Fazit
Es ist ein bitterer Nachmittag für Oberhausen: Nach einer sehr schwachen ersten Halbzeit gingen die Gastgeber im zweiten Durchgang früh in Führung. Die Freude währte allerdings nicht sonderlich lange. Nur wenige Minuten später sah Pappas einen sehr fragwürdigen Platzverweis und die Gäste bekamen einen Strafstoß, den Langeneke souverän zum Ausgleich verwandelte. Als Düsseldorf sogar das 2:1 markieren konnte, war der Wille der Hausherren endgültig gebrochen und es ging gar nichts mehr nach vorne. Am Ende nimmt die Fortuna verdient die drei Punkte mit nach Hause und verzeichnet den erst dritten Auswärtssieg dieser Spielzeit. Für Rot-Weiß geht es in den nächsten Wochen um alles: In direkten Duellen mit Bielefeld und Karlsruhe kann man nach dem letzten Strohhalm zur Rettung greifen. Düsseldorf empfängt nächste Woche, erstmals im neuen Übergangsstadion Air Berlin World, Union Berlin. Das war es von hier, schönen Samstag noch.

Gelb-Rote Karte für Jens Langeneke (Fortuna Düsseldorf)
An der rechten Auslinie behakeln sich Langeneke und Schlieter in den Schlusssekunden. Schiedsrichter Schalk zeigt beiden gelb. Weil Langeneke bereits verwarnt war, muss er einige Sekunden früher als seine Teamkollegen duschen gehen. Das war unnötig...

Düsseldorf macht das ganz clever und lässt die Uhr herunterlaufen, indem sie die Kugel in den eigenen Reihen kursieren lassen, ohne den Weg zum Tor zu suchen.

Zwei Minuten haben die Rot-Weißen noch Zeit, den Ausgleich zu markieren.

Bei einem Freistoß an der rechten Außenlinie geht nun auch Pirson mit nach vorne.

Norbert Meier wird gleich noch einmal wechseln, um weitere Zeit zu gewinnen.

Und stetig tickt die Uhr gegen die Gastgeber herunter...

Gelbe Karte für Mike Terranova (Rot-Weiß Oberhausen)
Zum wiederholten Male sieht ein Akteur der Hausherren gelb wegen Reklamierens. Diese Undiszipliniertheiten können Theo Schneider nicht gefallen.

"Gegen Fortuna darf man mal verlieren": Jetzt verfallen die Gästefans sogar schon in Sarkasmus.

Man wird das Gefühl nicht los, dass die Rot-Weißen höchstens durch eine Standardsituation oder ein Zufallsprodukt zum Torerfolg kommen können. Düsseldorf hat ein deutliches optisches Übergewicht, bei RWO läuft nichts zusammen.

Mittlerweile ist bei den Gelben sogar ein bisschen Spielkultur zu erkennen: Dum setzt van den Bergh links wunderbar in Szene - der Linienrichter zeigt allerdings Abseits an.

Die Fortuna-Anhänger feiern ihre Mannen bereits und freuen sich auf den Auswärtssieg. Noch ist die Situation aber nicht so, dass der Spielstand beruhigend wäre...

Landers schlägt eine Flanke von rechts in den Sechzehner. Dort verpasst Lukimya das Leder und Ronny König grätscht zum Ball. Er kann ihn jedoch nicht mehr kontrollieren und setzt ihn weit über das Gehäuse.

Gelbe Karte für Mario Klinger (Rot-Weiß Oberhausen)
Wieder gibt es eine Verwarnung wegen Meckerns. Die Hausherren müssen nun aufpassen, dass sie nicht komplett die Kontrolle verlieren.

Theo Schneider zieht nun seine Wechseloptionen zwei und drei und bringt mit Krontiris und Terranova zwei Spieler, die vorne den entscheidenden Impuls setzen können.

Auch der starke van den Bergh probiert es mit einem Schuss aus der zweiten Reihe. Ebenfalls knapp daneben.

Nun machen die Gäste richtig Druck. Sie wollen hier die Entscheidung erzwingen.

Aus 25 Metern und halbrechter Position hält Weber einfach mal drauf - und verfehlt den Kasten nur knapp.

Es macht sich deutlich bemerkbar, dass RWO nun einen Mann weniger auf dem Feld hat. Schon zuvor waren die Offensivaktionen nicht schön anzusehen. Mit einer Anspielstation weniger sieht das allerdings noch unbeholfener aus.

Sascha Dum belebt das Offensivspiel der Gäste merklich. Immer wieder wird der ehemalige Bundesliga-Profi gesucht, fast überall ist er präsent.

Wie gut ein Tor so einem Spiel tun kann, sieht man hier eindeutig. Plötzlich ist alles drin, was den Fußball ausmacht: Tempo, Leidenschaft, Torchancen. So kann man sich auf eine muntere Schlussphase freuen.

Wieder enteilt Dum auf Linksaußen und flankt in die Mitte, doch Rösler wird noch entscheidend gestört und kann nicht einköpfen.

Die Athmosphäre ist jetzt natürlich aufgeheizt, die Zweikämpfe werden noch härter geführt. Das ist Abstiegskampf.

Gelbe Karte für Jens Langeneke (Fortuna Düsseldorf)
Wegen Meckerns sieht Langeneke gelb.

Was für ereignisreiche zehn Minuten: Zunächst keimte bei Oberhausen die Hoffnung nach dem Führungstor, dann musste man einen Platzverweis und zwei Gegentore hinnehmen. Was haben die Rot-Weißen jetzt in Unterzahl noch auf der Pfanne?

Tooor für Fortuna Düsseldorf, 1:2 durch Maximilian Beister
Auf der linken Seite setzt sich der eben eingewechselte Dum stark durch und legt das Leder zurück an die Strafraumgrenze. Dort steht Beister und versenkt den Ball überlegt im langen Eck. So schnell kann sich ein Spiel drehen! Die Gäste führen!

Tooor für Fortuna Düsseldorf, 1:1 durch Jens Langeneke
Der Ausgleich! Pirson bleibt wie angewurzelt auf der Linie stehen, Langeneke setzt den Ball unten links in die Maschen.

Elfmeter auf der anderen Seite! Ilsø ist frei durch, Pappas geht mit. Der Abwehrmann hat leicht die Hand am Gegner - und bringt diesen zu Fall. Schalk pfeift sofort - und wertet es als Notbremse. Rot für Pappas! Das ist eine ganz, ganz harte Entscheidung. Das war ein normales Laufduell, in dem sich Ilsø übertrieben leicht fallen lässt. Sehr fragwürdige Entscheidung des Referees...

Und die Heimmannschaft geht weiter Tempo. Sichtlich beflügelt von Kayas Führungstreffer, sucht der abstiegsbedrohte Klub nun sein Heil in der Offensive.

Ein Tor konnte dieser Partie nur gut tun. Jetzt keimt bei den Hausherren natürlich Hoffnung, die Düsseldorfer lassen die Köpfe hängen. Auf des Gegners Platz haben die Mannen von Norbert Meier einen absoluten Negativlauf.

Tooor für Rot-Weiß Oberhausen, 1:0 durch Markus Kaya
Das macht Kaya ganz souverän. Er schickt Ratajczak ins falsche Eck und versenkt unten links.

Es gibt Elfmeter für RWO! Ratajczak kommt bei einem hohen Ball in den Sechzehner aus seinem Kasten, faustet ihn aber unsicher vor die Füße eines Rot-Weißen, der das Leder wieder zurück in die Gefahrenzone bugsiert. Dort kommt die Kugel zu Schmidtgal, der das Foul sucht und bekommt - die Chance zur Führung!

Erneut führt Rösler diese ganz schwach aus.

Und wie schon so oft in der ersten Halbzeit gibt es Eckstoß für die Fortuna.

Beide Übungsleiter schicken ihre Elf unverändert zurück auf das Grün des Niederrheinstadions.

Halbzeitfazit
Die erste Halbzeit einer schwachen Zweitligapartie geht zu Ende. Beide Teams hatten jeweils eine gute Möglichkeit, in Führung zu gehen. Besonders Kaya hatte kurz vorm Pausenpfiff den Führungstreffer für die Hausherren auf dem Fuß, scheiterte aber am glänzend reagierenden Ratajczak. Ansonsten ist beidseitig viel Sand im Getriebe, viele kleine Unterbrechungen stören den Spielfluss. Unter Zugzwang ist einzig der Gastgeber, dem im zweiten Abschnitt schon mehr einfallen muss, um hier die drei Punkte einzufahren.

Nachspielzeit: eine Minute.

Oliver Petersch schlägt noch einmal eine scharfe Flanke vor das Tor. Ellmann verpasst das Leder knapp, Ratajczak kann ihn abfangen.

Nach Eckbällen führt die Fortuna schon deutlich. Da wo es zählt, nämlich bei den Toren, steht es nach wie vor torlos 0:0.

Auch das kann die Qualität eines Keepers sein: Die gesamte Partie nicht gefordert - und dann zur Stelle sein, wenn man plötzlich gebraucht wird.

Riiiesenchance für Kaya!! Ellmann spielt Kaya mustergültig frei. Der lässt Assani Lukimya ins Leere laufen und kommt aus acht Metern zum Schuss. Ratajczak, der bisher kaum geprüft wird, reagiert ganz stark und kann die Chance aus kürzester Distanz abwehren. Das muss die Führung für die Rot-Weißen sein!

Ratajczak hatte noch nichts zu tun. Auch bei einer Gordon-Flanke von rechts hat er keinerlei Probleme, die Pille herunterzupflücken.

Nur die Bielefelder Arminia hat bisher so wenige Tore erzielt wie RWO. Heute sieht man, warum das so ist. Keine Ideen und keine konsequent ausgespielten Angriffe nach vorne von Seiten der Hausherren.

Schmidtgal versucht, die linke Seite zu beleben, was ihm bis dato eher mäßig gelingt.

Und die harte Gangart geht weiter. Georg Schalk hat alle Hände voll zu tun, um zu verhindern, dass das Treiben hier nicht aus den Fugen gerät.

Gelbe Karte für Johannes van den Bergh (Fortuna Düsseldorf)
Nach einem taktischen Foul sieht auch van den Bergh den Gelben Karton.

Gelbe Karte für Markus Kaya (Rot-Weiß Oberhausen)
Kaya wird nach einem übermotivierten Einsteigen verwarnt.

Pfiffe auf den Rängen: van den Bergh liegt auf dem Feld, aber RWO spielt das Spielgerät nicht fair ins Aus. Erst als die Gelben den Ball erobern, wird das Spiel unterbrochen. Unschöne Szene...

Plötzlich zieht Rösler von links frei in den Strafraum, nimmt das Leder noch ein paar Meter mit und schließt aus sieben Metern ab - Pirson reagiert aber schnell und kann zum Eckstoß abwehren. Das war eine richtig gute Möglichkeit.

Bezeichnend: Sascha Rösler schlägt eine Ecke, welche zu flach kommt und schon am ersten Pfosten herausgeschlagen werden kann.

Zu gefallen weiß bisher Johannes van den Bergh, der ein hohes Laufpensum abspult und die linke Seite leidenschaftlich beackert.

Aus der zweiten Reihe zieht Daniel Embers weit, weit über das Gehäuse.

Es ist ein höhepunktarmes Zweitligaspiel der schwächeren Sorte. Keiner Elf gelang es bis jetzt, sich eine gute Torchance herauszuspielen. Die Kleeblätter von Oberhausen wirken ideenlos, Fortuna spielt strukturierter, konnte jedoch auch noch nicht für die ganz große Gefahr sorgen.

...Lukimya kommt nach der Freistoßflanke mit dem Kopf an die Kugel, setzt sie aber rechts neben den Kasten.

Zentral 30 Meter vor dem Tor haben die Gelben nun einen Freistoß. Und da war die Meier-Elf zuletzt stark...

Viele kleine Unterbrechungen stören den Spielfluss bisher empfindlich.

Auf die Unterstützung ihrer Anhänger können die Gastgeber im Abstiegskampf jedenfalls zählen: Lautstark feiern die Heimfans ihre Elf auch heute auf den Rängen.

In der Vorwärtsbewegung ist bei der Fortuna deutlich mehr Struktur drin als beim Team von Theo Schneider. Etwas Zählbares wollte bisher aber nicht herausspringen.

Kaya gibt von der Strafraumgrenze den ersten Torschuss für die Hausherren ab. Weil er das Leder nicht voll trifft, ist dieser Versuch kein Problem für Michael Ratajczak im Tor der Gäste.

Beisters setzt sich rechts im Strafraum stark gegen Klinger durch, blickt auf und sieht Sascha Rösler frei in der Mitte. Sein Anspiel ist jedoch alles andere als gut getimet und so kommt der Stürmer nicht an den Ball. Da hätte man mehr draus machen können...

Erstmals sucht van den Bergh den Weg in die Mitte und spielt einen flachen Pass in die Schnittstelle der Verteidigung. Allerdings findet er keinen Abnehmer.

Bisher scheitern die zaghaften Angriffsversuche auf beiden Seiten an Ungenauigkeit und fehlender Geschicklichkeit: Wieder begeht RWO im Vorwärtsgang ein unnötiges Offensivfoul.

Das Engagement in den Zweikämpfen ist da: In diesem Fall geht Kaya gegen van den Bergh jedoch zu übermotiviert in den Zweikampf und begeht das erste Foul der härteren Sorte.

Oberhausen versucht früh im Spiel, die Initiative zu übernehmen, während die Gäste zunächst um Beruhigung bemüht sind.

Nach nur 40 Sekunden fast die erste Möglichkeit für die Rot-Weißen: Nach einem weiten Ball in den Strafraum könnte Ronny König zum Abschluss kommen, schlägt aber ein Luftloch.

RWO stößt an. 90 Minuten Überlebenskampf stehen den Hausherren bevor.

Die Akteure betreten den grünen Rasen, die Bedingungen sind perfekt für ein gutes Zweitligaspiel. Die Hausherren spielen ganz in rot, die Gäste in neongelbem Outfit.

Gleich geht es los im Niederrheinstadion. Viel Spaß!

Schiedsrichter des NRW-Derbys ist Georg Schalk, dem Christian Dietz und Thomas Färber an den Seitenlinien assistieren.

Kann RWO gegen Düsseldorf überhaupt gewinnen? Diese Frage stellt man sich automatisch, wenn man auf die Statistik der direkten Aufeinandertreffen blickt: Der letzte Sieg Oberhausens über den heutigen Kontrahenten gelang am 9.4.1988 - genau heute vor 23 Jahren. Dieses Mal muss aus Sicht der Gastgeber zwingend der nächste Erfolg her, sie wollen die Trendwende einleiten. Ein spannendes Spiel mit sportlicher und lokaler Brisanz steht bevor.

Der Anreiseweg für die Gäste war heute nur knapp 40 km - es handelt sich am heutigen Samstagnachmittag also um ein waschechtes Derby in der zweiten Fußball-Bundesliga.

Besonderes Aufsehen erregte Düsseldorf letzten Samstag beim 3:0-Heimsieg über den Aufstiegs-Aspiranten Erzgebirge Aue. Trainer Norbert Meier vertraut seinen siegreichen Akteuren, einzig der in der Vorwoche gelb-gesperrte Adam Bodzek rückt für Claus Costa zurück in die erste Elf.

Entsprechend wankelmütig sind die Ergebnisse, die die Fortuna in den vergangenen Wochen erzielte: In den letzten fünf Spielen konnte man zwei Siege, zwei Niederlagen und ein Unentschieden verbuchen. Auffällig ist in dieser Saison jedoch besonders die Auswärtsschwäche der Mannen von Norbert Meier. Nur zwei Mal gingen die Flingeraner in dieser Spielzeit auf des Gegners Rasen als Sieger vom Platz. Im Jahr 2011 gelang es ihnen sogar noch überhaupt nicht.

Auf der Gegenseite steht ein Kontrahent, der diese Saison nur noch vernünftig zu Ende spielen will und bereits für die kommende Spielzeit planen kann. Für Düsseldorf sind nämlich sowohl die ambitionierten Ziele außer Reichweite als auch die Gefahren gebannt. Mit 39 Punkten belegt der NRW-Hauptstadt-Klub derzeit Platz zehn der Zweitligatabelle und steht quasi symbolisch für das Mittelfeld der Liga.

Für die Erreichung dieses Ziels ändert Coach Theo Schneider seine Startformation auf vier Positionen. Pappas, Gordon, Schmidtgal und Ellmann rücken neu ins Team, für sie müssen Hergesell, Kruse, Krontiris und Terranova weichen.

Nach dem neuerlichen Punktverlust der Osnabrücker am gestrigen Abend ist ein Sieg für RWO heute umso wichtiger. Mit einem Punkte-Dreier könnte man immerhin an Punkten mit dem Relegationsplatz gleichziehen. Für die Hausherren kann das Ziel also nur sein, heute unter allen Umständen zu siegen.

Der Blick auf die Rückrundentabelle ist für die Gastgeber kein angenehmer: Mit nur sechs Punkten aus elf Partien stehen die Rot-Weißen in dieser Wertung ganz unten. Den letzten Sieg konnte Oberhausen Anfang Februar gegen den SC Paderborn verbuchen, anschließend folgten in sechs Spielen vier Niederlagen und zwei Unentschieden. Der Abstand zum direkten Nicht-Abstiegs-Platz beträgt mittlerweile vier Punkte.