Fazit:
Der FC Ingolstadt entführt vollkommen verdient drei Punkte vom Fürther Ronhof. Fußballerisch war dieser Südgipfel wahrlich kein Leckerbissen, über die gesamte Spielzeit ergaben sich so gut wie keine nennenswerten Torchancen. Allerdings hatten die Gäste hier die eindeutig bessere Spielanlage gegen konfuse und planlose Kleeblätter. Mit der ersten guten Gelegenheit im ersten Durchgang traf Groß zur Führung, die auch nach dem Seitenwechsel praktisch nie in Gefahr geriet. Vor allem offensiv war die Darbietung der Kramer-Elf ein Offenbarungseid, sodass die Serie von mittlerweile sechs(!) torlosen Spielen fortsetzt wird.
Der Tabellenführer feiert dagegen den nächsten wichtigen Dreier auf dem Weg in die Bundesliga. Da Darmstadt und Leipzig gepatzt haben, ist es ein perfekter Abend für die Hasenhüttl-Truppe. Das war es von hier, vielen Dank fürs Mitlesen und einen schönen Abend noch!

Von den Hausherren kommt nichts mehr. Gleich ist Schluss!

Zwei Minuten gibt's extra! Ingolstadt macht es sich an der gegnerischen Eckfahne gemütlich.

Die letzte Minute der regulären Spielzeit läuft. Fürth fällt zwar weiterhin nichts ein, doch Ingolstadt führt weiterhin nur mit 1:0. gelingt hier noch der "Lucky Punch" zum Ausgleich?

Gelbe Karte für Robert Bauer (FC Ingolstadt 04)
Das nächste taktische Foul, die nächste Gelbe! Diesmal trifft es Joker Bauer.

Erster Abschluss für Neuzugang Freis, der einen abgeblockten Freistoß nochmal aufnimmt und von rechts draufknallt. Knapp vorbei, sein Schuss zischt ans Außennetz.

Letzter Wechsel bei den Schanzern: Urgestein Hartmann geht, Tomáš Pekhart kommt!

Und gleich die nächste dicke Chance zur Entscheidung! Flanke vom rechten Flügel in die Gefahrenzone, wo Hartmann per Flugkopfball aus kurzer Entfernung zum Abschluss kommt. Der Altstar zielt aber genau auf Hesl, der das Leder irgendwie noch abwehren kann. Das hätte es sein können!

Matthew Leckie durchbricht die Langeweile am Ronhof mit einem wunderbaren Flatterschuss aus halbrechter Position, der Hesl zum Eingreifen zwingt. Der Schlussmann kann den Ball nicht sicher klären und wehrt zur Seite ab, wo Hartmann aber nicht schnell genug reagiert und am Abstauber gehindert wird.

Gelbe Karte für Moritz Hartmann (FC Ingolstadt 04)
Und gleich die nächste Verwarnung, diesmal für Hartmann, der einen schnell ausgeführten Freistoß der Hausherren abblocken will.

Gelbe Karte für Johannes Wurtz (SpVgg Greuther Fürth)
Erste Gelbe Karte der Partie für den Joker, der durch ein taktisches Foul an Morales einen Konter unterbindet.

Wurtz holt mit einem beherzten Flügellauf einen Eckball heraus. Wieder ungefährlich. Auch nach Standards geht heute Abend nichts...

Der frisch gebackene Asien-Cup-Sieger Matthew Leckie darf nun mitspielen, für ihn geht der agile Lukas Hinterseer runter.

So langsam bricht die Schlussphase an. Viele Zuschauer werden sagen: Gott sei Dank nur noch knapp 20 Minuten, denn dieses Derby ist mittlerweile ein Grottenkick. Wenig Erwärmendes bei eisigen Temperaturen...

Robert Žulj und Kacper Przybyłko heißen die beiden letzten Asse im Ärmel von Kramer, der dafür die enttäuschenden Trinks und Stiepermann vom Feld holt.

Frank Kramer hat offensichtlich genug gesehen und bereitet am Seitenrand einen Doppelwechsel vor.

Jetzt versuchen die Hausherren zumindest, etwas mehr offensiven Druck zu entwickeln. Viel geht über links, wo Lam immer wieder aussichtsreich ans Leder kommt, doch der letzte Pass des ehemaligen Hamburgers kommt nicht an.

Auch die Schanzer wechseln nun: Stefan Lex hat ordentlich gespielt und geht nun für den defensiveren Robert Bauer raus.

Nach exakt einer Stunde Spielzeit kommen die Gastgeber zu ihrem ersten nennenswerten Torschuss! Florian Trinks gelangt kurz vor dem Sechzehner ans Leder, guckt Özcan aus und schlenzt flach aufs rechte Eck. Knapp neben den Pfosten!

Beeindruckend, mit welcher Souveränität die Gäste hier zu Werke gehen. Mit der Führung im Rücken läuft der Ball gut gegen fast verzweifelt wirkende Fürther. Insgesamt weiterhin keine attraktive Partie, doch das wird Ralph Hasenhüttl angesichts des Zwischenstands ziemlich egal sein.

Nun ist es soweit: Erster Wechsel bei Fürth, Johannes Wurtz ersetzt den unauffälligen Weilandt. Sorgt der Ex-Paderborner für mehr Durchschlagskraft?

Auch die ersten Minuten nach dem Seitenwechsel gehören den Schanzern. Gruselig, wie wenig die Fürther hier bislang anbieten. Warum Kramer noch immer nicht gewechselt hat, wird sein Geheimnis bleiben.

Ganz starker Einsatz von Hinterseer, der einen Freistoß an der Grundlinie gegen Gießelmann herausholt. Die Hereingabe wird zum Eckball abgewehrt, doch auch dieser wird in der Folge problemlos geklärt.

Keine personellen Wechsel zum Wiederanpfiff!

Halbzeitfazit:
Absolut verdiente Pausenführung für Tabellenführer Ingolstadt, der in einem bislang unansehnlichen Derby bei Greuther Fürth mit 1:0 vorne liegt. Von Beginn an war den Hausherren ihre Verunsicherung anzumerken, die Last der fünf torlosen Spiele scheint schwer zu wiegen, denn offensiv ging überhaupt nichts beim Kleeblatt. Auf der Gegenseite genügte den Schanzern ein konzentrierter, aber wenig mitreißender Auftritt, um die Partie zu kontrollieren. Dank der hohen Fehlpassquote der Fürther geriet der Ligaprimus nie in Gefahr und stach selbst beim einzigen Hochkaräter durch Pascal Groß eiskalt zu. Von der Spielvereinigung muss mehr kommen, wenn die Rückrunde nicht mit dem nächsten Rückschlag beginnen soll. In wenigen Minuten geht's weiter!

Bei aller Kritik am schwachen Angriffsspiel der Gastgeber muss vor allem das brillante Pressing der Schanzer hervorgehoben werden. Absolut bundesligareif, mit welcher Leidenschaft und Laufbereitschaft die Gäste hier auftreten.

So langsam werden die Fans am Ronhof unruhig, immer häufiger wird das Fehlpassfestival der Kramer-Elf mit Pfiffen bedacht. Ein düsterer Auftritt der Franken.

Da die Hausherren eine Antwort auf den Rückstand weiterhin schuldig bleiben, spielen die Ingolstädter weiter nach vorn: Ein präziser Eckball landet auf dem Schädel von Hübner, der an den langen Pfosten verlängert. Dort steht Hartmann und schiebt ein, der Routinier stand aber deutlich im Abseits.

Endlich ein ordentlicher Angriff des Kleeblatts über Gießelmann, dessen Flanke von Matip eher unglücklich ins Toraus geklärt wird. Der folgende Eckball bleibt aber vollkommen ungefährlich.

Der Gegentreffer passt ein wenig ins Bild dieser Partie: Die Schanzer müssen hier wahrlich keine Bäume ausreißen, um das Spielgeschehen zu kontrollieren und haben mit der ersten nennenswerten Torchance zur Führung getroffen. Von Fürth kommt einfach zu wenig.

Tooor für FC Ingolstadt 04, 0:1 durch Pascal Groß
Plötzlich schlägt der Tabellenführer eiskalt zu! So ist es passiert: Levels bringt das Leder von rechts ins Zentrum, wo Fürth das Leder nicht klären kann. Hinterseer will die Chance nutzen, trifft aber nur Teamkollege Lex. Vom Ex-Fürther gelangt der Ball im Rückraum zu Groß, der souverän flach in die Ecke schiebt. Verdiente Führung!

Zweikämpfe am Mittelkreis prägen das Bild, die Sechzehner bleiben Sperrzone. Immerhin geht es noch sehr fair zu, Referee Kinhöfer konnte die Karten bis hierhin guten Gewissens stecken lassen.

Das spielerische Niveau ist - freundlich formuliert - überschaubar. Ingolstadt ist feldüberlegen, entwickelt aber keine Durchschlagskraft. Auf der Gegenseite beschränken sich die Fürther fast ausschließlich auf lange Bälle, die zumeist problemlos von Matip und Co. abgefangen werden.

Offensiv läuft bei den seit mehr als fünf Spielen torlosen Hausherren überhaupt nichts zusammen. Neuzugang Freis reibt sich auf, wird aber kaum in Szene gesetzt. Die Fans bleiben aber geduldig und feuern ihre Mannschaft unermüdlich an.

Jetzt feuert Alfredo Morales aus großer Entfernung aufs Fürther Gehäuse. Kein schlechter Versuch aus mehr als 30 Metern, am Ende zischt der Schuss aber rechts vorbei.

Schöner Spielzug der Gäste über Lex, der rechts Hinterseer freispielt. Der Torjäger tankt sich bis zur Grundlinie durch, sein Rückpass ist aber zu ungenau. Lex kann den Schuss nicht aufs Tor bringen, es gibt Abstoß.

Bei Minusgraden entwickelt sich noch kein fußballerischer Glanz am Ronhof. Die Schanzer geben klar den Ton an, wirken eingespielter. Echte Torchancen fehlen aber noch.

Matip nickt einen scharf geschossenen Freistoß von Pascal Groß ein, stand aber einen Schritt im Abseits. Gut erkannt vom Schiedsrichtergespann!

Die Anfangsphase gehört dem Tabellenführer, der mit großem läuferischen Einsatz immer wieder den Spielaufbau der Spielvereinigung stört. Beim Kleeblatt ist die Fehlpassquote bislang brutal hoch.

Nervöser Beginn der Hausherren: Bei einem langen Freistoß in den Strafraum sind sich Gießelmann und Hesl uneins, sodass ein Querschläger entsteht. Bevor echte Gefahr entstehen kann, wird die Kugel aber noch geklärt.

Brenzlige Szene im Fürther Sechzehner! Hinterseer kommt am rechten Rand der Box an den Ball und wird von Caligiuri per Hüftstoß zu Fall gebracht. Kinhöfer lässt weiterlaufen, doch eine Berührung lag definitiv vor. Allerdings beschweren sich die Gäste kaum. Also geht's weiter!

Auf geht's! Fürth beginnt in den gewohnten grün-weißen Trikots, Ingolstadt in rot-schwarz.

Bei der Spielvereinigung starten die zwei Neuen Thesker in der Verteidigung und Freis, der die einzige Spitze im 4-1-4-1 System bildet. Schröck (Sperre) und Fürstner (angeschlagen) fehlen. Ingolstadt setzt auf das bewährte Team der Hinrunde mit Säulen wie Abwehrchef Matip, Abräumer Roger und Knipser Hinterseer. Thomas Pledl, der im Winter von Fürth nach Ingolstadt gewechselt ist, sitzt an alter Wirkungsstätte zunächst auf der Bank. Auch der Australier Leckie muss heute zunächst vom Seitenrand zuschauen.

Zunächst ein kurzer Blick auf Zahlen und Fakten dieses Derbys: Das Hinspiel entschieden die Schanzer souverän mit 2:0 für sich, Leckie und Groß erzielten damals die Treffer zum Sieg. Aktuell sind die Fürther seit fünf Spielen torlos. Auch die Statistik der letzten Jahre spricht nicht unbedingt für den heutigen Gastgeber: Seit August 2011 haben die Fürther in den Aufeinandertreffen mit Ingolstadt kein einziges Tor geschossen. Außerdem ließ die Hasenhüttl-Elf in dieser Spielzeit auf fremden Plätzen erst sechs Gegentore zu. Keine leichte Aufgabe für das Kleeblatt!

Thorsten Kinhöfer, einer der erfahrensten Schiedsrichter der Bundesliga, übernimmt heute die Leitung des Südgipfels in Fürth. Lange kann es nicht mehr dauern, bis am eiskalten Ronhof der Anpfiff ertönt!

Am Fürther Ronhof hat sich in der Winterpause einiges getan: Die enttäuschende Hinserie hat die Verantwortlichen zum Handeln gezwungen. Entsprechend aktiv wurde das Kleeblatt auf dem Transfermarkt: Mit Ronny Philp (Augsburg) und Sebastian Freis (Freiburg) wurden zwei Akteure mit einer Menge Bundesligaerfahrung dazugeholt, um den Verein endlich wieder in die Erfolgsspur zu bringen. Vor allem in der Offensive hakte es zuletzt, wo Freis nun Abhilfe schaffen soll. Außerdem kam der talentierte Defensivmann Thesker aus Hannover. Dass heute direkt der Ligaprimus wartet, ist laut Frank Kramer "eine klasse Herausforderung, denn da weiß man gleich, wo es langgeht". Starten die Fürther heute eine Aufholjagd?

Wie gut es bei den extrem konstant spielenden Ingolstädtern läuft, lässt sich auch an den Aussagen ablesen, die Coach Hasenhüttl in der Vorwoche getätigt hat: "Wir haben als Team schnell zueinander gefunden, der Verein konnte mit dem Trainer und umgekehrt. Ich habe eine enge Beziehung zu meinen Spielern aufgebaut, mich in diese Mannschaft verliebt.". Bei aktuell sieben Zählern Vorsprung auf einen Nichtaufstiegsplatz gelten die Schanzer mittlerweile als Top-Favorit auf den Aufstieg in die deutsche Eliteklasse. Dank einer cleveren Transferpolitik und einer eingespielten Mannschaft stehen die Jungs aus der Audi-Stadt verdient an der Spitze und werden vom Jäger zum Gejagten.

Zwölfter gegen Erster - was sich zunächst anhört wie eine klare Sache, ist bei genauerer Betrachtung ein echter Kracher, der Spannung verspricht. Gerade einmal 100 Kilometer trennen die beiden Städte, man kann also durchaus von einem Bayern-Derby sprechen. Die Vorzeichen sind allerdings grundverschieden: Das Kleeblatt aus Fürth wurde von vielen Experten vor der Saison zu den Anwärtern auf einen Aufstiegsrang gezählt, im Laufe der Hinrunde ging den Franken aber völlig die Luft aus. Ganz anders die Gäste, die eine sensationelle Hinserie gespielt haben und vom Platz an der Sonne grüßen können.