Fazit:
Mit ein wenig Glück und viel Spucke vergoldet die Eintracht die englische Woche und holt auch den dritten Sieg binnen acht Tagen. Die Lieberknecht-Truppe wusste nach engagierter Leistung in der ersten Halbzeit nach der Führung allerdings nicht mehr zu überzeugen und kam eher zufällig zum zweiten Tor, unterm Strich zählt aber nach den belastenden Tagen nur das Ergebnis. Aalen verpasste es speziell nach dem Ausgleich, weiter mutig zu agieren und darf sich so nicht beschweren. Das war es von hier aus, einen schönen Nachmittag noch!

Kurz danach ist dann auch Schluss!

Braunschweig kontert noch einmal und das dürfte es fast gewesen sein. Zuck rennt zur Eckfahne.

Aalen probiert und macht, aber kommt bisher nicht zwingend in den Sechzehner. Eine Minute verbleibt!

Drei Minuten gibt es obendrauf!

Gelaufen ist das Ding also noch lange nicht, es deutet sich ein Powerplay für die letzten Minuten an.

Aalen kommt über rechts in den Sechzehner, Collin Quaner bereitet für Dominick Drexler vor, doch Norman Theuerkauf und später Benjamin Kessel werfen sich in die Abschlüsse und können blocken.

Und auch in der nächsten Szene geht der Eingewechselte übermotiviert zur Sache und fährt im Luftduell den Ellenbogen aus.

Der Norweger erwischt den Schlussmann mit seinem langen Bein schmerzhaft und Daniel Bernhardt muss kurz behandelt werden. Es geht aber weiter und das muss es auch, denn Aalen hat ja schon dreimal gewechselt.

Mushaga Bakenga wird beim Konter geschickt und hat die Entscheidung auf dem Fuß, kommt im Laufduell gegen Keeper Daniel Bernhardt aber den Tick zu spät.

... der Ball landet in der Mauer.

Die weißen Gäste schicken sich nochmal an und holen ihrerseits die Standard 27 Meter vor dem Kasten heraus...

Braunschweig dreht bei vielen Szenen jetzt an der Uhr, auch Boland lässt sich aktuell bei einer Standard viel Zeit. Gefahr entsteht bei seiner Hereingabe dann nicht.

Was kann Aalen noch leisten in den letzten zehn Minuten?

Die nächsten Wechsel schließen sich an: Stefan Ruthenbeck zieht seinen letzten Joker und bei den Hausherren geht der Koreaner, der heute einer der Besten war.

Das Stadion steht und Braunschweig sucht die Entscheidung. Natürlich war der Gegentreffer auch in der Entstehung unglücklich, so ein wenig muss sich Aalen dann aber fragen lassen, warum man nach dem Ausgleich sofort sämtliche Bemühungen einstellte.

Dem Gastgeber wird es natürlich egal sein. Coach Lieberknecht hatte im Vorfeld ja bereits sinngemäß gesagt, dass er heute auch mit einem dreckigen Sieg zufrieden wäre.

Fast hätte man Phrasen bemühen müssen, da das Spiel in den letzten Minuten höchstens von der Spannung lebte, aber da treffen die Braunschweiger mehr oder minder aus dem Nichts.

Tooor für Eintracht Braunschweig, 2:1 durch Dennis Kruppke
Eher zufällig köpft Oliver Barths im Luftduell mit Seung-Woo Ryu dem Torschützen den Ball in die Füße. Der hat vor dem Strafraum plötzlich ganz viel Raum, nimmt Fahrt auf und schließt zielsicher in die rechte untere Ecke ab.

Auch der Gäste-Trainer sendet ein deutliches Signal an sein Team und wechselt offensiv. Seit dem Treffer investiert Aalen nicht mehr so viel.

Torsten Lieberknecht versucht mit einem neuen Impuls auf der Außenbahn seine Offensive wachzuküssen. Derweil bleibt der Freistoß aus dem Halbfeld bereits an der Sechzehnergrenze hängen.

Gelbe Karte für Andreas Hofmann (VfR Aalen)
Die Binde behält aber weiter Hofmann am Arm, der sich hier nach einem zu harten Einsteigen die Karte abholt.

Für den angeschlagenen Kapitän reicht es offenbar für eine knappe halbe Stunde.

Wobei man sich schon fragt, warum die Ruthenbeck-Truppe sofort wieder das Tempo rausnimmt und auf Defensive umschaltet. Man war nach der Pause die bessere Mannschaft und könnte doch nun auf dem Treffer aufbauen.

Tja und plötzlich ist der Gastgeber erneut unter Zugzwang und Aalen lässt sich im restriktiven Defensivverbund mit dem Unentschieden wieder weiter zurück fallen.

Damit belohnen sich die Gäste also für den erhöhten Aufwand in diesem Durchgang und da es ja auch Elfmeter für den VfR hätte geben können, ist das absolut verdient.

Tooor für VfR Aalen, 1:1 durch Andreas Ludwig
Nach einem Einwurf von der linken Seite geht er per Direktpassspiel über drei, vier Stationen wunderbar in den Sechzehner. Letztlich legt Michael Klauß von der Grundlinie auf den Torschützen zurück und der lässt Rafał Gikiewicz aus elf Metern mit seinem Flachschuss in die rechte Ecke keine Chance.

Aber immerhin ist jetzt mittlerweile mal Feuer drin und auch die Zuschauer tragen ihren Teil dazu bei.

Und diesmal lag der Unparteiische falsch! Ken Reichel lässt das Bein stehen und bringt seinen Gegenspieler damit zu Fall. Glück für den Gastgeber!

Die Partie wird in dieser Phase hektischer, Andreas Ludwig dringt in den Sechzehner ein und Andreas Ludwig läuft in Ken Reichel und fällt. Cortus zeigt erneut nicht auf den Punkt.

Nachdem mit Marcel Correia der erste Angeschlagene schon vor der Partie passen musste, reicht es auch beim lädierten Håvard Nielsen nicht für 90 Minuten.

Freunde hat sich Cortus damit im weiten Rund trotzdem nicht gemacht und erntet nun siechte Pfiffe für jede Entscheidung gegen die Hausherren.

Gut gesehen vom Unparteiischen! Die Szene sieht zwar hart aus, aber der Stürmer initiiert den Kontakt und damit dürfen wir ein klares Kompliment an den Spielleiter senden, der das absolut richtig beurteilt hat.

War das nicht Elfer? Håvard Nielsen und Sascha Mockenhaupt rasseln im Strafraum ineinander und der Däne fliegt spektakulär. Das roch nach Strafstoß, Cortus winkt ab und wir warten auf die Wiederholung!

Eine erste Ecke der Hausherren verspricht wenig Gefahr, dafür können die Hausherren im Verlauf nach einem erneuten Ballgewinn wieder schnell umschalten. Es ergeben sich zwei, drei halbe Schusschancen, unter anderen Ryu wird jedoch geblockt.

Der VfR kommt tatsächlich mit Tatendrang zurück aus der Kabine, einen ersten Versuch über die rechte Seite kann Rafał Gikiewicz aber entschärfen. Dominick Drexler kommt gegen den Keeper und gleich zwei Abwehrspieler nicht mehr entscheidend an den Ball.

Arne Feick ist liegen geblieben und die Akteure spielen das Leder fair ins Aus.

Aalen war früh wieder auf dem Rasen? Ein Zeichen, dass es die Gäste nun auch etwas zielstrebiger angehen lassen wollen?

Ohne Wechsel geht es in den zweiten Durchgang.

Halbzeitfazit:
Verdient führen die Hausherren zur Pause gegen Aalen, weil man über die erste Halbzeit mehr investierte. Nach einem guten Beginn flachte die Partie merklich ab, weil Aalen sich im defensiven System gefunden hatte und Braunschweig nur gefährlich wurde, wenn mal Räume zum kontern vorhanden waren. So viel konsequenterweise im Umschaltspiel auch das Tor, nach dem die Gäste zwar mehr probierten, aber insgesamt ungefährlich blieben. Bis gleich!

Ryu hat den Doppelpack auf dem Fuß! Rafał Gikiewicz fängt den Eckball ab und den Koreaner auf den Weg. Eine zu kurze Kopfballabwehr in Richtung Daniel Bernhardt macht sie Szene scharf, doch der Stürmer bringt den Ball vor dem Sechzehner nicht am herausgekommenen Schlussmann vorbei.

Aalen probiert es über die rechte Seite, in der Mitte fängt aber Vegar Hedenstad die Hereingabe ab.

Allerdings ziehen sich die Hausherren nun weit zurück und Aalen kommt ein wenig auf.

Braunschweig hat das Spiel mit der Führung im Rücken gut im Griff.

Nicht nur aufgrund seines Treffers hat sich die Hereinnahme von Seung-Woo Ryu bezahlt gemacht. Der Offensive macht vorne viel los, geht Bällen nach und setzt die Defensive permanent unter Druck.

Tatsächlich übernimmt der VfR sofort mehr Initiative im Spielaufbau, aber das das nicht die Stärke des Teams von Stefan Ruthenbeck ist, haben wir ja schon erwähnt.

Der Freistoß hat es dann in sich: Direkt aufs Tor gezogen lenkt Rafał Gikiewicz das Leder um den Pfosten. Die resultierende Ecke sorgt dann nicht mehr für Gefahr.

Gelbe Karte für Benjamin Kessel (Eintracht Braunschweig)
Der Außenverteidiger kommt auf der rechten Abwehrseite zu spät und kassiert die erste Verwarnung.

Das ist natürlich aufgrund der Spielanteile verdient und spielt den Hausherren in die Karten, weil Aalen jetzt gezwungen ist ihre zerstörerische Haltung aufzugeben.

Eigentlich konnte der Treffer nur in einer Situation fallen, in der Aalen unsortiert ist und genauso kommt es nach diesem Ballverlust dann auch. Nejmeddin Daghfous verlor übrigens den Ball und ebnete damit den Weg für das Gegentor.

Tooor für Eintracht Braunschweig, 1:0 durch Seung-Woo Ryu
Eintracht presst effektiv und Boland erobert den Ball. Einen Doppelpass später steht der Mittelfeldmann frei vor Daniel Bernhardt und passt mit Übersicht noch einmal quer. Der Koreaner muss das Leder aus zehn Metern nur noch ins leere Tor schieben.

Diese Szene entstand aus einem Konter des Gastgebers, der sich in Phasen immer wieder sichtlich zurückzieht und Aalen locken will. Ansonsten fehlen dem Gastgeber da vorne die Räume.

Barth ist in in höchster Not dazwischen!! Ryu schickt Boland auf der linken Seite bis an die Grundlinie und der folgende Flachpass an den Fünfer ist nicht ohne! Am kurzen Pfosten rauscht Zuck heran und wird noch so eben vom Innenverteidiger geblockt.

Braunschweig ist allerdings weiterhin die spielbestimmende Mannschaft und ein Bemühen ist den Hausherren nicht abzusprechen.

Entsprechend gedämpft ist es auch im Stadion, dabei täte dem Spiel ein wenig mehr Stimmung auf den Rängen auch ganz gut.

Wobei man taktisch und technisch den Teams keinen Vorwurf machen kann, spielerisch geht in die Strafräume aber wenig. In den entscheidenden Momenten kommen die Pässe noch nicht an.

So dynamisch und vielversprechend die Partie anfing, so schnell hat sie auch wieder abgebaut. Mittlerweile sind wir auf übersichtlichem Niveau angekommen.

Stattdessen kontern die Hausherren, Ryu zieht über rechts an, aber der letzte Pass von Mirko Boland kommt dann im Strafraum nicht an. Da war mehr drin!

Aus dem ersten Eckball der Gäste entsteht aber nichts.

Vegar Hedenstad geht hinten auf Nummer sicher und köpft einen eigentlich harmlosen Ball zur Ecke, weil Nejmeddin Daghfous in seinem Rücken lauerte.

Die Szene geht weiter und Håvard Nielsen feuert aus dem Rückraum noch einen ab, der aber etwa einen Meter am linken Pfosten vorbeikullert.

Endlich wird es mal wieder schnell: Per Doppelpass kombiniert sich der Gastgeber rechts durch, in der Mitte verpasst dann aber unter anderem Seung-Woo Ryu den flachen Pass in den Rücken der Abwehr.

Der Tabellenvorletzte präsentiert sich hinten aber mittlerweile etwas sattelfester und das dürfte dem VfR als Ansatz erst einmal reichen.

Das Spiel gönnt sich aktuell den ersten Hänger, weil Braunschweig den Gegner mal etwas spielen lässt und die Gäste damit mal so gar nichts anzufangen wissen.

Aber die Offensive ist nicht gerade das Steckenpferd der Aalener, die mit nur neun Treffern die wenigsten der Liga erzielt haben.

So ganz passiv sollten sich die Gäste dann aber nicht geben und hier und da für Entlastung sorgen.

Nächster Angriff des Gastgebers: Vegar Hedenstad flankt, in der Mitte nimmt Zuck das Leder an und schließt aus 13 Metern aus der Drehung ab. Der Ball fliegt allerdings deutlich drüber.

Zwei Ecken der Braunschweiger bringen keine Gefahr.

Bislang ist Aalen kaum am Ball und die Hausherren bauen vom Start weg Druck auf.

Auf der Gegenseite wird Håvard Nielsen in den rechten Sechzehner geschickt, Daniel Bernhardt kommt raus und macht den Winkel spitz. Der Däne wird abgedrängt und bekommt dann auch den Flachpass in der Mitte nicht an den Mann.

So wie hier: Nach einem Fehlpass geht es beim VfR ganz schnell, aber Keeper Rafał Gikiewicz spielt gut mit und fängt den Steilpass ab.

Wie wird Aalen die Geschichte taktisch angehen? Momentan sieht es so aus, als würde man als Underdog klassisch den Weg über Konter suchen.

Das hatte Potential: Aalen kann eine Hereingabe von rechts nicht recht klären und über Umwege kommt Zuck aus elf Metern in Position. Ein Abwehrbein grätscht aber noch ab und der Unparteiische pfeift danach die Szene mit Stürmerfoul zurück.

Die Hausherren behaupten die ersten Bälle und spielen direkt munter nach vorne.

Seung-Woo Ryu holt die erste Ecke für die Eintracht heraus, aber die kurz ausgeführte Variante bleibt hängen.

Und damit rein in die Partie!

Braunschweig musste in der Startelf kurzfristig umstellen: Für den angeschlagenen Marcel Correia hat es dann doch nicht gereicht und für ihn übernimmt Matthias Henn in der Innenverteidigung. Gianluca Korte rutscht in den Kader und nimmt auf der Bank platz.

Schiedsrichter der Partie ist Benjamin Cortus, die Assistenten hören auf die Namen Thomas Färber und Johannes Huber. Hoffen wir auf spannende 90 Minuten, gleich geht es los!

Personell lässt Gäste-Trainer Stefan Ruthenbeck seine Erfolgself größtenteils unverändert, nur Phil Ofosu-Ayeh muss im 4-2-3-1 ersetzt werden und Fabio Kaufmann übernimmt auf der rechten Außenverteidigerposition. Stammkeeper Jasmin Fejzić ist nach seinem Hexenschuss noch nicht wieder fit und auch der angeschlagene Kapitän Leandro Grech startet zunächst von der Bank.

Braunschweig findet sich aktuell als Absteiger im Mittelfeld etwas hinter den eigenen Erwartungen zurück, kann aber in der heutigen Partie die englische Woche erfolgreich zu Ende bringen. Am letzten Wochenende entführte man drei Zähler aus München und am Mittwoch kämpfte man sich in Würzburg in die nächste Pokalrunde vor, wo im März kein geringerer als der große FC Bayern wartet.

Auf der Gegenseite waren Marcel Correia und Håvard Nielsen fraglich, beide wurden aber rechtzeitig fit und starten in der 4-4-2-Elf. Marc Pfitzner und Dennis Kruppke rücken dagegen auf die Bank, Hendrick Zuck beginnt auf der linken Außenbahn und Seung-Woo Ryu in der Spitze. Mit diesem Aufgebot will man sich heute von den Abstiegsrängen entfernen, denn unten geht es erstaunlich eng zu und man könnte unter Umständen gar einen Sprung bis auf Platz 13 schaffen.

Aalen kommt auf den ersten Blick als dankbarer Gegner ins Eintracht-Stadion, denn die Baden-Württemberger sind Tabellenvorletzter und haben auswärts noch überhaupt nicht gewonnen. Aalen reist aber mit dem Überraschungserfolg aus dem Pokal gegen Hannover an und will diese Euphorie heute mit in die Partie nehmen. Die Stimmung jedenfalls ist nach dem 2:0-Sieg gegen den Erstligisten entsprechend gut.

Überhaupt können die Niedersachsen trotz durchwachsener Bilanz auf ihre Heimstärke hoffen. Während man in der Fremde vier von sechs Partien verlor, holte man daheim in fünf Spielen zehn Zähler. Darauf möchte Torsten Lieberknecht aufbauen und sieht sein Team in Sicherheit und Stabilität in der letzten Zeit verbessert. Der Übungsleiter weiß aber auch um den unangenehmen Gegner und verweist darauf, dass man zum Ende des intensiven Programms heute ein wenig die Zähne zusammenbeißen und mit viel Kampf zu Punkten kommen müsse.