Fazit
Die Münchner Löwen setzen sich trotz einer nicht sehr ansprechenden Leistung mit 2:1 gegen Arminia Bielefeld durch und können nun auch rechnerisch nicht mehr absteigen. Bielefeld war insgesamt das etwas bessere Team, auch wenn die Ostwestfalen viel zu selten wirklich gefährlich wurden. 1860 nutzte die wenigen Torchancen gnadenlos aus, enttäuschte aber über weite Strecken dieser Partie. Für Bielefeld wird das Unterfangen Klassenerhalt bei drei Zählern Rückstand auf Dresden nun eine wahre Mammutaufgabe, auch weil sogar das Torverhältnis klar für den Tabellen-16. spricht.

War das wirklich Abseits? Schönfeld wird links auf die Reise geschickt und legt die Kugel auf der Höhe des Fünfers nach innen. Dort schiebt Przybyłko locker ein, doch zuvor war bereits wegen vermeintlichem Abseits abgepfiffen worden.

Drei Minuten kommen als Nachspielzeit oben drauf.

Die Arminia hat allerdings noch ein paar Minuten, zumindest wenn man die Nachspielzeit hinzu nimmt, um den Ausgleich zu erzielen. Geht da noch was?

Die Schlussphase verkörpert irgendwie das gesamte Spiel: Beide Teams wollen eigentlich, Bielefeld legt etwas mehr Einsatz als die Löwen an den Tag, insgesamt passiert allerdings nicht viel erwähnenswertes.

Schöner Angriff der Gastgeber! Osako nimmt einen Ball mit der Brust an und hebt das Spielgerät anschließend sehenswert über Salger hinweg an den Strafraumrand. Dort nimmt Stoppelkamp das Leder mit der Brust mit, leistet sich eine halbe Drehung und knallt die Kugel direkt aufs Tor. Dieser Schuss saust aber klar über den Querbalken.

1860 steht jetzt tief hinten drin und versucht, die Führung über die Zeit zu bringen. Bielefeld muss nun also gegen dieses Bollwerk anrennen.

Müller verletzt sich in einem Zweikampf im Mittelfeld und muss verletzt vom Platz eskortiert werden. Mit Achahbar steht nun eine weitere Offensivkraft auf dem Rasen, Bielefelds Coach Meier geht also volles Risiko ein.

Was haben die Ostwestfalen noch im Repertoire? Mit einer Niederlage hätte man drei Punkte Rückstand auf Dresden und auch das Torverhältnis spräche gegen die Arminia. Die Gäste brauchen noch ein Tor!

Die Löwen drehen nun auf: Osako dribbelt sich bis rechts vor das Gehäuse durch und wird gerade noch durch eine Grätsche von Burmeister am Torschuss gehindert.

Tooor für TSV 1860 München, 2:1 durch Kai Bülow
Ein Standard bringt 1860 plötzlich in Front! Stoppelkamp zirkelt einen Eckstoß an den ersten Pfosten. Weil Osako an der Kugel vorbei springt, flattert das Leder weiter. Zentral vor dem Kasten hält Bülow einfach den rechten Oberschenkel in diese Hereingabe. Der Ball prallt vom Bein des Löwen rechts unten in die Maschen, für Torhüter Ortega ist da nichts zu machen!

Gelbe Karte für Arne Feick (Arminia Bielefeld)
Stoppelkamp marschiert durchs linke Halbfeld der Ostwestfalen und Feick zieht am Trikot des Löwen. Das gibt Gelb.

Gelbe Karte für Sebastian Hertner (TSV 1860 München)
Appiah dringt auf dem rechten Flügel in die Hälfte der Sechziger ein und wird von Hertner mit einem Tritt zu Fall gebracht. Dieses taktische Foul beschert dem Verteidiger eine Verwarnung.

Nach wie vor gelingt es dieser Begegnung nicht, die anwesenden Fans von den Sitzen zu reißen. Beide Teams geben sich mühe und die Arminia will auch unbedingt das nächste Tor erzielen, doch insgesamt fallen hier nur sehr selten guten Torchancen an.

Die Arminia ist dem Führungstreffer auf jeden Fall näher als die Löwen, auch wenn natürlich ein guter Angriff jederzeit zu einem Tor führen kann.

Kein schlechter Standard der Gäste! Schütz zirkelt einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld hoch an den zweiten Pfosten. Dort schraubt sich Przybyłko am höchsten und köpft das Spielgerät auf den Kasten der Gastgeber. Da sich der Angreifer allerdings leicht in Rücklage befindet, geht der Ball einen guten Meter über die Latte.

Ein Torschuss der Löwen! Adlung hat im linken Halbfeld die Faxe dicke und versucht es aus gut 20 Metern Torentfernung mit einem halbhochen Schuss aufs lange Eck. Doch Torhüter Ortega fliegt durch sein Hoheitsgebiet und fängt die Kugel sicher mit beiden Händen.

Bielefelds Strategie zeichnet sich nun klar ab: Die Mannschaft aus NRW verteidigt nach wie vor ungefähr ab der Mittellinie und stößt bei eigenem Ballgewinn blitzschnell über die Flügel nach vorn.

Gelbe Karte für Moritz Volz (TSV 1860 München)
Volz lässt einen Gegenspieler auflaufen und sieht die Gelbe Karte.

Die Atmosphäre in der großen und nur spärlich gefüllten Allianz Arena ist merkwürdig gespenstisch. Die Heimfans werden nicht gerade von der eigenen Mannschaft mitgerissen, nur der Anhang aus Ostwestfalen ist zu hören.

So verwundert es auch nicht, dass das Spielgeschehen größtenteils in der Hälfte der Gastgeber statt findet. Ein Remis reicht Bielefeld nicht wirklich, nur mit einem Sieg würde man mit Dresden gleichziehen.

Die Arminia will hier einfach mehr als 1860. Verständlich, denn für die Ostwestfalen geht es um den Klassenerhalt, während die Löwen im Niemandsland der Tabelle herum dümpeln. Nur den anwesenden Anhängern der Sechziger schmeckt der zunehmend blutleere Auftritt des eigenen Teams natürlich nicht.

Der erste Knaller kommt von Bielefeld! Przybyłko verlängert einen langen Ball aus dem Mittelfeld per Kopf in den Laufweg von Klos. Der Angreifer zieht an seinem Gegenspieler vorbei und haut die Kugel von der Strafraumgrenze aus wuchtig in Richtung Tor. Das Spielgerät rauscht allerdings über den Querbalken.

Münchens Trainer von Ahlen nimmt den heute eher nicht sehr überzeugenden Ludwig vom Feld und bringt mit Wood einen frischen Mann für die Offensive.

Halbzeitfazit
Eine mit fortschreitender Zeit immer einseitigere Partie zwischen 1860 München und Arminia Bielefeld geht mit einem für die Gastgeber etwas schmeichelhaften 1:1 in die Pause. Die Löwen gingen sehr früh in Führung und stellten ihre Offensivbemühungen im Anschluss größtenteils ein. Bielefeld war das stärkere Team, erkämpfte sich den Ausgleich und hatte auch danach die Chance, einen weiteren Treffer zu erzielen. Die Heimfans begleiteten den Kabinengang der Münchner mit Pfiffen, während die Anhänger aus Ostwestfalen ihre Hoffnungen auf einen eminent wichtigen Dreier freudig Kund taten.

Diesmal köpft Klos eine Flanke vor Appiah zentral vor dem Kasten knapp rechts am Tor vorbei, 1860 schwimmt hinten momentan.

Nach einem feinen Doppelpass steht Przybyłko frei vor dem Kasten der Gastgeber und macht das vermeintliche 2:1 für Bielefeld. Doch der Angreifer stand zuvor knapp im Abseits, deshalb findet der Treffer keine Anerkennung beim Schiedsrichter.

Die Löwen strahlen endlich wieder etwas Torgefahr aus! Stark setzt sich im linken Halbfeld gegen gleich zwei Verteidiger durch und legt quer rüber zu Stoppelkamp. Der Münchner hat zentral vor dem Sechzehner freie Schussbahn und setzt zu einem Schlenzer aufs linke, obere Eck an. Doch die Kugel geht drüber!

Bielefeld hat hingegen Blut geleckt und will hier noch vor dem Pausenpfiff in Front gelangen. Die Ostwestfalen gehen nun noch mehr Risiko und machen die nötigen Meter.

Die Fans der Löwen werden langsam ungeduldig und quittieren den Leistungsabfall des eigenen Teams mit Pfiffen. Ein versöhnlicher Saisonausklang sieht sicherlich anders aus.

Gelbe Karte für Julian Weigl (TSV 1860 München)
Weigl zerrt am Trikot von Klos und wird als erster Spiel verwarnt.

Guter Schuss der Gäste! Arne Feick versucht es erneut aus der Ferne und diesmal wird die Situation auch richtig gefährlich! Der Versuchs des Ostwestfalen geht nur knapp links am Gehäuse vorbei, auch wenn Keeper Király wohl zur Stelle gewesen wäre.

Tooor für Arminia Bielefeld, 1:1 durch Ben Sahar
Bielefeld belohnt sich mit dem Ausgleich! Ein Armine schlägt einen weiten Ball links aus dem Mittelfeld hoch ans linke Strafraumeck. Weil Volz und Bülow ihren Gegenspieler Sahar nicht konsequent angehen, kann der Israeli die Kugel aus der Luft pflücken, in den Sechzehner eindringen und den Ball anschließend flach ins lange Eck schieben. Király ist ohne Abwehrchance.

Bielefeld wir nun endlich gefährlich! Schindler wehrt einen in den Strafraum flatternden Freistoß der Gäste per Kopf zu kurz ab und Feick hat freie Schussbahn. Das Leder geht rechts vorbei.

Und 1860? Die Hausherren dringen so gut wie gar nicht mehr in den Strafraum der Gäste ein, doch man liegt ja immerhin vorn und muss Offensiv momentan nichts erzwingen.

Wirklich gefährlich werden die Gelben aber einfach zu selten, es ist das alte Lied bei der Arminia aus Bielefeld.

Bielefeld verschiebt das gesamte Mannschaftskollektiv nun langsam weiter nach vorne und verteidigt folglich offensiver als noch zu Spielbeginn. Die Löwen kommen mit dem verstärkten Druck der Ostwestfalen momentan nicht allzu gut zurecht und überlassen der Arminia weite Teile des Mittelfeldes.

Besonders die hohen Hereingaben in den Sechzehner der Löwen landen bisher noch viel zu selten beim potentiellen Adressaten. Diesmal schlägt Feick die Kugel von links außen in die Gefahrenzone, doch Keeper Király kann das Leder locker aus der Luft pflücken.

Die Ostwestfalen treten hier in einer defensiven Grundordnung auf und versuchen bei Ballgewinn immer wieder, schnell über die Außen in die Spitze zu stoßen. Münchens Hintermannschaft ist aber momentan in der Lage, die Angriffe der Gäste abzuwehren.

Warum denn auch nicht? Schindler wehrt einen Eckball der Gäste etwas zu kurz ab und der Armine Schütz kommt am rechten Strafraumeck an das Leder. Der Bielefelder zieht sofort ab, knallt das Spielgerät aber gut einen Meter über die Latte.

Am Einsatz liegt es allerdings nicht. Sämtliche Akteure werfen sich ins Zeug, schrecken vor keinen harten Zweikämpfen zurück und machen hier Meter um Meter. Man neutralisiert sich eben.

Nein, vom Hocker wird hier momentan niemand gerissen. Beide Teams laufen sich immer wieder irgendwo im Mittelfeld fest und setzten anschließend auf viel klein-klein.

Die Löwen tun nicht mehr als nötig und lassen Bielefeld aktuell wieder mehr an dieser Begegnung teilnehmen. Doch wirklich gefährlich werden die Gäste bisher nicht.

Die ersten zehn Minuten liefen also denkbar schlecht für Bielefeld. Wie reagieren die in gelb spielenden Gäste nun auf das Gegentor? Denn im Grunde hilft dem Aufsteiger nur ein Sieg weiter.

München gewinnt nun verstärkt an Sicherheit und hat jetzt etwas mehr vom Spiel. Die Arminia hadert anscheinend nach wie vor mit dem Gegentreffer.

Die Gäste aus Ostwestfalen wollen natürlich zunächst nicht akzeptieren, dass man hier so früh umstritten zurück liegt, doch das Tor ist regulär erzielt worden.

Tooor für TSV 1860 München, 1:0 durch Daniel Adlung
Tor! Oder doch nicht? Doch, das Leder war hinter der Linie! Stark legt aus dem Mittelfeld flach rechts raus zu Adlung. Der Löwe dringt rechts in den Sechzehner ein und zieht ab. Salger hält den Fuß in die Schussbahn, die Kugel prallt leicht vom Bielefelder ab und knallt unter den Querbalken. Von dort aus springt das Spielgerät knapp hinter die Linie und wieder aus dem Tor hinaus. Der Schiedsrichter erkennt den Treffer nach einer kleinen Verzögerung zu Recht an!

Der erste Torschuss kommt von den Gästen! Arne Feick probiert es von außerhalb des Strafraums, verzieht jedoch und schießt weit neben den Kasten.

Die Arminia agiert zu Beginn druckvoll und scheint die Dresdner Niederlage unbedingt ausnutzen zu wollen. 1860 hat noch Probleme, Kontrolle in den Spielaufbau zu bringen.

Das Leder rollt! Die Löwen präsentieren sich in hellblau und weiß, Bielefeld steht im gelben Dress auf dem Platz.

Die Gäste präsentieren dagegen zwei Wechsel im Offensivbereich: Sahar und Przybylko sollen für Torgefahr sorgen, Schönfeld sitzt zunächst auf der Bank und Hille ist in Bielefeld geblieben.

Münchens Trainer von Ahlen sieht personellen Handlungsbedarf im Defensivbereich und nimmt gleich zwei Änderungen in der Viererkette vor: Vallori steht wegen einer "Formschwankung" nicht im Kader und auch Steinhöfer ist heute nicht mit dabei. Im Gegenzug sollen Hertner und Bülow für Stabilität sorgen. Außerdem steht Stark für Stahl auf dem Rasen.

Wer geht heute als Favorit ins Rennen? Die Löwen verloren die letzten drei Heimspiele und bekamen dabei nicht einmal ein einziges Törchen zu Stande, die Arminia ist sogar seit sechs Auswärtspartien sieglos.

Den heutigen Heimfans dürfte die Tatsache Mut bereiten, dass Bielefeld zuletzt eine Art Lieblingsgegner für die Löwen darstellte. In den bisherigen fünf Zweitliga-Vergleichen siegte 1860 vier Mal, in einem Duell teilte man sich die Punkte. In der Hinrunde dieser Saison triumphierte München mit 1:0 auf der Alm, Stahl sorgte für den einzigen Treffer des Tages.

Der Arminia gelang es immerhin, drei der letzten vier Partien nicht zu verlieren. Die Mannschaft von Trainer Norbert Meier kam letztes Wochenende zuhause allerdings nicht über eine torlose Punkteteilung gegen den Karlsruher SC hinaus, auch wenn die Ostwestfalen die gefährlichere Mannschaft darstellten.

1860 verlor die letzten drei Begegnungen, in der Vorwoche unterlagen die Süddeutschen mit 2:4 in Dresden. Die Löwen präsentierten sich vorne harmlos, hinten desolat wackelig und hatten den zu diesem Zeitpunkt seit 13 Spielen sieglosen Gastgebern so gut wie nichts entgegen zu setzen.

Beide Kontrahenten präsentierten sich in der jüngeren Vergangenheit nicht gerade als fleißige Punktesammler: München fuhr vier Zähler in den vergangenen sechs Partien ein, Bielefeld erbeutete im selben Zeitraum sogar nur drei Pünktchen.

1860 München dümpelt hingegen im Niemandsland des Klassements herum. Die Löwen können rechnerisch nicht mehr aufsteigen und auch nach unten kann dem Team von Interimstrainer Markus von Ahlen nichts mehr passieren. Es geht also darum, sich achtbar aus dieser Saison zu verabschieden und die Fans in den letzten beiden Heimspielen für die zuletzt oftmals schwachen Auftritte in der Allianz Arena zu entschädigen.

Weil Dynamo Dresden vergangenen Donnerstag mit 0:2 in Aue unterlag, würde Bielefeld mit einem heutigen Sieg nach Punkten mit dem Tabellen-16. gleichziehen. Für die Ostwestfalen wäre folglich wieder alles im Bezug auf den Klassenerhalt drin, auch weil das rettende Ufer dann ebenfalls bei drei Zählern Entfernung in Sichtweite rücken würde.