Fazit:
Das Eröffnungsspiel der Zweitligasaison 2014/2015 zwischen den Traditionsklubs Fortuna Düsseldorf und Eintracht Braunschweig endet mit einem 2:2, das für die Rheinländer trotz des späten Ausgleichs des BTSV schmeichelhaft daherkommt. Nach der Führung zur Pause, die aufgrund der leichten Vorteile im ersten Durchgang nicht völlig unverdient war, investierten die Hausherren nach dem Seitenwechsel viel zu wenig in ihr Offensivspiel und überließen den Niedersachsen das Feld. Braunschweig belohnte sich mit dem Ausgleich, der jedoch nicht lange Bestand hatte. Auch die erneute Führung brachte die Fortuna nur in die Nähe des Sieges, der durch Nielsens späten Treffer noch vereitelt wurde. Braunschweig war in der Endphase nah dran am Siegtor, fährt dank eines hoffnungsvollen Auftritts und trotz zweier nicht gegebener Strafstöße dennoch zufrieden nach Hause. Mehr Arbeit steht für Düsseldorf an, das die positiven Aspekte der ersten Halbzeit am kommenden Wochenende wiederholen muss. Morgen folgen drei weitere Partien des ersten Spieltags der 2. Bundesliga. Einen schönen Abend noch!

Khelifi zeigt auf der rechten Außenbahn ein feines Solo, dessen Glanz dann wegen seines schlechten Abschlusses direkt in die Arme von Rensing deutlich leidet.

Um drei Minuten wird das Match verlängert! Wenn hier noch etwas passiert, dann zugunsten der Niedersachsen. Ein dritter Düsseldorfer Treffer wäre wohl nur per Konter zu erreichen und einen solchen gab es zuletzt beim Tor zum 2:1.

Eines steht jetzt schon fest: Der Unterhaltungswert dieser Zweitligaeröffnung stimmt! Die Eintracht will sich für ihre Moral jetzt auch noch mit dem Siegtor belohnen. Viel Zeit ist jedoch nicht mehr!

Ein Unentschieden kommt den Kräfteverhältnissen auf dem Rasen, vor allem bezüglich der zweiten Halbzeit, deutlicher näher. Auch ein Sieg der Eintracht wäre nicht vollkommen unverdient. Die Löwen beißen sich durch!

Tooor für Eintracht Braunschweig, 2:2 durch Håvard Nielsen
Ein erstochertes Tor gleicht erneut für den BTSV aus! Håvard Nielsen bleibt nache einer zunächst gescheiterten Aktion im Düsseldorfer Strafraum beharrlich und schnappt sich Bomheuers schlechten Klärungsversuch, um Rensing aus fünf Metern mit viel Glück zu überwinden!

Salim Khelifi ist die letzte Option von Torsten Lieberknecht, der Raffael Korte gleichzeitig einen verfrühten Feierabend beschert. Der junge Schweizer wurde bereits in der Winterpause verpflichtet, verletzte sich aber und kam deshalb nur zu einem Einsatz in der Bundesliga.

Mit mehr als 41000 Zuschauern ist die moderne Düsseldorfer Arena sehr ordnetlich gefüllt. Dem Heimteam winkt ein Sieg zum Start, der derzeit aber noch auf wackeligen Beinen steht. Braunschweig lebt noch!

Gelbe Karte für Christian Weber (Fortuna Düsseldorf)
Rechtsverteidiger Weber stoppt den durchstartenden Boland mit einem Foulspiel, das den Braunschweiger am schnellen Eindringen in den Strafraum hindert. Für dieses Einsteigen bei hohem Tempo zückt Deniz Aytekin die zweite Gelbe Karte des Abends.

Braunschweig macht das Spiel und versucht, sich den Widersacher zurechtzulegen. Düsseldorf lauert fast nur noch auf Gegenstöße, ist überhaupt nicht an einem ordentlichen Aufbau interessiert.

Verletzungsbedinger Austausch in der Düsseldorfer Innenverteidigung: Bruno Soares schreitet unrund in Richtung Bank, wo Dustin Bomheuer auf einen Einsatz in der finalen Viertelstunde brennt.

Braunschweig ist in der Bringschuld, was das Toreschießen angeht, wenn es noch für einen Punkt reichen soll. Die Niedersachen haben sich gefangen und leiten nun die Schlussoffensive ein. Bakenga verstolpert diesmal aussichtsreich im Sechzehner.

Wieder so eine Szene im Düsseldorfer Strafraum, die mit einem Strafstoß für die Eintracht hätte enden müssen! Rensing trifft den gerade eingewechselten Bakenga an der Fünferkante nach einem wunderbaren Pass leicht am Knöchel. Bei dieser hohen Geschwindigkeit geht der Angreifer zu Boden und hätte einen Strafstoß bekommen müssen!

Noch so Kaliber von der Bank: WM-teilnehmer Mathis Bolly (Elfenbeinküste) kommt für Erwin Hoffer auf den Rasen. Bei den Gästen ersetzt der norgwegische Neuzugang Mushaga Bakenga Kapitän Dennis Kruppke.

das Wechselbad der Gefühle scheint nun endgültig zugunsten der Reck-Truppe zu kippen, die mit ihrer hohen Qualität von der Bank wieder vorne liegt.

Tooor für Fortuna Düsseldorf, 2:1 durch Charlison Benschop
Joker Benschop bringt seine Farben nach nicht einmal 300 Sekunden auf dem Feld wieder in Führung! Hoffer hat nach einem hohen Ball auf die linke Seite erstaunlich viel Platz und legt dann vom Strafraumeck quer für den 24-Jährigen, der aus gut zehn Metern flach gegen Gikiewicz trifft!

Nun gilt es für den Gastgeber, den vielzitierten Schalter wieder umzulegen. Man hat sich auf dem knappen Vorsprung ausgeruht und der Eintracht zu viele Räume gegeben. Das muss sich nun wieder ändern!

Oliver Reck bringt für die letzte halbe Stunde Charlison Benschop, der in der Vorsaison zwölf Tore erzielen konnte. Neuzugang Joel Pohjanpalo hatte einen ordentlichen Abend mit guten Ansätzen.

Tooor für Eintracht Braunschweig, 1:1 durch Ken Reichel
Jetzt zappelt das Netz zugunsten der Eintracht! Die linke Düsseldorfer Abwehrseite wird schwindelig gespielt, so dass Raffael Korte von der rechten Grundlinie unbedrängt in die Mitte flanken kann. Reichel läuft wunderbar ein und verwandelt per Volleyabnahme in der halbrechten Ecke des Tores!

Wenn die Fortuna weiterhin so passiv zu Werke gehen sollten, ist der Ausgleichstreffer nur noch eine Frage der Zeit. Braunschweig kommt gerade ins Rollen!

Jetzt gewinnt Rensing das Duell mit Nielsen! Der Norweger nimmt einem flachen Ball von der rechten Außenbahn von der Strafraumkante direkt und verleiht dem Spielgerät eine hohe Wucht. Stehend kann Rensing abwehren!

Reichel gegen Rensing! Nach Nielsens Vorlage per Querpass packt der Braunschweiger Linksverteidiger einen harten Spannschuss aus 20 Metern aus, mit dem er den Düsseldorfer Keeper auf dem falschen Fuß zu erwischen scheint. In der halbrechten Ecke kann Rensing mit Mühe noch den nötigen Schritt machen und pariert klasse!

Kruppke kommt den entscheidenden Tick zu spät! Nach Nielsens öffnendem Pass auf die linke Seite des Sechzehners ist Reichel diesmal mit seinem flachen Versuch auf den zweiten Pfosten erfolgreich. Kruppke hätte nur den Fuß hinhalten müssen, wenn er denn vor Ort gewesen wäre!

Correia greift in höchster Not ein, spitzelt das Leder nach einem steilen Anspiel auf den durchstartenden Hoffer in der zentralen Defensive noch so gerade eben weg. Der Österreicher hätte ansonsten freie Bahn in Richtung Gikiewicz gehabt!

Nach einem flinken Seitenwechsel will der aufgerückte Linksverteidiger Reichel flach auf den langen Pfosten spielen. Bodzek stellt sich dem Versuch in den Weg und verhindert Schlimmeres.

Das Offensivspiel der Eintracht beruht eher auf Zufall und einzelnen guten Pässen, die dann aber selten eine echte Verwendung im letzten Spielfelddrittel finden. Düsseldorf verwaltet den Vorsprung, lässt den Gast kombinieren.

Die ersten Augenblicke sind nicht so hektisch wie das Ende des ersten Durchgangs. Zuck sucht mit seiner Hereingabe von halblinks Nielsen am zweiten Pfosten, aber Bruno Soares rettet mit dem Schädel.

Aus den Katakomben gab es in der Pause übrigens die Nachricht, dass der früh ausgewechselte Jan Hochscheidt eine Verletzung der Adduktoren zugezogen hat. Eine Prognose, wann der 26-Jährige wieder einsatzbereit ist, kann noch nicht gefällt werden. Weitere personelle Änderungen gibt es vorerst nicht.

Willkommen zurück in der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens! Verdient sich der Gastgeber den Vorsprung endgültig, indem er die starken letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit bestätigt oder gelingt dem BTSV das Comeback, um den Fehlstart nach dem Abstieg zu vermeiden?

Halbzeitfazit:
Im Eröffnungsspiel der Saison 2014/2015 der 2. Bundesliga führt Fortuna Düsseldorf gegen Absteiger Eintracht Braunschweig nach dem ersten Durchgang mit 1:0. Tatsächlich waren es die Rheinländer, die in der Anfangsphase starke Offensivakzente setzen konnte, sich dann aber immer mehr zurückzogen. Der BTSV gewann dadurch immer mehr an Sicherheit und war über weite Strecken der ersten halben Stunde auf Augenhöhe. Ohne Ankündigung gelang dann dem agilen Michael Liendl ein Traumtor, das die Zuschauer in Ekstase versetzte. Danach gab es hüben wie drüben noch jeweils eine Abschlusschance. Für ein Auftaktspiel ist das doch ganz ordentlich, auch wenn es noch Möglichkeiten zur Steigerung gibt. Unter Zugzwang steht jedenfalls die Lieberknecht-Elf, die für einen Punktgewinn mindenstens einmal treffen muss. Bitter für die Eintracht ist, dass Deniz Aytekin ihr einen klaren Strafstoß verweigert hat. Bis gleich!

Nielsen mit der Direktabnahme! Kurz vor Ende der ersten Halbzeit ballert der Norweger eine halbhohe Flanke von Hedenstad am Elfmeterpunkt ohne Umwege in Richtung Rensing, schießt in Bedrängnis nicht weit über den Querbalken!

Gelbe Karte für Sérgio da Silva Pinto (Fortuna Düsseldorf)
Jetzt ist der ehemalige Hannoveraner endgültig zurück im deutschen Profifußball: Er stoppt Kruppke im Mittelkreis mit einem taktischen Foul, das zwingend mit der Gelben Karte bestraft werden muss.

Feiner Ein-Kontakt-Spielzug der Reck-Truppe auf der linken Außenbahn, die letztlich an einem etwas zu steilen Pass von da Silva Pinto in den Strafraum scheitert. Der Deutsch-Portugiese hat ansonsten einen guten Einstand, gewinnt im Zentrum die wichtigen Defensivzweikämpfe.

Gikiewicz verhindert das zweite Tor für den Gastgeber! Nach da Silva Pintos Eckballhereingabe von der linken Fahne auf den kurzen Pfosten hält Bodzek den Schädel hin und prüft den polnischen Schlussmann aus weniger als fünf Metern. Mit einem starken Reflex wehrt Gikiewicz ab!

Liendl ist jetzt Mittelpunkt eines jeden Düsseldorfer Vorstoßes, schaltet und waltet mit vielen Freiheiten. Den Österreicher müssen die Niedersachsen schnellstens in den Griff bekommen!

Wie verdaut Braunschweig den Rückschlag? Man war vor dem Gegentreffer mindestens auf Augenhöhe, auch wenn noch kein wirklich gefährlicher Abschluss verzeichnet wurde. Die Eintracht vermittelt einen ordentlichen Eindruck, scheint nicht völlig geschockt zu sein.

Gerade war die Partie in einer schwierigen Phase, in der sich der Großteil des Geschehens unweit der Mittellinie abspielte. Und dann kommt so ein wunderbarer Treffer, der gleich mal ein heißer Anwärter auf den Titel des Tors des Monats ist.

Tooor für Fortuna Düsseldorf, 1:0 durch Michael Liendl
Ein würdiger Eröffnungstreffer für die Fortuna! Völlig unvermittelt packt Michael Liendl aus gut 24 Metern und halbrechter Position einen wunderbaren Linksschuss aus, der genau im linken Torwinkel einschlägt. Gikiewicz streckt sich, hat aber überhaupt keine Abwehrchance. Düsseldorf führt und feiert!

Nach einem Doppelpass mit Nielsen nimmt der dribbelnde Raffael Korte Fahrt auf, doch mit seinem Vorstoß ist noch vor dem Sechzehner Schluss. Adam Bodzek ist zur Stelle und erobert das Spielgerät konsequent.

Nach einer halben Stunde halten gerade die Zuschauer die Fahne eines unterhaltsamen Abends hoch, sorgen für einen tollen Rahmen. Auch aus Braunchweig haben viele Fans den Weg in die Arena gefunden, die 2011 den Eurovision Song Contest beheimatete.

Unter den Zuschauern ist übrigens auch der Nationaltrainer Österreichs. Marcel Koller kann mit den Düsseldorfern Gartner, Liendl und Hoffer gleich drei Akteure beobachten, die in der EM-Qualifikation für die Alpenrepublik auflaufen könnten.

Bruno Soares spielt aus der eigenen Hälfte einen flachen Steilpass auf Liendl, der endlich einmal hinter das defensive Mittelfeld kommt. Sein gelupfter Pass auf die rechte Seite des Strafraums kommt jedoch nicht bei Pohjanpalo an.

Nachdem Hoffer in der ersten Viertelstunde gleich zweimal aussichtsreich in Szene gesetzt wurde, fehlt die Anbindung des Österreichers komplett. Der Aufbau der Fortuna ist meist zu schleppend und kann vom Gegner leicht durchschaut werden.

Düsseldorf ist in den letzten Augenblicken zu passiv, um einem Heimteam mit hohen Ambitionen gerecht zu werden. Nun springt zumindest mal ein Freistoß in großer Distanz zum Tor heraus, den Sérgio da Silva Pinto mit großem Selbstvertrauen direkt im Netz unterbringen will, aber deutlich über das Tor von Rafał Gikiewicz schießt.

Glück für die Flingeraner! Im Strafraum wird Nielsen von Schmidtgal in deutlicher Abwesenheit der Kugel über den Haufen gerannt und geht aufgrund der Wucht dieses Körpereinsatzes zu Boden. Eine Situation, die Schiri Aytekin uneingeschränkt sehen konnte und trotzdem nicht auf den Punkt zeigt. Unverständlich!

Bei den Niedersachsen spielt sich der Großteil der Vorstöße über den rechten Flügel ab, wo Außenverteidiger Hedenstad bisher einen vorzüglichen Offensivpart gibt. Reichel auf der Gegenseite bleibt in der Anfangsphase blass.

Nach einem Durcheinander vor dem Braunschweiger Strafraum ballert Liendl aus dem Hinterhalt mit dem linken Spann in Richtung gegnerischem Kasten. Der harte Flachschuss braust einige Meter rechts am Ziel vorbei.

Nach dem temporeichen Start der Fortuna kann der BTSV nun Boden gutmachen, ist im zentralen Mittelfeld mit mehr Präsenz in den Zweikämpfen bei der Sache. Für einen Saisonauftakt ist das schon ganz ordentlich!

Hendrick Zuck ersetzt den verletzten Jan Hochscheidt. Der Leihspieler vom SC Freiburg tauscht mit Raffael Korte die Seiten und bekommt auf rechts die Möglichkeit, sich für weitere Aufgaben zu empfehlen.

Erst holt Liendl im Strafraum zum Schuss aus, kann dann aber noch von Correia aufgehalten werden, dann probiert sich Joel Pohjanpalo aus der Distanz. Sein Fernschuss kullert aber weit links am Ziel vorbei. Düsseldorf überzeugt bisher im Angriff mit Zielstrebigkeit!

Hochscheidt humpelt nach einem Schussversuch vom Rasen und kann die Partie wohl nicht fortsetzen. Torsten Lieberknecht ist offensichtlich zu einem ersten Wechsel gezwungen. Derweil segelt eine Braunschweiger Ecke von der rechten Fahne im Strafraum an Freund und Feind vorbei.

Hoffer soll erneut im Abseits bedient worden sein, doch diesmal ist das Zeichen von Linienrichter Marco Achmüller nicht richtig. Der österreichische Angreifer scheitert trotz Pfiffes am hervorragend reagierenden Rafał Gikiewicz, dessen Können erstmals aufblitzt. So gerät die falsche Entscheidung nicht in die ganz große Diskussion.

Kruppke hat sich bei einem Zusammenprall mit Bruno Soares eine Platzwunde am Hinterkopf zugezogen und startet die Saison auf blutige Art und Weise. Ihm wird derzeit ein blau-gelber Turban angelegt. Die Fotografen haben das erste Motiv der noch jungen Spielzeit.

... Hochscheidt findet zwar den Schädel von Correia, der aus gut sieben Metern jedoch keinen Druck hinter die Kugel setzen kann und Rensing deshalb nicht in Bedrängnis bringen kann.

Mit Querpässen wollen die Löwen Stabilität gewinnen, schaffen es mit ihren Bällen aber nur sehr beschwerlich über die Mittellinie. Immerhin erarbeitet Hedenstad auf seiner rechten Seite einen Eckball...

Die Hausherren finden früh Anspielstationen im letzten Drittel und wirken von Beginn an gefährlich. Braunschweig scheint ein paar Momente zu benötigen, um Sicherheit zu bekommen. Den ersten Eckstoß überstehen die Niedersachsen schadlos.

Hoffer hat die Möglichkeit auf den ersten Treffer, steht aber klar im Abseits. Nach einem Seitenwechsel auf den rechten Flügel gibt Pohjanpalo diagonal in den Strafraum, wo der Österreicher verpasst und ohnehin in der verbotenen Zone postiert ist.

Mit Keeper Rafał Gikiewicz und Rechtsverteidiger Vegar Hedenstad sind zwei echte Neuverpflichtungen in der Braunschweiger ersten Mannschaft, zu denen sich mit Raffael Korte auf der rechten Außenbahn ein rückgekehrter Leihspieler gesellt. Während beim Gastgeber die Kapitänsbinde von Andreas Lambertz zu Adam Bodzek gewandert ist, bleibt beim BTSV Dennis Kruppke der verlängerte Arm des Trainers auf dem Spielfeld.

Oliver Reck baut in der Startelf auf zwei Neuzugänge. Sérgio da Silva Pinto präsentiert sich nach einer Saison in der spanischen Primera División auf der Doppelsechs neben dem jungen Österreicher Christian Gartner. Im Angriff neben Erwin Hoffer darf sich der Finne Joel Pohjanpalo beweisen, der in der letzten Spielzeit für Aalen spielt und für die nächsten beiden Jahre aus Leverkusen ausgeliehen ist.

Die Saison 2014/2015 der 2. Bundesliga läuft! Die Fortuna agiert in roten Jerseys mit rot-weiß karierten Ärmeln, Braunschweig zeigt sich in gelb-blauen Trikots und blauen Hosen.

Die Mannschaften haben das grüne Parkett betreten. Nach der Seitenwahl geht es los!

Bevor es endlich ernst wird, präsentiert die DFL eine kurze Feier zum 40. Geburtstag des deutschen Fußball-Unterhauses, die 1974 mit der Partie zwischen Saarbrücken und Darmstadt startete.

Die Ränge im Stadion sind schon gut gefüllt, auch wenn dieser Eindruck bei den bunten Sitzen hier in Düsseldorf schnell täuschen kann. Der Rahmen für die Eröffnung ist bereitet; auf dem Rasen wurde übrigens die Schale ausgestellt, nach der sich die Topteams der Spielklasse strecken.

Für die Anwendung der Regeln im ersten Vergleich der Zweitligasaison ist Deniz Aytekin zuständig, der ansonsten hauptsächlich erstklassig pfeift. Der 36-jährige Betriebswirt erhält an den Seitenlinien Unterstützung von Benjamin Brand und Marco Achmüller. Vierter Offizieller ist Mike Pickel.

Etwas Unruhe kam im Fanlager auf, als Anfang des Monats mit Mushaga Bakenga ein weiterer Neuzugang "nur" ausgeliehen wurde. So wurde den Entscheidungsträger vorgeworfen, die Nachhaltigkeit für den kurzfristigen Erfolg zu opfern, wenn man Spielern anderer Klubs Einsatzmöglichkeiten verschafft und eigenen potentiellen Akteuren aus dem Nachwuchs keine Chance gibt. Hierbei dürfen die Kritiker aber nicht außer Acht lassen, dass die Eintracht finanziell weiterhin mit geringen Mitteln auskommen muss und deshalb in Einzelfällen keine festen Verpflichtungen tätigen kann, wenn die Qualität des Kaders stimmen soll.

Trotz des nicht unerwarteten Abstiegs hatten die Vereinsverantwortlichen früh signalisiert, dass auf der Trainerbank kein Weg an "Durchmarschcoach" Torsten Lieberknecht führen würde. Das heutige Geburtstagskind (41 Jahre) ist mittlerweile seit über sechs Jahren an der Hamburger Straße verantwortlich und steht in Zeiten häufiger Trainerwechsel und fehlender Geduld für Langfristigkeit im deutschen Profifußball. Die Vorgaben vom Sportlichen Leiter Marc Arnold klingen zudem vernünftig. "Wir müssen erst einmal Stabilität reinbekommen", unterstrich er, dass nicht das Erreichen der ersten drei Ränge erwartet wird.

Der Umbruch bei Gast Eintracht Braunschweig fällt nach dem direkten Wiederabstieg aus der Bundesliga quantitativ harmlos aus, doch bei genauerer Betrachtung der Abgänge wird das Ausmaß des Qualitätsverlustes deutlich. Mit Stammtorwart Daniel Davari (Grasshoppers Zürich), Innenverteidiger Ermin Bičakčić (1899 Hoffenheim) und Angreifer Domi Kumbela (Karabükspor) verliert der BTSV absolute Leistungsträger, die schon in der Aufstiegssaison Garanten für die Konstanz bei der Eintracht waren. Braunschweig steht vor einem ungewissen Jahr in einer Liga, in der man nun wieder öfter als Favorit und nicht als absoluter Underdog in die Wochenenden geht. Gelingt diese Umstellung?

Diesen Vorteil gilt es nun in 34 Partien so eindrucksvoll wie möglich auf den Rasen zu bringen. In Oliver Reck, der nach seiner unerwarteten Interimstätigkeit nun endlich das Vertrauen im Verein genießt, haben die Flingeraner einen Trainer, der seine Fähigkeiten nun auch über einen längeren Zeitraum unter Beweis stellen muss. Der ehemalige Keeper der Kickers Offenbach, von Werder Bremen und Schalke 04 ist zu nachhaltiger Arbeit gezwungen, die bei den hohen Erwartungen in der Rheinmetropole aber schnell die positiven Ergebnisse der Endphase der letzten Saison zu bestätigen hat. Die vergleichsweise ruhige Zeit vor den Pflichtaufgaben spricht dafür, dass der 49-Jährige die Weichen richtig gestellt hat.

Der aus Valencia von Levante UD in den deutschen Fußball zurückgekehrte Routinier Sérgio da Silva Pinto bringt viel Erfahrung mit; Lukas Schmitz (Werder Bremen) kennt sich ebenfalls in der Bundesliga aus. Mit Julian Schauerte wurde ein Rechtsverteidiger an den Rhein geholt, der in Sandhausen fünf Jahre absoluter Leistungsträger war. Zudem wurde der Verlust von Fabian Giefer mit dem ehemaligen Schalker Schlussmann Lars Unnerstall kompensiert, so dass auf der Torhüterposition zusammen mit Michael Rensing ein leistungsfördernder Konkurrenzkampf um den Platz zwischen den Pfosten gewährleistet ist. Schaut man auf das Düsseldorfer Spielermaterial, ist die Fortuna wohl unzweifelhaft im oberen Tabellendrittel einzuordnen.

Einschätzungen vor dem Punktspiel sind immer eher Gefühlssache und basieren selten auf einer ordentlichen Faktenlage. Soweit die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Saison zu diesem frühen Zeitpunkt vorliegen können, scheinen die Verantwortlichen bei F95 ihre Hausaufgaben allerdings sehr ordentlich erledigt zu haben. Hierfür spricht neben den ordentlichen Testspielergebnissen (neun Siege und ein Unentschieden in zehn freundschaftlichen Vergleichen) eine Kaderpolitik, welche einen recht üppigen Kader verkleinert und interessante Akteure verpflichtet hat.

Wie die große Schwester pausierte die zweithöchste Fußballspielklasse der Republik seit dem zweiten Maiwochenende, muss aber erneut drei Wochen weniger Vorbereitung verkraften. Was der Mehrzahl der Übungsleiter zwischen Hamburg und München sowie Düsseldorf und Berlin nicht gefällt, verschafft den 18 Mannschaften ein Stückchen mehr Aufmerksamkeit und soll die Basis der Interessierten verbreitern, bevor dann Ende des Monats die Bundesliga wieder den Großteil der Anhänger in ihren Bann zieht. Um die Attraktivität zu gewährleisten, hat die DFL mit Fortuna Düsseldorf und Eintracht Braunschweig zwei Zugpferde für die Eröffnung auserwählt und erhofft sich einen unterhaltsamen Auftakt in die Spielzeit.