Fazit:
Der 1. FC Nürnberg schreibt ein weiteres Krisenkapitel im Spätsommer 2014, unterliegt dem bislang sieglosen FSV Frankfurt vor heimischer Kulisse mit 0:1! Dabei bekam der Club schon in der Anfangsphase einen Strafstoß geschenkt, nahm diesen jedoch nicht an. Nach dem Pausenrückstand zeigte die Ismaël-Truppe eine Viertelstunde lang eine gute Leistung in der Offensive, die nicht mit dem Ausgleichstreffer velohnt wurde. Zum Ende hin fehlte dann wieder die Durchschlagskraft und das Tempo, um der Bornheimer Abwehr wirklich Schaden zuzufügen. Mit einem cleveren Auftritt feiert Frankfurt seinen ersten Sieg in Nürnberg überhaupt und macht so den Fehlstart vergessen. Es ist ausgerechnet Hanno Balitsch, der mit seinem Kopfballtreffer für den Unterschied sorgte. Beim FCN wird sich das Umfeld nach der dritten Pflichtspielniederlage nur schwer beruhigen lassen. Am kommenden Freitag bei Union Berlin muss der Neagtivlauf beendet werden, sonst wird's sehr ungemütlich im Frankenland. Ebenfalls in sechs Tagen empfängt der FSV Frankfurt den starken Aufsteiger aus Leipzig. Einen schönen Samstag noch!

Füllkrug schießt mit dem Rücken zum Tor stehend über seinen Kopf hinweg, verfehlt die rechte Ecke des gegnerischen Kastens deutlich. Klandt muss nicht eingreifen.

Eine von Roshi erzwungene Ecke kommt dem FSV in Sachen regulären Zeitspiel sehr entgegen. Noch 90 Sekunden!

Der vierte Offizielle zeigt drei Minuten Nachspielzeit an!

Pekhart wird geblockt! Der tschechische Angreifer zieht von der rechten Seite in die Mitte und ballert aus 15 Metern drauf. Konrad wirft sich heldenhaft in die Schussbahn und erspart Schlussmann Klandt die Arbeit!

Gelbe Karte für Javier Pinola (1. FC Nürnberg)
Die Summe seiner Regelverstöße bringt Pinola eine Verwarnung ein. Der Argentinier ist der Unglücksrabe des Tages, hätte der Partie mit einem verwandelten Strafstoß eine ganz andere Richtung geben können.

Nürnberg bringt es nicht zustande, Dauerdruck zu erzeugen und scheint nur durch eine gelungene Einzelaktion zum Ausgleichstreffer kommen zu können. Füllkrug kommt nach einer Ecke von der linken Fahne zum Kopfball, aber dne unplatzierten Schädelstoß pflückt Klandt sicher aus der Luft.

Gelbe Karte für Faton Toski (FSV Frankfurt)
Für eine Grätsche in die Beine von Pekhart sieht Toski auf Höhe der Mittellinie eine berechtigte Gelbe Karte. Die wird ihn kaum stören, wenn es tatsächlich zum ersten Saisonsieg reicht.

Mlapa ist zwar engagiert, kann seine Größe ob einer gewissen Trägheit nicht ausspielen. Sein Kollege Sylvestr ist schon deutlicher auffälliger, aber eher als Vorbereiter denn als Vollstrecker.

Nach den beiden Niederlagen zum Saisonstart würde sich der FSV durch diesen Erfolg selbst aus dem Sumpf ziehen und wäre wieder einigermaßen auf Kurs. Punktemäßig würde man mit dem FCN gleichziehen.

Schöpfs Dribbling bringt fast den Ausgleich! Einen aufspringenden ball bringt der Österreicher auf halblinks im Strafraum klase unter Kontrolle und lässt dann Konrad stehen. In Bedrängnis kommt er aus apitzem Winkel zum Abschluss, doch sein abgefälschter Versuch segelt über den Querbalken!

Obwohl Nürnberg unter Zugzwang steht, kann der FSV das Match momentan ausgeglichen gestalten und hält das Spielgerät fern vom eigenen Kasten. Die zwei Wechsel haben den Club eher zurückgeworfen und nun folgt der dritte Tausch.

Von den Rängen sind weiterhin während des laufenden Spiels keine Pfiffe zu hören; das Publikum steht trotz des Rückstands hinter der Mannschaft. Kann der FCN das Tempo noch einmal verschärfen? Derzeit plätschert die Partie dem Ende entgegen.

Das zwingende Nürnberger Offensivspiel ist schon wieder Geschichte, so dass die Hoffnungen der Club-Fans auf einen Treffer derzeit keine Tatsachengrundlage besitzen. Die Zeit wird langsam knapp!

Epstein lässt sich im eigenen Sechzehner behandeln, nachdem ihm Füllkrug unglücklich in die Beine gefallen ist. Das bringt den FSV einige Sekunden näher an den Auswärtssieg.

Grifo möchte einen Freistoß aus dem linken Halbfeld und gut 25 Metern direkt im Netz unterbringen. Dieses Vorhaben scheitert schon an der dunkelrot-schwarzen Mauer, da der Rechtschuss viel zu tief angesetzt ist.

Nach langer Zeit bewegen sich die Bornheimer dauerhaft aus de reigenen Hälfte und erarbeitet sich zwei Eckstöße. Hierbei spricht im Gegensatz zu Durchgang eins nichts Nennenswertes heraus.

Während Nürnberg positionsgetreu tauscht, wird die Formation der Hessen durch die Hereinnahme von Kauko für Schembri einen Tick defensiver. Ist es der richtige Weg für Frankfurt, noch mehr Wert auf die Defensive zu legen?

Koch trifft den Mitspieler! Aus 15 Metern packt der Ex-Dresdener einen Volleyschuss aus, der durchaus gefährlich erscheint. Bulthuis steht jedoch im Weg und wird vom Leder schmerzhaft im Gesicht getroffen. So isr diese Chance dahin!

Mit Zlatko Dedič betritt der zweite frische Neuzugang des FSV das grüne Parkett. In der letzten halben Stunde soll er anstelle von Edmond Kapllani für Betrieb im Frankfurter Angriff sorgen.

Es ist nicht mehr nur die linke Seite des FCN; auch Pachonik und Koch gegenüber setzten vermehrt offensive Akzente. So dürfte sich das Valérien Ismaël vorstellen!

Nürnberg wird von Minute zu Minute zwingender und ist dem Ausgleich in dieser Phase sehr nahe. Frankfurt kann sich nicht mehr wirksam befreien und rennt meist hinterher, wenn der Gegner schnell kombiniert.

Gelbe Karte für Hanno Balitsch (FSV Frankfurt)
Der Rückkehrer und Torschütze ist mit einer Entscheidung von Schiedsrichter Dankert nicht einverstanden und teilt dies lautstark mit. Grund genug für die erste Verwarnung der Partie.

Mlapa mit der Chance! Sylvestr überläuft Bittroff an der rechten Strafraumlinie und hat dann das Auge für den Leihspieler aus Mönchengladbach. Dieser wird in der Mitte vor dem von Klandt verlassenen Tor so stark von Beugelsdijk bedrängt, dass er nicht ins Netz einschieben kann.

Über den linken Flügel scheint der Club jetzt das Tempo hinzubekommen, dass für die 2. Bundesliga einfach nötig ist. Gebhart ist nach dem Seitenwechsel sehr auffällig, ist an fast jedem Angriff beteiligt.

Koch verlängert einen hohen Ball von Mössmer zwar mit dem Hinterkopf in Richtung Tor, doch das Spielgerät senkt sich lediglich auf das Netz des Kastens von Patric Klandt. Ein Aufwärtstrend beim FCN ist dennoch erkennbar!

Endlich mal ein guter Spielzug des Clubs! Bulthuis' hohe Hereingabe von der linken Außenbahn legt Mlapa wunderbar per Kopf für Koch ab, der aus zwölf Metern direkt abzieht. Klandt begräbt den unplatzierten Versuch sicher unter seinem Körper.

Einen direkten, schnellen Einfluss scheint die Kabinenansprache vom Nürnberger Coach nicht zu haben. Das Leder zirkuliert zwar in den Reihen der Hausherren, doch Raumgewinn verzeichnen sie kaum.

Nach dem Wiederanpfiff sind es die Hessen, die den Takt vorgeben. Sie konnten in der kurzen Zeit schon zwei brenzliche Situationen im gegnerischen Strafraum erzwingen, die jedoch nicht zu Abschlüssen führten.

Beide Trainer haben sich gegen personelle Änderungen in der Halbzeit entschieden. Mit Pekhart und Füllkrug hat Valérien Ismaël durchaus noch offensives Spielermaterial mit hohem Potential auf der Bank.

Willkommen zurück in Mittelfranken! Eine Dreiviertelstunde bleibt dem Club, die Verschärfung der Krise zumindest durch ein Unentschieden auszubremsen. Viel besser wäre ein Sieg, für den es im letzten Spieldrittel aber viel mehr Kreativität benötigt. Frankfurt wird alles tun, um den Vorsprung über die Zeit zu bringen und den ersten Dreier in Nürnberg überhaupt zu feiern.

Halbzeitfazit:
Pfiffe im ehemaligen Frankenstadion: Nach zwei Niederlagen scheint sich die Krise des Bundesligaabsteigers fortzusetzen. Der FSV Frankfurt führt nämlich nach 45 Minuten mit 1:0 beim 1. FC Nürnberg. Dabei war der Nachmittag aus Club-Sicht gut gestartet. Nach zehn Minuten hatte Pinola vom Elfmeterpunkt die Chance zu beruhigenden Führung, verpasste diese aber mit einer ganz schwachen Ausführung. Nürnberg zeigte im Vergleich zum Pokalspiel in Duisburg eine Leistungssteigerung, doch ein großer Aussetzer des Schäfer-Ersatzes Rakovsky ermöglichte den Bornheimer den bisher einzigen Treffer der Partie, den der unter der Woche verpflichtete Balitsch erzielte. Mit dieser unangenehmen Ausgangslage geht es für den FCN in Durchgang zwei darum, einen weiteren Misserfolg abzuwenden. Bis gleich!

Frankfurt wird weit in die eigene Hälfte gedrängt, doch können die Bornheimer damit ganz gut umgehen. Sie haben Lufthoheit vor dem eigenen Kasten und werden den Vorsprung wohl in die Halbzeit retten können. Eine Minute wird nachgespielt!

Je länger diese Partie dauert, desto größer der Druck auf den Spielern in den dunkelrot-schwarzen Outfits. Dementsprechend würde ein Ausgleichstreffer vor der Pause die Nerven der Heimfans stark beruhigen.

Klandt geht infolge eines Passes zu Gebhart auf der rechten Seite des Sechzehners hohes Risiko, als er die Szene mit einer Grätsche bereinigt. Schiedsrichter Dankert liegt völlig richtig mit seiner Einschätzung, dass der Keeper nur den Ball getroffen hat.

Mlapas Zögern verhindert eine gute Chance! Endlich kombinieren sich die Mittelfranken mal gefährlich in den Strafraum. Über Koch und Sylvestr gelangt die Kugel zum Deutsch-Togolesen, der aus 15 Metern eine gute Schussposition hat, mit dem Abschluss aber zu lange wartet.

Nürnberg rennt planlos an, leidet in der Offensive an Ideenlosigkeit. Zu selten kommen die Flanken von den Außenbahnen präzise in die Mitte, wo mit Mlapa und Sylvestr durchaus Abnehmer vorhanden sind.

... der Gefoulte findet eine Lücken in der weißen Mauer und schießt halbhoch hindurch. Klandt ist schnell unten wehrt mit einer starken Parade ab. Da musste er mehr Einsatz zeigen als beim gehaltenen Strafstoß!

Gebhart wird von Roshi wenige Meter vor dem Strafraum in halblinker Position zu Fall gebracht. Gute Freistoßposition für den FCN, Pinola und Gehbart stehen bereit...

Der Zorn des Heimpublikums hält sich noch stark in Grenzen, was den Fans hoch anzurechnen ist. Die Unterstützung für die Mannschaft ist weiterhin vorhanden, doch bei der dritten Niederlage in Serie könnte die Stimmung kippen.

Es ist also wieder ein individueller Aussetzer eines Club-Spielers, der für den Rückstand sorgt. Rakovsky hatte bisher einen souveränen Eindruck vermittelt und ist jetzt für das Gegentor fast allein verantwortlich.

Tooor für FSV Frankfurt, 0:1 durch Hanno Balitsch
Ausgerechnet Balitsch! Grifos Eckstoßausführung von der rechten Seite segelt über die Hände des herauslaufenden Torhüters Rakovsky hinweg. Der ehemalige Nürnberger Balitsch nickt aus gut acht Metern auf die linke Ecke, wo der am Pfosten postierte Pachonik nicht mehr schnell genug reagieren kann!

Roshi probiert sein Glück aus der zweiten Reihe, doch aus vollem Lauf bringt er Rakovsky nicht in Bedrängnis. Die "Torfabrik" segelt in Richtung Hintertortribüne und die ist in Nürnberg bekanntlich weit entfernt.

Ein kleines Powerplay des Clubs krankt noch an der Präzision der Pässe und hohen Hereingaben im letzten Felddrittel. So können sie ihre Überlegenheit in Sachen Ballbesitz weiterhin nicht in Chancen umwandeln.

Koch behauptet das Spielgerät am rechten Strafraumeck gegen Beugelsdijk und probiert dann einen Innenristschuss auf den linken Torwinkel. Er verfehlt das Gehäuse jedoch deutlich, denn sein Schuss ist zu hoch angesetzt.

Schon früh kann der FSV die Nürnberger Angriffe durch gutes Zweikampfvrehalten und manchmal auch durch Fouls an der Mittellinie entschleunigen und verteidigt dann kompakt am eigenen Strafraum.

Nach kurzer Zeit sind die Bornheimer wieder vollzählig. Benno Möhlmann wird bis auf die Strafstoßszene, in der sich Balitsch trotz des unberechtigten Pfiffs unglücklich verhielt, ganz zufrieden sein mit dem Auftakt seiner Truppe.

Frankfurts Linksverteidiger liegt nun schon zum zweiten Mal am Boden, benötigt medizinische Behandlung. Er wird bei einem Schussversuch unglücklich von Mössmer getroffen.

Es ist ein durchaus munteres Spielchen, das die beiden Mannschaften in dieser Phase auf den Rasen bringen. Das Mittelfeld wird gerade von der Ismaël-Elf schnell überbrückt, die deutlicher zielstrebiger wirkt als in Duisburg.

Klandt vermittelt nach einer Flanke von der rchten Seite nicht den besten Eindruck, kann in der Folge aber Pinolas Kopfstoß aus dem Getümmel heraus aus der Luft pflücken. Aus dem Spiel heraus warten die Hausherren noch auf eine erste gute Chance.

Konrad schließt einen Vorstoß über die rechte Außenbahn mit einem Fernschuss ab, nachdem Roshi das Spielgerät gegen Pinola behauptet und dann zu Kruska gepasst hat. Nach dessen Anspiel visiert der Defensivmann die rechte Ecke an, doch Rakovsky hat keine Probleme.

Der FSV ist nach den ersten Minuten, in denen er kaum die Mittellinie überqueren konnte, ein wenig aufgetaut. Die wackelige Nürnberger Abwehrreihe konnten die Hessen bisher aber nur einmal prüfen.

Für die verunsicherten Mittelfranken wäre ein frühes Tor so wichtig gewesen und umso bitterer ist die Art und Weise der Ausführung durch Pinola. Warum nicht mit voller Wucht in die Maschen?

Elfmeter verschossen von Javier Pinola, 1. FC Nürnberg
Der argentinische Routinier vergibt die große Chance zur beruhigenden Führung! Viel zu schwach ist sein flacher Schuss auf die linke Ecke. Klandt ist auf der richtigen Seite und pariert. Schon in Siegen hat er drei Elfmeter gehalten!

Strafstoß für den 1. FC Nürnberg! Gebhart zieht auf halblinks mit viel Tempo in Richtung Strafraum und wird dann wohl kurz vor der Linie von Balitsch zu Fall gebracht. Ein Foulspiel ist das definitiv, doch außerhalb des Sechzehners. Schiri Dankert zeigt dennoch auf den Punkt!

Balitsch gelingt zwar ein Kopfball in Richtung des gegnerischen Kastens, doch nach der Hereingabe durch Epstein von der linken Fahne bekommt der Ex-Nürnberger keinen Druck hinter die Kugel. Weit drüber!

Kapllani mit der ersten Möglichkeit für die Möhlmann-Elf! Schembri erhält an der linken Grundlinie nach einem hohen Anspiel zu viel Platz und legt für seinen Sturmkollegen zurück. Dessen Schuss aus acht Metern wird von Pinola abgeblockt!

Klandt stellt seine fußballerische Klasse unter Beweis, als er infolge eines riskanten Rückpasses den heranrauschenden Sylvestr mit einer schnellen Richtungsänderung aussteigen lässt. Wenn das schiefgeht, hat der Slowake freie Bahn!

Der Club startet dominent in den Nachmittag, kann das Spiel auf Höhe der Mittellinie in Ruhe aufbauen. Der Gast gibt sich zunächst passiv, um in der Defensive keine frühen Lücken zu bieten. Die Stimmung in der Nürnberger Fankurve ist trotz der beiden Niederlagen hoffnungsvoll.

In der jüngeren Vergangenheit, sprich im 21. Jahrhundert, sind sich diese Vereine nur zweimal begegnet und zwar in der Saison 2008/2009. Gegen den späteren Aufsteiger ergatterte der FSV auswärts ein torloses Unentschieden und konnte vor heimischer Kulisse sogar mit 2:1 gewinnen. Schmerzlich in Erinnerung ist den Bornheimer Fans eine 2:8-Pleite im DFB-Pokal im Sommer 1986.

Benno Möhlmann verändert seine Formation auf drei Positionen: Bittroff, Schembri und erwähnter Balitsch agieren anstelle von Schlicke, Huber (beide nicht im Kader) und Yelen. Interessanter Fakt zu den ersten beiden Spieltagen: Trotz der zwei Niederlagen weist der FSV die beste Chancenverwertung der 2. Bundesliga auf. Effektivität wird es gegen den FCN heute brauchen, um Zählbares mit auf die Heimreise nehmen zu können.

Gleich fünf Akteure rücken im Vergleich zum vergangenen Freitag in die Startelf des Clubs. Neben Rakovsky, der Schäfer im Tor vertritt, dürfen sich Pachonik, Bulthuis, Koch und Gehbart von Beginn an beweisen. Angha, Ramírez und Evseev können nur auf einen Teilzeiteinsatz hoffen; Petrák gehört wegen einer Muskelverhärtung nicht zum Aufgebot.

Auf geht's im Frankenland! Vor gut 27000 Zuschauern präsentieren sich die Hausherren in den dunkelroten Heimtrikots und schwarzen Hosen. Die Frankfurter spielen in komplett weißer Kleidung.

In diesem Augen bewegen sich die Protagonisten auf das grüne Parkett.

Bevor die Partie angepfiffen wird, bestätigt Nürnbergs Sportdirektor Bader den so gut wie sicheren Vollzug eines weiteren Transfers. Der 26-jährige Außenbahnspieler Daniel Candeias von Benfica Lissabon wird für eine Spielzeit ausgeliehen und könnte am nächsten Wochenende schon dabei sein.

In Kürze rollt der Ball in diesem für beide Seiten bedeutendem Match, das die Krise für den Verlierer weiter verschärfen würde. Auch wenn der FCN mit drei Punkten besser platziert ist als der Vorletzte aus der Bankenmetropole, steht er aufgrund der Erwartungshaltung wohl noch stärker unter Druck als die Möhlmann-Elf. Wir freuen uns auf ein spannendes, umkämpftes Duell!

Schiedsrichter des fränkisch-hessischen Duells ist Bastian Dankert. Der 34-jährige Sportwissenschaftler pfeift seit 2010 in der Bundesliga und pfeift nach seinem Aufstieg in das Fußball-Oberhaus vor zwei Jahren ab dieser Saison auch internationale Partien. An den Seitenlinien wird Dankert von Markus Häcker und Guido Kleve unterstützt.

Unter der Woche haben die Verantwortlichen am Bornheimer Hang noch zweifach auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Sehr brisant im Hinblick auf das heutige Auswärtsspiel im ehemaligen Frankenstadion ist die Personalie Hanno Balitsch. Der 33-Jährige war nach dem Abstieg mit dem FCN vereinslos, konnte im Probetraining überzeugen und steht nun gegen seinen alten Arbeitgeber direkt in der Startelf. Zudem wurde Angreifer Zlatko Dedič verpflichtet, der bis zum Sommer in Dresden kickte. Der Slowene sitzt heute erst einmal auf der Bank.

Auch in der ersten Runde des DFB-Pokals war es bis zum Ende spannend. Erst im Elfmeterschießen setzte sich der FSV nach einem verrückten Spiel bei Regionalligist Sportfreunde Siegen durch. Konnte der 0:2-Rückstand aus der ersten halben Stunde erst in der Verlängerung komplett umgekehrt werden, musste Keeper Patric Klandt kurz vor dem vermeintlichen Schluss ein drittes Mal hinter sich greifen. Nach 16 Elfmetern stand dann schließlich fest, dass die Hessen in die lukrative nächste Runde einziehen würden.

Der FSV Frankfurt hat einen kompletten Fehlstart in die neue Saison hingelegt, konnte in den ersten beiden Runden keinen Zähler einfahren. Bei Aufsteiger Heidenheim und daheim gegen den KSC wurde jeweils knapp verloren, so dass sich die Truppe von Trainer Benno Möhlmann erst einmal ganz unten in der Tabelle einordnen muss. Das siebte Zweitligajahr könnte zu einer echten Probe für die Schwarz-Blauen werden.

Auf Kapitän und Stammtorwart Raphael Schäfer müssen die Franken in diesem richtungsweisenden Match verzichten. Der 35-jährige Routinier zog sich einen Muskelhüllenriss im linken Oberschenkel zu und wird so nicht zwischen den Pfosten stehen können. Jan Polák ist nach seinem Rippenbruch noch nicht wieder einsatzbereit und kann die wackelige Defensive nicht stützen.

Allen Freunden des Vereins wird nichts anderes übrigbleiben, als die Ruhe zu bewahren und weiterhin zur Mannschaft zu stehen. Gerade den Nachwuchsakteuren Schöpf und Stark, die die beiden Niederlagen mit ihren vermeidbaren Elfmeterfouls einleiteten, dürfen ihre Fehler nicht mehr lange nachhängen, damit sie unbeschwert ihre Bestleistung abrufen können. „Die Spieler haben im Training den absoluten Willen gezeigt, die Situation verändern zu wollen. Das empfinde ich als sehr positiv“, zeigt sich Ismaël optimistisch bezüglich des zweiten Heimspiels.

Nein, der Stuhl vom neuen Trainer Valérien Ismaël wackelt noch nicht. Vertrauen genießt der 38-Jährige, der zuvor die Amateurmannschaften Hannovers und Wolfsburgs betreute, aber nach so kurzer Zeit eben auch nicht. Die Kritik im Umfeld trifft derzeit eher Sportdirektor Andreas Bader, dem der nun seit fast zwölf Monaten andauernde Misserfolg angekreidet wird. Saisonübergreifend sieht die Bilanz des FCN nämlich richtig bitter aus: 13 der letzten 15 Pflichtspiele wurde verloren und dabei 39 Gegentreffer kassiert. Die Enttäuschung der Fans ist also verständlich.

Dass nach einem solchen Umbruch, wie ihn die Mittelfranken nach dem Bundesligaabstieg erlebt haben (Neuverpflichtungen und Abgänge jeweils im zweistelligen Bereich), nicht alles auf Anhieb gelingen würde, war der Mehrzahl der treuen Anhänger sicherlich bewusst. Das Ausmaß der Unzulänglichkeiten in Fürth und Duisburg erschreckte allerdings; eklatante individuelle Abwehrfehler und ein weitgehend harmloses Offensivspiel führten zur ersten Krise der Saison und müssen schnellstmöglich abgestellt werden, um im Aufstiegsrennen keinen großen Rückstand zu erleiden.

Wie erhofft hatte der Saisonauftakt für den Club vor drei Wochen begonnen, als vor heimischer Kulisse Erzgebirge mit 1:0 besiegt worden war. Darauf folgte jedoch eine ganz dunkle Woche: Zunächst ging der FCN im Derby bei Greuther Fürth mit 1:5 und verabschiedete sich vier Tage später auch noch aus dem DFB-Pokal. Nach dem 0:1 in Duisburg ist die Stimmung am Valznerweiher an einem frühen Tiefpunkt angelangt, den es mit guten Resultaten zu überwinden gilt.