Fazit:
Der Sieg für die Heimmannschaft geht absolut in Ordnung! Aue wirkte über die gesamte Spielzeit betrachtet gefährlicher in der Offensive und kam zu 8:6 Torschüssen. Vor allem dominierten die Veilchen das Spiel nach Wiederanpfiff, zuvor war die erste Halbzeit noch relativ ausgeglichen verlaufen. Tommy Stipićs Spielerwechsel in der 58. Minute war schließlich folgenreich, nur ca. 30 Sekunden später lag der Ball nämlich im gegnerischen Kasten und der Torschütze war der gerade erst eingewechselte Rico Benatelli. Dessen Kopfball nach einer Freistoßflanke sollte das einzige Tor bleiben, obwohl die Violetten zunächst weiter nach vorne spielten. In den letzten 20 Minuten übernahm Frankfurt das Spiel, konnte sich aber kein einziges Mal gefährlich in Schussposition bringen. So brachte Aue den Sieg gegen harmlose Bornheimer souverän über die Zeit.

Gelbe Karte für Stefan Mugoša (Erzgebirge Aue)
So langsam häufen sich die Verwarnungen aber! Der Slowene ist immer noch angefressen aufgrund der vorigen Entscheidung und lässt seinen Frust komplett heraus. Eine Gelbe Karte ist die logische Folge.

Da ist alles sauber! Mugoša wird steil nach vorne geschickt, Oumari ist aber zur Stelle und erläuft das Leder. Sekundenbruchteile später rennt der Stürmer der Gastgeber in Klandt hinein, kommt zu Fall und fordert einen Elfmeter. Zu diesem Zeitpunkt hat Oumari das Leder aber längst abgesichert, daher ist das kein Foul.

Gelbe Karte für Sebastian Hertner (Erzgebirge Aue)
Das sieht schmerzhaft aus! Hertner grätscht Roshi völlig unnötig von hinten um und sieht dafür den Gelben Karton. Der ist auch völlig berechtigt, für einen Platzverweis reicht es hingegen nicht.

Immer wieder versuchen die Frankfurter es mit langen Bällen in die Gefahrenzone, das sieht aber nicht gerade erfolgsversprechend aus. Etwas mehr Kreativität wäre hier gefragt.

Gelbe Karte für Odise Roshi (FSV Frankfurt)
Roshi kommt im Laufduell mit Schönfeld viel zu spät und trifft den 25-Jährigen von schräg hinten am Knöchel. Das ist also eine klare Gelbe Karte.

Nach wie vor sind die Bornheimer zwar bemüht und können sich auch bis zum gegnerischen Strafraum kombinieren. Der gleicht aber einer Art Sperrzone für die Gäste.

Gelbe Karte für Tom Beugelsdijk (FSV Frankfurt)
Der Niederländer tritt Schröder im Mittelfeldzweikampf um, der Referee lässt aber zunächst den Vorteil laufen. Anschließend zeigt Christian Bandurski dem Innenverteidiger die Gelbe Karte. Da spielt sicherlich auch ein wenig Frust mit beim Innenverteidiger.

Das Spiel verflacht ein wenig, da Aue den Gegner vom eigenen Tor fernhält und die Minuten in der gegnerischen Hälfte abgeklärt herunterlaufen lässt. Wenn Frankfurt sich nicht steigert, bleibt es bei der Führung für die Violetten.

Der aus der zweiten Mannschaft hochgezogene Belegu geht vom Platz, für ihn kommt der von Hoffenheim ausgeliehene Schorr hinein.

Irgendwann ist die Puste im ersten Spiel seit der Verletzungspause natürlich raus, der heute sehr aktive Wood hat nun Feierabend. Für ihn kommt mit Schröder ein Defensivmann, Aue agiert also nur noch mit einer Spitze.

Nach dem bisherigen Spielverlauf könnte man zuweilen vergessen, dass Aue am Tabellenende steht und nicht die Bornheimer. Die Veilchen machen das bisher nämlich absolut souverän, während die Hessen etwas verzweifelt wirken.

Die Wechsel verleihen dem Angriffsspiel der Frankfurter tatsächlich mehr Schwung, der FSV wird offensiver und taucht immer öfter in Strafraumnähe auf.

Das kann man mal versuchen! Alibaz' Diagonalball nimmt Mugoša halblinks im Sechzehner perfekt an und will ihn per Dropkick ins lange Eck knallen. Doch das Leder rutscht dem Stürmer über den Schlappen und dreht sich deutlich vom Tor weg.

Benno Möhlmann bringt frische Kräfte hinein und wechselt gleich doppelt: Aoudia ersetzt Dedič im Sturm, zudem übernimmt Engels den Job in der Mittelfeldzentrale von Kauko.

Das könnte nun zum Problem für die Gäste werden. Aue spielt einfach weiter wie zuvor und drängt auf den zweiten Treffer, so muss man das auch machen. Dadurch hat der FSV nämlich große Probleme, auch nur in die Nähe eines Ausgleichs zu kommen.

Tooor für Erzgebirge Aue, 1:0 durch Rico Benatelli
Das ist ein Traumeinstand für Benatelli! Keine Minute nach seiner Einwechslung trifft der 23-Jährige per Kopf nach einem Freistoß von rechts. Alibaz schnibbelt den Ball mit links in den Sechzehner, wo der Deutsch-Italiener sich von seinem Bewacher löst und aus ca. sieben Metern mühelos halbrechts ins Gehäuse einnickt. Tommy Stipić ist offenbar derart erfreut über sein glückliches Händchen, dass er über den halben Platz rennt, um dem Torschützen zu gratulieren.

Fandrich und Wood kommen beide im Strafraum zu Fall, Schiedsrichter Christian Bandurski steht aber gut und zeigt beiden an, dass es weitergeht.

Immerhin, das ist mal ein Abschluss! Ranković bringt eine weite Flanke von rechts hinein und findet in der Mitte Mugošas Birne. Doch dessen Kopfball geht genau auf die Tormitte und daher in die Arme von Klandt.

Das ist aber riskant, was Konrad da macht! Der Kapitän passt zurück zu Oumari, der augenblicklich im eigenen Sechzehner von Mugoša unter Druck gesetzt wird. Letztendlich kann der Verteidiger die Kugel aber behaupten und nach vorne spielen.

Wie schon im ersten Durchgang sind es wieder die Veilchen, die hier das Spiel machen, Frankfurt verschanzt sich aber gut am und im eigenen Sechzehner und lässt nichts zu.

Der zweite Durchgang beginnt auch nicht gerade hochklassig, die beiden Teams stoßen immer wieder im Mittelfeld aufeinander und leisten sich so einige Fouls.

Es geht weiter mit einem Wechsel auf Seiten der Hausherren: Hertner kommt ins Spiel und ersetzt Kortzorg auf der linken Seite.

Halbzeitfazit:
Letztlich war der erste Durchgang doch nicht so ansehnlich, wie es sich zu Spielbeginn andeutete. Aue hatte zunächst mehr vom Spiel, nach einer Viertelstunde gelang es den Gästen aber, sich mehr an der Partie zu beteiligen und zu eigenen Angriffen zu kommen. Ungefähr 20 Minuten lang war die Begegnung ausgeglichen, dabei konnten beide Seiten sich aber keine Großchancen erarbeiten. Anschließend übten die Veilchen bis zum Halbzeitpfiff wieder mehr Druck aus, ohne allerdings zu glänzen. Hier ist noch alles drin!

Die Partie verflacht kurz vor der Halbzeit etwas, weil Frankfurt dem Gegner nun den Ball überlässt, dafür aber hinten die Räume dicht macht. Dadurch bleiben die Veilchen immer wieder hängen.

Alibaz bringt den Freistoß von links hinein, in der Mitte verpassen aber alle und so geht das Leder ins Toraus. Es geht weiter mit einem Abstoß für Frankfurt.

Gelbe Karte für Manuel Konrad (FSV Frankfurt)
Konrad weiß Kortzorg nicht anders aufzuhalten als mit einem Foul, der FSV-Kapitän zieht am Trikot seines Gegenspielers und sieht zurecht Gelb.

Das hätte aber auch schiefgehen können! Ranković spielt zum eigenen Keeper und Männel passt direkt wieder nach rechts zum Deutsch-Serben. Der wird anschließend aber unter große Bedrängnis gesetzt und entscheidet sich für einen Querpass in die Gefahrenzone, den Roshi beinahe direkt aufs Tor bringen kann. Doch Fink kann noch dazwischengehen.

Schönfeld bringt Grifo vor dem Sechzehner zu Fall, Frankfurt bekommt einen Freistoß aus ca. 25 Metern halblinker Position. Der Gefoulte tritt selbst an und schnibbelt das Leder ganz knapp am linken oberen Winkel vorbei!

Diesmal kommt Dedič aber auch zum Schuss! Nachdem er etwas glücklich an Fink vorbeigeht, zieht der Slowenier halbrechts von der Strafraumgrenze flach ab, schießt aber ebenfalls am langen Eck vorbei.

Auch der FSV kommt zu seinem ersten Abschluss! Grifo setzt sich vor dem Sechzehner gegen mehrere Veilchen durch und läuft diagonal nach rechts in den Sechzehner. Seinen Flachschuss aufs lange Eck aus ca. 14 Metern kann Männel nur abprallen lassen, bevor Dedič aber davon profitieren kann, klärt ein Verteidiger.

Das ist der erste Torschuss des Spiels! Alibaz spielt Mugoša mit einem einfachen Pass zum rechten Strafraumeck an und der Stürmer zieht direkt per Dropkick aus ca. 15 Metern ab. Klandt ist aber zur Stelle und schlägt den halbhohen Schuss aus dem kurzen Eck.

Nach einer Frankfurter Ecke setzten sich die Gäste zwar kurz vorne fest, können letztlich allerdings nicht für Torgefahr sorgen. Das haben beide Teams aber bisher gemeinsam.

Wood sorgt stets für viel Betrieb, wirkt zuweilen aber etwas übermotiviert. Diesmal stößt er Oumari per Offensivfoul um und beschwert sich auch noch beim Schiedsrichter über den Pfiff.

Autsch! Im Duell der 29er tritt Vucur das Standbein von Dedič um, Frankfurt bekommt einen Freistoß von links auf Höhe der Mittellinie. Über Gelb dürfte sich der Übeltäter da nicht beschweren.

Immerhin! Belegu bedient Kauko links mit der Hacke und der Finne zieht sofort nach innen. Direkt vor dem Strafraum folgt schließlich der Pass auf Roshi, bei dessen Flanke stützt sich Dedič aber ganz klar auf, es gibt Freistoß für Aue.

Tatsächlich können die Gäste den Ball mal länger in den eigenen Reihen halten und sich dem gegnerischen Sechzehner nähern. Mehr als ein harmloser Einwurf von rechts springt dabei jedoch nicht heraus.

Der FSV versucht so langsam, sich aus der gegnerischen Umklammerung zu lösen und selbst zum Angriff zu kommen. Davon sind die Bornheimer aber noch weit entfernt, Aue erobert das Leder noch im Mittelfeld zurück.

Deswegen hofften die Veilchen auf Bobby Woods Einsatz! Der US-Amerikaner kommt links im Strafraum an den Ball, setzt sich anschließend gegen zwei Frankfurter durch und will die Kugel von der Grundlinie zurücklegen. Zuvor überschreitet der Ball jedoch die Platzbegrenzung, es gibt Abstoß.

Bislang spielt hier nur Aue, die Hausherren präsentieren nicht nur einen unheimlichen Drang nach vorne, sondern zeigen auch ein effektives Pressing im gegnerischen Spielaufbau.

Das ist wirklich vorbildlich! Nachdem Alibaz' Freistoßflanke von links nichts einbringt, macht der Deutschtürke sofort Druck auf dem Flügel und erobert das Leder kurzzeitig zurück. Als die Gäste versuchen zu klären, fängt Vucur schließlich die Kugel ab.

Da wäre mehr drin gewesen! Bei einem gegnerischen Steilpass auf die rechte Flanke verschätzt Oumari sich und so kommt Mugoša an den Ball. Seine scharfe Hereingabe segelt aber an Freund und Feind vorbei und geht ins Seitenaus.

Nicht schlecht! Aue ist hellwach und nimmt dem Gegner noch in der eigenen Hälfte den Ball ab. Anschließend bedient Alibaz Kortzorg mit einem Heber rechts in den Strafraum, dessen Flanke wird jedoch zur Ecke geklärt. Dieser bleibt jedoch ohne Folgen.

AUe bekommt einen Freistoß aus ca. 30 Metern halbrechter Position, Alibaz' Hereingabe wird allerdings sofort herausgeköpft.

Noch ist keine echte Tendenz zu erkennen, die Veilchen versuchen aber zumindest, sofort in den Angriff zu kommen und den Gegner unter Druck zu setzen.

Es geht los, der Ball rollt.

Die Rückkehr eines wichtigen Spielers wurde bereits länger erwartet, nachdem Bobby Wood aber nicht an den letzten beiden Partien teilnahm, war auch sein heutiger Einsatz im Vorfeld unsicher, wie Aues Trainer Tommy Stipić betonte: "Wir können es nicht genau sagen, ob Bobby spielen kann. Das werden wir in dieser Trainingswoche sehen." Dementsprechend dürfte es den Übungsleiter freuen, dass der Stürmer heute fit für die Startelf ist.

In bisher neun Aufeinandertreffen gab es vier Siege für Aue, zwei Unentschieden sowie drei Frankfurter Erfolge. Dabei konnten die Veilchen nur eines der letzten fünf Duelle für sich entscheiden, gleichwohl gewannen sie auch drei der vier Heimspiele gegen den FSV.

Offenbar scheiterte der Wechsel daran, dass Klandts Berater Bernd Reisig innerhalb des SGE-Vorstands einige Feinde hat, weshalb der Schlussmann sich nun Hoffnungen auf einen Wechsel zum 1. FC Kaiserslautern macht. Währenddessen sind die Bornheimer auf der Suche nach einem Nachfolger "schon sehr weit und werden zeitnah eine Entscheidung bekannt geben", wie Sportgeschäftsführer Uwe Stöver bekanntgab.

Rund um den FSV gab es zuletzt ein dominierendes Thema, nämlich den vermeintlichen Wechsel von Patrick Klandt zu Lokalrivale Eintracht Frankfurt. Ursprünglich sollte der 31-Jährige sich zur neuen Saison dem Erstligisten anschließen. Von SGE-Trainer Thomas Schaaf und Sportdirektor Bruno Hübner als Ersatzkeeper hinter Kevin Trapp auserkoren, scheiterte der Wechsel offenbar an Bedenken innerhalb der Eintracht-Führung.

FSV-Trainer Benno Möhlmann wirkte im Vorfeld sehr selbstbewusst und machte unmissverständlich klar, was er heute von seiner Mannschaft erwartet: "Wir sollten es schaffen, zu zeigen, warum wir einen Abstand von zehn Punkten auf Aue haben. Das möchte ich in diesem Spiel erkennen."

Der Außenbandriss des Deutschtürken ist zwar mittlerweile verheilt, der 28-Jährige ist aber trotzdem derzeit noch auf Lauftraining beschränkt. Beim Spieler selbst scheint allerdings die Freude zu überwiegen: "Es ist schön, endlich wieder dabei zu sein, auf dem Platz zu stehen und gesundheitliche Fortschritte zu sehen."

Auf Seiten der Gäste hingegen fehlen Mohamed Aoudia (individuelles Training nach Innenbandteilanriss im Knie), Hanno Balitsch (Muskelfaserriss im Oberschenkel), Alexander Bittroff (Gelbsperre), Edmond Kapllani (Rotsperre) sowie Zafer Yelen.

Die Gastgeber müssen heute auf Dorian Diring (Innenbandverletzung im Knie), Nils Miatke (Kreuzband- und Meniskusriss im rechten Knie) und Arvydas Novikovas (Achillessehnenverletzung) verzichten. Dafür kehrt Michael Fink nach überstandenem Muskelfaserriss in der Wade wieder ins Team zurück.

Frankfurt hingegen verlor nur eine der letzten neun Partien, spielte in vier der jüngsten fünf Begegnungen allerdings nur 1:1. Lediglich vor zwei Wochen in Ingolstadt gab es etwas Abwechslung, allerdings nur in Form einer 0:2-Niederlage.

Aue hingegen hat vier Punkte Rückstand aufs rettende Ufer und könnte mit einem heutigen Dreier auf den Relegationsplatz springen, den derzeit noch St. Pauli innehat. Dafür müssten die Veilchen aber erst einmal gewinnen, in den letzten sieben Spielen (1:8 Tore) gelang ihnen das nämlich nur einmal.

Das Tabellenschlusslicht empfängt den Elften, dabei ist die Saison für die Frankfurter im Grunde schon gelaufen. Bei sieben Zählern Abstand auf den Relegattionsplatz dürfte der FSV kaum noch etwas mit dem Abstiegskampf zu tun haben.