Fazit:
Der TSV 1860 München kann die Existenzängste für 90 Minuten ausblenden und schlägt den Karlsruher SC durch eine starken Leistung mit 5:1. Vor allem vor dem Seitenwechsel waren die Löwen das deutlich bessere Team. Immer wieder überraschten sie die Abwehr der Badener mit überfallartigen Angriffen und gingen so mit 3:0 in die Pause. Im zweiten Durchgang hielten die Gäste gut dagegen, doch ein schlimmer Abwehrfehler besiegelte die Niederlage dann endgültig. Die Scharinger-Truppe steckt somit wieder mitten im Abstiegskampf, währen die Löwen nur um die Finanzen bangen müssen. Wenn beide Vereine ganz viel Pech haben, treffen sie sich in der nächsten Saison in der dritten Liga wieder. Einen schönen Abend noch!

So ist es. Pünktlich pfeift Harm Osmers ab.

Die Schlussminute hat bereits begonnen und allzu viel Nachspielzeit wird es nicht geben.

Timm packt nach einem verunglückten Kopfballklärungsversuch von Camdal den Volleyschuss aus. Die Kugel fliegt nur ganz knapp über den Querbalken.

Der Mann des Spiels, Daniel Halfar, verlässt den Rasen und wird durch Tarik Camdal ersetzt.

Der KSC hält sein Offensivspiel aufrecht, geht auf das 2:5. Deshalb schläft das ganze hier nicht völlig ein, es ist noch ein bisschen tempo im Spiel.

"Oh, wie ist das schön!" hallt es durch das weite Runde. Wer hätte vor dem Spiel gedacht, dass die Heimanhänger das heute singen würden?

Tooor für Karlsruher SC, 5:1 durch Aleksandr Iashvili
Iashvili mit dem Ehrentreffer für die Gäste! Nach einer Flanke von der rechten Seite zimmert der frische Terrazzino das Leder mit einem Volleyschuss an die Latte, von wo der Ball zu Iashvili gelangt. Der netzt aus vier Metern und spitzem Winkel eiskalt ein.

Tooor für TSV 1860 München, 5:0 durch Benjamin Lauth
Die Heimfans werden heute aber mal richtig verwöhnt und das ist Balsam auf die angeschlagene Löwen-Seele! Halfar, der heute wirklich starke Pässe schlägt, bedient Lauth mit einem Zucker-Anspiel, er lupft dem Goalgetter der Münchener das Leder genau in den Lauf und der netzt eiskalt ein.

Iashvili probiert einen Schuss aus 16 Metern, doch Bülow kann abbblocken.

Hinzu kommt das schlechte Torverhältnis, das eine echte Hypothek darstellt. Es wird sehr eng werden für die Badener. Auf dem Feld tut sich derweil wenig, für die Sechz'ger ist es ein besseres Auslaufen.

Durch diese Niederlage rutschen die Badener natürlich wieder ganz tief in den Abstiegssumpf hinein. Zwei Punkte liegt man vor dem VfL Osnabrück, der derzeit den Relegationsplatz belegt. Möglicherweise findet sich das Scharinger-Team nach dem Wochenende also auf einem Abstiegsplatz wieder.

Gelbe Karte für Aleksandr Iashvili (Karlsruher SC)
Iashvili kann eine Entscheidung des Referees nicht verstehen und teilt dies dem Mann mit der Pfeife lautstark mit. Dafür wird der Georgier verwarnt.

Trotz des Gegentreffers darf man sich vor der Moral des KSC im zweiten Durchgang durchaus verneigen. Sie lassen sich nicht hängen, spielen weiterhin ganz passabel mit und das, obwohl das Spiel schon lange entschieden ist.

Tooor für TSV 1860 München, 4:0 durch Kevin Volland
An dem Jungen wird die TSG 1899 Hoffenheim noch viel Freude haben! Witschi mit einen Katastrophenpass in die Zentrale, wo nur Volland steht. Der bewegt sich mit schnellen Schritten in Richtung Nicht und überlistet diesen mit einem cleveren Schuss in die linke Torecke.

Bülow verhindert den ersten Treffer des KSC! Die Münchener geben den Gästen ziemlich Platz, sodass sich Buckley von links in den Strafraum tanken kann. Sein Querpass in die Mitte zum einschussbereiten Chrisantus kann Bülow in allerhöchster Not noch abgrätschen.

Erneut ist es Chrisantus, der die Heimabwehr durcheinanderbringt. Eine Flanke von rechts verwertet er mit einem Kopfball, doch einmal mehr findet er in Király seinen Meister.

Die Münchener Stürmer drehen wieder auf! Lauth treibt das Spielgerät vor sich her, zieht dann von der linken Seite in die Mitte und feuert aus 21 Metern mit dem rechten Fuß drauf. Etwas zu weich geschossen, Nicht taucht in die rechte Ecke ab und begräbt die Torfabrik unter sich.

Dieses Kopfballspiel ist nicht zweitligareif! Nach einer Ecke stimmt die Zuteilung einmal mehr überhaupt nicht und Schindler köpft das Leder vom zweiten Pfosten gegen die Laufrichtung von Nicht auf die lange Ecke. Buckley kann auf der Linie klären.

Müller mit einem wuchtigen Kopfball, doch nach Buckleys Eckball kann er die Kugel nicht auf den Kasten von Király bringen. Einen ersten Treffer hätten die Gäste mittlerweile verdient.

16700 Zuschauer haben heute den Weg in die Allianz-Arena gefunden, die für eine solche Anzahl Fußballfans natürlich viel zu groß ist. Klar, beide Fanlager machen ordentlich Betrieb, aber eine richtige Atmosphäre kommt einfach nicht auf.

Das schnelle Tor der Badener nach der Pause ist ausgeblieben, aber das Geschehen gestaltet sich nun einfach ausgeglichener. An der Punkteverteilung wird das aber wohl nichts mehr ändern.

Zumindest nach vorne ist das derzeit um Weiten besser, was die Gelben hier anbieten. In der Abwehr bleiben die bekannten Probleme: Wenn das Leder hoch in den Strafraum segelt, herrscht Alarmsufe Rot.

War Buckleys Freistoß das Signal für eine bessere zweite Hälfte? Chrisantus macht in diesen ersten Minuten einen guten Eindruck, prüft diesmal Király aus zwanzig Metern. Erneut kann der Torwart parieren.

Buckleeeey sorgt für den ersten Aufreger nach dem Kabinengang! Einen Freistoß aus 27 Metern in zentraler Position schießt er auf das rechte Toreck, wo sich Király ganz lang machen muss, um den Ball noch zu erreichen. Der ungarische Keeper wehrt letztlich zur Seite ab.

Schiedsrichter Osmers gibt das Leder wieder frei. Beim KSC gibt es einen Wechsel, Chrisantus stürmt für Cristea.

Halbzeitfazit:
Die Akteure des TSV 1860 München können die finanziellen Querelen ihres Arbeitgebers in den ersten 45 Minuten ausblenden und führen verdient mit 3:0 gegen den Karlsruher SC. Viele tolle Spielzüge der Löwen überrollen die Badener Abwehr, die sich vor allem in der Luft nicht wehren kann. Nach den ersten beiden Partien unter Rainer Scharinger droht heute die erste Niederlage. Bis gleich!

Endlich gibt es einmal wieder etwas aus der Karlsruher Offensivabteilung, auch wenn das nicht ganz so kreativ ist. Timm feuert aus der Ferne in Richtung Király, welcher aber nicht eingreifen muss, denn die Kugel klatscht gegen die Werbebande hinter seinem Tor.

Lauuuuth um ein Haar mit dem vierten Treffer! Nach einer ansehnlichen Schnellpasskombination taucht der ehemalige Nationalspieler vor Nicht auf, kann diesen aus spitzem Winkel aber nicht überwinden.

Die KSC-Abwehr ist weiterhin löchrig wie ein Schweizer Käse. Volland leistet eine unglaubliche Laufarbeit und wird immer mal wieder mit einem langen, flachen Ball bedient. Hieraus entsteht immer Gefahr für die Gäste-Abwehr.

Der folgende Freistoß, den der Gefoulte selbst ausführen darf, landet nur in der Mauer. Nächstes Mal darf dann wieder Halfar ran!

Gelbe Karte für Stefan Müller (Karlsruher SC)
Aigner wird mit einem langen Ball in Richtung Nicht geschickt und Müller bringt ihn dann zehn Meter vor dem Sechzehner mit einem Foul zu Fall. Schiri Osmers pfeift und verwarnt Müller mit der Gelben Karte.

Wenn sich das Scharinger-Team nicht schleunigst zusammenreißt, droht eine schlimme Pleite in der Allianz-Arena. Die Löwen spielen nach dem dritten Treffer wieder richtig nach vorne, gehen auf das vierte Tor vor dem Seitenwechsel.

Tooor für TSV 1860 München, 3:0 durch Daniel Halfar
So geht man richtig mit einem drohenden Zwangsabstieg um! Nach dem Foulspiel von Buckley an Volland schlenzt der agile Halfar das Spielgerät aus 18 Metern unhaltbar in den rechten Torwinkel. Ein Traumfreistoß, der ein aussichtsreicher Kandidat auf das Tor der Woche ist!

Gelbe Karte für Delron Buckley (Karlsruher SC)
Karlsruhe hinten weiter desolat und Buckley kann den schnellen Volland nur mit einem Foulspiel direkt an der Strafraumlinie stoppen.

Rainer Scharinger mit dem ersten Wechsel dieser Partie und das schon in der dreißigsten Minute. Aduobe, etwas angeschlagen, verlässt den Rasen und wird durch den etwas offensiveren Timm ersezt.

Die Blau-Weißen haben das Tempo etwas zurückgefahren, können die Abwehr des Widersachers aber jederzeit wieder ins Schwitzen bringen. Zur schwachen Defensivleistung kommt ein Mittelfeld hinzu, welches bis auf die ersten Augenblicke keine Akzente setzen kann.

Bislang ist das Defensivverhalten der Badener ein großer Rückschlag zu den bisherigen beiden Partien unter Rainer Scharinger. In der Zuteilung gibt es viele Fehler, wodurch immer wieder Löwen ohne Gegenspieler auftauchen. So gewinnst du keinen Blumentopf!

Im Sechzehner der Gelben regiert derzeit das Chaos! Buckley vertendelt das Spielgerät in brenzliger Situation und plötzlich steht Volland allein vor Nicht. Eine hundertprozentige Chance, der der Bald-Hoffenheimer nicht zu nutzen weiß. Aus acht Metern schießt er unten rechts am Tor vorbei.

Tooor für TSV 1860 München, 2:0 durch Kai Bülow
Kai Bülow versetzt die Heimfans zum zweiten Mal in Ekstase! Einen Eckball der Löwen, den Halfar flach an den Fünfmeterraum bringt, können die Karlsruher nicht klären. Nicht bekommt das Leder überrascht an die Brust und von da kullert der Ball zu Bülow, der aus zwei Metern über die Linie drückt.

Volland setzt sich auf der linken Angriffsseite mit einem Beinahe-Foulspiel gegen Zimmermann durch, doch Referee Osmers lässt weiterlaufen. Seine Flanke wird aber abgefangen.

Den Gästen fehlt im eigenen Strafraum die Lufthhoheit und der TSV nutzt das fast zum weiten Tor des Tages. Halfar mit seiner nächsten Flanke aus der Distanz, die Stahl per Kopfball knapp neben den Kasten von Nicht setzt.

Was ist los mit der Karlsruher Offensive, die doch so passabel in diese Partie gestartet war? Sie ist bemüht, doch die Angriffe der Badener scheitern an den ungenauen Pässen des Mittelefeldes, die immer wieder von den Münchenern abgefangen werden.

Lauth marschiert im Mittelfeld, treibt das Leder mit schnellen Schritten vor sich her. Dann bedient er Rukavina mit einem durchdachten Pass in den Lauf, doch Müller ist im letzten Moment dazwischen und schlägt die Kugel aus der Gefahrenzone.

Die Maurer-Truppe drückt auf den zweiten Treffer! Mit schnellen Kombinationen bringen sie die Gelben in Bedrängnis, die nach diesem Rückstand ein Stück weit verunsichert scheinen.

Das war das 56. Gegentor für den Gast, dessen Abwehr einer der großen Probleme ist. Unter dem neuen Coach hatte sich die Baustelle eigentlich etwas verbessert.

Tooor für TSV 1860 München, 1:0 durch Kevin Volland
Die frühe Führung der Löwen durch einen starken Angriff! Bülow spielt von der rechten Außenbahn einen tollen Diagonalpass auf die andere Seite. Halfar zögert nicht lange, schlägt die Kugel flach in den Sechzehner. Dort steht Volland und netzt die Kugel unhaltbar in das linke Toreck und diesmal zählt das Tor auch! 1:0 für 1860!

Das Leder landet in den Armen von Routinier Gábor Király, der sich von den vielen Angreifern in seinem Hoheitsgebiet nicht beirren lässt.

Nach Foul an Aduobe gibt es einen Freistoß für die Gäste aus der Distanz. Buckley bringt das Leder scharf in den Strafraum, doch die Münchener können zur Ecke klären.

Es ist ein lebhafter Beginn von beiden Mannschaften, die bislang mit viel Motivation im Spiel nach vorne agieren.

Toooor für die Sechz'ger durch Kevin Volland, doch die Nummer 31 der Löwen stand deutlich im Abseits und das hat das Schiesrichtergespann auch erkannt. Zehn Meter vor Nicht konnte er den Keeper mit einem Schuss in die rechte Torecke überwinden, doch dann ging die Fahne hoch.

Erster langer Ball der wiedererstarkten Gäste, doch Iashvili bekommt zu seinem Unverständnis nach Zweikampf mit Bülow keinen Eckstoß zugesprochen.

Die Kugel in der Allianz-Arena rollt! Das Heimteam in den gewohnten blau-weiß-gestreiften Trikots, der KSC agiert in gelben Jerseys und blauen Hosen.

Nach der Schweigeminute für die Opfer des Erdbebens und des Tsunamis in Japan wird es in wenigen Augenblicken losgehen.

Die Teams betreten den Rasen, auf dem Goran Pandev dem FC Bayern am Dienstagabend in der Champions League den Todesstoß im Achtelfinale versezte.

In die Pfeife bläst heute Abend Harm Osmers. Er wird an den Seitenlinien von Holger Henschel sowie Sven Jablonski unterstützt.

Auch Rainer Scharinger wechselt auf einer Position. Andreas Schäfer läuft für Thorben Stadler auf.

1860-Trainer Reiner Maurer nimmt im Vergleich zum deutlichen 3:0-Erfolg in Bielefeld vor fünf Tagen einen Wechsel vor. Der wieder genesene Stefan Buck kehrt in die Startelf zurück und ersetzt Aleksandar Ignjovski.

So konnte man die Abstiegsränge verlassen und steht aktuell zwei Punkte vor dem Relegationsplatz auf dem vierzehnten Rang. Durch einen Erfolg in der Allianz-Arena heute könnte man ein wichtiges Signal an die Konkurrenten senden, diese stark unter Druck setzen.

Beim Gast aus Karlsruhe geht es um das sportliche Überleben im deutschen Fußball-Unterhaus. Nach der 1:4-Heimniederlage und der daraus folgenden Entlassung des Trainers Uwe Rapolder scheint es mit dem neuen Coach Rainer Scharinger bergauf zu gehen. Nach dem unglücklichen 1:1 in Bochum (Gegentor erst in der 84. Minute) wurde am letzten Freitag Aufstiegskandidat und Pokalfinalist MSV Duisburg vor heimischem Publikum mit 3:1 besiegt.

Finanziell sieht es bei den Sechz’gern ganz düster aus. In den letzten Tagen mehren sich die Gerüchte, dass dem Münchener Traditionsklub die Insolvenz droht, welche den Zwangsabstieg bedeuten würde. Bis zum Saisonende braucht der TSV noch eine gehörige Menge Geld, um die Auflagen der DFL für die nächste Spielzeit zu erfüllen. Mit diesen Planungsunsicherheiten im Hinterkopf wird es nicht leicht für die Akteure auf dem Rasen, sich auf das Spiel zu konzentrieren.

Sportlich ist die Saison der Löwen gelaufen, denn sowohl nach oben als auch nach unten wir nichts mehr passieren. Durch sieben Punkte aus den letzten drei Spielen hat sich die Maurer-Truppe fest im Mittelfeld einbetoniert. Das Ziel für die finalen acht Partien sollte ein einstelliger Tabellenplatz sein.