussbahn, verzieht seinen Schlenzer aus 15 Metern aber deutlich. Mit etwas mehr Ruhe hätte das gut und gerne sein zweites Tor werden können.

Wichtige Rettungstat von Sippel! Wooten ist schon auf und davon, aber der Keeper hat aufgepasst und grätscht den Pass auf Frankfurts Stürmer von außerhalb des Strafraums ins Seitenaus.

Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 1:1 durch Florian Dick
Was für ein Ding von Florian Dick! Nach einer Riesenmöglichkeit von Karl gibt es eine Ecke, die Kevin Stöger an die Strafraumkante zieht. Dort steht der Rechtsverteidiger, nimmt die Flanke direkt mit rechts und haut die Pille unter die Latte! Ein Wahnsinnstor!

Der Tabellenfünfte tut sich enorm schwer und leistet sich offensiv wie defensiv immer wieder Abspielfehler. Die dicht gestaffelten Blau-Schwarzen lassen bisher wenig zu, sodass Kaiserslautern viel Ballbeseitz, aber wenige Torchancen hat.

Gelbe Karte für Odise Roshi (FSV Frankfurt)
Odise Roshi steigt bereits zum zweiten Mal hart ein, diesmal gegen Jean Zimmer. Der Albanier kassiert die zweite Gelbe Karte des Spiels und verursacht einen Freistoß aus gefährlicher Position.

Das Spiel ist eine ordentliche Rutschpartie: Mit Dick beim Gegentreffer sowie im Anschluss noch Heintz und Zimmer sind bereits drei Kaiserslauterer Verteidiger ausgerutscht. Nach den starken Regenfällen hat sich der Rasen offenbar nicht mehr komplett erholt.

Gelbe Karte für Jean Zimmer (1. FC Kaiserslautern)
Auf Höhe der Mittellinie grätscht Zimmer Roshi um, der ansonsten frei durch gewesen wäre. Klare Sache, der Youngster weiß auch Bescheid und beschwert sich nicht.

Wooten hat die Chance zum 0:2! Torrejón springt im Mittelfeld am Ball vorbei und Heintz kommt nicht hinterher. 20 Meter vor dem Gehäuse ist der FSV-Stürmer frei vor Sippel, schießt den Torhüter aber an. Durchatmen, 1. FCK!

Kabinettstückchen von Tim Heubach! Der Innenverteidiger lupft nach einem langen Abstoß von FCK-Keeper Tobias Sippel die Pille an der Grundlinie über sich und Simon Zoller hinweg und ermöglicht dem Auswärtsteam mit dieser riskanten, aber gut gelösten Aktion den ruhigen Neuaufbau.

Jenssen verliert am Strafraum der Frankfurter den Ball und Leckie startet. Der Stürmer nimmt Roshi mit, bekommt den Ball zurück und probiert eine hohe Flanke. Mit einer starken Grätsche klärt Jean Zimmer zur Ecke. Diese gerät allerdings zu lang, sodass Kaiserslautern wieder in die Offensive kommt.

Jean Zimmer tankt sich über seine linke Seite in Richtung Strafraum, wird dann aber zurückgepfiffen. Mit diesem für Frankfurt etwas glücklichen Freistoß sind die Zuschauer überhaupt nicht einverstanden.

Damit ist die Marschrichtung klar: Der FSV Frankfurt wird die Führung verteidigen und auf den einen oder anderen Konter setzen. Auf der anderen Seite ist die Offensivabteilung der Roten gefragt.

Tooor für FSV Frankfurt, 0:1 durch Mathew Leckie
Kaiserslautern beginnt nervös und kassiert das frühe 0:1! Eine Flanke aus dem rechten Halbfeld findet am langen Pfosten Leckie. Weil Dick wegrutscht, steht der Australier völlig blank und nickt aus sieben Metern ins kurze Eck ein.

Der 1. FCK probiert es vom Anstoß weg mit einem Angriffsmuster, das dem RB Leipzig letzten Herbst einen Youtube-Hit bescherte. Idrissou schafft es aber an der Strafraumgrenze nicht, den langen Ball zu verlängern, und damit sind auch die sechs anderen Angreifer im Sechzehner vergebliche Liebesmüh.

Das Spiel ist trotz der großen Bedeutung nicht ausverkauft. Die Lauterer enttäuschten ihre Fans in den letzten Jahren regelmäßig, was offenbar viel Vertrauen gekostet hat. Zahlreich vertreten sind die Fans der Frankfurter.

Das Spiel wird Patrick Ittrich leiten. Der 35-jährige Polizeibeamte aus Hamburg erhält an den Seitenlinien Unterstützung von Arne Aarnink und Robert Schröder. Tobias Reichel als Vierter Offizieller komplettiert das Team der Unparteiischen.

Trotz des wichtigen Auswärtssieges beim FC St. Pauli am letzten Wochenende stellt der Lautern-Coach auf einigen Positionen um. Chris Löwe ist gar nicht erst im Kader. Stattdessen geht Jean Zimmer auf die linke Abwehrposition, während Florian Dick neuer Rechtsverteidiger ist. Für den gelb-rot-gesperrten Willi Orban rückt Dominque Heintz in die Innenverteidigung. Außerdem ist der gelbgesperrte Karim Matmour nicht von der Partie – die rechte Seite beackert heute Kevin Stöger. Der Österreicher gibt heute sein Startelfdebüt.

Auch Benno Möhlmann sieht einigen Änderungsbedarf, zumal die 0:3-Heimpleite gegen Sandhausen einen Tiefpunkt der bisherigen Saison darstellte Björn Schlicke und Marc Heitmeier werden von Joan Oumari und Nils Teixeira ersetzt. Dazu müssen Michael Görlitz, Denis Epstein und Edmond Kapllani weichen. An ihrer Stelle setzt der FSV-Trainer auf Joni Kauko, Marc-André Kruska und Andrew Wooten. Ob die fünf Umstellungen den Erfolg bringen, sehen wir in fünf Minuten.

Ganz anders die Gäste: Nach vier Niederlagen in Folge ist der FSV vom sicheren Mittelfeld auf den 15. Platz und damit in den Abstiegskampf gerutscht. Noch beträgt der Abstand zum 16. Dynamo Dresden drei Zähler. Sollten die Bornheimer heute punkten, wäre das ein wichtiger Schritt in Richtung Klassenerhalt. In den kommenden Wochen warten dann noch die direkten Konkurrenten Energie Cottbus und Arminia Bielefeld sowie das abschließende Heimspiel gegen den Fast-schon-Bundesligisten 1. FC Köln.

Die Roten Teufel haben den dritten Platz im Blick. Vier Spiele vor Schluss beträgt der Abstand zum SC Paderborn auf dem Relegationsplatz zwar vier und zur SpVgg Greuther Fürth und damit direkten Aufstiegsplatz fünf Punkte, aber diese Beiden treten heute gegeneinander an. Mit einem Sieg heute wäre die Bundesliga also wieder in Reichweite. Das Restprogramm mit Auswärtsspielen bei Union Berlin und der Düsseldorfer Fortuna sowie gegen Dynamo Dresden erscheint ebenfalls machbar.