Fazit:
Erzgebirge Aue rettet einen 2:0-Vorsprung aus der ersten Halbzeit gegen Dynamo Dresden über die Zeit. Aue nutzt eine starke Anfangsphase aus und geht verdient in Führung. Kurz vor dem Pausenpfiff setzt Kempe einen Kunstschuss an die Latte. Nach Wiederanpfiff haben die Gastgeber wenige halbherzige Aktionen gefahren und sich ansonsten nur noch hinten rein gestellt. Dresden hat eine gute Chance nach der anderen vergeben und ist nicht in der Lage gewesen, die zahlreichen Offensivaktionen in Zählbares umzumünzen. Männel hat den Hausherren nicht nur einmal den Sieg und wohl auch den Klassenerhalt gesichert.
Das soll es an dieser Stelle gewesen sein. Vielen Dank für das Interesse und noch einen schönen Abend.

Es läuft die letzte Minute. Am Ende wird die Mannschaft aus der zwölftgrößten Stadt Deutschlands nicht für ihre Mühen belohnt werden.

Damit ist die Erzgebirge-Auswahl die letzten 120 Sekunden nur noch zu zehnt.

Am Mittelkreis wird Rico Benatelli von üblen Krämpfen geplagt und sinkt auf den Rasen. Humpelnd wird er vom Platz befördert, für ihn geht es nicht weiter.

Unaufhörlich stürmt die Janßen-Elf nach vorne und kesselt die Auer vollkommen ein. Aue schlägt die Bälle nur noch weit und hoch nach vorne. Nur noch wenige Minuten trennen die Veilchen vom Derbysieg.

Mein lieber Onkel Otto! Fünf Minuten Nachspielzeit zeigt der vierte Offizielle am Spielfeldrand an. Vielleicht noch genügend Zeit für ein kleines Fußball-Wunder.

Nach einem Schlag aufs Knie bleibt Guido Koçer zunächst am Boden liegen und muss behandelt werden.

Die Verzweiflung steht den Schwarz-Gelben ins Gesicht geschrieben. Alle Bemühungen verlaufen im Sande und kosten nur Kraft. Gegen die enge Aue-Verteidigung ist es nicht leicht, zum Erfolg zu kommen. Außerdem werden hochkarätige Chancen überhastet verschenkt.

Bei einer Niederlage hängen die Dresdner weiterhin auf dem Relegationsplatz fest. Dann müssen sie hoffen, dass sie nicht noch vom Tabellen-17. Bielefeld kassiert werden. Die beiden Teams trennen nur drei Pünktchen.

Fünf Minuten stehen noch auf der Uhr. Schafft die Truppe aus Sachsens Landeshauptstadt den ersehnten Anschlusstreffer und überrollt die müder werdenden Hausherren noch oder schleppt sich der FCE mühsam ins Ziel? Viel Zeit bleibt Dynamo nicht mehr.

Gelbe Karte für Zlatko Dedič (Dynamo Dresden)
Wegen Trikotziehens sieht er zum dritten Mal in der laufenden Spielzeit die Gelbe Karte.

Na also, es geht doch. Nach einem Ballverlust von Fiél geht alles ganz schnell. Über zwei Stationen gelangt das Spielgerät zu Koçer, dessen Volleyabnahme vor dem Tor aufsetzt und über die Latte rauscht. Eine FCE-Angriffsszene mit Seltenheitswert an diesem Abend.

Auch Götz hat alle Register gezogen. Beiden Vereinen stehen keine Wechsel mehr zur Verfügung. Rund elf Minuten müssen die Favoriten noch überstehen, dann ist mit 40 Punkten der Klassenerhalt nicht mehr ernsthaft gefährdet.

Gelbe Karte für Guido Koçer (Erzgebirge Aue)
Dem Türken gefällt gar nicht, dass er von Ouali vernascht worden ist ,Frustriert zieht er ihm von hinten die Beine weg und kassiert seine siebte Verwarnung in dieser Saison.

Cristian Fiél flankt erst einen ruhenden Ball harmlos in die Abwehr des Gegners und verzieht nach einem Eckstoß aus 20 Metern mehr als deutlich. Was ist nur los mit der Dresdner Offensive?

Seit einer gefühlten Ewigkeit geht das Spiel nur noch in eine Richtung. Dresden bekommt eine Torchance nach der anderen, lässt sie aber alle liegen. Vor dem Sechzehner fällt Dynamo plötzlich nichts mehr ein oder der letzte Pass kommt nicht genau genug.

Sie bekommen die Pille einfach nicht über die Linie. Am Fünfmeterraum legt Poté per Kopf auf Dedič ab. Nach einer 180-Grad-Drehung zieht die Nummer 22 ab, doch ein Abwehrspieler geht rechtzeitig dazwischen.

Beide Trainer ziehen noch mal an allen zur Verfügung stehenden Hebeln. Das Auswechselkontingent der Gastmannschaft ist hiermit erschöpft. Nun müssen es die verbliebenen Spieler richten.

Leistner schickt Grifo in den Rücken der Abwehr. Der hält volles Pfund drauf, knallt das Ding gut und gerne zwei Meter über den Querbalken. Janßen kann es am Spielfeldrand kaum fassen. Normalerweise hätte der Underdog längst ausgleichen können.

...fälschlicherweise entscheidet sich Brégerie für einen Aufsetzer in die Torwartecke. Problemlos hält Männel dieses Schüsschen fest.

Standard für Dresden gute 20 Meter vor dem Gehäuse in fast zentraler Position...

Mittlerweile kennt Aue nur noch ein Mittel: Lang raus. Immer wieder sucht die Hintermannschaft Sylvestr. Jedoch kommen 99 Prozent der langen Bälle nicht bei ihm an und landen stattdessen beim Gegner. Eine wirkliche Entlastung erreichen die Favoriten so nicht.

Gelbe Pyros tauchen im Block der mitgereisten Gäste-Fans auf. Das dürfte die DFL weniger freuen...

Rechts vom Elfmeterpunkt steigt Poté am höchsten. Wieder kann Männel parieren und hält die Zwei-Tore-Führung seiner Mannschaft fest.

Nach knapp einer Stunde wechseln die Gastgeber erstmals aus. Damit reagiert Trainer Götz auf die stärker werdenden Dresdner. In den letzten Minuten haben die Mannen aus dem Erzgebirge kaum für Entlastung sorgen können. Nun soll eine verstärkte Defensive wenigstens den Offensivdrang des Tabellen-16. verringern.

Koçer setzt sich auf dem linken Flügel durch und bringt eine scharfe Hereingabe vor das Tor, die Schulz klären kann. Das ist alles nicht zwingend genug.

Gelbe Karte für Vincenzo Grifo (Dynamo Dresden)

Augen auf beim Eierkauf. Zu lässig will Dedič den etwas weit vor dem Kasten stehenden Männel einen Heber einschenken. Kläglich scheitert er mit seinem halbherzigen Lupfer aus zwölf Metern am Auer Schlussmann, der nur einen Schritt nach hinten machen muss. Das kann er besser!

Riesenchance für Dynamo! Aus heiterem Himmel taucht Poté nach einem Dedič-Pass blank vor Martin Männel auf. Ohne Grund schießt Poté zu überhastet flach auf die Bude. Katzenartig taucht der Aue-Schlussmann nach unten und wehrt den Schuss ab. Selbst den anschließenden Kopfball des Afrikaners in die lange Ecke kann der Keeper entschärfen. Hut ab!

Wenige Minuten nach seiner Einwechslung zeigt Dedič, dass er gut drauf ist. Zuerst legt er sich die Kugel in die Mitte, um dann mit zwei, drei schnellen Haken für Verwirrung in der Abwehr zu sorgen. Ohne Rücksicht auf Verluste packt er aus 24 Metern den Hammer aus. Im letzten Moment wird der Gewaltschuss von einem Abwehrspieler geblockt.

Zum wiederholten Male lässt Schiedsrichter Dingert Gnade vor Recht ergehen. Er belässt es bei einer Ermahnung, obwohl Guido Koçer an der Mittellinie Cheikh Gueye von den Beinen holt, ohne ernsthaft an den Ball kommen zu können.

Dank eines beherzten Sprints tankt sich Vincenzo Grifo bis zur Grundlinie durch und hat sogar das Auge für den in der Mitte heranstürmenden Poté. Um wenige Zentimeter verpasst die Nummer zehn der Gäste die Hereingabe von Grifo. Sonst wäre es definitiv eng für Torhüter Männel geworden.

Und täglich grüßt das Murmeltier! Wie in der letzten Viertelstunde des ersten Durchgangs, stellen sich die Gastgeber auch zu Beginn der zweiten Hälfte hinten rein. Nur zwei Mann warten vorne auf etwaige Konter. Es wird sich zeigen, ob Dynamo etwas aus dem Ballbesitz und dem vielen Raum machen kann.

Tobias Kempe, der wenige Minuten vor dem Pausentee den Anschlusstreffer auf dem Schlappen gehabt hat, bleibt in der Kabine. Für ihn betritt der offensivere Zlatko Dedič den Rasen. Beim Heimteam gibt es nach wie vor keine Veränderungen. Coach Falko Götz vertraut weiterhin seiner Startformation.

Netter Versuch. Poté will Klingbeil im Halbfeld mit einem Übersteiger austricksen. Doch die Nummer 15 der Hausherren riecht den Braten schon von weitem und erobert das Kunstleder.

Halbzeitfazit:
Verdient liegt Erzgebirge Aue gegen anfangs zu harmlose Dresdner mit 2:0 in Front. Gerade einmal sechs Minuten hat die Führung der Hausherren auf sich warten lassen. Keine Viertelstunde später ermöglicht ein Aussetzer des Dynamo-Torwarts den Favoriten Treffer Nummer zwei. Im Anschluss lassen die Gastgeber die Zügel ein wenig schleifen und lauern überwiegend auf Kontermöglichkeiten. Kurz vor der Pause trifft Kempe nur die Latte und verpasst den Anschluss. Entschieden ist hier also noch nichts...

Es gibt 60 Sekunden Nachschlag.

In den letzten Atemzügen der ersten Halbzeit drängen die Außenseiter noch einmal nach vorne. Abermals ist es Poté, der in die Tiefe geschickt wird, das Leder letztlich aber vertändelt. Viel Zeit bleibt in Hälfte eins nicht mehr.

Lattenkracher von Kempe! Wie an der Schnur gezogen, befördert Kempe diesen Standard direkt an die Unterkante der Latte. Klar springt die Kugel dann vor der Linie auf dem Boden auf. Danach können die Gäste nicht entscheidend nachsetzen, sodass Nickenig vor allen anderen klären kann. Riesenglück für Aue! Ansonsten steht es hier 1:2 und es kommt richtig Feuer in die Begegnung.

Grifo fasst sich ein Herz und geht gegen zwei Mann in den Zweikampf. Geschickt dreht sich der Italiener nach einem Zuspiel von Leistner in Lukšík rein und geht zu Boden. Freiistoß für Dynamo aus ca. 20 Metern in halbrechter Position vor der Bude...

Fünf Minuten stehen für den ersten Durchgang offiziell noch auf der Uhr? Können die Hausherren noch vor dem Pausentee den Deckel zumachen oder schaffen die Schwarz-Gelben den Anschlusstreffer?

Bis wenige Meter vor dem Tor stimmt eigentlich alles. Urplötzlich flattern dann auf beiden Seiten aber die Nerven. Fabian Müller und Sylvestr kombinieren sich wie im Training in den Strafraum und lassen Romain Brégerie und Thorsten Schulz ganz alt aussehen. Durch das extrem hohe Tempo kommen die Abwehrspieler nicht mit. Müller setzt seinen Schuss deutlich zu hoch an und zimmert über den Querbalken.

Zwischenzeitlich steht Erzgebirge Aue mit zehn Feldspielern dicht um den eigenen Sechzehner und lauert nur noch auf Konter. Nach und nach spielen sich die Gäste mehr Chancen heraus und haben ordentlich Zug zum Tor.

Aus vollem Lauf flankt Ouali den Ball in die Mitte, wo Grifo postwendend Richtung Kasten zieht. Energisch stürmt Männel aus seinem Tor und spitzelt der Nummer 19 das Ding vom Fuß.

Knappe Kiste! Benatelli schickt Löning auf die Reise, der prompt zurücklegt. Jedoch wird das Ganze wegen Abseits zurückgepfiffen. Viel Drama um nichts!

Elfmeter oder nicht? Sylvestr geht beim Zweikampf mit Toni Leistner zu Boden. Daraufhin fordern die Gastgeber einen Elfmeter. Sofort winkt Schiedsrichter Dingert aber ab und lässt zu recht weiterlaufen. Für einen Elfer reicht der Kontakt wohl nicht.

Sehr früher Wechsel beim Auswärtsteam. Stefaniak muss dem erfahrenen Grifo weichen. Mal sehen, ob dieser Wechsel Wirkung zeigt.

Manchmal muss es auch mit Gewalt gehen. Poté zieht aus 20 Metern ab. Sein Schuss wird zur ersten Ecke der Gäste abgefälscht, die wirkungslos verpufft.

Kurz hinter der Mittellinie zündet Tobias Kempe den Turbo und lässt zwei Mann stehen. Nach einem Schlenker will er in den Strafraum einziehen und den parallel gestarteten Poté bedienen. Das Bein eines Abwehrspielers versalzt den Gästen aber die Suppe und blockt den Pass.

Von wegen Kopf in den Sand! Gleich nach dem zweiten Gegentreffer schalten die Spieler aus der sächsischen Landeshauptstadt ein paar Gänge hoch. Poté erläuft sich einen Steilpass und legt vor dem herauseilenden Männel quer zum langen Pfosten, wo Klingbeil das Duell mit Kempe für sich entscheidet.

Auch wenn es fünf Euro ins Phrasenschwein sind, dieser Satz ist symbolisch für Dresden: Manchmal hat man kein Glück und dann kommt auch noch Pech dazu. Dresden gewann nur eins der saisonübergreifend letzten 30 Auswärtsspiele. Nach dem bisherigen Spielverlauf wird sich an dieser Negativserie auch heute kaum etwas ändern!

Tooor für Erzgebirge Aue, 2:0 durch Frank Löning
Eieiei, was macht denn Kirsten da? Statt einen langen Ball von Nickenig einfach im Sechzehner aufzunehmen, faustet der Dynamo-Keeper das Leder von der Strafraumkante nach vorne weg. Löning steht genau richtig und bekommt das Spielgerät direkt vor die Füße. Aus knapp 28 Metern hat er keine Mühe, ins leere Tor zu schießen. Was für ein Bock von Torwart Kirsten. Das ist ein bitterer Rückschlag für die gerade mutiger werdenden Gäste.

Mehr als eine Viertelstunde ist rum. Abgesehen von dem Treffer nach einem Eckstoß ist nicht allzu viel auf dem Rasen passiert. Insgesamt prägen intensive, aber meist faire, Zweikämpfe das Spielgeschehen. Mit zunehmender Spieldauer wollen die Gäste die Abwehr der Hausherren mit langen Bällen überwinden. Noch ohne Erfolg.

Diese Tatsache dürfte die Dynamo-Fans ganz und gar nicht freuen: Nur eine der 14 Partien, in denen Aue in Führung gelegen hat, hat das Team verloren. Dresden muss also Vollgas geben, um an dieser Statistik etwas zu ändern.

Tief in der eigenen Hälfte stehend, probiert es Marvin Stefaniak mit einem langen Diagonalpass auf Idir Ouali, der kurz vor dem Strafraum steht. Rechtzeitig ist René Klingbeil zur Stelle und hämmert die Pille Richtung Mittelkreis.

Übermotiviert kloppt Kempe einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld ins Toraus.

Langsam aber sicher scheinen sich die Dresdner von dem Schock erholt zu haben. Heimlich, still und leise erarbeiten sie sich mehr und mehr Ballbesitz. Über sicheres Kurzpassspiel wollen sie in der Offensive zum Zuge kommen. Allerdings stehen die Aue-Spieler geschickt in der Abwehr und stellen die Räume zu.

Diesmal gerät der Torschütze zum 1:0 bei seinem Kopfball aber zu sehr in Rückenlage, sodass das Leder links am Gehäuse vorbei kullert.

Nach einem Foul von Schulz an Müller bekommt der FCE erneut einen Standard in vielversprechender Position.

"Wir können in diesem Spiel die 40 Punkte klar machen und ich glaube, dass ist für jeden Motivation genug", so Veilchen-Trainer Falko Götz. tatsächlich scheint seine Truppe gut aufgelegt zu sein. Jetzt gilt es, die frühe Führung zu bestätigen.

Tooor für Erzgebirge Aue, 1:0 durch Michael Fink
Und die Ecke bringt die Heimmannschaft gleich in Front. Benatelli zirkelt die Murmel lang an den zweiten Pfosten. Dort setzt sich Fink schön von seinen Bewachern Leistner und Kempe ab und steigt hoch. Gegen seinen platzierten Kopfball ins untere linke Eck ist Keeper Martin Männel vollkommen machtlos. Was für ein Auftakt der Gastgeber! Für Fink ist es Saisontor Nummer zwei.

Freistoß für die Gäste rund 25 Meter vor dem gegnerischen Kasten...

...gekonnt zirkelt Lukšík das Kunstleder über die Mauer. Torwart Kirsten macht sich ganz lang und fischt die Kugel noch aus dem Giebel. Klasse Parade des Dynamo-Schlussmannes. Es gibt Ecke für Aue!

"Es knistert, jeder kann die Tabelle lesen. Falls Aue verliert, sind es nur noch drei Punkte, die beide Mannschaften trennen. Bei dem Restprogramm darf ich dann meinen Freund und Kollegen Falko Götz wieder im Abstiegskampf begrüßen", so Janßen vor dem Anpfiff.

Benatelli sucht den Abschluss aus der zweiten Reihe. Allerdings verzieht er die Pille aus halbrechter Position deutlich, sodass Keeper Benjamin Kirsten bei diesem Flachschuss gar nicht erst eingreifen muss. Gefahr sieht anders aus!

Geleitet wird die abendliche Partie vom Unparteiischen Christian Dingert. An den Seitenlinien assistieren ihm Detlef Scheppe und Benedikt Kempkes. Vierter Offizieller ist Marcel Unger.

Am linken Flügel sprintet Robert Koch einem hohen Ball hinterher. Bevor er das Spielgerät aus der Luft pflücken kann, ist Filip Lukšík zur Stelle und bereinigt die Situation für die Hausherren.

Dynamo erhält bei der Zahlung der Stadionmiete erneut Unterstützung und wird von der Stadt Dresden auch in der kommenden Saison finanziell entlastet. Eine Beschlussvorlage des Stadtrats sieht vor, dass die Unterstützung für den Klub auf insgesamt 1,12 Millionen Euro für den Spielbetrieb in der zweiten Liga erhöht wird. "Die SG Dynamo Dresden wird den Weg der wirtschaftlichen Konsolidierung und Entschuldung weiter konsequent fortsetzen und sich als zuverlässiger Vertragspartner gegenüber der Stadt Dresden erweisen", sagte Präsident Andreas Ritter.Die Stadionmiete von über 5 Millionen Euro pro Jahr ist für Dynamo seit Jahren ein wirtschaftlicher Kraftakt.

Die Dresdner stemmen sich mit Leibeskräften gegen den ersten Abstieg seit 2006 - damals benötigten sie satte fünf Jahre für die Zweitliga-Rückkehr. "Jetzt kommen die Matchbälle. Wir sind bereit zum Kampf bis zum Schluss", versprach Trainer Olaf Janßen. Torwart Benjamin Kirsten machte klar, "dass es in Aue nicht nur um drei Punkte" gehe. "Jetzt müssen wir für das ganz große Ziel weiterlaufen", sagte der Keeper weiter. Das Restprogramm ist allerdings nicht einfach: Karlsruhe, Lautern und der direkte Tabellennachbar Bielefeld warten...

Wesentlich dramatischer gestaltet sich hingegen die Tabellensituation bei den Gästen aus der sächsischen Landeshauptstadt. Magere 31 Punkte nach 30 Spielen reichen im Moment nur für den 16. Platz des Klassements. Somit befindet sich das Team um Coach Olaf Janßen auf einem Relegationsplatz. Drei Punkte beträgt der Rückstand zum definitiv rettenden Ufer. Am Montag schlugen die Schwarz-Gelben TSV 1860 München mit 4:2 und tankten mit dem ersten Sieg im Jahr 2014 ordentlich Selbstbewusstsein.

Die Gastgeber rangieren aktuell mit 37 Punkten auf dem zwölften Tabellenplatz. Damit trennen die Mannen um Trainer Falko Götz sechs Zähler zum Relegationsplatz, den die heutigen Gäste belegen. Aufgrund des gewohnt engen Tabellenmittelfeldes des deutschen Fußball-Unterhauses, könnten die Lila-Weißen mit einem Heimsieg unter Umständen den Sprung auf Platz neun schaffen und somit die magische Grenze von 40 Punkten knacken. Vergangenen Spieltag mussten sich die Hausherren dem Tabellenzweiten Greuther Fürth mit 1:2 geschlagen geben.

In wenigen Minuten geht es hier rund. Freuen wir uns auf ein hoffentlich faires und spannendes Match!

Falko Götz kann vor heimischem Publikum nahezu aus den Vollen schöpfen. Lediglich Sascha Kirschstein fehlt. Trotzdem hat Aue mächtig rotiert. Statt Solomon Okoronkwo, Filip Luksik, Oliver Schröder, Dorian Diring und Ivan Gonzalez beginnen Frank Löning, Guido Kocer, Rico Benatelli, Michael Fink sowie Tobias Nickenig. Auf der anderen Seite muss Janßen gleich auf sechs Akteure verzichten, lässt die erste Elf aber bestehen. Mal sehen, ob er diese Ausfälle kompensieren kann und mehr als das 1:1 im Hinspiel drin ist...

Zwar ist Dynamo seit fünf Partien ungeschlagen und verlor nur eins der vergangenen acht Spiele, aber heute treffen die Gäste auf ihren Angstgegner. Seit 18 Jahren hat Dynamo nicht in Aue gewonnen. Den letzten Erfolg im Lößnitztal gab es für Dynamo im März 1996 in der Regionalliga. In allen folgenden elf Pflichtspielen in Aue holten die Schwarz-Gelben vier Remis und kassierten sieben Niederlagen. Doch es geht noch weiter: In der 2. Bundesliga verlor Dresden fünf von neun Spiele gegen die Gastgeber.

"Dieser Auftritt war ein Signal an alle Mannschaften, die nun wissen, dass wir leben", sagt Janßen. Der Glaube ist zurück in Dresden, oder wie es der Coach formuliert: "Spieler und Umfeld haben gemerkt, dass sie den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen können."

Immerhin war es das so lange ersehnte Erfolgserlebnis. Nach 13 vergeblichen Anläufen gab es seit dem 30. November 2013 endlich wieder einen Sieg. Und was für einen! Nie zuvor erzielten die Dresdner in ihrer Zweitliga-Historie so viele Tore in einer Halbzeit, nur einmal trafen sie in einem Spiel häufiger (5:1 gegen Karlsruhe am 29. Oktober 2011).