Fazit:
Herber Rückschlag für den FC Augsburg im Kampf um den Bundesliga-Aufstieg! Die Schwaben verlieren zuhause mit 1:2 gegen Alemannia Aachen. Warum? Weil die Gäste genau das umsetzten, was sie angekündigt hatten: Hochmotiviert die Schmach der vergangenen Woche gerade rücken. Weil Aachen sich so eiskalt vor dem Tor präsentierte, wie selten zuvor in dieser Spielzeit. Und weil Augsburg im ungünstigsten Moment Nerven zeigte! Die sonst überragende Abwehr der Gastgeber leistete sich heute Stellungsfehler fast in Serie, die sonst so starke Offensive ließ bei jeder guten Chance die letzte Konsequenz vermissen. Nur vom Elfmeterpunkt trafen die Schwaben heute ins Schwarze, alles andere ließen sie liegen. Natürlich wäre mindestens ein Remis völlig verdient gewesen, der Sieg für die Alemannia ist am Ende (trotz eigener bester Chancen zum 1:3) durchaus glücklich. Unterm Strich war das aber zu wenig von den Gastgebern. Statt zehn Punkten vor Fürth und acht vor Bochum sind es nun also nur sieben und fünf Zähler. Immer noch genug. Aber nur, wenn die Nerven halten! Aachen feiert, Augsburg trägt Trauer, und wir verabschieden uns aus der impuls Arena. Schüss und schönen Nachmittag!

Und dann ist Schluss!

Gelbe Karte für Gibril Sankoh (FC Augsburg)
Taktisches Foul von Sankoh, Freistoß für Aachen vor der rechten Eckfahne. Und die Gäste haben nun ganz viel Zeit.

Drei Minuten gibt es obendrauf. Eine ist schon abgelaufen.

Wieso pfeift der Dingert das nicht ab? Ein zweiter Ball rollt im Spielfeld rum, verwirtt die Aachener Defensive. Thurk nutzt das und zieht aus 20 Metern ab. Flach links vorbei. Aber das muss der Schiri natürlich unterbinden!

Hyballa dreht an der Uhr, sein Kapitän tut es ihm gleich. Wir sind in der Nachspielzeit.

Jentzsch ist mit vorne, irritiert Hohs. Doch der faustet das Ding raus.

Nochmal Ecke für die Hausherren...

Augsburg kämpft und macht und tut. Aber die Aachener haben sich nun hinten gefunden und machen den Laden dicht. Im Moment kommen die Gastgeber nicht mehr in Tornähe.

Die Uhr tickt unaufhörlich runter. Patzt der FC Augsburg tatsächlich so kurz vor dem Ziel?

Noch acht Minuten. Verhaegh flankt rein, Thurk ist zu klein. Augsburg muss sich heute vorwerfen lassen, nicht konsequent genug zu sein. Weder hinten, noch vorne.

Gelbe Karte für David Hohs (Alemannia Aachen)
Kuriose Karte! Hohs bekommt vom Balljungen das Leder an den Kopf, geht erbost zu ihm und sagt ihm einige freundliche Worte. Daraufhin gibt es Gelb. Eher lächerlich, das Ganze.

Zehn Minuten haben wir noch auf der Uhr. Es spielt nur noch Augsburg, Aachen wankt und wackelt. Der Ausgleich wäre längst überfällig!

Hain versemmelt das 2:2! Das war sie, die Megachance! Der Ball kommt rechts im 16er zu Thurk, der sich blitzschnell dreht. Dann aber zieht er nicht ab, sondern steckt zum vollkommen frei stehenden Hain durch. Der ist aber so überrascht, dass er das Abziehen vergisst. Welch eine Chance!

Nächste große Ausgleichschance! Traore, immer wieder Traore bringt den Ball links in den Strafraum. Seine Flanke fälscht Hohs vor Thurks Kopf ab, aus dem Hintergrund zieht Baier aufs kurze Eck ab. Doch Hohs macht seinen Bock von eben mit einer Glanztat vergessen!

Dusel für David Hohs! Der Keeper kommt bei der Ecke raus, fängt den Ball und lässt ihn dann fallen. Hain reagiert blitzschnell, zieht aufs leere Tor ab. Aber er ist schon zu sehr in Rücklage und ballert den Ball daher in den stahlblauen Himmel.

Immer wieder Traore, der Mann macht links mächtig Furore. Ecke FCA...

Unfreiwillige Vorlage von Olajengbesi. Der Aachener Defensive steht super gegen Thurk, klärt jedoch genau auf Traore. Der versucht von links den Heber. Aber drüber.

Letzter Wechsel bei den Gastgebern, Brinkmann kommt rein. Diese Elf müssen es nun richten.

Auer muss das 1:3 machen! Sie sind nicht mehr zu sehen, die Aachener. Und dann das! Endlich können sich die Gäste mal befreien, nutzen rechts die Räume. Wunderbare Flanke von Stieber, in der Mitte orientieren sich zwei Mann zu Gueye und keiner zu Auer. Aber was macht der denn bitte? Der Aachener Goalgetter muss aus fünf Metern nur einschieben, aber raus kommt eine Rückgabe auf Jentzsch. Das war eine Tausendprozentige!

Schusschance für Traore! Guter Ball der Gastgeber auf den rechten Flügel, wo sich Verhaegh in die Offensive einschaltet. Er gibt den Ball flach an die Strafraumgrenze, wo der schnelle neue Mann seinen Gegenspieler übertölpelt und abzieht. Aber genau auf Hohs.

Gelbe Karte für Shervin Radjabali-Fardi (Alemannia Aachen)
Nun sieht auch der, der gerade schon fürs Weiterspielen Gelb hätte sehen können, seine Karte. Klares taktisches Foul an Traore.

Das war dann auch Werners letzte Aktion für die nächsten 14 Tage. Traore kommt für ihn aufs Feld.

Gelbe Karte für Tobias Werner (FC Augsburg)
Selten blöde Karte für Werner! Hosogai wird gefoult, der Pfiff ertönt, Radjabali-Fardi spielt kurz weiter - und Werner fällt ihn. Saudumm, anders kann man es nicht sagen. Denn das war seine Fünfte, er ist in Cottbus gesperrt.

Aachen geht das Ganze nun zu lässig an. Einen geordneten Spielaufbau gibt es gar nicht mehr, die Bälle sind sofort wieder weg.

Und wieder liegt einer. Callsen-Bracker hat den Arm im Gesicht von Achenbach. Da gehört er nicht hin, Stürmerfoul.

Eckball für den FCA...

Um ein Haar verschätzt sich Hohs! Der Gästekeeper kommt zu weit raus, muss sich dann mächtig strecken, um das Leder aus der Luft zu pflücken und rennt dadurch ungebremst in Sinkiewicz rein. Beide stehen aber gleich wieder auf.

Zweite Aktion von Feisthammel: Foul an Hain. Freistoß Augsburg aus dem rechten Halbfeld.

Feisthammel sofort mittendrin! Guter Freistoß von Stieber, den neuen Mann hat in Augsburg noch keiner auf der Rechnung. Und Feisthammel drückt den Kopfball rechts vorbei.

Von Aachen war seit Wiederanpfiff noch gar nichts zu sehen. Nun aber Freistoß von der rechten Seite...

Thomas Stehle geht runter. Es ist nicht erkennbar, ob er verletzt ist. Da aber Kollege Olajengbesi etwas Derartiges vor Kurzem anzeigte, gehen wir mal davon aus.

Es wird gleich den zweiten Wechsel bei den Gästen geben. Feisthammel steht bereit.

Gelbe Karte für Lukas Sinkiewicz (FC Augsburg)
Das war allerdings zu viel der Kraft! Sinkiewicz geht ohne Aussicht auf den Ball ins Kopfballduell mit Olajengbesi. Der bekommt das Knie des Augsburgers in die Magengegend und krümmt sich.

Augsburg hat in der Kabine eine ganz klare Marschroute bekommen. Volle Kraft voraus!

Dicke Ausgleichschance! Das hätte es fast schon sein müssen! Flanke von rechts in den Aachener Strafraum. Thurk verlängert mit der ersten Ballberührung auf Werner, der links am Fünfer ganz frei steht. Er kann schießen, er kann in der Mitte Thurk suchen. Aber er sollte nicht so lange warten und sich nicht entscheiden können! Am Ende kann Stehle klären.

Das Spiel läuft wieder. Beide Trainer wechseln offensiv.

Halbzeitfazit:
Das ist doch mal ein richtig kurzweiliges Zweitligaspiel! Die Aachener Alemannia führt in Augsburg mit 2:1. Und wenn das auch recht überraschend ist, so ganz unverdient ist es nicht. Augsburg brauchte zu Beginn einige Minuten, bekam das Spiel dann aber in den Griff und erarbeitete sich mehrere gute Szenen. Doch die letzte Konsequenz fehlte - ganz im Gegensatz zur Alemannia. Die nutzte nämlich ihre erste Chance zur Führung und die zweite, um die Führung auszubauen. Dadurch stieg natürlich das Aachener Selbstbewusstsein, fortan standen die Gäste auch hinten sehr gut. Das ist bisher ein starkes Auswärtsspiel der Westdeutschen. Bezeichnend dagegen, dass der Augsburger Treffer erst durch einen Elfmeter fallen konnte. Wir freuen uns in Anbetracht des Spielstandes auf eine spannende zweite Hälfte! Bis gleich.

Riesenchance für Aachen! Direkt nach dem Anschluss muss es schon 1:3 stehen! Was für eine Chance! Wie fast immer geht es bei Aachen schnell über rechts. Diesmal kommt die Flanke an den Fünfer, wo die Augsburger Höger mal vollkommen vergessen haben. Doch Jentzsch packt einen glänzenden Reflex aus und hält seine Mannschaft im Spiel!

Tooor für FC Augsburg, 1:2 durch Stephan Hain
Da ist der Anschlusstreffer noch vor der Pause. Was war passiert? Oehrl wird rechts im Strafraum bedient, schirmt mit seinem wuchtigen Körper den Ball ab und dreht sich um Achenbach. Der drängt ihn ab, beide hakeln, beide drücken, beide fallen. Und Dingert sagt, Achenbach hätte Oehrl zuerst gehalten und unten getroffen. Kann man geben, muss man aber nicht. Hain ist's egal, der legt das Leder flach ins rechte Eck.

Da war mehr drin! Wider so ein langer Ball nach vorne, den die Alemannia nicht klären kann, weil Oehrl sich robust Platz verschafft. er spitzelt das Spielgerät am 16er in den Lauf von Werner, der eigentlich freie Bahn hätte - aber er zieht viel zu überhastet ab. Fünfter Stock.

Im Gegenzug gibt es den Konter der Gastgeber. Baier spielt lang und hoch links in den Lauf von Werner. Der geht an die Grundlinie und legt zurück. Doch da ist niemand, weil sich Hain hinter zwei Gegenspielern am langen Pfosten versteckt. Der muss sich nun verständlicherweise ein paar Worte von Werner anhören.

Hinten macht es der Niederländer besser: Stieber ist bei einem konter auf rechts auf und davon, sucht dann in der Mitte Auer. Doch Verhaegh ist im letzten Moment dazwischen.

Sie machen es zu umständlich! Baier schickt Verhaegh auf links wunderbar in den Strafraum. Der müsste nur scharf in die Mitte spielen, sucht jedoch Sinkiewicz am Elferpunkt. Dieser muss dann stoppen, schauen, passen und dann ist es schon zu spät. Falsche Idee von Verhaegh!

Oehrl hat keine Anspielstationen, muss daher aus 20 Metern abschließen. Doch da stehen gleich zwei Mann im Weg. Nach den ersten unsicheren Minuten steht der Gast nun hinten sehr gut gestaffelt. Und den Augsburgern fällt dagegen gerade nicht allzu viel ein.

Die Augsburger klären zur Ecke. Diese können sie dann rausschlagen.

Freistoß für die Gäste. Der Ball ruht 24 Meter links vor dem Tor...

Nun ist guter Rat natürlich teuer für die Gastgeber. Nach nichtmal einer halben Stunde 0:2 zurück, das ist ein dickes Brett. Fünf Spiele lang hatten der FCA nicht einen Treffer zugelassen, nun gleich zwei. Und Aachen macht das richtig gut. Die stehen hinten, lassen Augsburg machen und schalten dann schnell um.

Tooor für Alemannia Aachen, 0:2 durch Kevin Kratz
Das gibt's ja gar nicht! Zweiter Torschuss Aachen, zweiter Treffer! Augsburg lässt die Alemannen 30 Meter vor dem Tor hin und her spielen, über die gesamte Breite des Feldes stellen die sich zurecht. Der Ball kommt rechts außen zu Stieber, der quert in die Mitte, schafft den Platz für Kratz. Und weil den wiederum kein Weißer angreift, zieht er halt aus 25 Metern einfach mal halbhoch ab. Und wieder klingelt es im linken Eck.

Der frühe Rückstand muss übrigens nichts heißen. Denn Aachen schenkt eine Führung in dieser Saison ganz gerne wieder her. Und Augsburg hat bereits viermal nach Rückstand noch gewonnen. Mit Hertha zusammen ist das Ligahöchstwert.

Chance zum Ausgleich! Baier dringt rechts in den Strafraum ein, verliert das Leder. Macht aber nichts, denn hinter ihm ist Oehrl, der aus spitzem Winkel sofort abzieht. Hohs ist auf dem Posten.

Geschockt sind die Schwaben nicht wirklich. Die spielen einfach weiter, als wäre nix passiert. Nur, dass Aachen nun hinten wieder eher draufgeht.

Die Gastgeber versuchen, sofort die Antwort zu geben. Ecke von Werner an den kurzen Pfosten. In der Mitte wird ein Augsburger leicht gezogen und fällt, doch Dingert deutet wohl zu Recht nicht auf den Punkt.

Tooor für Alemannia Aachen, 0:1 durch Shervin Radjabali-Fardi
Eiskalte Dusche für die klar überlegenen Gastgeber! Höger geht rechts die Linie entlang, alles rechnet mit der Flanke. Aber er spielt den Ball kurz auf den rechts in den 16er startenden Radjabali-Fardi. Der hat ganz freie Bahn, Sinkiewicz kommt zu spät und das Leder schlägt im langen Eck ein.

Chancen im Minutentakt! Hain taucht nun mal rechts auf, sieht den in die Mitte aufgerückten Sinkiewicz. Der leitet sofort weiter an den Fünfer, doch Werner verspringt der Ball. Auch das war eine gute Gelegenheit.

Die Alemannia wackelt! Oehrl behauptet sich erst gegen zwei Mann, dann können diese doch klären. Genau vor die Füße von Baier. Aber der schlägt ganz frei an der Strafraumgrenze ein Luftloch. Klares Chancenplus schon jetzt für die Gastgeber.

Der Aachener Druck scheint erstmal vorbei. augsburg bekommt das hier nun in den Griff.

Und gleich die zweite Gelegenheit hinterher. Hain treibt den Ball im Mittelfeld nach vorne, passt zu Hosogai. Der sieht Werner starten und spielt den langen Ball. Der Stürmer wird jedoch zurückgepfiffen, ganz knappes Abseits.

Die erste Chance aber gehört dem FCA! Hain wird links geschickt, schafft sich im Doppelpass mit Werner den Raum zum Flanken. Guter Ball an den Elfmeterpunkt, doch Oehrl kommt einen Schritt zu spät.

Munterer Beginn in Augsburg! Die Heimelf lässt es eher gelassen angehen, Aachen aber geht sofort drauf und setzt Augsburg weit in der eigenen Hälfte unter Druck. Die Alemannia will wirklich Wiedergutmachung.

Auf geht's! Schiedsrichter Christian Dingert gibt die Partie frei.

Bei strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen kommen die Teams aufs Feld. Es kann losgehen.

Aachens Trainer Peter Hyballa tauscht nach der herben Klatsche gegen Aue gleich dreimal: Seyi Olajengbesi, Mirko Casper und Alper Uludag kommen für Tobias Feisthammel, Tolgay Arslan und Manuel Junglas rein.

Personell kann Augsburgs Coach Jos Luhukay fast aus dem Vollen schöpfen. Der so lange verletzte Paul Verhaegh ist zurück. Kapitän Uwe Möhrle dagegen verlängerte zwar unter der Woche seinen Vertrag, muss aber heute erstmal passen. Er hat leichte Probleme, der Oberschenkel zwickt. Falls nötig, kann er aber spielen. Zudem kommt Stephan Hain für Nando Rafael ins Spiel.

Nein, Schuld ist genau dieser Fakt: Die Alemannia kann bei bestem Sommerwetter gegen ein natürlich unter Druck stehendes Augsburg völlig frei aufspielen. Und nicht nur das. Aachen ging letzte Woche, obwohl man über weite Strecken das bessere Team war, zuhause gegen Aue unter. 1:5. Vier Gegentore in nur sechs Minuten. Unter der Woche herrschte Tristesse am Tivoli, jetzt aber ist die Mannschaft hochmotiviert und will den Eindruck dieses Spiels korrigieren.

Die Gastgeber dürfte allerdings kein Spaziergang erwarten. Daran Schuld sind nicht etwa eine enorme Auswärtsstärke der Gäste oder irgendein hohes Ziel, was Aachen noch verfolgen könnte. Für die geht es nämlich um nichts mehr, weder nach oben noch nach unten.

Es riecht also ganz, ganz stark nach Aufstieg in der Fuggerstadt! Entsprechend voll ist das Stadion, was in Augsburg nicht immer selbstverständlich war. Doch der Euphorie rund um den FCA kann sich in Schwaben keiner mehr entziehen.

Selbst das wäre allerdings eher unwahrscheinlich. Denn nicht nur Fürth, sondern auch Bochum spielte an diesem 31. Spieltag für den FC Augsburg. durch das 0:0 des VfL in Paderborn kann Augsburg heute acht Punkte zwischen sich und Rang drei legen. Bochum müsste dann schon alles gewinnen und Augsburg alles verlieren an den letzten drei Spieltagen.

Heute kann der FCA einen ganz entscheidenden Schritt in Richtung des großen Ziels Aufstieg machen. Denn nach der gestrigen Niederlage von Greuther Fürth in München steht fest: Wenn Augsburg gewinnt, dann ist man zehn Punkte vor Fürth - und könnte bei drei verbleibenden Spielen schlechterdings noch auf den Relegationsrang abrutschen.

Augsburg gegen Aachen, das riecht förmlich nach erster Liga. Die Einen - Aachen - waren vor nicht allzu langer Zeit schon dort. Die Anderen - Augsburg - wollen da hin. Und zwar nicht irgendwann, sondern jetzt.