Fazit:
In einem wenig begeisternden Zweitligamatch trennen sich der 1. FC Union Berlin und der SV Darmstadt 98 mit 1:1! Es ist ein schmeichelhaftes Ergebnis für die Köpenicker, die durch sehr glückliche Umstände zum Ausgleich kamen. Auch die Lilien haben heute nicht ihren besten Tag erwischt, waren jedoch im Mittelfeld deutlich präsenter und standen sehr sicher in der Defensive. Durch dieses Unentschieden sind die Darmstädter zwar die Tabellenführung los, bestätigen jedoch ihre gute Form und haben einen weiteren Zähler für das Saisonziel Klassenerhalt gesammelt. Für Union fällt die Endabrechnung weniger erfreulich aus: Mit solch einer Leistung wird man es gegen jeden Gegner enorm schwer haben. Einen schönen Samstag noch!

Jetzt dreht Dirk Schuster mit seinen beiden letzten Wechseln doch noch stark an der Uhr. Nur noch wenige Sekunden zu gehen im Stadion An der Alten Försterei.

Die Nachspielzeit beträgt zwei Minuten!

Zum Schluss hin hat diese Partie ihre beste Phase: Darmstadt will es noch einmal wissen, geht auf den Siegtreffer. Es bleibt jedoch nicht mehr viel Zeit!

Kempe hat das 1:2 auf dem Fuß! Jungwirths feine Flanke von der halblinken Seite in den Strafraum will Kempe gegen den herauslaufenden Haas nach Brustannahme im Netz versenken. Der Berliner Schlussmann nimmt den nicht optimal getroffenen Linksschuss sicher auf!

Wie die Hauptstädter hier zum Ausgleich gekommen sind, wissen sie wahrscheinlich selbst nicht so genau. Es war nach dem Abseitstor zum Start der zweiten Halbzeit die erste echte Annäherung an das gegnerische Tor. Jetzt winkt zumindest ein Punkt für die Moral, der in der Tabelle nur wenig weiterhilft.

Tooor für 1. FC Union Berlin, 1:1 durch Christopher Quiring
Aus dem Nichts kann Union ausgleichen! Nach einer Flanke von der linken Grundlinie durch Schönheim können die Hessen im Zentrum nicht sofort klären. Quiring nagelt den aufspringenden Ball mit Anlauf und mit dem linken Spann in die linke Torecke. Da kann Mathenia nichts machen!

Die Eisernen bleiben erschreckend harmlos, können in der Schlussphase keinen Druck aufbauen. Wie schon Kaiserslautern übernimmt kein Akteur Verantwortung, reißt man die Kontrolle an sich. So haben es die Gäste sehr leicht, den knappen Vorsprung zu verteidigen.

Kempe will einen Freistoß vom linken Strafraum auf direktem Wege im linken Winkel unterbringen. Er schnibbelt das Spielgerät zwar um die Berliner Mauer, verfehlt den Pfosten aber deutlich.

Der Gästeblock feiert die zurückeroberte Spitzenreiterposition, feiert bereits den möglichen ersten Auswärtssieg der Saison. Derzeit gibt es tatsächlich wenig Anlass, am Erfolg der Lilien zu zweifeln. Union findet noch keine Antwort auf den Rückstand.

So oder so ähnlich dürfte sich Dirk Schuster das vorgestellt haben: Der Gegner rennt bis zur Verzweiflung an, spielt sich kaum Möglichkeiten heraus und selbst netzt man vorne effizient ein. Darmstadt ist auf der Siegerstraße!

Tooor für SV Darmstadt 98, 0:1 durch Marcel Heller
Darmstadt schlägt eiskalt zu! Kempe hat einen Konter auf der rechten Außenbahn schon mehr oder weniger abgebrochen, zieht am Strafraumeck in Bewachung zwei Berliner in die Mitte, um eine Flanke auf den zweiten Pfosten zu schlagen. Dort nimmt Heller großartig ab, versenkt das Spielgerät direkt mit der breiten Seite im rechten Winkel!

Um die Tabellenführung nicht schon heute wieder zu verlieren, müssten die Lilien in der Schlussphase den Sieg anpeilen. Im Parallelmatch führt nämlich Ingolstadt in Karlsruhe und liegt damit einen Zähler vor den Hessen.

Auch Darmstadt fackelt hier kein Feuerwerk ab, vermittelt aber auch nicht den Eindruck, alles in die Waagschale zu werfen, was es hat. Man ist zwar etwas aktiver als vor dem Seitenwechsel, rückt aber nicht mit allen Spielern nach vorne auf.

Kreilach steht doch wieder und will es noch einmal probieren. Özbek, der schon zur Bank gerufen wurde, bleibt vorerst draußen, wird die gesundheitliche Lage seines Mitspielers aber im Auge behalten.

Damir Kreilach krümmt sich am Boden, hat sich wohl schwerwiegender am Knie verletzt. Sofort deuten die medizinischen Kräfte an, dass der Kapitän die Partie nicht wird fortsetzen können.

Die Heimzuschauer stehen immer noch konsequent hinter ihren Schützlingen, sind aber nicht mehr so optimistisch wie zu Beginn der Partie. Es bleibt Magerkost, was die Hauptstädter in der Offensive auf die Reihe bekommen. Wie sollen die Hausherren hier und heute ein Tor erzielen?

Darmstadt scheint sich dazu entschieden zu haben, ein höheres Risiko im Kampf um die drei Punkte einzugehen. Vor allem über die rechte Außenbahn kommen die Hessen jetzt vermehrt in das letzte Felddrittel. Dieses Vorhaben kann für das langatmige Match nur von Vorteil sein.

Kempe narrt die gesamte Berliner Abwehr! Der Ex-Dresdner zieht von der halbrechten Seite in die Mitte und dribbelt sich an mehreren Gegenspielern vorbei in den Sechzehner. Plötzlich hat er nur noch den herauslaufenden Haas vor sich, an dem er mit seinem flachen Abschluss scheitert. Die beste Chance der Partie!

Union hat zwar mehr Ballbesitz, rennt aber ohne Konzept an und kann so keine Torgefahr entwickeln. Man hat zwar auf den Flügel gelegentlich Platz für hohe Hereingaben, doch diese können von den Hessen meist kompromisslos geklärt werden.

Gelbe Karte für Aytaç Sulu (SV Darmstadt 98)
Auf der Jagd nach dem Ball trifft Sulu an der linken Seitenauslinie auch die Füße von Brandy. Der Freistoßpfiff geht deshalb völlig in Ordnung, doch die Strafe für den Darmstädter Innenverteidiger ist übertrieben.

Harm Osmers leitet ein durchschnittliches hartes Spiel mit wenigen Pfiffen, versucht ohne viele Unterbrechungen auszukommen. Die Intensität im Mittelfeld steigert sich in dieser Phase ein wenig, doch Hektik kommt nicht auf.

Kempe prüft Haas! Einen aufspringenden Ball befördert der Außenbahnspieler aus gut 22 Metern aus halbrechter Position mit dem linken Innenrist in Richtung rechtem Torwinkel. Haas hebt ab und pariert wunderbar!

Die Stimmung auf den Rängen steht in großem Kontrast zu dem Geschehen auf dem Rasen: Sowohl die zahlenmäßig überlegenen Fans der Eisernen als auch die gut gefüllte Gästeblock sorgen für eine tolle Atmosphäre.

Die Mannschaften, die von den Trainern in der Pause übrigens nicht personell verändert, wurden, kommen nur in gemächlichem Tempo aus den Katakomben. Es scheint erst einmal alles so zu bleiben wie vor dem Seitenwechsel.

Nach wenigen Augenblicken endet der erste Berliner Vorstoß im Netz der Gäste: Trimmels halbhohe Hereingabe von rechts schiebt Polter aus fünf Metern über die Linie. Der Vorlagengeber stand jedoch bei seinem Anspiel mit einem Bein im Abseits. Richtig erkannt von den Unparteiischen!

Willkommen zurück in der Hauptstadt! Beide Seiten haben noch Luft nach oben, wobei der Aufsteiger sicherlich eher mit einem Remis zufrieden wäre als Union. Auch beim ersten Sieg gegen Leipzig musste Berlin lange auf den erlösenden Führungstreffer warten. Zahlt sich die Geduld der Hausherren auch heute aus oder sind die Hessen weiterhin das cleverere Team und feiern den ersten Auswärtssieg?

Halbzeitfazit:
Keine Tore zur Pause im Duell zwischen dem 1. FC Union Berlin und dem SV Darmstadt 98. Es war eine erste Halbzeit, die auch keinen Treffer gehabt hätte. Union wird von den Lilien in eine aktive Rolle gewzungen, die die Köpenicker nicht wirklich auszufüllen wissen. Die Hessen vermitteln einen cleveren Eindruck, ohne sich selbst nach Gegenangriffen eine Vielzahl an Chancen zu erarbeiten. Bitter für Union war allerdings, dass Referee Harm Osmers ein elfmeterwürdiges Foulspiel von Brégerie gegen Jopek nicht ahndete. Für den zweiten Durchgang sind kreativere Eiserne und offensivere Darmstädter zu wünschen. Bis gleich!

Gelbe Karte für Christopher Trimmel (1. FC Union Berlin)
Nach Brandys Fehlpass in der Offensive rennt Trimmel Heller auf der rechten Mittelfeldseite hinterher und stoppt ihn per Trikotzupfer. Für dieses taktische Einsteigen ist die erste Verwarnung fällig.

Darmstadt scheint sich in seiner eher passiven Spielweise zu gefallen, überlässt die Verantworung der Spielgestaltung den wenig kreativen Hausherren. Nach der Pause will man dann wohl einen Konter vollenden, um die drei Punkte mit auf die Heimreise zu nehmen.

Sulu schlägt einen langen Ball von der Mittellinie auf die linke Strafraumseite. Adressat ist Heller, der jedoch kurz vor der Annahme von Haas gestoppt werden. Aufmerksam hat der Berliner Schlussmann die Torlinie rechtzeitig verlassen.

Die Bemühungen sind der Düwel-Elf nicht abzusprechen. Es fehlen die direkten, genauen Pässe im letzten Felddrittel und der Mut zu überraschenden Aktionen. Das ist für die Hessen bisher viel zu kleicht auszurechnen, was Union vorne anstellt.

Darmstadt hat nur wenige Probleme, die durchsichtigen Angriffe der Köpenicker zu verteidigen. Hüben wie drüben hat diese Partie nur wenige Strafraumszenen zu bieten. Die Gäste haben leichte Vorteile, können das Mittelfeld deutlich schneller überbrücken als die Eisernen.

Heller verteidigt das Spielgerät auf der rechten Außenbahn im Rahmen eines Konters gegen zwei Berliner und hat dann das Auge für den auf der linken Seite des Strafraums einlaufenden Gondorf. Der will in Bedrängnis aus spitzem Winkel abnehmen, wird jedoch geblockt.

Kreilach mit der Doppelchance! Zunächst feuert der Kapitän aus der zweiten Reihe einen tückischen Aufsetzer in Richtung Mathenia. Der kann zur Seite abwehren. Brandy flankt von der linken Grundlinie an die Fünferkante, wo sich Kreilach mittlerweile befindet und aus kurzer Distanz knapp über die Latte köpft!

Polter prallt im Seitenaus an die Werbebande und muss erst einmal außerhalb des Feldes behandelt werden. Das sah auf den ersten Blick nicht besonders dramatisch aus, doch der Leihspieler aus Mainz scheint unter stärkeren Schmerzen zu leiden.

Kempe stellt seinen Körper an der rechten Strafraumlinie gekonnt vor die Kugel und flankt dann mit dem linken Innenrist sanft an den ersten Pfosten. Dort steht Stroh-Engel schon bereit, doch Leistner ist mit dem Kopf zur Stelle.

Die Mannschaft von Dirk Schuster kann zwar nicht jeden Berliner Vorstoß im Keim ersticken, bremst das Tempo des Gegners aber in vielen Szenen schon vor Eindringen in das letzte Felddrittel so sehr ein, dass der Düwel-Truppe meist die nötige Geschwindigkeit fehlt. Gefährliche Flanken konnten die Hausherren noch nicht ins Zentrum schlagen.

Die Hausherren können sich ein wenig freischwimmen. Sie werden dabei von den Zuschauern unterstützt, die sich sehr wohlwollend zeigen und jeden gewonnenen Zweikampf frenetisch bejubeln. Tolle Stimmung im Stadion An der Alten Försterei!

Union fordert einen Strafstoß und liegt damit nicht völlig falsch! Nach Brandys verunglücktem Querpass im Strafraum ist Brégerie nicht konsequent genug in seiner Klärungsaktion. Er legt sich den Ball etwas zu weit vor. Jopek geht dazwischen und wird dabei leicht vom Darmstädter Verteidiger am Knöchel berührt. Harm Osmers hätte durchaus auf den Punkt zeigen können!

Gleichzeitig wartet der SV noch auf seine erste echte Torchance, wurde bis auf den Kopfball von Sailer noch nicht zwingend. Vielleicht braucht es einen Eckball: Gegen den FSV Frankfurt ging jedem Treffer eine Eckstoßhereingabe voraus.

Es gibt für die Köpenicker kaum Anspielstationen, so dass gegen hoch verteidigende Gäste oft der Weg nach hinten gegangen werden muss. Daniel Haas wird meist in den Aufbau eingebunden, was ein Zeichen für die Raumdominanz der Lilien ist.

Nach einer Viertelstunde zeigen die Hessen immer mehr, warum sie ganz oben in der Tabelle stehen. Man hat im Mittelfeld jetzt klar die Oberhand und stören den Aufbau des Gegners gekonnt. Der erste Auswärtssieg der Saison ist heute definitiv drin!

Brandy arbeitet gegen Sulu, der weiterhin mit Gesichtsmaske spielt, mit dem Ellenbogen und trifft den Darmstädter Verteidiger an der Mittellinie auch im Gesicht. Unverständlich, warum Schiri Osmers dieses Vergehen nicht mit einer Gelben Karte bestraft.

Union bekommt im Aufbau zunehmend Probleme, da die Schuster-Elf jetzt einen sehr guten Zugriff in den Zweikämpfen hat. So werden Fehler erzwungen, die für die Hausherren unweit des eigenen Kastens sehr gefährlich sind.

Sailer mit der ersten Annäherung! Holland wird am linken Strafraumeck freigespielt und flankt von dort gefühlvoll an den Fünfmeterraum. Dort schraubt sich Sailer hoch und nickt in Bedrängnis in Richtung Tor. Sein Kopfstoß segelt deutlich über den Querbalken.

Heller lässt sich auf dem rechten Flügel nicht stoppen und spielt einen halbhohen Pass auf den ersten Pfosten. Dieser ist für Stroh-Engel bestimmt, der seine Abschlussstärke aber nicht unter Beweis stellen kann. Daniel Haas nimmt die Kugel einige Meter vor seinem Gehäuse sicher auf.

Es ist ein sehr verhaltener Beginn im Stadion An der Alten Försterei. Vor allem Polter ist in der Offensive der Eisernen zwar sehr aktiv, bekommt aber noch zu wenig Unterstützung von seinen Kollegen. Berlin spielt mutiger als in Kaiserslautern, was vor heimischer Kulisse auch zu erwarten war.

Polter treibt das Leder an der linken Seitenauslinie robust gegen Sirigu nach vorne und setzt an der Grundlinie gerade zu einer Flanke an, als ihn der Pfiff des Schiedsrichters ausbremst. Der Grund ist ein Offensivfoul von Köhler gegen Sulu in der Mitte.

Köhler schlägt einen ersten Eckball von der rechten Fahne in Richtung Zentrum, wo Freund und Feind verpassen. Die Köpenicker beginnen engagiert und haben Kontrolle über das Spielgerät. Darmstadt zeigt sich zunächst eher passiv, steht hinten aber sicher.

Dirk Schuster bringt eine neue Kraft in seine Formation: Auf der Position des Linksverteidigers verdrängt Holland Stegmayer auf die Reservebank. Nach zwei Partien ohne Treffer will Goalgetter Stroh-Engel heute wieder netzen.

Bei den Hausherren hat Norbert Düwel seine Startelf auf zwei Positionen verändert: Jopek und Kopplin spielen anstelle von Zejnullahu und Özbek. Polter und Brandy erhalten nach dem enttäuschenden Auftritt auf dem Betzenberg also die Chance zur Bewährung.

Auf geht's in der Hauptstadt! An der Pfeife ist übrigens Harm Osmers. Der 29-jährige Investitionscontroller aus Hannover ist seit 2010 in der 2. Bundesliga hauptverantwortlich aktiv und wird an den Seitenlinien von Markus Pflaum und Florian Badstübner unterstützt.

In diesem Augenblick betreten die Hauptdarsteller das grüne Parkett. Union agiert in roter Kleidung mit leichten weißen Akzenten; die Lilien präsentieren sich in blau-weißen Trikots und weißen Hosen.

Nicht mehr lange, dann rollt das Leder im Stadion An der Alten Försterei. Bei strahlendem Sonnenschein und gut gefüllten Rängen sind die Voraussetzungen für ein interessantes Match gegeben. Hat Union die Niederlage in der Pfalz verdaut und präsentiert sich mutiger oder setzt Darmstadt einen Spitzenreitertraum fort und gewinnt erstmals in der Fremde?

"Natürlich ist das ein schönes Gefühl, aber wir sehen das ganz realistisch und bleiben komplett auf dem Boden. Momentan ist das eine ganz gute Geschichte, jedoch werden auch wieder Tage kommen, an denen andere Teams an uns vorbeirutschen", schätzt Coach Dirk Schuster die Lage vernünftig ein, ohne die Euphorie im Fanlager zu unterdrücken. Als Aufsteiger wäre auch ein Unentschieden in der Hauptstadt ein Erfolg, daran ändert der Tabellenplatz der Lilien wenig.

Auswärts warten die Lilien übrigens noch auf ihren ersten Dreier, konnten in drei Partien lediglich zwei Zähler einfahren. In der Fremde fing man sich auch sämtliche Gegentore ein (fünf) und netzte durchschnittlich nur einmal pro Spiel. Um den Platz an der Sonne zu wahren, braucht es wohl unbedingt einen Sieg, denn die direkten Verfolger reichen bis zu Rang sieben herunter. Wenn Darmstadt jetzt auch noch außerhalb der Heimat erfolgreich ist, stellte sich so langsam die Frage, ob es sich auch länger in der Spitze halten kann.

Auch von Rückschlägen scheint sich die Mannschaft von Coach Dirk Schuster nicht unterkriegen zu lassen. So antwortete sie auf die erste Niederlage am vergangenen Wochenende (0:2 in Braunschweig) mit einem souveränen 4:0-Heimerfolg gegen den FSV Frankfurt. Mit drei Toren vor dem Seitenwechsel konnte der Sieg in Durchgang zwei locker verwaltet werden, so dass ein paar Kräfte in dieser anstrengenden englischen Woche für das heutige Match aufgehoben wurden.

In Darmstadt geht das Märchen dagegen weiter. Nach dem überraschenden Aufstieg im Frühling klopfen die Lilien nach sieben Runden in der 2. Bundesliga an die Tür zur deutschen Eliteklasse. Mit 14 Punkten rangiert der SV 98 dank des gegenüber Leipzig und Kaiserslautern besseren Torverhältnisses ganz oben in der Tabelle. Das für den Klassenerhalt angepeilte Hinrundensoll von 20 Punkten könnte schon in naher Zukunft erreicht werden. Besser hätte der Saisonauftakt nicht verlaufen können.

Dabei darf nicht außer Acht gelassen werden, dass Union offensichtlich auch nicht den spielerisch starken Kader hat, den es benötigt, um die meisten Teams des deutschen Fußball-Unterhauses ohne Einsatz der Grundtugenden zu besiegen. Des Weiteren scheinen die Hierarchien innerhalb der Mannschaft zu fehlen: Im Falle eines Rückstandes hat noch kein Spieler das Geschehen an sich gerissen, als Führungsperson die Richtung vorgegeben. Kapitän Damir Kreilach und sein Vertreter Christopher Trimmel können ihre Ämter bisher nicht überzeugend ausfüllen.

Trainer Norbert Düwel warf seinen Schützlingen Mutlosigkeit im Spiel nach vorne vor, womit der 46-Jährige sicherlich richtig liegt. Gleichzeitig muss sich der Nachfolger von Uwe Neuhaus aber fragen lassen, warum er seine Truppe mit taktischen Veränderungen von Woche zu Woche immer wieder verunsichert. So hat er in acht Pflichtspielen schon vier unterschiedliche Systeme probiert und seinen Akteuren nicht die Chance gegeben, einen gewissen Erfahrungsschatz hinsichtlich einer Vorgehensweise anzureichern.

Vor allem die Offensivabteilung muss in den kommenden Wochen wieder mehr Ideen auf den Rasen bringen als auf dem Betzenberg, damit sich die Köpenicker vom Tabellenkeller fernhalten können. Konnte gegen Leipzig vor sechs Tagen Sebastian Polter in der Schlussphase beide Treffer zum 2:1-Sieg beisteuern, konnten weder der Leihspieler aus Mainz noch sein Sturmkollege Sören Brandy am Mittwoch Akzente setzen. Die Abwehr hatte stark darunter zu leiden, dass das Kollektiv in den gegnerischen Drangphasen keine echte Entlastung schaffte und musste deshalb zeitweise Schwerstarbeit verrichten.

Aufwärtstrend gestoppt! Unter der Woche mussten die Eisernen nach ihrem ersten Dreier am vergangenen Sonntag ihre dritte Saisonniederlage hinnehmen. Natürlich war die Mannschaft von Norbert Düwel als Außenseiter in die Pfalz gereist, doch das Ausmaß der Unterlegenheit gegenüber Kaiserslautern war dann doch größer als erwartet. Nur aufgrund der schwachen Chancenausbeute der Roten Teufel durfte Union bis zum Schluss auf einen Zähler hoffen, welcher alles andere als verdient gewesen wäre. So trat man die Heimreise ohne Punkte an.