Fazit
Ein durch und durch schwaches Zweitligaspiel endet leistungsgerecht mit 0:0. Keinem der beiden Teams gelang es am heutigen Abend, die Zweitligatauglichkeit unter Beweis zu stellen. Kein einziger Angriff wurde im kompletten Spiel schön zu Ende gespielt, ein Hauch von Gefahr strahlten nur einige Fernschüsse aus. Auch ein Spielfluss kam bei vielen Fouls und Nicklichkeiten nicht zustande: Die Statistik zählt 32:18 Fouls. Bei den Gästen war die Hoffnung schon vor dem Spiel verschwunden, für die Lila-Weißen ist dieser Punkt zu wenig. Man steht weiterhin auf dem Relegationsplatz - und muss nächste Woche nach Berlin zu Tabellenführer Hertha BSC. Der neue Cheftrainer, der am Montag in Osnabrück vorgestellt werden soll, hat viel Arbeit vor sich, um den Klassenerhalt noch zu schaffen. Die Arminia empfängt nächste Woche auf der Zweitliga-Abschieds-Tour Rot-Weiß Oberhausen. Das war es von hier, ein schönen Abend!

Es gibt eine Minute obendrauf.

Gelbe Karte für Josip Tadić (Arminia Bielefeld)
Wegen Torschuss nach Pfiff sieht Tadić seine erste Gelbe Karte der Saison.

...nun aber schwach getreten von Müller. Kein Problem für Berbig, den zu fangen.

Und wieder Freistoß für Bielefeld, wieder gute Position: halblinks, 25 Meter...

Doppelchance für die Arminia! Der folgende Freistoß von Müller wird abgefälscht und streicht nur knapp am linken Pfosten vorbei. Nach der Ecke köpft Bollmann neben die Kiste. Aufatmen bei den VfL-Anhängern...

Gelbe Karte für Sebastian Tyrała (VfL Osnabrück)
Der Pole stoppt einen beherzten Antritt von Denneboom mit einem taktischen Foul.

Krük führt die Kugel auf Linksaußen am Fuß. Weil sich keine Anspielstation auftut, drischt er drauf - ganz ungefährlich. Das grenzt schon an Verzweiflung.

Wenn die beiden Teams versuchen, einen Spielzug zu Ende zu spielen, sieht das zumeist desaströs aus.

Und Joe Enochs nimmt seinen besten Akteur dafür vom Platz. Nicky Adler ist in dieser Saison der bisher zielsicherste Spieler der Osnabrücker. Kann er das Spiel entscheiden?

Mit Nicky Adler steht der nächste Offensivspieler für die Hausherren bereit.

Flamur Kastrati muss sich als einziger Offensivakteur auf dem Platz keinen Vorwurf machen lassen. Der junge Norweger ist engagiert und strahlt als einziger so etwas ähnliches wie Gefahr aus.

Gelingt in der Schlussviertelstunde noch einem der beiden Teams der Lucky Punch? Ein Tor verdient hätte dieser Kick wahrlich nicht...

Gelbe Karte für Markus Bollmann (Arminia Bielefeld)
Nun häufen sich wie erwartet die Verwarnungen. An der rechten Außenlinie kommt Bollmann zu spät gegen Kastrati und grätscht diesen weg. Gelb.

Immer wenn es gefährlich wird, sind es Distanzschüsse: Berbig hält gegen Müller.

Andersen machte eine ganz schwache Partie im linken Mittelfeld. Für ihn bringt Joe Enochs mit Dennis Schmidt einen Angreifer für die Schlussoffensive.

Starker Tyrala-Schuss aus 20 Metern, der knapp am rechten Pfosten vorbeistreicht. Jetzt nimmt die Partie langsam Tempo auf.

Kastrati scheitert frei vor Eilhoff! Plötzlich taucht der Norweger wegen eines fatalen Abwehrfehlers alleine vor dem Arminia-Keeper auf. Der verkürzt stark den Winkel, sodass Kastrati ihn anschießt.

Da dribbelt sich Tyrala einmal wunderschön durch die Hintermannschaft der Schwarzen, verpasst es jedoch, den Abschluss zu suchen und verliert den Ball letztlich gegen Bollmann.

Gelbe Karte für Arne Feick (Arminia Bielefeld)
Jetzt beginnt Bandurski also, Karten zu ziehen. Für ein eher harmloses Tackling sieht Feick den Gelben Karton. Wenn das Spiel so weiter geht und der Schiedsrichter diese Linie beibehält, könnte es hier noch einige Verwarnungen hageln.

Kauf bedient Tadić, der den Ball kurz vor der Sechzehner-Grenze mit der Brust annimmt und abzieht. Berbig muss nicht angreifen, das Leder fliegt rechts am Tor vorbei.

Zum ersten Mal im zweiten Durchgang kann man im entferntesten Sinne von Torchance sprechen: Eine Lindemann-Ecke findet den Kopf von Barletta, aber dessen Abschluss geht weit rechts am Kasten vorbei.

Wieder wird das Spiel unterbrochen. Zur Abwechslung mal wegen eines Handspiels von Kastrati.

Auf rechts kann sich Siegert im Rücken der Abwehr einmal davon schleichen, doch ihm verspringt der Ball.

Es wird viel reklamiert, viel gemeckert, viel gefoult und herzlich wenig Fußball gespielt am heutigen Freitagabend.

Gelbe Karte für Kevin Schöneberg (VfL Osnabrück)
Schöneberg stellt im Zweikampf mit Guela seinen Körper hinein. Der Schiedsrichter pfeift und verteilt die erste Karte des Spiels.

Siegert bringt ein wenig Schwung ins Offensivspiel der Hausherren. Etwas Entscheidendes lässt die Partie aber nach wie vor vermissen.

Fast unfassbar, dass Referee Bandurski hier bis jetzt keine Gelbe Karte zückte. Die meisten Fouls sind allerdings auch nicht gelbwürdig, der Eindruck von einem harten Spiel bleibt dennoch bestehen.

Der zweite Abschnitt beginnt, wie der erste aufgehört hat: mit einem Foul, Kastrati gegen Schuler.

Auch die Hausherren wechseln: Siegert kommt für Schnetzler aus der Kabine.

Für Platins geht es nicht weiter. Nach seinen Äußerungen, den Verein verlassen zu wollen, und der damit verbundenen Degradierung kehrt Dennis Eilhoff ins Tor der Arminia zurück.

Halbzeitfazit
Schön anzuschauen ist das nicht, was der VfL Osnabrück und Arminia Bielefeld hier in der ersten Halbzeit anzubieten wussten. Fouls, Fehlpässe, kein Tempo, keine Ideen - wenn es mal gefährlich wurde, dann immer bei Schüssen aus der zweiten Reihe. Besonders die Hausherren werden sich in Durchgang zwei enorm steigern müssen, um die wichtigen drei Punkte einzufahren.

Zwei Minuten werden nachgespielt, dann müssen sich die Coaches so einiges für ihre Kabinenansprachen überlegen.

Lindemann schlägt eine Ecke an den zweiten Pfosten, wo es Mauersberger mit einem Kopfball-Aufsetzer probiert. Drüber.

Beide Trainer blicken relativ ratlos drein ob der unzähligen Fehler ihrer Mannen.

Auf der Gegenseite kommt Josip Tadić zum Schuss - ebenfalls aus 16 Metern. Auch er verfehlt das Tor deutlich.

Lindemanns Ecke wird abgeblockt. Von der Strafraumgrenze versucht es Tyrala mit einem Rechtsschuss und verzieht deutlich.

...den schiebt Tyrala flach durch die Mauer. Ein Bielefelder klärt zur Ecke.

Freistoß für Osnabrück aus halblinker Position, 25 Meter vor dem Kasten...

Auch das muntere Foulen geht weiter. Nun ist es Rüdiger Kauf.

Zwar wirkt der Keeper noch etwas benommen, er scheint aber weiterzumachen.

Beim Wegfausten des Balls wird Arminia-Schlussmann Platins von Angelo Barletta unglücklich im Gesicht getroffen und muss auf dem Platz behandelt werden.

Eckstoß für Osnabrück...

Ein Großteil der Partie spielt sich im Mittelfeld ab. Nur ganz selten traut sich eine der beiden Mannschaften aus der Deckung oder spielt einmal einen überraschenden, vertikalen Pass.

In der kommenden Woche wird bei den Gastgebern bekannt gegeben, wer der neue Cheftrainer wird, da Joe Enochs ohne Trainerlizenz nicht weiter machen darf. Auf den neuen Coach kommt viel Arbeit zu - mit solch einer Leistung wird der Klassenerhalt ganz, ganz schwierig...

Warum nicht mal aus der zweiten Reihe? Krük hat den Ball im linken Halbfeld, wird nicht angegriffen und zieht mit links einfach mal drauf. Der Ball flattert, doch Platins hält ihn sicher.

Viel Stückwerk, viel Sand im Getriebe - einen schönen Angriff konnten weder die Herren aus Ostwestfalen noch die Niedersachsen vortragen.

Eine leichte Überlegenheit kann man hier den Schwarzen attestieren, mehr aber auch nicht.

Foul-Statistik nach 27 Spielminuten: 7:3.

Und wieder liegt ein Spieler am Boden: Diesmal wird Lindemann von Bollmann im Mittelfeld gelegt. Die Gangart des Spiels ist nach wie vor sehr ruppig.

Pfosten Vidošić! Na also! Die Arminia überbrückt das Mittelfeld mit einem weiten Ball auf Heidinger, der legt mit dem Kopf ab. Vidošić nimmt die Kugel aus 20 Metern direkt und trifft den linken Außenpfosten.

Es ist ein ganz schwaches Zweitligaspiel ohne nennenswerte Highlights.

Obwohl sich die Lila-Weißen zum ersten Mal in der Hälfte der Gäste festbeißen können, schaffen sie es nicht, eine klare Torchance herauszuspielen.

Die erste Viertelstunde dieses Aufeinandertreffens ist der Tabellensituation der Kontrahenten angemessen: kaum Spielkultur auf beiden Seiten und viele kleine Fouls.

Den tritt Dario Vidošić zentral in die Mauer.

Freistoß für die Ostwestfalen aus gut 20 Metern.

Im Zweikampf mit Christian Müller setzt Tyrala eine erste Aggressivitäts-Duftmarke. Der Schiedsrichter belässt es bei einer Ermahnung.

...die Ausführung ist zu ungefährlich.

Nun hat Bielefeld einen ersten Freistoß aus dem linken Halbfeld. Da ist der VfL anfällig, bei bereits 28 Standard-Gegentoren...

Tyrala fasst sich ein Herz und dringt in den Sechzehner ein, umspielt dort zwei Gegenspieler und gibt aus gut 8 Metern den ersten Torschuss der Begegnung ab - genau in die Arme von Platins.

Es ist ein sehr verhaltener Beginn in der osnatel-Arena. Die Gastgeber versuchen, das Kommando zu übernehmen, allerdings ohne zwingend zu sein.

Nach einem weiten Ball steht Bollmann falsch, Andersen wäre durch, aber Platins spielt mit und fängt den Ball an der Strafraumgrenze.

Erstmals flankt Lila-Weiß in Person von Tyrala in den Strafraum. Der ist allerdings zu hoch für Flamur Kastrati.

Der Tanz mit dem Abstiegsgespenst wird durch den Anstoß der Veilchen eröffnet.

Bei herrlichem Frühlingswetter betreten die Akteure den Rasen. Die Hausherren spielen traditionell in lila-weiß, die Arminia mit schwarzen Jersey und weißen Hosen.

Abstiegskampf pur: In einer Viertelstunde geht es los in der osnatel-Arena. Viel Spaß!

Schiedsrichter des Kellergipfels ist Christian Bandurski aus Oberhausen. An den Seitenlinien unterstützen ihn Florian Benedum und Rafael Foltyn.

Die Ausgangslage ist klar: Osnabrück muss dieses Spiel unter allen Umständen gewinnen, um den Relegationsplatz zumindest bis Sonntag zu verlassen. Die Gäste wollen zunächst mitnehmen, was geht - an die Sensation Klassenerhalt glaubt kaum einer mehr, aber man will sich erhobenen Hauptes aus der Liga verabschieden.

Seit letzter Woche können die Hausherren wieder auf den Norweger Flamur Kastrati zurückgreifen, der Stürmer steht auch heute in der Startelf. Nach seinem Jokertor gegen Karlsruhe rückt Kristoffer Andersen ins Team, für ihn muss Linksverteidiger Jan Tauer weichen.

Wie in der Vorwoche sitzt die langjährige Nummer eins der Gäste, Dennis Eilhoff, auch heute nur auf der Bank. Für ihn wird erneut Patrick Platins das Tor hüten. Ewald Lienen verändert seine Startformation vom Augsburg-Spiel letzte Woche lediglich auf einer Position: Für Appiah kommt Bollmann zurück ins Team.

Bei all den außersportlichen Problemen fällt es in Ostwestfalen zunehmend schwer, sich auf das Sportliche zu konzentrieren. Dem heutigen Abend können die Bielefelder aber mit etwas mehr Optimismus als zuletzte entgegenblicken: Gegen den VfL gelang im Hinspiel einer von bisher nur drei Saisonsiegen, der letzte Sieg der Niedersachsen gegen Bielefeld gelang im Mai 1988.

Dass man aber im nächsten Jahr einen Neuanfang in Liga drei starten kann, stand bis vor kurzem noch stark auf der Kippe. Auf etwa 27 Millionen Euro belaufen sich die Verbindlichkeiten der Arminia. Nachdem man im Laufe der vergangenen Woche aber das Stadion ausgliederte, ist nun zumindest vorerst die Insolvenz abgewendet. Ob die Lizenz für die nächste Saison jedoch ebenfalls gelöst werden kann, steht noch in den Sternen.

Diese kamen nach einer desaströsen Vorrunde mit viel Optimismus aus der Winterpause und wollten eine Aufholjagd starten. Gelungen ist ihnen das nicht. Der Abstand auf den Relegationsplatz beträgt zwölf, auf den sicheren Klassenerhalt sogar schon 14 Punkte. In Ostwestfalen rechnet jeder mit dem Abstieg der Arminia. Zum Saisonende hat auch der erfolglose Ewald Lienen seinen Abschied angekündigt.

Vor allem die Defensive bereitete dem Team von Joe Enochs, der noch keinen Sieg als Cheftrainer feiern konnte, zuletzt Sorgen. In der Rückrunde kassierten einzig Aachen und der KSC mehr Gegentore. Nach der Hinserie noch auf Platz 14 stehend, grüßen die Lila-Weißen mittlerweile vom ungeliebten Relegationsplatz 16. Eines steht bei den Niedersachsen fest: Will man den Negativlauf beenden und am Ende der Saison doch noch über dem Strich zählen, müssen die Heimspiele gewonnen werden, besonders gegen Gegner wie die vermeintlich bereits abgestiegenen Bielefelder.

Was war das für ein Frust bei den Lila-Weißen vor Wochenfrist: Im wichtigen Sechs-Punkte-Spiel beim Karlsruher SC wähnte sich Osnabrück bereits als Sieger, als Matthias Langkamp in der Nachspielzeit doch noch für den KSC ausglich und den Tabellensprung des VfL somit verhinderte. So bleibt die Bilanz aus der jüngsten Vergangenheit eine Triste: In den letzten fünf Zweitligaspielen blieben die Hausherren des heutigen Abends sieglos und konnten nur einen Punkt erspielen.