Fazit:
Ist das noch Effizienz oder schon Glück? Ingolstadt gewinnt zum vierten Mal in Folge minimalistisch mit 1:0 und baut somit den Vorsprung an der Tabellenspitze auf fünf Zähler aus. Lange Zeit tat man sich schwer, profitierte dann aber von der einen Unordnung in der sonst gut sortierten Heidenheimer Defensive. Im Verlauf mussten die Gäste dann mehr tun und kamen phasenweise mit Chancen gut auf, unterm Strich konnte der Aufsteiger den Klassenprimus aber nicht kontinuierlich unter Druck setzen. Das war es von hier aus, einen schönen Nachmittag noch!

Einen langen Ball hat der Aufsteiger noch, aber Meyer pfeift im Luftkampf das Stürmerfoul. Das wars!

45 Sekunden sind noch auf der Uhr.

Heidenheim versucht es nochmal zaghaft, aber es scheint hier dabei zu bleiben.

Gleich wird Ralph Hasenhüttl auch noch seinen dritten Wechsel vornehmen.

Drei Minuten gibt es obendrauf.

Der Torschütze lässt sich nun ganz viel Zeit bei seiner Auswechslung, um die letzten Sekunden von der Uhr zu nehmen.

Stecken wir die Konjunktive mal kurz wieder ein, denn noch läuft die Partie und Sebastian Griesbeck leitet eine Ecke am kurzen Pfosten gefährlich aufs Tor weiter, doch das Leder schießt knapp am linken Kasten vorbei.

Kommen denn jetzt nochmal ein paar Aktionen der Gäste, die wahrscheinlich nach dem Ende der Partie Phrasen wie "in Ingolstadt kann man ja mal verlieren" bemühen werden. Aber man wird das Gefühl nicht los, dass heute mehr drin gewesen wäre.

Frank Schmidt bringt seinen letzten Joker. Oder wie man das nennen möchte, denn defakto geht Abwehrspieler Kraus mit seinen wuchtigen 1,90 Meter vorne rein und der Eingewechselte sichert hinten ab.

Ja warum schießt er denn nicht? Alfredo Morales hat am Strafraum eigentlich die Chance zum Abschluss, dribbelt sich aber lieber fest. Mit etwas Glück kommt dann noch Sebastian Griesbeck zum Abschluss, wird jedoch geblockt.

Besser macht es Sekunden später Leckie beim nächsten Angriff, tritt mit Riesenschritten über die linke Seite an und zwingt Zimmermann aus spitzem Winkel zu einer Parade.

Pascal Groß legt sich das Leder 22 Meter vor dem Kasten für einen Freistoß zurecht, aber knallt den Ball dann flach in die Mauer.

Marc Schnatterer nimmt einen Querpass an der Sechzehnergrenze direkt ab und Ramazan Özcan muss immerhin mal abtauchen und zupacken. Die ganz große Gefahr kommt ob den zu zentralen Versuches aber nicht auf.

Tja, ist Ingolstadt nun minimalistisch oder effizient? Mit Blick auf den vierten 1:0-Sieg in Folge ist man derzeit schon ein wenig mit dem Glück im Bunde, irgendwann wird so etwas mal schief gehen.

Wo bleibt die große Schlussoffensive? Aktuell plätschert die Partie wie über weite Teile des ersten Durchgangs so dahin, nur dass nun eigentlich die Gäste mal was riskieren müssten.

Derweil wird die offizielle Zuschauerzahl durchgegeben: Knapp 9.200 sehen die Partie.

Das sollte den Hausherren doch nun Warnung genug sein, denn obwohl das zuletzt oft geklappt hat, ist ein 1:0 natürlich kein beruhigender Vorsprung.

Bagceci!! Der Eingewechselte hat nach einem Stellungsfehler rechts viel Platz und wird gut geschickt. In allerhöchster Not setzt Hübner nach und kann den Schuss aus 15 Metern noch abblocken.

Will Ingolstadt die Geschichte aussitzen und den vierten 1:0-Sieg einfahren? Momentan sind die Bemühungen des Tabellenführers nicht gerade zielstrebig.

Nächste Standard der Heidenheimer: Wittek kommt im Strafraum mehr zufällig an den Ball und trifft das Leder dann auch nicht richtig.

Zudem gibt es Freistoß für die Gäste, die aber aus dem Halbfeld keine Gefahr entfachen, weil in der Mitte eine Stürmerfoul abgepfiffen wird.

Gelbe Karte für Roger (FC Ingolstadt 04)
Er winkt nach einer Entscheidung des Unparteiischen ab und wird mit Gelb bedacht.

Vor allem schaffen es die Gäste nicht, den Druck konstant hochzuhalten, obwohl die Partie aktuell mal von Unterbrechungen verschont bleibt.

Auf der Gegenseite ist Heidenheim viel bemühter als noch im ersten Durchgang, doch bis auf die Großchance von Smail Morabit kommt herzlich wenig dabei herum.

Gelbe Karte für Mathias Wittek (1. FC Heidenheim 1846)
Er verhindert den Konter durch ein taktisches Foul.

Die Räume sind nun da für Ingolstadt, aber die Schanzer können das zu wenig nutzen.

Gelbe Karte für Alfredo Morales (FC Ingolstadt 04)
Alper Bagceci hat ausgeteilt, muss hier aber einstecken. Die Folge: Die nächste Verwarnung.

Die Ausführung landet ganz schwach am Außennetz des kurzen Pfostens.

Über Umwege wird Groß auf der rechten Seite eingesetzt, sein gehämmerter Schuss aus spitzem Winkel wird aber zur Ecke abgeblockt.

Wieder ein hartes Einsteigen im Mittelfeld, wieder Diskussionen, wieder eine Verletzungspause. Wie im ersten Durchgang zerpflücken diese Szenen den Spielfluss merklich. Hier hätte es obendrein auch Gelb geben können.

Die Sonne zeigt sich in Bayern und auch das Spiel gestaltet sich für den neutralen Beobachter freundlicher.

Aggressivität kann natürlich ein Mittel sein, um die Schanzer anzugehen, aber natürlich muss dieses Mittel moderiert werden, ansonsten kann das auch ins Auge gehen.

Aber auch die Hektik bleibt hoch: Alper Bagceci ist erst ein paar Minuten in der Partie, sorgt aber nicht zum ersten Mal für Feuer und trägt nach einem Gerangel mit Lukas Hinterseer zu einer Rudelbildung bei. Meyer beschwichtigt und dann ist auch alles halb so wild.

Jetzt scheint es eine offenere Partie zu werden, weil auch der Aufsteiger viel mehr ins Spiel investiert.

Wie ging der denn nicht rein?! Der eingewechselte Robert Leipertz setzt sich links durch und flankt scharf durch den Fünfer, wo Smail Morabit eine Schuhgröße vom Ausgleich fehlt. Das Tor war leer und der Franzose rutscht am Ball vorbei! Das sah schon ein wenig unglücklich aus, aber der Ball war schon schwierig zu verarbeiten.

Und auch Schiri Meyer muss sofort wieder verbal vermitteln.

Zunächst geht es altbekannt weiter: Viele Fouls und kleinere Verletzungsunterbrechungen.

Wie kommen die Heidenheimer zurück, die zwar über weite Strecken hinten sicher standen, aber nun ihr Sicherheitsdenken abstreifen müssen?

Mit zwei Wechseln bei den Gästen geht es in den Durchgang: Robert Leipertz soll vorne nun für mehr Gefahr sorgen und der verwarnte Manuel Janzer bleibt ebenfalls in der Kabine.

Halbzeitfazit:
Die Hausherren taten sich gegen kompakte Gäste lange Zeit unheimlich schwer und erspielten sich höchstens Halbchancen, doch eine Schläfrigkeit von Heidenheim reichte aus, um in Rückstand zu geraten. Also zahlt sich einmal die individuelle Qualität von Ingolstadt aus, die nun im zweiten Durchgang viel mehr Beteiligung vom Gegner erwarten dürfen. Bis gleich!

Die einminütige Nachspielzeit verstreicht ohne weitere Vorkommnisse und so gehen wir in die Pause.

Und plötzlich wittern die Schanzer gar Morgenluft, das Spiel noch vor der Pause zu entscheiden und gehen auf den zweiten Treffer. Danny da Costa und Groß kommen zu weiteren Abschlüssen und Heidenheim muss sich erst einmal wieder finden.

Bisher stand Heidenheim sicher, hier wirken die Gäste aber reichlich schläfrig. Die Szene strahlte überhaupt keine Gefahr aus, aber dann darf da Costa flanken und in der Mitte kommt Hinterseer dann umringt von vier Weißen an den Ball. Richtig zuständig für den Österreicher fühlte sich indes niemand.

Tooor für FC Ingolstadt 04, 1:0 durch Lukas Hinterseer
Morales und Danny da Costa wurschteln sich auf der rechten Seite irgendwie durch, die Flachflanke leitet am kurzen Pfosten Moritz Hartmann weiter und der Stürmer schließt aus zehn Metern gegen die Laufrichtung von Zimmermann in die rechte Ecke ab.

Auch Konter der Gäste sind inexistent, allerdings wäre dieses torlose Unentschieden zur Pause sicherlich ein Teilerfolg aus Sicht der Heidenheimer.

Vor dem Strafraum der Heidenheimer zirkuliert das Leder in Handball-Manier, aber es fehlen die Abschlüsse.

Die Partie wird in dieser Phase leider immer zäher. Getreu dem Motto Heidenheim will nicht und Ingolstadt kann nicht plätschert es so dahin.

Die resultierende Standard war dann die ganze Aufregung kaum wert.

Gelbe Karte für Marc Schnatterer (1. FC Heidenheim 1846)
Schiedsrichter Meyer kann sich über wenig Arbeit heute nicht beklagen. Hier geht der Gäste-Kapitän viel zu übermotiviert mit der Grätsche gegen Danny da Costa zu Werke und der Unparteiische muss aufkommende Emotionen schlichten.

... Was war das denn? Pascal Groß ballert den Ball einfach mal flach ins Getümmel und irgendwie kommt sogar noch Leckie zum Abschluss, dem der abgeprallte Ball zuspringt. Prinzip Zufall hätte fast Erfolg gehabt!

Weiter geht es mit den Unterbrechungen und Nickligkeiten. Hier holt Hinterseer immerhin eine gefährliche Standard aus 20 Metern halbrechter Position heraus...

Gelbe Karte für Manuel Janzer (1. FC Heidenheim 1846)
Auch die Gäste werden das erste Mal verwarnt, der Mittelfeldmann hatte sich im Mittelfeld zu hart eingesetzt.

Kurz danach ist es Hinterseer selbst, der ungenau auf den linken Flügel passt und so eine gute Gelegenheit herschenkt.

Diese Räume müssten die Schanzer dann mal besser nutzen: Lukas Hinterseer hat rechts viel freien Rasen vor sich, der lange Ball aus dem Mittelfeld trudelt allerdings zu weit geschlagen ins Seitenaus.

Gelbe Karte für Mathew Leckie (FC Ingolstadt 04)
Der Stürmer muss einem Ballverlust hinterherjagen und begeht gegen Schnatterer das taktische Foul.

Ein Spaziergang hatten die Hausherren nicht erwartet und es wird wohl auch ein Geduldsspiel gegen die gut organisierten Heidenheimer zu werden.

Groß steckt eigentlich super auf Leckie in den Sechzehner durch, dem Australier springt der Ball jedoch vom Fuß und so ensteht keine Chance mehr.

So kommt die Partie leider nach anspruchsvollem Beginn seit der Verletzung von Lex reichlich bruchstückhaft daher.

Immer wieder diese Unterbrechungen... hier liegt Smail Morabit zwar nur kurz, aber der Ball wird trotzdem fair ins Aus gespielt.

Allerdings steht der Gast dort dann sicher und da dem Spiel der Schanzer noch die Überraschung fehlt, hat die weiße Abwehr noch keinerlei Probleme.

Mittlerweile haben die Hausherren die Kontrolle der Partie übernommen. Zwar treibt Frank Schmidt von draußen seine Heidenheimer immer wieder zum Pressing an, sie werden aber trotzdem in die eigenen Hälfte gedrängt.

Danny da Costa und Smail Morabit kollidieren und der Ingolstädter Abwehrmann fasst sich an die Rippen. Es geht jedoch nach kurzer Pause weiter.

Alfredo Morales hat die nächste Schusschance für den Gastgeber, wird an der Sechzehnergrenze aber geblockt.

... Schiri Meyer pfeift ein Offensivfoul in der Mitte.

Es gibt die erste Ecke der Gäste...

Hoffen wir mal, dass diese Unterbrechungen den eben aufgekommenen Spielfluss nicht zerstört haben.

Offenbar hat sich Lex bei einem Schuss vor ein paar Minuten schon den Fuß verdreht. Auch auf der Gegenseite ist mit Marc Schnatterer jemand liegen geblieben, beim Kapitän der Heidenheimer geht es aber wohl weiter.

Bei dem Außenstürmer geht es nicht weiter und wir warten auf eine Diagnose, denn die Kameras haben nichts eingefangen. Tja, da hat man sich vor der Partie noch über die Engespieltheit der Schanzer unterhalten und schon erwischt es einen. So kanns gehen.

Derweil muss Lex leider komplett rausnehmen und an der Seitenlinie behandelt werden. Das sieht nicht gut aus.

Die Partie nimmt nun jedoch merklich an Tempo zu und beide Teams werden zielstrebiger.

Sebastian Griesbeck erobert wunderbar im Pressing den Ball und forciert den Konter, sein Abspiel auf die linke Seite ist aber zu ungenau und Abseits war es obendrein.

Auch danach bleibt die Szene zunächst heißt, doch letztlich schnappt sich Keeper Jan Zimmermann die Pille.

Danny da Costa scheitert! Der Außenverteidiger nimmt eine Flanke von rechts direkt ab und scheitert aus acht Metern an Keeper Zimmermann. Das war die erste richtig gute Chance der Partie.

... Schonmal nicht schlecht! Pascal Groß serviert auf den langen Pfosten, Stefan Lex legt per Kopf schön auf Matip zurück, doch der Kapitän erwischt den Ball aus 14 Metern nicht richtig.

Auf der Gegenseite gibt es dann die erste Standard für den Gastgeber aus dem rechten Halbfeld...

Die in weiß gekleideten Gäste suchen das erste Mal den Steilpass Richtung Smail Morabit in der Spitze, doch das Ding gerät zu steil für den Franzosen.

Die Abtastphase ist in vollem Gange, die Teams schieben den Ball im Mittelfeld hin und her.

Allerdings lag der Minimalismus beim Team von Ralph Hasenhüttl oft schlicht an der Chancenverwertung. Auch in der letzten Woche blieb es trotz Überlegenheit deswegen bis zum Ende spannend.

Man darf durchaus gespannt sein, wie mutig Heidenheim im Audi-Sportpark auftreten wird. Unverwundbar wirkte der Tabellenführer ja zuletzt trotz der Siege von den Ergebnissen her nicht.

Damit rein in die Partie! Obwohl die Schanzer derzeit in Erfolg badet, ist aus Ingolstadt noch keine echte Soccer-City geworfen. Nur etwa 8.000 Fans verfolgen dieses Topspiel.

So ist es wenig überraschend, dass die Schanzer heute genau jener Elf vertrauen, die zuletzt auswärts den Rekord in Frankfurt eingefahren hat. Trotz guter Voraussetzungen will man den Gegner aber keineswegs unterschätzen. Der Aufsteiger ist mit 19 Punkten selbst außergewöhnlich gut in die Spielzeit gestartet und könnte sich mit einem Erfolg heute zumindest kurzfristig in der Spitzengruppe etablieren.

Geht die Fabelsaison und Rekordjagd des FCI weiter? Nachdem bereits die 18-Spiele-Serie in der Fremde in die Geschichtsbücher wanderte, wäre ein vierter Sieg in Folge, zuletzt gab es drei 1:0-Erfolge, Vereinsrekord, das 16. Spiel ohne Niederlage ebenfalls. Zudem könnte man den Vorsprung an der Tabellenspitze auf satte fünf Zähler ausbauen, nachdem Düsseldorf und Lautern sich gestern am Betze die Punkte geteilt haben.

Hoffen wir also auf eine spannende und unterhaltsame Partie! Der erfahrene Erstligaschiedsrichter Florian Meyerwird mit seinen Assistenten Christoph Bornhorst und Patrick Schult das Spiel leiten.

Auch Heidenheim setzt auf Konstanz und nimmt in der Startelf mit Manuel Janzer, der auf der rechten Außenbahn des 4-4-2 Robert Leipertz ersetzt. Viel Arbeit wird auf die Defensive zukommen, auf die das dynamische Angriffs-Trio aus Leckie, Hinterseer und Lex zukommt. Aber auch der Aufsteiger will offensiv an die bisherigen Leistungen anknüpfen, mit 20 Treffern erzielte man im Schnitt bislang die meisten Treffer der Liga.

Zum Auftakt der englischen Woche mit Liga und Pokal machen sich die Gäste aber keine Illusionen über die Schwere der Aufgabe. Gerade auswärts werde das nicht einfach, gab Trainer Frank Schmidt zu Protokoll, und man hoffe auf die Unterstützung der schwäbischen Fans, die mit 120 Kilometern nur eine überschaubare Distanz zum Spiel zurücklegen müssen.

Daher ist Coach Ralph Hasenhüttl bemüht, die Euphorie betont gering zu halten und die Mannschaft auf die nächste Aufgabe zu fokussieren. Er sei besonders stolz darauf, dass man zuletzt auch ohne Galavorstellung gewinnen konnte, das spreche deutlich für die Qualität der Mannschaft. Ein großes Plus der Truppe sei die Eingespieltheit, der Übungsleiter hat keine Ausfälle zu beklagen.