Fazit:
Das Olympiastadion Berlin zählt in der kommenden Saison wieder zu den Spielstätten der Ersten Liga. Die Hertha hat in Bochum wohl den entscheidenden Schritt zum Wiederaufstieg getan. Durch Tore von Niemeyer (24.) und Raffael (87.) nimmt die Babbel-Elf verdient drei Punkte mit an die Spree. Dadurch wächst der Vorsprung auf den Tabellendritten Bochum auf sieben Punkte bei fünf noch offenen Spielen. Für den VfL endet heute Abend die Serie von 15 Partien ohne Niederlage. Bochum konnte die Gäste nie ernsthaft in Gefahr bringen. Die Elf aus dem Ruhrgebiet hat nun drei Punkte Rückstand auf Augsburg auf Platz zwei und vier Zähler Vorsprung auf Rang vier. Das Unternehmen Wiederaufstieg geht womöglich in die Verlängerung - und über die Relegation gegen den Drittletzten der Ersten Liga. Die Mannschaft von Friedhelm Funkel muss neben der Niederlage auch noch den Ausfall von Mimoun Azaouagh (Bänderriss) und Matthias Ostrzolek (Gelb-Rot) verkraften. Das war's vom Topspiel der Zweiten Liga. Bis bald!

Gelbe Karte für Christoph Dabrowski (VfL Bochum), der wegen Meckerns und Provozierens seinen neunten Karton der Spielzeit sieht.

Es gibt drei Minuten Nachspielzeit.

Die Hertha hat eiskalt zugeschlagen und steht bei drei ausstehenden Heimspielen vor dem direkten Wiederaufstieg. Der VfL muss zusehen, dass er sich den Vierten Fürth vom Leibe hält. Vielleicht ist Rang zwei noch drin, aber Augsburg ist auch schon drei Punkte weg.

Tooor für Hertha BSC, 0:2 durch Raffael - die Brüder machen es. Ronny grätscht an der linken Torauslinie in den Ball und legt ihn so genau passend für seinen Bruder Raffael auf. Der hat aus fünf Metern keine Probleme, den Ball in den Maschen zu versenken.

Gelb-Rote Karte für Matthias Ostrzolek (VfL Bochum), der gegen Ramos das Bein stehen lässt. So unterbindet der Nachwuchsmann einen schnellen Gegenstoß und muss vom Feld.

Fünf Minuten noch. Hertha hat die Entscheidung vergeben und steht jetzt mit Mann und Maus am eigenen Strafraum.

Gelbe Karte für Mahir Saglik (VfL Bochum), der gleich bei seiner ersten Aktion den Abflug macht. Gelbe Karte für eine Schwalbe im Sechzehner. Korrekt - und zugleich die fünfte Verwarnung für Saglik, der in Ingolstadt damit nicht zum Bochumer Kader zählt.

Der VfL bringt mit Saglik noch einen Stürmer. Kurz nach dem Wechsel wird Dabrowskis Schuss geblockt.

Pfostentreffer Nummer zwei für Raffael. Nach Fehler von Kopplin geht es auf der rechten Seite ganz schnell. Raffael wird freigespielt und trifft aus fünf Metern nur Aluminium.

Eine Viertelstunde vor Schluss ist die Hertha dicht dran an ihrem Meisterstück. Mit dem Sieg wären es dann sieben Zähler Vorsprung auf Relegationsplatz 3. Und es sind nur noch 15 Punkte zu vergeben.

Bochum bemüht sich, kommt aber kaum durch. Die Hertha steht nach wie vor exzellent. Das große Plus der Gäste ist heute das taktische Korsett. Babbel begann mit einem 4-2-3-1, das durch die etwas offensivere Ausrichtung mit Raffael kaum an Festigkeit eingebüßt hat.

Mijatović und Lasogga sind nach einem Freistoß beide mit dem Kopf dran. Der Ball geht knapp drüber. Der VfL kann durchatmen.

Merkwürdige Einlage von Federico am Strafraum. Halb stolpert er, halb verliert er selbst die Haftung. Will aber einen Elfmeter und beschwert sich. Das ist nah an einer Verwarnung - wegen Schwalbe oder Reklamierens.

Dicke Chance für Raffael. Er bekommt eine mustergültige Vorlage von Rukavytsya, scheitert aber aus acht Metern am linken Außenpfosten. Das war mal ein schneller Konter der Hertha über die linke Bahn.

So war das eigentlich nicht gedacht. Funkel bereitete einen anderen taktischen Wechsel vor. Da erhielt der österreichische Nationalspieler Korkmaz einen Schlag auf den Fuß. Ausgerechnet von Federico, dem eigenen Mann. Also musste Korkmaz dem neuen Mann Dedič weichen.

Zlatko Dedič macht sich beim VfL bereit. Er soll den Sturm auf Trab bringen. Noch droht die erste Niederlage des VfL seit Ende November (1:4 zu Hause gegen Ingolstadt).

Eine Stunde ist um. Bochum hat zwei kleine Lebenszeichen gegeben. Das ist immer noch zu wenig, um die Hertha vor ernste Probleme zu stellen.

Rukavytsyas Hereingabe landet aber im Nirgendwo. Immerhin hält sich dort ein Mitspieler auf. Der Ball bleibt in Herthas Reihen. Neuaufbau.

Der Gegenangriff geht ausnahmsweise einmal schnell und führt zur nächsten Berliner Ecke von der rechten Seite.

Federico ist nun an fast allen Aktionen der Bochumer beteiligt. Jetzt fliegt ein Freistoß von ihm allerdings an allen Berlinern und Bochumern vorbei ins Toraus.

Bittere Diagnose für Mimoun Azaouagh: Er fällt mit Bänderriss im Sprunggelenk wohl länger aus.

Zwischen souverän und lässig besteht oft nur ein kleiner Unterschied. Die Hertha fährt ihre Bemühungen hier sehr stark herunter. Etwas zu stark - und zu früh, um nur auf Konter zu spielen.

Bei Azaouagh besteht der Verdacht auf eine Kapselverletzung, die ihn länger pausieren lassen könnte. Pech für den VfL im Kampf um Platz 2 und 3. Oder geht es noch um Rang eins? Dann müsste Bochum die Partie jetzt drehen.

Der VfL hat sich etwas vorgenommen. Federico gelingt gleich ein guter Pass in die Spitze, Aydin wird geblockt, Vogt bekommt den Ball nicht aufs Tor. Hertha klärt in höchster Not. Kurz danach kommt Aydin am Sechzehner zum Schuss. Drüber.

Jetzt haben also beide Teams einen Wechsel vollzogen. Federico und Raffael sind nun ein paar Sekunden auf dem Feld. Der VfL hat in der Pause nicht noch einmal getauscht.

Markus Babbel wechselt zur Pause. Raffael ersetzt Ebert.

Halbzeitfazit:
Hertha BSC Berlin steht ganz dicht vor dem wohl entscheidenden Schritt in die Erste Liga. Alles deutet nach dem Führungstreffer durch Peter Niemeyer (24.) auf einen Auswärtssieg hin. Damit wäre die Hertha wahrscheinlich außer Reichweite für den VfL, der bisher große Mühe im Spielaufbau hat. Die Begegnung ist arm an Strafraumszenen. Schade für den VfL, dass er nach Kobiashvilis Foul nun auf Azaouagh verzichten muss. Allerdings ist Joker Federico jetzt auf dem Feld. Und der ist so etwas wie die Torgarantie für Bochum. Bis gleich!

Der Tritt von Levan Kobiashvili tut den Bochumern doppelt weh. Einerseits ist der Herthaner mit der gelben Karte wirklich gut bedient. Andererseits verliert der VfL seinen wichtigen Mittelfeldmann nun doch noch vor der Pause.

Federico wartet auf seine Einwechslung. Allerdings gibt es nur noch eine Minute Nachspielzeit, in der das passieren kann.

Azaouagh spielt aber nur noch Standfußball und wird wohl noch vor der Pause Platz machen müssen für Federico.

Gelbe Karte für Patrick Ebert (Hertha BSC), der etwas zu forsch Yahia in die Parade fährt. Seine dritte Verwarnung in der laufenden Saison.

Azaouagh hat den Tritt ins Sprunggelenk einigermaßen weggesteckt und spielt weiter.

Noch fünf Minuten. Hertha scheint näher am zweiten Tor als Bochum am Ausgleich.

Gelbe Karte für Levan Kobiashvili (Hertha BSC), der im Mittelkreis gegen Azaouagh hart einsteigt. Die Karte ist völlig berechtigt. Der Spielgestalter der Bochumer humpelt und muss behandelt werden.

Bochum beginnt zu wühlen. Anders als mit größtem Einsatz wird den Gästen heute wohl auch nicht beizukommen sein. Taktisch ist der Auftritt der Hertha heute erstligareif.

Die etwa 1000 mitgereisten Hertha-Fans haben jetzt das Kommando im Stadion übernommen. "Nie mehr Zweite Liga"-Gesänge schallen durch den schmucken Kasten. Der Rest ist erst einmal ruhig.

Niemeyers dritter Saisontreffer ist durchaus verdient für die Hertha nach der ersten halben Stunde.

Der VfL antwortet nach dem Rückstand mit der ersten guten Gelegenheit. Angriff über die rechte Seite, der Ball kommt quer auf Korkmaz. Aber Ebert klärt glänzend mit langem Bein vor dem einschussbereiten Bochumer.

Tooor für Hertha BSC, 0:1 durch Peter Niemeyer. Der Freistoß segelt herein, Kevin Vogt klärt per Kopf nicht weit genug. Am linken Strafraumrand spielt Lasogga den Ball direkt wieder zurück. Am Fünfer lauert Niemeyer, der den Ball aus zentraler Position unter die Latte schießt.

Gelbe Karte für Matthias Ostrzolek (VfL Bochum), der gegen Ebert zu hart hinlangt.

Lasogga ist mit dem Kopf an einem Freistoß. Der Ball geht zwei Meter rechts vorbei.

Berlin wirkt abgeklärter und lässt den Bochumern so gut wie keine Freiräume. Allmählich verlagert sich die Partie so in die VfL-Hälfte.

Perl pfeift die Hereingabe ab, weil der Bochumer Kevin Vogt weggeschoben wurde.

Lell mit einer wuchtigen Flanke von außen. Maltritz klärt per Kopf zur zweiten Ecke für die Hertha.

Und jetzt hätte die Hertha nach einem hohen Freistoß gerne einen Foulelfmeter. Lasogga fällt nach kurzer Körperberührung mit Yahia. Aber auch hier liegt Perl richtig. Er lässt weiterspielen.

Jetzt reklamiert die Hertha auf Handelfmeter. Niemeyer zieht vom Sechzehner ab, sein Linksschuss trifft Hubnik aber am Rücken und nicht am Arm.

Der Rahmen im Flutlicht-Spitzenspiel stimmt. Was fehlt, ist ein guter Kick. Die erste Viertelstunde lässt noch Luft nach oben.

Ebert gegen Korkmaz und Maltritz gegen Lasogga auf der anderen Seite sind im Moment die aufregendsten Duelle. Noch finden sie aber zu weit von den Toren entfernt statt.

Sehr viel geht aktuell durch die Mitte. Weil sich dort die Spieler auf den Füßen stehen, bleiben die Strafräume derzeit noch Sperrzonen.

Hubnik ist gegen Korkmaz einen Schritt schneller am Ball, der Türke mit österreichischem Pass in Bochumer Diensten bekommt dabei einen Schlag auf den Knöchel. Aber es geht weiter für den VfL-Angreifer.

Aus dem Eckstoß von Rukavytsya wird ein schneller Gegenstoß für den VfL über die linke Seite, den Ebert mit starkem Einsatz bremst.

Erster Eckstoß. Der geht an die Hertha, von der rechten Seite.

Es geht verhalten los. Nikita Rukavytsya schlägt einen Ball aufs VfL-Tor, die Bogenlampe senkt sich aber hinters Gehäuse.

Die Hertha spielt in den roten Auswärtstrikots und schwarzen Hosen.

Bochum stößt an, gekleidet in blaue Hemden und weiße Hosen. Es geht zuerst auf die eigenen Fans.

Die Zweitliga-Bilanz spricht für den VfL. Von fünf Vergleichen bisher verlor Bochum nur das letzte (0:2). Dazu gab's zwei Siege und zwei Unentschieden.

Gut 20.000 Zuschauer geben dem Spitzenspiel einen würdigen Rahmen. Ein Großteil von ihnen grölt gerade Grönemeyers Hymne an die Ruhrstadt mit: "Bochum".

Schiedsrichter der heutigen Begegnung ist Günter Perl. Ihm assistieren Volker Wezel und Dominik Schaal an den Linien.

Markus Babbel hat die Berliner nur auf einer Position im Vergleich zum Paderborn-Spiel verändert. Im Mittelfeld beginnt Lustenberger anstelle von Raffael.

Den Bochumer Sturm hat Funkel gleich komplett umgebaut. Neben Tese spielt auch Mahir Saglik nicht. Er rückt wieder auf die Bank, weil Ümit Korkmaz seine Knöchelblessur auskuriert hat. Neben Korkmaz steht Mirkan Aydin im Angriff.

Friedhelm Funkel, Bochums Trainer mit Berliner Vergangenheit, erwartet von seinen Spielern eine Top-Leistung. Ausgerechnet im Spitzenspiel fehlt Funkel der Nordkoreaner Chong Tese. Er zog sich gegen Frankfurt einen Anbruch im Halswirbelbereich zu.

Zu den Torschützen des Hauptstadtklubs zählte gegen Paderborn erneut Pierre-Michel Lasogga. Der neue U21-Nationalspieler bereitet dem VfL Bochum Unbehagen, seit er im Hinspiel beide Treffer zum Berliner 2:0-Erfolg beisteuerte. Es war Lasoggas Startelf-Debüt.

Ohnehin ist die Berliner Hertha seit Wochen im Aufstiegsfieber. Am vergangenen Spieltag wollten wieder 70621 Zuschauer den 2:0-Heimerfolg über den SC Paderborn miterleben.

Auch die Hertha wartet mit einer ansprechenden Serie auf. Die letzten sieben Partien gingen nicht verloren. Fünf Erfolge und zwei Unentschieden brachten 17 Punkte.

Bochum ist sage und schreibe 15 Spiele in Folge unbesiegt. Das 1:0 gegen Frankfurt war der dritte Dreier hintereinander.

Bochum oder Hertha – der Gewinner des heutigen Abends hat erstklassige Chancen auf den Meistertitel im Unterhaus und damit auf die erste Klasse. Genauso gut kann es aber auch Bochum u n d Hertha heißen. Dass sich beide Vorjahresabsteiger nach den Sommerferien in der Eliteliga wieder sehen, ist fünf Runden vor Saisonende hoch wahrscheinlich.

Andersherum würde die alte Dame Hertha mit dem neunten Auswärtserfolg der Spielzeit den direkten Wiederaufstieg so gut wie perfekt machen. Nach der heutigen Partie sind nur noch zwölf Punkte zu vergeben. Elf Punkte Vorsprung hätte Berlin mit einem Dreier auf den ersten Nichtaufstiegsplatz (Fürth/4./51 Zähler).

Größere Spannung kann es an einem Montagabend im Unterhaus kaum geben. Der Tabellendritte VfL Bochum kann durch einen Dreier mit dem FC Augsburg (58 Punkte) gleichziehen und an Spitzenreiter Hertha bis auf einen Zähler heranrücken.