Fazit:
Das Spiel Karlsruhe gegen Aalen endet mit dem einzig logischen Ergebnis: 0:0. Die Hausherren bemühten sich 90 Minuten lang um das Tor, kamen aber trotzdem nicht über das Unentschieden hinaus. Immerhin konnten die Badener die Niederlagenserie stoppen. Auch die Gäste fahren zufrieden nach Hause und nehmen den Auswärtspunkt im Abstiegskampf gerne mit. Kommenden Freitag empfängt der VfR Union Berlin, während der KSC am Samstag beim FC St. Pauli antritt. Wir verabschieden uns aus dem Wildparkstadion und wünschen noch einen schönen Sonntag!

Eine Minute vor dem Ende gibt es doch noch Pfiffe, weil Gordon den Ball bei einem versuchten Seitenwechsel meterweit ins Aus drischt. Es sieht nicht so aus, als würde dieses Spiel noch eine Torchance erleben.

Die Nachspielzeit beträgt drei Minuten. Noch einmal kontern die Gäste über rechts, aber Ofosu-Ayeh findet nur Quaner, der im Abseits steht.

Hainault räumt Peitz in der Mitte gelbwürdig ab und trifft den Karlsruher mit dem Arm im Bauch, wird aber vom Schiedsrichter lediglich ermahnt. Peitz schimpft entsprechend.

Valentini rutscht rechts am Ball vorbei, sodass Daghfous in die Mitte für Quaner ablegt. Der Aalener trifft sechs Meter vor dem Tor völlig frei nur die Latte, aber egal: Es war ohnehin abseits.

Gelbe Karte für Collin Quaner (VfR Aalen)
Der Gästestürmer erwischt Park mit dem langen Bein, der mit einem Schmerzensschrei zu Boden geht. Für sein hartes Einsteigen wird Quaner mit der Gelben Karte bedacht.

Dicke Möglichkeit für den KSC! Kempe wird klasse auf links geschickt und bringt eine scharfe Flanke falch in die Mitte. Bernhardt kann die Kugel nicht festhalten, aber Micanski kommt nicht an den Ball und Peitz' Distanzschuss wird abgeblockt. Dennoch: Die Schlussoffensive des KSC hat begonnen!

Wieder holt Yabo einen Freistoß auf der rechten Seite heraus, den Valentini auf den kurzen Pfosten zieht. Der Schlenzer kommt gut auf das kurze Eck, aber Bernhardt fliegt und gibt sich weiterhin keine Blöße. Auf der Linie faustet der Torwart die Pille weg.

In der zweiten Hälfte konnte Selcuk Alibaz nicht mehr so viele Akzente setzen wie in den ersten 45 Minuten und deutete bereits einen Krampf an, sodass der linke Flügelflitzer von Jonas Meffert ersetzt wird.

Nun hat Aalen viel Zeit. Offenbar wären die Gäste zufrieden, wenn die 200-Kilometer-Reise quer durch Baden-Württemberg mit einem Punkt in Karlsruhe enden würde.

Alibaz erwischt Hainault beim Zweikampf am Kopf. Die Mannschaftsärzte eilen auf das Feld und behandeln den Kanadier, der aber wieder zurückkehren wird.

Das Spiel neigt sich bereits seinem Ende entgegen und nimmt nun etwas Fahrt auf. Nach einer Rettungsaktion von Bernhardt zur Vermeidung eines Eckballs zieht Yamada direkt ab, der Aalener Keeper ist aber bereits wieder auf den Beinen und pariert sicher. Im Gegenzug flankt Ofosu-Ayeh gefährlich in den Strafraum, aber auch die Karlsruher Innenverteidigung lässt bislang nichts anbrennen.

Trotz der fußballerisch dürftigen Darbietung sind die Fans gut drauf. Die KSC-Kurve hüpft und würdigt das verbesserte Auftreten ihrer Mannschaft.

Ein Missverständnis der Gästeabwehr eröffnet Yamada die Riesengelegenheit. Nach Bernhardts Fehlpass auf Mockenhaupt nimmt der Japaner die Pille mit, wird aber am linken Strafraumrand zu Fall gebracht. Beim anschließenden Standard bietet sich das gewohnte Bild: Karlsruhe kommt zum Kopfball, daraus erwächst aber keine Gefahr für Aalens Kasten.

Park führt die Kugel in Strafraumnähe, findet aber keinen Anspielpartner. Im Rückraum kommt Peitz angelaufen, der den Ball in den Badener Nachmittagshimmel haut.

Gelbe Karte für Dominic Peitz (Karlsruher SC)
Nach wiederholtem Foulspiel sieht Peitz für einen Ellenbogenschlag beim Kopfballduell am Mittelkreis Gelb. Der Blaue ärgert sich tüchtig, denn für ihn heißt das: Gegen St. Pauli fehlt der Mittelfeldabräumer gesperrt.

Klasse Parade von Dirk Orlishausen! Die KSC-Verteidiger können Quaner im Strafraum nicht vom Ball trennen, der kurz in die Mitte auf Junglas ablegt. Mit rechts zieht der Stürmer aus neun Metern ab. Die Pille ist zwar nicht besonders schnell unterwegs, kommt aber ziemlich genau auf den linken Pfosten. Dort packt der Karlsruher Torhüter seine rechte Pranke aus und pariert sehenswert.

Reinhold Yabo zählt zu den besten Akteuren auf dem Platz. Wieder rennt der Rheinländer auf rechts nach vorne und findet Alibaz, der seinen Schlappen in die flache Hereingabe hält. Wieder geht der Ball knapp am rechten Toreck vorbei.

Nach einer Ecke bedient Gordon Kollege Hennings an der linken Sechzehnerkante und der Stürmer zieht direkt ab. Sein Volleyschuss geht einige Meter am langen Pfosten vorbei, wird aber trotzdem mit Applaus bedacht.

Valentini versetzt gleich zwei Gegenspieler auf rechts, legt sich den Ball danach allerdings zu weit vor. Aalens Hainault stellt sich dem KSC-Profi entgegen und die beiden rasseln ordentlich zusammen. Der Kanadier muss sich im Anschluss behandeln lassen, kehrt aber rasch auf den Rasen zurück.

Yabo hat auf rechts Platz, schließt aber überhastet ab und vergibt eine aussichtsreiche Position. In der Mitte war Hennings mitgelaufen, allerdings noch nicht in guter Position. Yabo entschuldigt sich dennoch für seine übereilte Aktion.

Gelbe Karte für Andreas Ludwig (VfR Aalen)
Die Partie ist nun ausgeglichener, und das schlägt sich auch in der Zweikampfführung nieder: Beide Teams gehen nun aggressiver zur Sache. Schiri Wingenbach zieht als Konsequenz die Gelbe Karte für Ludwig, der Park im Mittelfeld in den Rücken springt.

Durch einen abgefälschten Schuss von Yamada dürfen auch die Gäste den ersten Eckstoß nach Wiederanpfiff verzeichnen. Die Situation scheint geklärt, aber Yabo lässt aus 25 Metern rechter Position ein richtiges Pfund ab. Leicht abgefälscht, streicht der Flachschuss knapp am kurzen Pfosten vorbei.

Die Aalener erarbeiten sich immerhin eine frühe Ecke und führen diese kurz aus. Das einzige, was daraus entsteht, ist aber ein Konter von Park. Der Südkoreaner hat freie Bahn, aber auch noch das halbe Spielfeld vor sich. Verfolgt von zwei Abwehrspielern verlassen den Karlsruher kurz vor der Strafraumgrenze dir Kräfte, sodass die VfR-Abwehr klären kann.

Aalen wechselt positionsgetreu und bringt Quaner für den im ersten Durchgang völlig unauffälligen Stürmer Weiß. Der bullige neue Mann erzielt um ein Haar nach wenigen Sekunden das Führungstor für den VfR, weil sich Gordon und Orlishausen missverstehen. Der Aalener fährt das lange Bein aus und spitzelt die Kugel am Keeper, aber auch am Tor vorbei. Vielleicht ist das ja das Zeichen für etwas mehr Engagement der Gäste nach der Pause?

Halbzeitfazit:
Eine gemächliche Zweitliga-Halbzeit ist zu Ende. Der KSC dominierte das Geschehen, spielte sich aber unterm Strich zu wenige klare Chancen heraus. Immerhin probierten es die Hausherren durchgehend und auch variabel mit Angriffsaktionen. Die Aalener verlegten sich hingegen komplett auf die Defensive und verhinderten so zumindest die KSC-Führung. Offensiv blieb das Team von Stefan Ruthenbeck komplett blass. Wir hoffen auf eine zweite Hälfte mit etwas mehr Biss.

Yabo spurtet die rechte Seite hinunter und sieht den mitgelaufenen Peitz an der Strafraumgrenze. Dem defensiven Mittelfeldspieler springt der Ball bei der Annahme aber zu weit weg, sodass auch diese Möglichkeit ungenutzt bleibt.

Gelbe Karte für Dennis Kempe (Karlsruher SC)
Den anschließenden Konter unterbindet Kempe mit einem taktischen Foul. Der Linksverteidiger ist zwar mit der ersten Verwarnung des Spiels überhaupt nicht einverstanden, sieht aber zurecht Gelb.

Aus spitzem Winkel versucht Alibaz den Direktschuss auf Bernhardts Kasten, der faustet die Kugel aber aus dem Gefahrenbereich. Auch im Nachsetzen kommen die Karlsruher nicht an der dicht gestaffelten Gästeabwehr vorbei.

Lässt sich der KSC vom lockeren Nachmittagskick einlullen? Über rechts fährt VfR einen Vorstoß und kommt so das erste Mal in die Nähe des KSC-Tores. Nach etwas Zufall ist Weiß in der Mitte zu überrascht vom Abpraller, um mit dem Ball etwas anfangen zu können. Zehn Meter vor dem Tor hätte der Aalener Stürmer das Spiel gut und gerne auf den Kopf stellen können.

Dennoch kann von aufgeheizter Derbystimmung keine Rede sein. Beide Lager sind zufrieden: Die Gästefans mit dem Ergebnis, die Zuschauer aus Karlsruhe und Umgebung mit den Bemühungen ihrer Lieblinge. Entsprechend laut, aber entspannt fällt die Unterstützung von den Tribünen aus.

Aalens Stürmer Junglas tritt zum ersten Mal in Aktion, allerdings nur durch seine Beschwerde bei Schiedsrichter Wingenbach. Dieser erklärt dem Gästeprofi die strittige Situation im Mittelfeld noch einmal ausführlich. Weil sich der Spieler immer noch nicht beruhigt, staucht ihn der Unparteiische zusammen und zeigt dem Aalener an, dass bei weiteren emotionalen Ausbrüchen eine Verwarnung auf ihn wartet.

Diesmal probieren es Kauczinskis Schützlinge mit einer Variante, die Kopfballverlängerung von Peitz kann aber kein Blauer in der Mitte verwerten.

Entsprechend gut ist die Stimmung bei diesem nicht besonders hart geführten Spiel. Die Fans genießen die Nachmittagssonne bei angenehmen Temperaturen und sehen nun die sechste Ecke des KSC - Alibaz wird sie von links treten.

Vom Tabellenfünfzehnten ist offensiv übrigens erschreckend wenig zu sehen. Außer einem Freistoß gab es keine einzige weitere Angriffsaktion der Gelben. Nicht einmal eine Zufallsaktion brachte die Gäste gefährlich vor Orlishausens Kasten, geschweige denn eine Kombination. Der KSC zeigt sich geduldig und muss sich bisher nur vorwerfen lassen, dass es noch nicht 1:0 steht.

Wieder kommt ein KSC-Profi im Anschluss an einen Eckstoß zum Abschluss, aber auch Gordon zielt nicht genau genug für den Führungstreffer - es gibt Abstoß für die Gäste.

Valentini macht über rechts Druck und probiert eine Flanke in den Strafraum, die ungewollt zum Torschuss mutiert. Der Gästekeeper ist aber auf dem Posten und wehrt zur fünften Ecke für den KSC ab.

Bernhardt stellt sein Glück mächtig auf die Probe und versucht, Hennings auszutanzen. Dieser hat den Braten aber gerochen und bekommt den Fuß dazwischen. Aalens Torhüter hat großes Glück, dass die Pille noch einmal an sein Ball prallt und Hennings stolpert. Um ein Haar hätte sich der neue Schlussmann selbst ein Ei ins Nest gelegt.

Alibaz bekommt die Möglichkeit zur Führung, weil Yamada klasse Übersicht beweist und seinen Mitspieler mit einer Flanke quer durch den Sechzehner findet. Rechts hat sich der Linksfuß schön freigelaufen und hat das Tor vor sich, nimmt sich aber zu viel Zeit und setzt seinen Schlenzer auf den linken Pfosten etwas zu ambitioniert an. Mit etwas mehr Entschlossenheit hätte das gut und gerne die Führung der Blauen sein können.

Inzwischen sind die Hausherren klar überlegen und drängen Aalen mehr und mehr in die eigene Hälfte. Gelegenheit zum Kontern ergibt sich dadurch allerdings nicht, weil Kauczinski offenbar genau dieses Risiko nicht eingehen will. Für die Power vor dem gegnerischen Tor sorgen die Offensivspieler alleine, ohne dass die Abwehr aufrücken muss.

Binnen weniger Minuten erspielt sich Karlsruhe drei Ecken. Während die zweite verpufft, ergibt sich nach der dritten eine Großchance für die Hausherren: Karlsruhe setzt nach dem ersten Abwehrversuch nach und bekommt die Kugel wieder in den Strafraum, wo die Innenverteidiger an die rechte Sechzehnerkante klären. Dort steht Hennings und packt aus zwölf Metern einen schönen Volleyschuss mit links aus, für den sich der VfR-Torwart ordentlich strecken muss.

Bei diesem zeigt sich die Überlegenheit der Karlsruher in der Luft, die bisher nicht für ihre Gefährlichkeit bei Standards bekannt waren. Guldes Versuch in Richtung linkes Eck kann Bernhardt wieder sicher fangen.

Alibaz verschafft sich durch eine geschickte Körperdrehung Platz auf links und sucht Stürmer Hennings. Barth hat allerdings aufgepasst, macht sich lang und klärt die Flanke zum Eckstoß.

Standards prägen momentan das Spiel, in dem bislang viel gekämpft und wenig gezaubert wird. Yabo und Weiß kämpfen verbissen um die Kugel, und der KSC-Profi drückt seinen Kontrahenten auf den Boden. Den anschließenden Freistoß aus dem rechten Halbfeld können die Gäste jedoch nicht nutzen.

Andreas Hofmann vertändelt auf seiner rechten Seite in der eigenen Hälfte das Leder, bekommt aber unter Druck auch keine Unterstützung von seinen Teamkollegen. So darf Alibaz den nächsten Freistoß in den Aalener Strafraum zirkeln. Wieder findet der Linksfuß Kempe in der Mitte, aber diesmal strahlt dessen Kopfstoß keine Gefahr aus.

Die Fans im lange nicht ausverkauften Wildparkstadion feiern das Freistoßspray, das auf der linken Angriffssseite der Karlsruher nahe der Eckfahne das erste Mal zum Einsatz kommt. Die hohe Hereingabe findet Linksverteidiger Kempe, der seinen wuchtigen Kopfball allerdings direkt auf den neuen Keeper Bernhardt bringt. Die Nummer Eins packt sicher zu und besteht damit die erste Bewährungsprobe.

Das Pressing funktioniert schon einmal ordentlich beim KSC: Hennings setzt Innenverteidiger Barth unter Druck und erzwingt die erste Ecke für die Gastgeber, die aber ebenso wenig einbringt wie der Standard auf der Gegenseite.

Dagegen haben sich die Hausherren sichtlich viel vorgenommen, scheinen aber etwas nervös. Noch sind die Pässe zu ungenau, um gefährlich an den Strafraum zu kommen.

Beide Mannschaften beginnen motiviert, scheuen aber das letzte Risiko. Obwohl Aalen nominell recht offensiv mit einer Mittelfeldraute und zwei Stürmern aufgestellt ist, arbeiten die Gelben zumindest am Anfang konsequent nach hinten mit.

Arne Feick wird über links geschickt und holt die erste Ecke des Spiels heraus. Diese wird von Daghfous lang auf den rechten Pfosten getreten, der KSC kann aber klären.

Ganz in Gelb stoßen die Gäste an und damit rollt der Ball!

Heute leitet Markus Wingenbach die Partie, unterstützt von seinen Assistenten Benedikt Kempkes und Thorsten Braun.

Für Rechtsverteidiger Enrico Valentini ist die heutige Partie eine besondere, denn in der vorigen Saison lief der Italiener noch für die Schwaben auf. Gegen seine Ex-Kollegen wird sich der Defensivmann besonders ins Zeug legen.

Markus Kauczinski sah nach der Niederlage in Kaiserslautern wesentlich mehr Handlungsbedarf und tauschte gleich vier Spieler aus. Außer dem gesperrten Torres müssen auch Klingmann, Micanski und Mauersberger weichen. Das Quartett Hennings, Gordon, Alibaz und Park darf sich dagegen über einen Startelf-Einsatz freuen.

Heute wollen die Aalener weitere Punkte im Abstiegskampf einfahren. Dabei vertraut der Coach fast genau der gleichen Elf wie gegen die Sechziger. Nur auf der Torhüterposition wird bei den Gästen rotiert: Daniel Bernhardt verdrängt Jasmin Fejzić auf die Bank. Der verletzte Kapitän Leandro wird wieder von Sechser Hainault vertreten.

Bei den Gästen sieht es zumindest sportlich noch schlechter aus. Aktuell steht die Mannschaft von Stefan Ruthenbeck nur aufgrund des besseren Torverhältnisses nicht auf dem Abstiegs-Relegationsplatz. Immerhin: Vor der Länderspielpause fuhren die Schwarz-Weißen einen Dreier gegen die Münchner Löwen ein.

Dort war nach dem letzten Spiel in Kaiserslautern (0:2) auch die finanzielle Situation ein mit Spannung erwartetes Thema. Immerhin schaffte es der KSC, der immer noch mit fünf Millionen Euro verschuldet ist, den Jahresverlust geringer zu halten als befürchtet. Dennoch gilt der Verein weiterhin als klamm.

Karlsruhe steckt in einer Mini-Krise. Nach dem guten Saisonstart mit sechs Spielen ohne Niederlage setzte es für die Blauen zuletzt drei Pleiten in Folge. Aktuell steht das Team von Markus Kauczinski auf dem 10. Tabellenplatz - ein weiteres Abrutschen würde für Unruhe in Nordbaden sorgen.