Fazit:
Knut Kircher sieht die Sache mit der Nachspielzeit ähnlich wie alle Beobachter und hat nach genau 90 Minuten ein Einsehen. Greuther Fürth gewinnt absolut verdient gegen den VfL Osnabrück, allerdings vielleicht ein Tor zu hoch. Denn wirklich viele Großchancen haben sich die Fürther nicht erspielt. Trotzdem waren die Gastgeber heute die in allen Belangen bessere Mannschaft, die durch den nicht gegebenen Elfmeter ja sogar um ein mögliches viertes Tor gebracht wurde. Osnabrück dagegen präsentierte sich in der Offensive erschreckend schwach und ideenlos - und schaffte es doch tatsächlich, sich drei Tore zu fangen, die man sich einfach nicht fangen darf. Man hatte schlicht nicht den Eindruck, dass die Gäste hier auch nur ein bißchen dran glaubten, was mitnehmen zu können. Nimmt man die ersten Minuten bis zum 1:0 einmal aus. Sicher, es war heute nichts anderes zu erwarten als ein Sieg der Heimelf. Doch nun muss für den VfL ein Heimsieg gegen Cottbus her, will man nicht ganz schnell unten rein rutschen. Die Hausherren dagegen dürfen zumindest bis morgen den Platz an der Sonne genießen. Das war es aus Fürth, schüss und schönen Abend!

Die letzte Minute bricht gleich an. Bitte keine Nachspielzeit!

Puh, ist das alles nun zäh. Fürth trainiert zu später Stunde, und 6440 Kiebitze schauen zu.

Ein Sinnbild für dieses Spiel: Kapitän Kleine wird ausgewechselt. Vorher darf er seelenruhig Co-Kapitän Biliskov die Binde überreichen, dann zu Schiri Knircher spazieren und scih per Handschlag verabschieden. Dann erst geht er raus. Und die Osnabrücker stehen daneben und gucken sich das ganz ruhig an. Klar, beim Stand von 0:3 ist das kein Wunder. Aber den Gästen fehlte heute insgesamt der Biss.

Es ist totenstill im Fürther Stadion. Auf dem Platz schieben sich die Gäste völlig uninspiriert das Leder zu. Fürth schaut gelassen zu. Und die Fans scheinen grade alle eine Bratwurst zu verdrücken.

Und nochmal der Gastgeber: Nehrig mit der nächsten Flanke, in der Mitte behindern sich allerdings Schahin und Aleksić. Beide standen vollkommen frei.

Oha, oha, oha! Da lag Knut Kircher aber mal richtig daneben! Prib schickt Aleksić steil in den Strafraum. Berbig kommt raus, merkt, dass er nicht ran kommt - und schmeißt sich dem Gegner einfach vor die Füße. Natürlich fällt der, natürlich muss das einen Elfer geben! Kircher sagt nein, zeigt dann aber auch keine Karte für eine Schwalbe. Seltsam. Doppelte Fehlentscheidung, wenn man so will. Glück für die Gäste, dass es - noch - nicht richtig bitter wird!

Die bringt dann nichts ein. Die Schlussviertelstunde läuft.

Diesmal machts Stang besser: Konter der Fürther, die Gäste kommen kaum zurück. Wieder ist Nehrig der finale Passgeber, doch Stang klärt zur Ecke.

Fast das 4:0!! Wie immer, wenn es gefährlich wird, läuft der Angriff über Nehrig. Der gibt das Leder scharf herein, Barletta verpasst in der Mitte und Schahin müsste nur noch den Fuß reinhalten. Aber er ist zu überrascht.

Das Spiel ist nun in einem Zustand, den man gemeinhin mit \"Die Luft ist raus\" beschreibt. Es gibt tatsächlich keine passendere Formulierung. Im Grunde könnte Kircher jetzt schon abpfeifen.

Weil auf dem Platz nichts passiert, gibt der Stadionsprecher mal eben die Zuschauerzahl durch. 6440 Fans haben sich heute in der Arena eingefunden.

Freistoß VfL. Lindemann bringt das Ding genau auf Grün. Es ist erschreckend harmlos, was der VfL nach vorne zu bieten hat!

Tooor für SpVgg Greuther Fürth, 3:0 durch Oliver Stang (Eigentor)
Es ist unfassbar, was hier heute für Tore fallen. Zwei Dinger haben die Gäste den Fürthern schon geschenkt, das Dritte schenken sie sich selbst ein! Nehrig geht von der rechten Seite steil in den Strafraum. Stang läuft ihn eigentlich gut ab, klärt dann zur Ecke - denken alle. Denn der VfL-Verteidiger hebt den Ball wunderbar über seinen Keeper hinweg ins lange Eck. Das war es dann wohl am Ronhof.

Gelbe Karte für Alexander Schnetzler (VfL Osnabrück)
Nicht schlecht! Schnetzler ist keine Minute auf dem Platz, da sperrt er Schröck und sieht die erste Karte des Spiels.

Gästecoach Baumann schöpft schon nach weniger als einer Stunde sein Wechselkontingent aus. Er tauscht den kompletten Sturm, der quasi nicht präsemt war.

Chance für Osnabrück! Siegert setzt sich rechts gegen Prib durch, zieht dann in die Mitte und flankt zurück an die Strafraumkante. Dort kommt Andersen zum Schuss. Aber genau auf Grün. Da war mehr drin!

Wieder und wieder spielt es der VfL schlampig, einen Ball nach dem anderen verliert man an der Mittellinie. irgendwann wird sich das rächen!

Diesmal reagiert Berbig gut! Aleksić bekommt rechts den Ball, zieht dann in die Mitte und schließt ab. Der Ball wird noch leicht abgefälscht, doch Berbig hat ihn sicher.

Zunächst mal ist aber wenig zu sehen von der Osnabrücker Offensive. Im gegenteil: Fürth spielt eher aufs dritte Tor als die Gäste aufs Erste.

Weiter geht\'s mit einem Wechsel: Heidrich geht, der Ex-Fürther Aleksandar Kotuljac kommt rein. Auf dem Papier ist der VfL nun offensiver aufgestellt.

Halbzeitfazit:
Greuther Fürth führt 2:0 gegen den Aufsteiger aus Osnabrück. Das geht absolut in Ordnung. Und damit könnte man das Fazit auch schon wieder beenden. Denn viel mehr war nicht! Fürth war ganz einfach die bessere Mannschaft. Den Gastgeber fiel nach vorne nicht viel ein, doch immerhin war es viel mehr, als der VfL an Ideen fabrizierte. Hinten standen beide Mannschaften meist recht gut. Mit dem Unterschied, dass die Niedersachsen sich mal wieder zwei Dinger fingen, die man sich einfach nicht fangen darf. Nun wird es natürlich ganz schwer, um nicht zu sagen fast unmöglich für die Gäste, zurück zu kommen. Bis gleich.

Tooor für SpVgg Greuther Fürth, 2:0 durch Danijel Aleksić
Um Himmels Willen!! Welch ein Riesenbock von Berbig! Aleksić zieht einen Freistoß ohne viel Druck aus 28 Metern halbrechts direkt aufs untere rechte Eck. Berbig könnte den locker abfangen oder zur Seite klären. Er weiß aber anscheinend nicht so genau, was er machen soll - und raus kommt eine Art Volleyball-Bagger, der im eigenen Netz landet. Und dann ist Pause.

Komische Geschichte! Gewühl vor dem Osnabrücker Strafraum. Irgendwie wird das Leder zu Müller durchgespitzelt und der versenkt. So weit, so gut. Doch die Gäste protestieren wild auf Abseits. Kircher geht zu seinem Assistenten, der die Fahne nicht gehoben hatte. Und der sagt dann plötzlich doch: Abseits. Kurioserweise ist das denn auch die einzig richtige Entscheidung.

Guter Schuss von Peković! Lange Flanke in den VfL-16er, die zu kurz abgewehrt wird. Der Montenegriner zieht sofort volley ab. Drüber, aber viel fehlte nicht!

Das hätte ins Auge gehen können! Freistoß für Osnabrück. Heidrich zieht aus 24 Metern halbhoch ab. Der Ball wird zweimal abgefälscht, kommt dann aber nicht aufs Tor. Grün wäre in der falschen Ecke gewesen.

Was war das? Schröck spielt sich hinten schön frei, schickt Nehrig die Linie entlang. Der hechelt hinter dem Ball her, spielt ihn aber nicht. Obwohl er könnte. Und irgendwann ist der Ball dann über der Linie. Das Niveau steigt nicht wirklich in der Trolli Arena.

Ach ja... Freistoß Haas, der kommt grade mal bis zum Strafraum. Dann versucht\'s Nehrig aus der Distanz - Richtung linke Eckfahne. Man hat schon hochklassigere Partien gesehen.

Es steht nur 1:0, doch es wirkt viel klarer! Nach einer halben Stunde haben die Gäste ihre ohnehin nicht grade ausgeprägten Offensivbemühungen auf einige Standards beschränkt. Ansonsten fällt den Gästen nichts ein. Fürth dagegen bestimmt das Spiel beinahe nach Belieben. Mit ein wenig mehr Variation im Angriffsspiel könnte es wohl schon höher stehen.

Als hätten sie zugehört! Schöner Ball rechts raus auf Nehrig. Der hat unglaublich viel Platz, bringt die Flanke gut rein. Doch Engel kriegt den Kopf noch vor Aleksić an den Ball.

Die Gastgeber spielen nun ein bißchen zu viel durch die Mitte. Immer wieder ziehen sie - eigentlich geschickt - zwei, drei Defensive der Gäste in der Zentrale zusammen. Doch dann kommt nicht etwa der Pass auf die freien Außen, sondern einer in die Tiefe. Und die ist dicht.

Bei Standards haben beide Teams so ihre Probleme. Diesmal ist Osnabrück dran: Freistoß Lejan von rechts außen. Der Ball gerät viel zu niedrig, doch sämtliche Greuther lassen passieren. Nur Schröck bekommt die Fußspitze dran. Und das war wichtig, denn sonst hätte Heidrich freie Schussbahn gehabt.

Gefährlich! Osnabrück greift erstmal seit der Anfangsphase ganz gut an, verliert aber am Strafraum den Ball. Doch ein Fürther fabriziert einen bösen Querschläger, der genau auf Hansens Kopf landet - und von dort einen Meter links am Tor vorbei geht.

Haas führt aus, aber nicht gut. Kein Problem für Osnabrück, das Leder wegzuschlagen.

Mal wieder Gefahr vor dem Tor? Freistoß Greuth aus gut 30 Metern...

Immerhin hat der VfL seine Defensive nun so langsam in den Griff bekommen, lässt gerade wenig zu. Aber nach vorne geht rein gar nichts, meist haben die früh angreifenden Fürther das Leder schon an der Mittellinie wieder.

Kleine Lehrstunde, wie man nicht kontert: Berbig fängt einen Freistoß ab, leitet den Gegenstoß ein. Vorne sind drei Mann, doch Heidrich drischt den Ball unkontrolliert in die Reihen des Gegners. Währenddessen sind die Gäste weit aufgerückt, so dass Schröck auf der Gegenseite den Konter fahren kann. Aber er legt sich den Ball viel zu weit vor. Das geht auf beiden Seiten besser.

Die erste Viertelstunde ist fast rum und wir haben das erwartete Bild. Die Gastgeber bestimmen das Spiel, Osnabrück tut sich sehr schwer. Dabei haben die Gäste bis zum gegentor eigentlich ganz gefällig gespielt.

Latte Greuther Fürth! Welch ein Gerät von Biliskov! Der Fürther Abwehrhüne wird beim Eckball nicht angegangen, kann das Leder frei Richtung Querbalken wuchten. Und der wackelt! Das Leder springt zurück an den Fünfer, auf den Schlappen von Leo Haas. Der nimmt volles Risiko und drischt das Leder übers Fangnetz.

Erste Ecke der Partie für Fürth...

Konter Fürth, und was für einer! Super Pass in den Lauf von Onuegbu, rechts läuft Aleksić mit. Doch die Fahne geht hoch. Zu Unrecht! Das hätte schon das 2:0 werden können!

Die Gäste suchen die direkte Antwort: Freistoß aus 24 Metern. Lejan zieht den Ball aufs rechte Eck, aber einen Meter vorbei.

Tooor für SpVgg Greuther Fürth, 1:0 durch Kingsley Onuegbu
Oh weia, so ein Tor darf man sich nicht fangen! Aber hervorragend gemacht von den Gastgebern: Schröck startet an der Mittellinie, wird dann gefoult. Er führt den Freistoß blitzschnell aus, und während sich die Gäste noch sortieren und überhaupt nicht aufs Geschehen achten ist Onuegbu schon auf und davon, umkurvt Berbig und schiebt locker ein. Erste Chance, erstes Tor.

Wieder die Gäste! Zweimal tankt sich Heidrich über rechts durch, bringt die Flanke beide Male an den langen Pfosten. Dort steht Kristoffer Andersen jeweils ungedeckt, legt jedoch jeweils blind in die Mitte, anstatt den Volleyschuss zu probieren. Da haben die Fürther Glück, dass der Däne die Traute nicht hat!

Fast wäre es zum ersten Mal brenzlig geworden für die Gastgeber. Osnabrücks erster Konter über rechts klappt wie am Schnürchen. Am 16er will Lindemann Hansen in die Lücke schicken. Doch der vertendelt mit einem technischen Fehler bei der Ballannahme.

Noch kurz was zur Personalpolitik: Fürth spielt mit derselben Mannschaft, die zuletzt in Bochum gewann. Nicht zur Verfügung stehen Nöthe, Pektürk, Mauersberger, Sararer und Vogler. Osnabrück dagegen hat kaum Verletzte, Trainer Baumann kann aus dem Vollen schöpfen.

Doch Fürth dürfte wohl ernsthaft was dagegen haben. Denn für die Spielvereinigung geht es nicht nur um die vorübergehende Tabellenführung, sondern auch um wichtige Punkte im Aufstiegskampf. Für den VfL wäre ein Punkt sicherlich ok, für Fürth ist das dagegen ein Pflichtsieg.

Weil aber Punktgewinne in ebensolchen Spielen am Ende der Saison das Zünglein an der Waage sein können, sind die Niedersachsen voll fokussiert auf diese Partie. Schon in Augsburg haben sie gezeigt, dass sie gegen einen favorisierten Gegner durchaus was holen können.

Auf dem Papier ist das heute eine klare Sache. Fürth steht auf Rang zwei, spielt teils begeisternden Offensivfußball. Osnabrück dagegen kann nur das Zeil haben, die Klasse zu halten und steht dabei mit sieben Zählern aus sieben Spielen voll im Soll. Doch Siege bei den \"Großen\" sind nicht unbedingt eingeplant.