Fazit
Welch ein Finish, welch ein Drama, welche eine Partie! St. Pauli schlägt wacker kämpfende Gäste aus Sandhausen dank eines Last-Minute-Treffers glücklich mit 2:1 und fährt den ersten Dreier der Saison ein. Dabei war der SVS mindestens gleichwertig und hatte die Hamburger nach dem frühen Führungstreffer der Hausherren größtenteils im Griff. Die Kurpfälzer tauchten häufiger vor dem Kasten des Kontrahenten auf und waren taktisch hervorragend eingestellt, doch letztlich reichte es nur zu einem Treffer. Deshalb sieht die tabellarische Situation der Hanseaten nun mit vier Zählern wieder gut aus, während der SVS nach wie vor im Keller des Klassements herum dümpelt.

Tooor für FC St. Pauli, 2:1 durch Lasse Sobiech
Die Tormusik von der Band Blur schallt in der Nachspielzeit durch das Millerntor! Und natürlich ist ein Standard der Auslöser: Buchtmann schlägt einen Eckball in den Sechzehner. Sobiech steigt in die Höhe, köpft aber nur seinen Mitspieler Budimir an. Die Kugel landet mitten im Strafraum und dort gelingt es Schulz nicht, die Situation zu bereinigen. Im Gegenteil: Der eben erst eingewechselte Kurpfälzer spitzelt das Spielgerät direkt vor die Füße von Sobiech und der Verteidiger zieht stramm ab. Das Leder prallt auf der Linie noch gegen den Oberkörper des machtlosen Sandhausers Thiede und schlägt anschließend in den Maschen ein!

Wieder Gefahr nach einem ruhenden Ball! Buchtmann zirkelt die Kugel aus dem Mittelfeld scharf links vor das Gehäuse. Budimir steigt wenige Meter vor dem Tor unbedrängt in die Höhe, schiebt das Spielgerät jedoch per Kopf am langen Eck vorbei!

Keiner der beiden Kontrahentn setzt hier zu einer unbedingten Schlussoffensive an. Die Akteure auf dem Feld wirken erschöpft, doch noch ist nicht Schluss.

Sieht das Publikum noch einen Treffer? Oder dürfen die Zuschauer eine Punkteteilung bezeugen, die keinem wirklich weiter hilft? Etwas mehr als vier Minuten sind noch zu absolvieren.

Jetzt wechselt auch der SVS. Mit Andrew Wooten betritt ein Stürmer den Rasen des Millerntores, Alexander Bieler muss seinem Kollegen weichen.

Die Hausherren wechseln zum dritten Mal und haben das Kontingent somit ausgeschöpft. Gäste-Coach Alois Schwartz hat das eigene Personal bisher noch gar nicht modifiziert.

Der Trend der letzten Minuten setzt sich fort: St. Pauli hat mehr vom Spiel und agiert mehr oder weniger Druckvoll, während Sandhausen erschöpft wirkt. Für den einen oder anderen Konter reicht die Kraft der Gäste aber sicherlich noch.

Die Hamburger kontern! Budimir tankt sich halbrechts bis kurz vor die Strafraumgrenze durch und legt das Leder anschließend flach ins Zentrum. Rzatkowski zieht sofort ab, doch weil Olajengbesi sich mutig in diesen Knaller wirft, ernten die Gastgeber nichts zählbares.

Siehe da, die Gastgeber werden wieder stärker. Der SVS beschränkt sich aktuell auf das Verteidigen, St. Pauli drückt.

Zwanzig Minuten stehen noch auf der Uhr! Langweilig ist's nicht, doch wer erwischt hier das bessere Ende?

Und ob es gefährlich wird! Buchtmann legt den ruhenden Ball intelligent flach in den Rücken der Abwehr zurück. Von dort aus hat Kalla freie Schussbahn und knallt das Spielgerät halbhoch auf den Kasten. Torhüter Riemann ist aber rechtzeitig im rechten Eck und wehrt mit den Fäusten ab!

Die Hausherren bekommen einen Freistoß am rechten Strafraumrand zugesprochen. Standards der Norddeutschen sorgten oft für Gefahr, jetzt ebenfalls?

Der momentane Zwischenstand spiegelt die Verhältnisse auf dem Platz nicht wirklich wieder. Der SVS ist das spielbestimmende Team, hatte die besseren Chancen und wirkt jederzeit brandgefährlich.

Die Hamburger kommen durch Standards vors Tor: Buchtmann schlenzt einen Freistoß vor die Füße von Rzatkowski. Der ehemalige Bochumer hebt das Leder vom rechten Strafraumeck hoch an den Fünfer, wo Gonther unter Bedrängnis auf den Kasten köpft. Das Leder geht aber gut einen Meter rechts am Gehäuse vorbei.

St. Pauli-Coach Roland Vrabec vollzieht den ersten Wechsel dieser Partie: Neuzugang Michael Görlitz soll im Angriff wirbeln, für Sebastian Maier ist der Arbeitstag hingegen beendet.

Von den Hamburgern kommt auch endlich wieder etwas: Rzatkowski bringt eine hohe Hereingabe von der linken Seiten mit einem Seitfallzieher auf den Kasten. Das Leder senkt sich gefährlich und geht wohl oben links rein, wenn nicht Schlussmann Riemann noch mit einer Hand dran ist.

Die Hausherren können sich bei ihrem Torwart dafür bedanken, dass Sandhausen nur einen Treffer auf der Habenseite hat. Philipp Tschauner präsentiert sich bisher bärenstark!

Unglaublich! Wieder muss Tschauner ran! Stiefler steckt im Halbfeld unwiderstehlich zu Gartler durch. Diesmal spielt sich das ewige Duell Gartler gegen Tschauner rechts im Sechzehner ab: Der Österreicher schießt erneut aufs lange Eck, setzt die Kugel diesmal allerdings halbhoch aufs Tor. St. Paulis überragend aufgelegte Schlussmann fährt wieder den Arm aus und blockt das Spielgerät!

Keeper Tschauner rettet die Hamburger erneut! Gartler wird links in den Strafraum der Norddeutschen geschickt und taucht relativ frei vor dem Gehäuse auf. Der Torschütze des Ausgleichstreffers nimmt das lang Eck ins Visier, doch der toll reagierende Torhüter Tschauner ist rechtzeitig unten und wehr den Flachschuss ab!

Wenn die Gastgeber im Sechzehner der Kurpfälzer auftauchen, dann meist nur nach Standards. Maier bringt den ruhenden Ball hoch in den Strafraum, wo zu kurz abgewehrt wird. Deshalb bekommt Rzatkowski aus zentraler Position zum Schuss, doch das Spielgerät geht flach links vorbei.

Kann St. Pauli nachher den ersten Heimsieg seit März feiern? Oder erringt der SVS den ersten Dreier dieser Saison? In ungefähr 45 Minuten wissen wir mehr.

Der zweite Durchgang läuft! Beide Teams stehen personell unverändert auf dem Rasen.

Halbzeitfazit
Eine zunehmend an Schwung verlierende Partie zwischen dem FC St. Pauli und dem SV Sandhausen geht mit einem durchaus leistungsgerechten 1:1-Remis in die Pause. Die norddeutschen Gastgeber begannen zunächst wie aufgedreht und gingen dank eines Schnitzers von SVS-Abwehrspieler Hübner durch Nöthe in Führung. Danach wurde Sandhausen stärker und erzielte in der 12. Minute den bis dahin überraschenden Ausgleichstreffer. Weil die Kurpfälzer im Anschluss an dieses Tor jedoch mehr vom Spiel hatten, geht der aktuelle Zwischenstand völlig in Ordnung.

Vielleicht nach einem Standard? Buchtmann schlenzt einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld hoch an den zweiten Pfosten, wo Schachten mit dem Hinterkopf an die Kugel kommt. Das Leder segelt allerdings genau in die Arme von SVS-Keeper Riemann.

Vielleicht sehen die Fans ja nach dem Seitenwechsel mehr Action rund um die Strafräume des Millerntores. Die zwei Minuten Nachspielzeit sind zur Hälfte um.

Sandhausen macht die Räume eng und lauert auf Konter, St. Pauli kommt nicht durch und leistet sich aktuell immer wieder empfindliche Fehlpässe im Spielaufbau. Spielerisch hat diese Partie im Laufe der Zeit an Qualität verloren.

Wenn etwas bei den Hausherren geht, dann über Außen. Weil Kalla und Nöthe sich allerdings gegenseitg auf den Füßen stehen, verpufft auch dieser Angriff an der rechten Seitenlinie.

So langsam entwickelt sich dieses Spiel zu echtem Rasenschach. Beide Mannschaften stehen kompakt und lassen so gut wie nichts zu, die Taktik dominiert aktuell diesen Spielabschnitt.

Auf dem Rasen hat sich das Geschehen momentan beruhigt. St. Pauli hat sich gefangen und versucht, wieder früher Druck auf die Akteure des SVS aufzubauen. Da jedoch die letzte Konsequenz fehlt, neutralisieren sich beide Teams rund um den Anstoßkreis.

Der tollen Stimmung tut der Ausgleichstreffer der Gäste übrigens keinerlei Abbruch. Das Millerntor singt und feiert wie eh und je.

Die Kurpfälzer greifen erneut an! Pfertzel bringt die Kugel von rechts außen hoch an den Elfmeterpunkt. Dort steht Buballa eigentlich goldrichtig, trifft das Spielgerät aber nicht richtig. So kann Thiede aus guter Position abziehen, trifft aber aber einen norddeutschen Verteidiger.

Die erste halbe Stunde hatte so einiges zu bieten. Sandhausen ist leicht am Drücker, St. Pauli wirkt verunsichert.

Gelbe Karte für René Gartler (SV Sandhausen)
Gartler setzt im gegnerischen Strafraum nach und trifft Keeper Tschauner leicht am Oberkörper. Dafür gibt es die erste Verwarnung der Partie.

Der SVS möchte nun mehr! Alexander Bieler zieht aus der Distanz auf den Kasten, doch Schlussmann Philipp Tschauner taucht rechtzeitigt ab und lässt die Kugel zur Seite abklatschen.

Tooor für SV Sandhausen, 1:1 durch René Gartler
Welch ein Gewurschtel, aber das Leder zappelt im Netz! Achenbach schlenzt das ruhende Leder aus dem rechten Halbfeld zentral in den Strafraum. Weil der Hamburger Schachten die Kugel lediglich bis an den Strafraumrand köpft, bekommt Bieler die Schuss-Chance. Der Kurpfälzer trifft jedoch nur Kalla. Das Spielgerät prallt rechts vor den Kasten, wo Pfertzel auftaucht und den Ball flach direkt vor die Linie legt. Gartler ist schließlich das letzt Glied in der Kette und netzt aus kurzer Entfernung zum Ausgleich ein.

Beide Mannschaften suchen ihr Glück immer wieder mithilfe von langen Bällen auf die Flügel. Aktuell machen die Hintermannschaften ihren Job jedoch derart gut, dass die Zuschauer seit einigen Minuten auf Strafraumszenen warten müssen.

Die Hausherren ziehen sich leicht zurück und veranstalten nun nicht mehr das ganz große Pressing der ersten zehn Minuten. Sandhausen gibt dennoch die dicht gestaffelte Defensive nicht auf, momentan können die Akteure also kurz durchatmen.

Und auf einmal ist Sandhausen mitten drin statt nur dabei! Die dicke Chance zum Ausgleich scheint eine Art Weckruf gewesen zu sein, denn der SVS wird mutiger.

Jetzt muss Tschauner allerdings sein gesamtes Können unter Beweis stellen! Die Kurpfälzer kontern: Thiede stürmt über links in den Sechzehner der Hausherren und legt das Spielgerät flach ins Zentrum. Dort ist Bieler einen Schritt schneller als seine Bewacher und knallt die Kugel halbhoch aufs lange Eck. Schlussmann Tschauner reißt reaktionsschnell eine Hand in die Höhe und wehrt dieses Geschoss ab!

Die norddeutschen Gastgeber lassen nicht locker und setzen die Akteure des SVS bereits in der eigenen Hälfte unter Druck. Kiez-Keeper Philipp Tschauner sah bisher noch so gut wie nichts vom Spielgerät, momentan ist dies ein Spiel auf ein Tor.

Sandhausen wirkt leicht geschockt und ist auch einige Minuten nach dem Gegentreffer immer noch nicht ganz auf der Höhe. St. Pauli versucht es meist über die Außen, und diese Angriffs-Bemühungen sehen wirklich gut aus!

Tooor für FC St. Pauli, 1:0 durch Christopher Nöthe
Plötzlich liegen die Kiez-Kicker in Front! Der Sandhauser Innenverteidiger Hübner erläuft sich einen langen Ball im eigenen Strafraum und bekommt indes nicht mit, dass Gegenspieler Budimir hinter ihm nachsetzt. So kann der Hamburger die Kugel rechts im Sechzehner stibitzen und muss das Spielgerät anschließend nur noch locker flach in die Mitte schieben, wo Nöthe dann den Fuß hinhält und zum Führungstreffer einschiebt.

Die Gastgeber haben in diesen ersten Minuten etwas mehr von der Partie, können aber noch keine entscheidenden Akzente nach vorne setzten. Strafraumszenen sind dem Publikum bisher noch vergönnt.

Schwacher Saisonstart? Schlechte Stimmung im Umfeld? Von solchen Dingen ist hier rein gar nichts zu spüren, die Anhänger der Hamburger sorgen für eine hervorragende Stimmung.

Es geht los! St. Pauli steht komplett in weiß auf dem Rasen, die Gäste präsentieren sich im roten Dress.

Die Fans am Millertor bereiten den soeben einlaufenden Spielern wie gewohnt einen stimmungsvollen Empfang, gleich rollt hier endlich die Kugel über das satte Hamburger Grün!

Auch das Auswärtsteam wechselt einen Innenverteidiger: Florian Hübner darf für Tim Kister ran. Außerdem soll Alexander Bieler im offensiven Mittelfeld für Gefahr sorgen, Aziz Bouhaddouz sitzt deshalb zunächst draußen.

Die Gastgeber treten dem SVS mit einer personellen Änderung im Vergleich zur Vorwoche gegenüber: Lasse Sobiech ist wieder fit und darf in der Innenverteidigung ran, Philipp Ziereis muss im Gegenzug zunächst auf der Bank Platz nehmen.

In Sandhausen lief es dagegen bedeutend besser: Das Team von Trainer Alois Schwartz musste sich mit dem 1. FC Kaiserslautern messen und war den Pfälzern über weite Strecken der Partie spielerisch zwar unterlegen, schaffte es jedoch immer wieder, die Offensive der Roten Teufel zu entzaubern. Trotzdem fiel der einzige Treffer des SVS glücklich, Alexander Bieler netzte kurz vor dem Abpfiff zum 1:1-Ausgleich ein.

Aufgrund der Pokalspiele liegt der zweite Spieltag bereits zwei Wochen zurück. So trat der Fußballclub vom Kiez am 08.08 in Aalen an und musste sich den Schwaben letztlich hochverdient mit 0:2 geschlagen geben. St. Pauli ließ vorne einfach jegliche Durchschlagskraft vermissen und lief immer wieder in die gefährlichen Konter der süddeutschen Gastgeber.

Für gewöhnlich bekommen die Anhänger des Sportclubs aus Sandhausen jedoch nur in Ausnahmefällen spektakuläre und torreiche Begegnungen präsentiert. In der Vorsaison fielen in den Spieler der Kurpfälzer insgesamt lediglich 64 Treffer, dies stellte den niedrigsten Wert aller Zweitligisten dar.

Das Millerntor war für die Gäste aus dem Süd-Westen Deutschlands bisher kein allzu beliebtes Reiseziel, denn Sandhausen konnte noch nie in St. Pauli gewinnen. Dennoch verknüpft man in der Kurpfalz ein äußerst positives Ereignis mit den Hamburgern: Im Februar 2013 fegte der SVS die Kiez-Kicker mit 4:1 vom eigenen Platz und feierte im Anschluss an diesen Kantersieg den bisher deutlichsten Erfolg im Unterhaus des deutschen Fußballs.

In Sandhausen würde man das Thema DFB-Pokal wohl gerne möglichst schnell vergessen. Die Kurpfälzer mussten nämlich vergangenen Sonntag eine herbe Schlappe beim Drittligisten Arminia Bielefeld einstecken: 4:1 lautete das aus Sicht des SVS enttäuschende Resultat.

Allerdings gelang es den heute gastgebenden Hamburgern immerhin, die erste Hauptrunde des DFB-Pokals schadlos zu überstehen. Die Kiez-Kicker setzten sich in der Vorwoche ungefährdet mit 3:1 beim Oberligisten Optik Rathenow durch und warten nun sicherlich bereits gespannt auf die für morgen Abend angesetzte Auslosung der zweiten Runde.

Für beide Vereine lief es in dieser Spielzeit bisher noch nicht optimal: Jeweils nur ein Pünktchen konnten die heutigen Kontrahenten in den ersten beiden Partien einheimsen, deshalb sind St. Pauli und der SVS aktuell im unteren Drittel der Tabelle wieder zu finden.