Fazit:
Mit 1:0 entscheidet der 1.FC Nürnberg das Auswärtsspiel in Aue für sich. In einer umkämpften Partie, erzielte der Ex-Auer Jakub Sylvestr das Tor des Tages in einer Phase, in der Erzgebirge Aue eigentlich mehr von der Partie hatte. Schon in Durchgang eins hatte die Heimmannschaft die besseren Chancen, auch wenn der Club aus Nürnberg ebenfalls einige gute Einschussmöglichkeiten hatte. Die Erzgebirger kamen dann besser aus der Kabine, wurden durch den Gegentreffer aber so geschockt, dass ihnen nichts mehr nach vorne einfiel. In der letzten Minute bot sich den Hausherren dann doch noch mal die Chance auf den verdienten Ausgleich, doch Löning vertändelte diese kläglich. Die Gäste aus Nürnberg robben sich mit diesem Sieg weiter an die Spitzengruppe heran, während die Gastgeber einfach nicht aus dem Keller heraus kommen. Beim letzten Spiel in Bochum müssen die Veilchen zudem auf Vucur und Kortzog verzichten, die beide ihre fünfte Gelbe Karte sahen.

Au Backe! Erzgebirge Aue bekommt nochmal die Riesenchance. In der linken Strafraumseite wird Löning freigespielt, der die Kugel uneigennützig quer spielen will. Zwei Spieler stehen in der Mitte frei, doch an den Ball kommt ein Cluberer, der klären kann. Ein präziser Pass hätte hier wohl den Ausgleich bedeutet.

Zwei Minuten gibt es auf die bisherigen 90 oben drauf.

War das die letzte Möglichkeit für die Gastgeber? Arvydas Novikovas schlenzt einen Freistoß aus 20 Metern über die Mauer. Der Ball segelt in Richtung Tor, doch Patrick Rakovsky ist zur Stelle und faustet den Ball aus dem Torwinkel.

René Weiler will nun das 1:0 über die Zeit retten. Für den bisherigen Matchwinner Jakub Sylvestr bringt der Trainer nun den defensiven Niklas Stark.

Die absolute Schlussphase bricht solangsam an und den Veilchen fällt immer noch nicht viel ein. Seit dem Gegentreffer in die eigene Drangphase hinein scheint den Gastgebern das Selbstvertrauen genommen zu haben.

Gelbe Karte für Stipe Vucur (Erzgebirge Aue)
Der nächste Auer geht zu hart in den Zweikampf. Mit der offenen Sohle voran grätscht der Verteidiger in seinen Gegenspieler hinein und sieht dafür den Karton. Damit fällt der zweite Stammspieler im Spiel beim VfL Bochum aus, denn auch Vucur sah seine fünfte Gelbe Karte.

Ein langer Ball von rechts erreicht auf der gegenüberliegenden Seite den Torschützen Sylvestr. Der Ex-Auer bekommt das Spielgerät kurz vor der Grundlinie und schaut in die Mitte. Doch anstatt den Pass in den Rückraum zu spielen setzt der Stürmer auf den Überraschungs-Effekt und zieht auf die kurze Ecke ab. Männel ist jedoch hellwach und pariert sicher.

Gelbe Karte für Michael Fink (Erzgebirge Aue)
Der Abwehrmann geht völlig übermotiviert in einen Zweikampf an der Mittellinie. Der Routinier möchte wohl noch mal ein Zeichen an seine Mannschaft setzen für die Schlussviertelstunde.

Natürlich muss Tommy Stipić jetzt die Offensive stärken. Mit Okoronkwo bringt der Coach einen weiteren Stürmer für Kortzorg.

Die Gastgeber, die eigentlich einen leichten Feldvorteil hatten, wirken etwas geschockt ob des plötzlichen Rückstandes. Die Nürnberger hingegen haben Blut geleckt und werden wieder offensiver.

Tooor für 1. FC Nürnberg, 0:1 durch Jakub Sylvestr
So ein bisschen aus dem Nichts geht der Club in Führung. Jakub Sylvestr trifft abermals gegen seine ehemaligen Mitspieler. Vorbereitet wurde das Tor durch Niclas Füllkrug, der auf der linken Seite drei Gegenspieler auf sich zieht und den Ball ans Fünfereck zu seinem Sturmpartner durchsteckt. Sylvester nimmt die Kugel an, dreht sich um Fink rum und nagelt den Ball mit links aus kurzer Distanz unter die Latte.

Patrick Schönfeld geht über links durch und zieht in den Strafraum. Dem Offensivmann stellen sich gleich zwei Nürnberger in den Weg. Schönfeld legt sich die Kugel etwas weit vor, weicht dann fair seinem Gegenspieler aus und probiert nicht einen Elfmeter zu schinden. Der Ball geht ins Aus und die Chance verpufft.

Aue wird wieder etwas mutiger. Die Sachsen gehen vorne eher drauf und zwingen die Gäste zu langen Bällen.

Der Eckstoß danach hat es in sich. Der Ball segelt wunderbar in die Gefahrenzone, wo Mössmer das Kopfballduell gewinnt. Auf der Linie steht Fabian Müller am langen Pfosten goldrichtig und kann kurz vor der Linie klären.

Wir fühlen uns an Halbzeit eins erinnert, denn Alessandro Schöpf macht mal wieder zwei Gegenspieler an der Strafraumgrenze frisch. Sein Schuss wird dann aber leicht abgefälscht und landet knapp neben dem Pfosten. Der nachfolgende Eckball bringt keinerlei Gefahr.

Am Rückkehrer Jakub Sylvestr läuft das Spiel bislang ziemlich vorbei. Der Angreifer ist zwar bemüht, kann sich aber kaum in Szene setzen.

Die erste kleinere Möglichkeit der zweiten Halbzeit hat die Heimmannschaft. Nach einem Eckball kommt Romario Kortzorg aus 13 Metern zum Abschluss, doch das Leder fliegt in Richtung Oberrang.

Weiter geht´s! Der Club aus Nürnberg hat zur Pause einmal gewechselt. Für Robert Koch ist nun Candeias mit von der Partie. Die Gastgeber hingegen kommen ohne Veränderungen aus der Kabine.

Halbzeitfazit:
Mit einem torlosen Unentschieden gehen die Teams von Erzgebirge Aue und dem 1. FC Nürnberg in die Kabine. Dass es hier Remis steht ist nach dem Spielverlauf durchaus angemessen. Dass dieses Remis allerdings torlos ist, passt nicht ganz, denn beide Teams hatten richtig dicke Einschussgelegenheiten. Insgesamt hat Aue ein Stückchen die Nase vorn und zudem die besseren Chancen, doch auch der Club nutzt die Räume in der Offensive gut. Zum Ende der ersten Halbzeit flachte die Partie dann zunehmend ab. Für den neutralen Zuschauer bleibt zu hoffen, dass die Spieler in Durchgang zwei das Tempo noch einmal anziehen und sich wieder der attraktive Schlagabtausch der Anfangsphase entwickelt.

...Der wird von der linken Seite reingeschlagen und gelangt über mehrere Umwege zu Robert Koch auf rechts. Der Mittelfeldmann bringt seinerseits eine Flanke, die immer länger wird und Männel richtig in Not bringt. Mit viel Mühe kann der Auer Keeper den Ball parieren.

Pinola versucht es noch einmal mit einer Flanke von der linken Seite. Der Ball wird geblockt und es gibt noch einmal Eckball...

Die Partie plätschert nun so ein bisschen der Halbzeit entgegen. Hoffen wir mal, dass sich die Akteure nur eine kleine Auszeit nehmen, um im zweiten Durchgang ein ähnliches Feuerwerk abzubrennen, wie in der Anfangsphase.

Gelbe Karte für Romario Kortzorg (Erzgebirge Aue)
Der Außenspieler geht mit gestrecktem Bein in den Zweikampf und sieht dafür die Gelbe Karte. Bitter für die Gastgeber, denn Kortzorg ist damit im nächsten Spiel gesperrt, denn es war sein fünfter Karton.

Die Gastgeber gehen mutig drauf und attackieren die Nürnberger sehr früh. Sehr mutiger Auftritt des Kellerkindes.

Schiedsrichter Tobias Stieler nimmt sich den Auer Trainer Tommy Stipić zur Brust, der sich lautstark über eine Entscheidung des Referees beschwert hatte.

Die Begegnung gestaltet sich weiterhin offen. Beide Teams bemühen sich um Akzente in der Offensive, bieten der gegnerischen Mannschaft dann aber auch Räume für deren Angriffe. Ein Schlagabtausch auf gutem Zweitliga Niveau hier im Erzgebirge.

Arvydas Novikovas vergibt die beste Chance des Spiels! Ein langer Ball landet beim FCN-Keeper Patrick Rakovsky, der die Kugel lang wegschlagen will. Der Schlussmann trifft den Ball aber ganz falsch und das Leder dreht sich nach außen weg. Der Angreifer der Gastgeber stürmt heran und zieht direkt ab. Sein Schuss aus 20 Metern rauscht allerdings knapp über das verwaiste Tor

Es gibt den zweiten Eckbäll für die Gäste...

Gelbe Karte für Even Hovland (1. FC Nürnberg)
...der in einem Konter für Aue endet. Hovland weiß sich nur noch mit einem taktischen Foul zu helfen und sieht dafür gelb.

Das Tempo flacht etwas ab, was nach dieser flotten Anfangsphase aber zu erwarten war. Beide Teams versuchen nun über sichere Bälle richtig ins Spiel zu finden.

Auf der Gegenseite ist Patrick Rakovsky im Tor der Gäste das erste Mal geschlagen. Dass es hier immernoch 0:0 steht, liegt daran, dass Robert Koch auf der Linie goldrichtig steht. Vorrausgegangen war ein Eckstoß, der Stipe Vucur vor die Füße fällt. Der Innenverteidiger zieht sofort ab und scheitert aus hablinker Position am Nürnberger Mittelfeldspieler.

Die Auer bekommen einen Freistoß an der Außenlinie zugesprochen. Der Ball wird schlecht in die Mitte gebracht und sofort läuft der Konter der Nürnberger über Schröpf, der durch das gesamte Mittelfeld marschiert. An der Strafraumgrenze lässt der Offensivmann zwei Leute aussteigen, schlenzt das Leder dann aber am langen Eck vorbei.

Kein Team versteckt sich hier, so dass sich ein attraktiver und temporeicher Schlagabtausch entwickelt. Die Anhänger beider Seiten honorieren das mit einer herrvorragenden Stimmung bei frostigen Temperaturen.

Beide Mannschaften zeigen ein sehr kurzweiliges Spiel, in dem der FCN beinahe in Führung gegangen wäre. Ein Eckball rauscht von der rechten Seite in die Gefahrenzone. Männel im Tor der Gastgeber segelt blitzsauber an der Kugel vorbei, die Hovland vor die Füße fällt. Vier Meter vor dem Tor ist der Abwehrmann einfach zu überrascht und Aues Verteidigung kann in höchster Not klären.

Auch die Gäste kommen zu ihrer ersten guten Gelegenheit. Füllkrug setzt sich auf der linken Seite durch und flankt an den Fünfmeterraum. Schöpf kommt zum Kopfball, kann die Kugel aber nicht richtig drücken. Männel hechtet zur Seite und hat den Ball sicher.

Fünf Minuten sind gespielt und Aue hat die erste große Chance. Patrick Schönfeld hebt die Kugel von der Mittellinie in den Lauf von Arvydas Novikovas, der sich mit aller Kraft gegen Javier Pinola zur Wehr setzt und aus 15 Metern abzieht. Der Nürnberger Außenverteidiger konnte den Angreifer aber genug bedrängen, um dafür zu sorgen, dass der Schuss gut einen Meter am Kasten vorbei geht.

Die Gastgeber starten den ersten zaghaften Angriff, der mit einem harmlosen Abschluss von Patrick Schönfeld endet.

Der Ball rollt! Die Gäste treten ganz in Schwarz an, weshalb Aue heute zuhause im weißen Auswärtsdress antritt, um Verwechslungen mit dem eigentlich lilanen Jersey zu vermeiden.

Das Flutlicht scheint. Die Mannschaften betreten den Rasen. Alles ist angerichtet!

Die Partie steht unter der Leitung von Tobias Stieler, den der ein oder andere sicher aus der 1. Bundesliga kennt. Ihm assistieren Lasse Koslowski und Sascha Thielert.

Beim Club kehrt Routinier Javier Pinola zurück in die Mannschaft. Der Argentinier saß am Wochenende nach abgebüßter Rotsperre nur auf der Bank und vertritt heute den ebenfalls gesperrten Dave Bulthuis. Ansonsten verändert René Weiler sein Team gegenüber dem Sieg gegen Aalen nicht. Im Sturm setzt er damit weiter auf Jakub Sylvestr, der vor der Saison aus Aue kam und heute erstmals zurückkehrt an seine alte Wirkungstätte. Ihm zur Seite steht natürlich Niclas Füllkrug, der am Sonntag einen Doppelpack schnüren konnte und vor Selbstvertrauen strotzen wird.

Die Heimmannschaft tritt mit exakt dem selben Kader an wie am vergangenen Wochenende. Aus diesem Kader bildet sich ebenfalls die Startelf vom Spiel gegen Heidenheim. Oliver Schröder laboriert weiter an einem Muskelfaserriss und ist damit der einzige Ausfall im Kader der Sachsen. Dafür mit dabei ist zum zweiten Mal Marcin Sieber, ein Verteidiger aus der U19.

Die Wende scheinbar schon vollzogen hat der heutige Gast aus Nürnberg. Die Franken konnten unter dem neuen Coach René Weiler in den letzten vier Partien drei Siege einfahren. Mit einem weiteren Dreier möchte der Club den Anschluss ans obere Drittel der Tabelle finden und einen versöhnlichen Jahresabschluss einleiten. In Nürnberg hat man an das Hinspiel gute Erinnerungen: Nach dem bitteren Abstieg aus Liga eins schien das Projekt Wiederaufstieg durch einen Heimsieg gegen Aue perfekt gestartet zu sein. Dass im Laufe der Saison mehr und mehr Sand ins Getriebe kam, ist bekannt. Umso wichtiger sind heute die drei Zähler, um sich in eine gute Ausgangslage für eine eventuelle Aufholjagd zu bringen.

Wenn man, wie Erzgebirge Aue, im Keller der Tabelle feststeckt, dann fehlt meistens auch das berühmte Quäntchen Glück. Als am Wochenende Marcel Titsch-Rivero den späten Ausgleich für den FC Heidenheim erzielte, traf er dabei die Auer tief ins Mark. Die Mannen von Trainer Tommy Stipić hatten bis dahin ihr bestes Heimspiel der Saison abgeliefert und hätten durchaus höher führen können. Frei nach der alten Fußballerweisheit „Mund abputzen, weiter machen“ wollen die Gastgeber heute eine ähnlich ambitionierte Leistung auf den Platz bringen, um weiter Anschluss an das rettende Ufer zu halten. Die Fans der Veilchen sind ob der guten Leistung vom Wochenende einigermaßen positiv gestimmt und hoffen ebenfalls auf eine kleine Wende zum Rückrundenstart.