Fazit:
Unter gellenden Pfiffen des Berliner Publikums verlässt Schiedsrichter Steuer den Rasen. Doch das ist nicht fair! Natürlich hätte Steuer in der 88. Minute auf den Punkt zeigen können, doch das Abseits eben hat er korrekt gesehen. Außerdem wäre es für die Berliner zu einfach, die Niederlage auf den Schiedsrichter zu schieben. Begründet liegt diese woanders: Zum Einen lieferte der Gast aus München gegen ein spielerisch überlegenes Heimteam über 90 Minuten eine taktisch blitzsaubere Leistung ab und gewinnt aufgrund dessen gar nicht mal unverdient. Zum Anderen wollten die Berliner heute alles spielerisch lösen, nahmen den Kampf erst in den letzten Minuten an und ließen vor dem Tor die nötige Spannung und Konsequenz vermissen. Wer will es ihnen verdenken? Den Berliner Fans jedenfalls ist es egal, sie haben sich schon wieder beruhigt und feiern ihr Team. Das geht nämlich auch ohne Meisterschale. Die kann man ja auch noch nächste Woche in Aue holen oder dann zuhause im direkten Duell gegen Augsburg. Das war es aus Berlin, schüss und schönen Abend!

Tooor für Berlin! Lasogga netzt in letzter Sekunde ein. Doch die Fahne ist oben, Vorlagengeber Ramos stand im Abseits. Korrekt gesehen. Und dann ist Schluss.

Zwei Minuten gibt es oben drauf.

Die offizielle Spielzeit ist abgelaufen. Bekommt Hertha noch die eine große Ausgleichschance?

Kein Elfmeter! Uiuiui, da werden die Berliner hadern! Aygün klärt eine Szene erst sauber, aber zu kurz. Dann setzt er gegen Lasogga nach, grätscht von hinten rein. Er trifft den Ball zwar, aber das ist ein Foul!

Gelbe Karte für Christian Lell (Hertha BSC)
Schiri Steuer will heute wohl keinem berliner die Party vermiesen. Er sagt Lell einige deutliche Worte und belässt es bei Gelb.

Nun wird es hektisch! Lell will einen Einwurf ausführen, Halfar stellt sich in den Weg. Lell sieht das, läuft bewusst mit dem Ellenbogen oben in ihn rein. Das muss nicht sein, was Halfar macht. Aber was Lell macht, ist am Rande einer Tätlichkeit!

Gelbe Karte für Raffael (Hertha BSC)
Der Nächste, bitte. Raffael legt im Mittelkreis Lauth, auch das ist komplett unnötig. Auch er ist gesperrt nächste Woche.

Da war er, der erste Standard der Berliner, der Gefahr bringt! Ecke von rechts, Király rennt unterm Ball durch. Das Tor ist leer. Doch kein berliner ist da, um das Ding ins Netz zu bugsieren.

Mit Nachspielzeit sind es noch gut zehn Minuten. Berlin spielt mittlerweile nur noch über rechts, jeder Angriff läuft über Lell.

Gelbe Karte für Nico Schulz (Hertha BSC)
Bei einer Abseitssituation der Löwen unterbricht Steuer das Spiel, geht zu Schulz und zeigt ihm Gelb. Er hatte vorher taktisch gefoult.

Diesmal wird es nichts mit einem Münchner Abschluss. Die Gastgeber können klären.

Achtung Hertha! Freistoß für die Gäste aus dem Halbfeld...

Der Freistoß kommt, der Pfiff ertönt. Mijatović steht klar im Abseits.

Eine Viertelstunde hat Berlin noch, das Ganze hier zu drehen. Freistoß für die Hertha aus 30 Metern...

Nun scheint die Meisterfeier der Hertha vertagt werden zu müssen. Und, mal ehrlich: Unverdient ist diese Führung für die Löwen nicht. Denn die Gäste wurden von ihrem Coach heute perfekt eingestellt, stellen sich taktisch sehr geschickt an.

Tooor für TSV 1860 München, 1:2 durch Stefan Buck
Und wieder ist das Ding drin! Identische Situation wie beim Ausgleich: Lauth schlägt den Freistoß ans lange rechte Eck, diesmal ist Buck da und hält den linken Schlappen rein. Da stimmt die Zuordnung bei Hertha überhaupt nicht. Allerdings arbeitet Aygün vorne hart an der Grenze zum Stürmerfoul, was Buck Platz verschafft. Sagen wir so: Es gibt Schiedsrichter, die das abpfeifen.

Gelbe Karte für Fabian Lustenberger (Hertha BSC)
Nächste Karte, nächster Freistoß für die Gäste. Da, wo der Ball liegt, lag er eben schon einmal...

Dicke Chance für Hertha! Das muss die erneute Führung sein! Lell setzt sich wieder klasse durch, geht von rechts in den Strafraum und legt zurück an den Elferpunkt. Dort wartet Ramos - und jagt den Ball in den Himmel.

Gelbe Karte für Pierre-Michel Lasogga (Hertha BSC)
Lasogga darf nächste Woche nicht mit nach Aue. völlig übermotiviert stürmt er auf Király zu, erwischt den Sechzig-Keeper dann mit der gestreckten Sohle. Dumm und unnötig!

"Patrick Ebert, du alter Rowdie" singen die Fans, als Selbiger ausgewechselt wird. Man hat Spaßin Berlin, trotz des Ausgleichs.

Tooor für TSV 1860 München, 1:1 durch Necat Aygün
So schnell kann es gehen! Und ebenfalls so einfach! Freistoß von Lauth aus 30 Metern, auf den linken Pfosten gezogen. Aygün geht in den Infight mit Lasogga, beide gehen zu Boden. Doch der Sechzger kriegt dabei den Ball mehr an die Schulter, als dass er bewusst ran geht - und Aerts kann nur noch hinterher gucken. Wie gewonnen, so zerronnen für die Hertha.

Tooor für Hertha BSC, 1:0 durch Necat Aygün (Eigentor)
Man muss nur kurz schimpfen, schon geht's! Aber das war viel zu einfach für Berlin: Lell wird rechts geschickt, der Ball ist eigentlich viel zu steil. Schindler will ihn abkochen, fällt dann nach einem ganz leichten Schubser. Das kann man laufen lassen! Und Lell läuft, schaut, Lasogga kommt an den kurzen Pfosten und hält den Fuß rein. Aygün will klären, kommt Millimeter vor Lasogga ans Leder und das Ding zappelt im Netz. Hertha ist auf dem Weg zur Meisterschaft!

Das Niveau lässt mittlerweile doch merklich nach. Wirklich viel Fußball haben wir nach der Pause noch ncht gesehen.

Erster Wechsel der Partie. Benjamin Schwarz geht runter, Christopher Schindler ersetzt ihn.

Plumper Versuch von Raffael! Der Brasilianer legt den Ball mit Schmackes in den Strafraum, will dann durch Halfar und Buck durch. Da gibt es aber kein Durchkommen. Also will er einen Elfmeter. Den kriegt er nichtmal in der Kreisliga.

Nein, nein, das wird Markus Babbel nicht gefallen. Nicht ein einziger Standard seiner Mannschaft sorgte bislang auch nur im Ansatz für Gefahr. Das ist zu wenig.

Aygün entschärft eine Flanke von Lell gerade noch so vor dem einschussbereiten Lasogga. Ecke Berlin.

Gelbe Karte für Stefan Buck (TSV 1860 München)
Übermut tut selten gut! Buck legt sich den Ball viel zu weit vor, senst dann Lustenberger um. Klare Karte.

Wie zu Beginn des Spiels haben auch jetzt die Gäste den besseren Start: Aigner nimmt auf rechts einen Pass wunderbar mit, sieht in der Mitte keinen Mitspieler und zieht einfach mal ab. Der Ball flattert genau auf Aerts zu, der seine liebe Müh' und Not hat, das Leder nicht ins eigene Tor zu klatschen.

Rukavina kommt wieder rein, einen frischen Turban auf dem Kopf.

Keine fünf Sekunden sind gespielt, da ist das Spiel schon unterbrochen. Lasogga fährt im Kopfballduell mit Rukavina den Ellenbogen aus, der trägt eine klaffende Platzwunde davon. Eigentlich ist das Gelb für den Herthaner, doch die Karte bleibt stecken. Sechzig nun erstmal zu zehnt.

Es geht weiter. Keine Wechsel auf beiden Seiten.

Halbzeitfazit:
Der Titelkampf in Liga zwei ist noch nicht entschieden. Hertha und 1860 gehen mit einem torlosen Remis in die Pause. Es war ein fröhliches Spielchen in den ersten 45 Minuten. Berlin war über weite Strecken überlegen, tat sich gegen glänzend eingestellte Gäste allerdings sehr schwer. Ein wenig mehr Konsequenz vor den Toren fehlt noch, dann klappt es sicherlich auch mit dem ein oder anderen Treffer. Bis gleich!

Auch dieser Freistoß bringt keine Torgefahr. Es bleibt dabei, den Berlinern fehlt vorne die Durchschlagskraft.

Nächster Freistoß, diesmal für die Hertha. Vollversammlung im Löwen-Strafraum.

Lell hat Glück! Berlins Linksverteidiger kommt gegen Lauth zu spät, könnte dafür auch Gelb sehen. Aber Steuer belässt es bei einer deutlichen Ermahnung. Das Spiel wird körperbetonter.

Und wieder fliegt den Gastgebern der eigene Standard fast um die Ohren! Ebert versucht einen artistischen Seitfallzieher, haut am Ball vorbei und plötzlich kontern drei Sechzger allein auf weiter Flur. Aber auch die spielen nun zu ungenau...

Gelbe Karte für Benjamin Schwarz (TSV 1860 München)
Schwarz tut sich schwer auf seiner linken Abwehrseite. Vorhin war es Lell, nun ist Ebert an ihm vorbei. Schwarz greift nach dem Trikot, taktisches Foul.

Eben noch hatte es so ausgesehen, als könnte es demnächst mal klingeln. Das ist nun schon wieder weit weg. Schwächste Phase der Partie jetzt. Berlin macht das Spiel, leistet sich jedoch Fehlpass um Fehlpass.

Zehn Minuten haben wir noch bis zur Pause. Bisher sehen wir Sommerfußball im besten Sinne des Wortes. Nur: Wann gibt's Tore?

Es wird, es wird! Wieder geht es bei Berlin über links. Kobiashvili wird die Linie entlang geschickt, flankt präzise auf Ramos. Der Kopfball des Kolumbianers ist aber leichte Beute für Király.

Riesenchance für Hertha! Ist nun der Knoten geplatzt? Die Löwen spielen auf Abseits, das geht jedoch mächtig in die Hose. Raffael ist ganz alleine durch, geht von rechts aufs Tor zu. Király kommt raus, macht sich groß und den Winkel immer kleiner - und Raffael schiebt den Ball links vorbei.

Auf der Linie geklärt! Da haben wir die erste Riesenchance! Die Ecke kommt eigentlich viel zu lang, doch Aerts irrt ihr hinterher als wäre er völlig verwirrt. Plötzlich ist das Tor völlig leer, nur Kobiashvili verhindert mit einem Flugkopfball auf der Linie den Einschlag. Das gibt wieder Nahrung für die Aerts-Kritiker in Berlin.

Gefährlich! Lauth gibt den Freistoß mit viel Gefühl an den Fünfer, Lustenberger klärt grade so vor Aigner. Ecke für die Gäste...

Freistoß 1860 von der linken Seitenlinie...

Es bleibt dabei, Berlin fehlt der letzte Touch nach vorne. Die Angriffe sind gut vorgetragen, aber am 16er ist zumeist Schluss.

Das hätte ins Auge gehen können für die Gastgeber! Hertha verliert den Ball im Spielaufbau, München schaltet blitzschnell um. Rukavina kommt über rechts, in der Mitte vergessen sie Aigner. Aber der will es mit der Hacke um den Gegner rum machen. Das klappt vielleicht bei Messi, aber auch nicht immer.

Nach zwanzig Minuten gibt es die erste nicht so schöne Szene. Volland kommt gegen Niemeyer zu spät, hat das Bein ganz weit oben, zieht aber grade noch vor dem Kopf des Gegners zurück. Ansonsten ist das aber ein bemerkenswert faires Spielchen.

Die Hertha hat mehr vom Spiel, aber Sechzig setzt Nadelstich um Nadelstich! Ähnliche Situation wie eben mit Raffael auf der anderen Seite. Mijatović ist zu weit weg von Lauth, der nimmt Maß und zieht ab. Knapp drüber, Aerts muss nicht eingreifen.

Nun fehlt nicht mehr viel! Raffael hat 23 Meter vor dem Tor zu viel Platz, zieht aufs linke Eck ab. Da fehlten Zentimeter. Aber Király wäre da gewesen.

Das ging etwas zu schnell für Ramos! Raffael lässt sich im Mittelfeld etwas fallen, wartet auf den Antritt von Ebert. Der kommt, der Pass auch, Ebert leitet sofort weiter - doch da kommt Ramos nicht mehr ran.

Doch diese rückt näher! Kobiashvili schaltet sich links in den Angriff ein, zieht sich Lasogga für den Doppelpass raus. Dadurch ist im 16er plötzlich Platz für Ramos, der aber aus 14 Metern nur das Außennetz trifft.

Es ist ein richtig flotter Beginn im Olympiastadion. Hertha will den Zuschauern was bieten, die Löwen halten mit starken Kontern dagegen. Noch aber fehlt die erste dicke Chance.

"Hand!!" hallt es durchs weite Rund! Und die Berliner Fans haben richtig gesehen: Lells Flanke rauscht Schwarz im Strafraum an die linke Hand. Doch das war niemals Absicht, der Schiri lässt zu Recht weiterlaufen.

Die Ecke bringt keine Gefahr. Aber wieder schaltet Sechzig blitzschnell um, kommt allerdings diesmal nicht bis ganz vorn durch.

Super Angriff der Gastgeber! Raffael bekommt den Ball in der Zentrale, schickt Ramos mit einem fulminanten Pass in die Spitze. Doch der kommt nicht zum Abschluss, weil Aygün mit dem Fuß dazwischen ist. Ecke Hertha.

Die erste Chance gehört allerdings den Gästen! Király, der Ex-Herthaner, fängt den Freistoß ab. Ein kurzer Blick, ein weiter Abschlag und schon kommt Benny Lauth aus 20 Metern zum Abschluss. Ein paar Meter links vorbei.

Hertha legt gleich mal los. Lell tunnelt den jungen Schwarz, der blockt ihn. Freistoß Berlin von der rechten Eckfahne.

Auf geht's. Schiedsrichter Florian Steuer pfeift das Spiel an.

Schöne Geste von den Gästen: Kapitän Benny Lauth überreicht vor der Platzwahl einen Blumenstrauß als Zeichen der Anerkennung des Berliner Aufstiegs.

Die Mannschaften kommen aufs Feld. Es kann losgehen.

Zusätzlich zum Meistertitel jagt die Hertha übrigens noch einen Rekord: Den Zuschauerrekord der 2. Liga. Noch hält diesen der 1. FC Köln. Noch! Denn auch heute ist das Olympiastadion natürlich voll! Ca. 60.000 feiernde Fans sind da.

Heute aber freuen wir uns erstmal auf ein stimmungsgeladenes Match, in dem beide Teams frei aufspielen können.

Vor Wochenfrist wurde aber immerhin der Vertrag mit Coach Maurer verlängert. Auch das war lange nicht sicher. Die Weichen werden derzeit sowohl in München als auch in Berlin Richtung Zukunft gestellt.

Aus München kommen dagegen ja seit Monaten eher wirtschaftliche denn sportliche Wasserstandsmeldungen. Die Neueste lautet, dass der Vertrag mit Investor Ismaik nach letzten Querelchen um die 50-plus-1-Regel unterschriftsreif sei. So lange die Unterschriften aber nicht erfolgt sind, schwebt Sechzig weiter in akuter Insolvenzgefahr.

Doch der aufmerksame Leser fand im vorigen Eintrag das Wörtchen "eigentlich". Denn die Hertha hat nun ihre Pflicht erfüllt, nun folgt die Kür. Heute soll es die große Sause geben, bei einem Berliner Sieg würde der Name der Gastgeber in die nicht mehr ganz so neue Meisterschale der 2. Liga eingraviert werden. Oder wie Markus Babbel es schon direkt nach dem letzten Spiel sagte: "Wir wollen das jetzt durchziehen."

Eigentlich geht es in dieser Partie um nichts mehr. Berlin ist bereits am Montag in Duisburg aufgestiegen, die Löwen befinden sich rein sportlich gesehen im Niemandsland.