Fazit:
Der SV Sandhausen besiegt den 1. FC Nürnberg mit 2:1 und stürzt den Club in unruhige Zeiten. Die Gäste aus Nürnberg verpassten es in der ersten Halbzeit ihre vielzähligen Torchancen in Treffer umzumünzten und wurden am Ende dafür bestraft. Lediglich Füllkrug konnte den starken Marco Knaller in der 16. Spielminute überwinden. Das im ersten Durchgang unterlegene Sandhausen kam mit der ersten Tormöglichkeit zurück und erzielte durch Bieler den Ausgleich. In der zweiten Spielhälfte traten die Gastgeber dann aktiver und verbessert auf. Der Wendepunkt des Spiels war jedoch der Platzverweis von Ondřej Petrák, der nach einer knappen Stunde wegen einer Notbremse zum frühzeitigen Duschen geschickt wurde. Nach einem Konter der Gäste war es letztlich Andrew Wooten in der 77. Spielminute der die numerische Überzahl nutzte und den umjubelten Siegtreffer für Sandhausen erzielte. Die bis zum heutigen Tage schlechteste Offensive der Liga kann also doch noch gewinnen und fährt nach fünf Spielen ohne Sieg einen echten Big Point ein. Für den Club und seinen Trainer Valérien Ismaël wird es dagegen immer ungemütlicher. Ob die Unterstützung der Vereinsspitze, die dem Coach unter der Woche noch öffentlichkeitswirksam den Rücken stärkte, weiter anhält wird sich in den kommenden Tagen zeigen.

Gelbe Karte für Manuel Stiefler (SV Sandhausen)

Thiede auf den ebenfalls eingewechselten Bouhaddouz, der volley aufs Tor schießt. Kurze Schrecksekunde für Rakovsky, der das Leder kurz entgleiten lässt dann aber sicher zupackt.

Es gibt drei Minuten oben drauf. Drei Minuten Hoffnung für den Club.

Wooten hat die Entscheidung auf dem Fuß. Der Torschütze zum 2:1 zieht aus 16 Metern ab, aber Rakovsky ist ganz schnell im rechten unteren Eck und pariert sensationell.

Sandhausen macht das ganz geschickt, lässt hinten kaum etwas zu.

Oh, da hätten die Nürnberger fast ausgeglichen! Der eingewechselte Maximilian Dittgen zieht von links in die Mitte und hält drauf. Ganz gefährlich, denn die Kugel schlägt nur um Haaresbreite neben dem Pfosten ein.

Jetzt ist es also doch passiert. Die dezimierten Clubberer haben den Rückstand gefangen. Das wird jetzt natürlich ganz schwierig hier nochmal zurückzukommen.

Tooor für SV Sandhausen, 2:1 durch Andrew Wooten
Nach einem weiteren Konter der Gastgeber fällt das 2:1! Gartner scheitert zunächst an Rakovsky, aber der Ball landet nach einem Ballverlust von Pinola wieder bei den Gastgebern. Thiede kann rechts in den Strafraum eindringen und flankt den Ball dann butterweich an den langen Pfosten. Da steht Wooten, der den Ball mit der Brust herunterstoppt und dann eiskalt zum 2:1 vollendet.

Patrick Rakovsky ist aus seinem Tor geeilt und klärt außerhalb des Strafraums per Kopf.

Gelbe Karte für Leart Paqarada (SV Sandhausen)

Der SVS wartet seit drei Spielen auf einen Sieg. Gegen dezimierte Franken hätten sie hier und heute eine gute Chance auf das ersehnte Erfolgserlebnis. Dazu muss in der Schlussphase aber offensiv etwas mehr passieren.

Allerdings bieten sich jetzt natürlich für die Gastgeber mehr Räume. Nach einem Nürnberger Angriff kontert die Schwartz-Elf plötzlich in Überzahl. Der Konter ist jedoch nicht gut ausgespielt, sodass die fränkische Innenverteidigung an den Ball kommt und klären kann.

Es ist nicht so, dass die Nürnberger nach dem Platzverweis nicht mehr nach vorne spielen würden. Die Gäste sind in den letzten Minuten das bessere Team und kommen immer wieder in des Gegners Strafraum.

Jan Polák prüft Marco Knaller mit einem 30-Meter-Hammer. Der Ball ist noch leicht abgefälscht, sodass der Sandhäuser Schlussmann einmal nachfassen muss, um die Situation zu entschärfen.

Den fälligen Freistoß aus aussichtsreicher Position schießt Alessandro Schöpf mitten in die Mauer.

Gelbe Karte für Daniel Schulz (SV Sandhausen)
Schulz fällt Füllkrug, das gibt zu Recht die Gelbe Karte.

Valérien Ismaël hat auf den Platzverweis reagiert. Mittelfeldspieler Julian Koch musste vom Feld, stattdessen übernimmt nun Hovland die Innenverteidiger-Position des suspendierten Petráks.

Können die Gäste nun diesen numerischen Vorteil auch ausnützen? Die Gastgeber spielen nun eine halbe Stunde in Überzahl.

Rote Karte für Ondřej Petrák (1. FC Nürnberg)
Platzverweis für den Club! Gartler setzt sich gegen Petrák durch und ist plötzlich frei durch. 20 Meter vor dem Tor packt Nürnbergs Verteidiger den Österreicher am Hals, reißt ihn um und kassiert dafür die Rote Karte.

Die Sandhäuser wirken nach dem Seitenwechsel etwas entschlossener, trauen sich jetzt öfter nach vorne.

Polák klärt eine Ecke von Paqarada zur nächsten Ecke. Abermals tritt Paqarada von der linken Seite an und dieses Mal wird es richtig gefährlich. Das Leder landet auf dem Kopf von Schulz, der die Kugel wuchtig aufs Tor bringt. Koch steht am langen Pfosten und klärt kurz vor der Torlinie.

Der Club hat in der ersten Halbzeit elfmal aufs Gehäuse von Marco Knaller geschossen. Dabei ist jedoch nur ein Tor rumgekommen, bei der Qualität einiger dieser Chancen viel zu wenig!

Jakub Sylvestr kann sich auf links zunächst wunderbar gegen Seyi Olajengbesi durchsetzten. Dann verstolpert ihm die Pille jedoch etwas und landet im Toraus.

Weiter geht´s! Norbert Grudzinski hat die zweite Spielhälfte angepfiffen.

Halbzeitfazit:
Mit einem 1:1 gehen der SV Sandhausen und der 1. FC Nürnberg in die Pause. Die Partie begann aufgrund des Bahnstreiks mit einigen Minuten Verspätung. Die Gäste aus Nürnberg ließen sich von diesem Umstand wenig beeindrucken und waren vom Anpfiff weg das wachere und dominantere Team. Die Ismaël-Elf ging dann auch folgerichtig nach nur 16 Minuten durch ein sehenswertes Tor von Niclas Füllkrug in Führung. Im weiteren Verlauf erspielten sich die Nürnberger eine Vielzahl weiterer Chancen und hätten bei konzentrierter Verwertung gut und gerne weitere drei Tore erzielen können. Diese Konsequenz im Abschluss zeigten hingegen die Gastgeber. Der SVS kam mit der ersten richtigen Tormöglichkeit durch Alexander Bieler direkt zum Ausgleich.Bis auf das Tor und einer Wooten-Chance kurz vor dem Pausenpfiff gelang der Schwartz-Elf im Spiel nach vorne herzlich wenig, sodass sich der SVS im zweiten Durchgang steigern muss, um hier etwas Zählbares mitzunehmen.

Ein Freistoß aus dem Halbfeld von Candeias landet auf dem Gehäuse von Knaller.

Zweite dicke Möglichkeit für die Hausherren. Nach einer tollen Kombination über Stiefler und Gartler landet die Kugel bei Andrew Wooten im Strafraum des FCN. Der US-Amerikaner ist frei vor Rakovsky, kann das Leder aber nicht an diesem vorbeischieben.

Gelbe Karte für René Gartler (SV Sandhausen)

Stiefler muss sich nach einem Zweikampf mit Čelůstka kurz schütteln. Der 26-Jährige hat sich am rechten Bein weh getan, kann aber weitermachen.

Die mitgereisten Nürnberger sorgen für eine gute Atmosphäre. Die Anhänger des Clubs können mit dem Spiel ihrer Mannschaft ja auch durchaus zufrieden sein am heutigen Tag. Nur das Ergebnis stimmt noch nicht.

Eine schöne Eckballhereingabe von Candeias findet am kurzen Pfosten den Kopf von Niklas Stark. Sein Abschluss landet nur Zentimeter am linken Aluminium vorbei im Toraus, auch das war wieder nur ganz knapp!

Die ersten 30 Minuten sind rum in Sandhausen. Die Gastgeber können sich glücklich schätzen, dass es hier 1:1 steht. Nürnberg hätte gut und gerne schon dreimal treffen können, der SVS hat mit seiner ersten ordentlichen Tormöglichkeit direkt genetzt.

Fast die erneute Gäste-Führung! Wieder wird es durch Füllkrug ganz gefährlich. Der Torschütze zum 1:0 kann sich im Luftduell durchsetzen und köpft das Leder nur einen knappen Meter am linken Torpfosten vorbei.

Tooor für SV Sandhausen, 1:1 durch Alexander Bieler
Und dann sind die Franken doch einmal unachtsam und prompt steht es 1:1. Wooten wird auf der rechten Außenbahn nicht richtig angegriffen und kann die Kugel in den Sechzehner flanken. Alexander Bieler ist im Rückraum ungedeckt und versucht es mit einer Direktabnahme. Ein Nürnberger Bein ist da noch dazwischen und fälscht das Leder unhaltbar ins Tor ab.

Das ist bisher ein guter Auftritt der Clubberer. Die Gäste führen mit einem Tor und stehen hinten sehr sicher. Das ist ja nicht selbstverständlich für den FCN in dieser Saison. Fünfmal klingelte es bei den Franken in dieser Spielzeit schon in den ersten 15 Minuten.

Starke Rettungsaktion von Marco Knaller! Zuerst pariert der Keeper glänzend gegen Füllkrug, der aus 5 Metern völlig frei zum Abschluss kommt. Danach ist der 27-Jährige Österreicher bei Poláks Nachschuss blitzschnell unten und pariert auch diesen Ball.

Stiefler setzt einen Freistoß aus 30 Metern am linken Torpfosten der Gäste vorbei.

Toller Treffer des Nürnberger Außenspielers. Der gelernte Stürmer hat in dieser Saison bereits drei Tore aufgelegt. Ein eigener Treffer blieb ihm bis zur 16. Minute der heutigen Partie verwehrt.

Tooor für 1. FC Nürnberg, 0:1 durch Niclas Füllkrug
Da ist der Führungstreffer für die Gäste und der ist verdient! Schöpf kommt über die rechte Seite und flankt die Kugel an die Strafraumkante. Polák leitet die Kugel sehr geschickt direkt zu Füllkrug weiter. Der 21-Jährige zieht technisch anspruchsvoll aus der Drehung ab und versenkt das Leder im rechten unteren Eck.

Vielversprechende Doppelchance für die Gäste! Cristian Ramírez setzt sich wunderbar gegen drei Sandhausen-Verteidiger durch und schießt aufs Tor. Sein Schuss wird im letzten Moment noch geblockt. Die Kugel landet jedoch bei Füllkrug, dessen Schuss pariert wird.

Jetzt aber mal die erste Chance für die Schwarz-Weißen. Gartler nimmt auf der rechten Seite Stiefler mit. Der 26-Jährige kommt im Sechzehner zum Abschluss. Patrick Rakovsky hat mit diesem strammen Flachschuss ein bisschen Probleme, sichert sich die Kugel jedoch im Nachfassen.

Nürnberg baut das Spiel in der Hälfte der Sandhäuser auf. Die Gastgeber lassen sich in den ersten Minuten sehr weit hinten rein drängen.

Čelůstka erobert sich den Ball im Strafraum der Gastgeber durch einen tollen Einsatz gegen den in dieser Situation unkonzentrierten Tüting. Nürnbergs Nummer 26 hat daraufhin freie Bahn und schließt aus acht Metern Torentfernung ab. Der Winkel ist jedoch zu spitz, sodass sein Schuss knapp am linken Pfosten vorbeigeht.

Schöner langer Ball von Paqarada auf SVS-Stürmer Gartler. Der Österreicher kann sich im Zweikampf gegen Petrák jedoch nicht behaupten und verliert das Leder.

Seyi Olajengbesi verspringt der Ball in der eigenen Hälfte und seine Flanke landet dadurch im Seitenaus. Der Rasen in Sandhausen scheint in keinem besonders guten Zustand zu sein.

Erste Duftmarke von Polák, der Wooten im Mittelfeld von den Beinen holt. Der fällige Freistoß landet in den Armen von FCN-Schlussmann Rakovsky.

Nürnberg hat angestoßen, mit zwölf Minuten Verspätung läuft das Spiel nun auch in Sandhausen.

Bei den Gästen aus Franken sind im Vergleich zum Pauli-Spiel zwei Veränderungen zu beobachten. Die beiden Routiniers Jan Polák und Javier Pinola beginnen für Manuel Bihr und Jürgen Mössmer und sollen der schlechtesten Defensive der Liga mit ihrer Erfahrung neue Stabilität verleihen.

Die Teams sind auf dem Platz. Bei den Gastgebern gibt es im Vergleich zum vergangenen Spiel in Karlsruhe drei personelle Verändereungen in der Startelf. Florian Hübner hat sich in Karlsruhe einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen und wird von Daniel Schulz ersetzt. Für den gelbgesperrten Stefan Kulovits beginnt René Gartler, Simon Tüting ersetzt Timo Achenbach.

Der Nürnberg-Block hat sich mittlerweile gut gefüllt. Gleich kann´s losgehen.

Die Begegnung wird heute mit fünfminütiger Verspätung angepfiffen. Aufgrund des Bahnstreiks haben es einige der Nürnberger Fans nicht rechtzeitig ins Stadion geschafft.

Was den Clubberern Hoffnung macht, ist die starke Form des Torjägers Jakub Sylvestr. Der Stürmer wird besser und besser. Gegen St. Pauli traf er doppelt und schraubte seine Torausbeute auf vier Treffer hoch. Dem Torschützenkönig der vergangenen Saison wurde dabei sogar noch ein eigentlich reguläres Tor aberkannt. Neben dem Slowaken zeigte sich bisher Alessandro Schöpf mit drei Toren treffsicher.

Eigentlich war die Marschroute der Mittelfranken vor der Saison ja klar, der direkte Wiederaufstieg sollte her. Nürnberg wurde von den Experten vor dem Saisonstart auch als klarer Topfavorit für die ersten beiden Plätze im Tableau gehandelt. Nach dem Fehlstart hat Club-Trainer Valerien Ismael das Thema Wiederaufstieg nun abgehakt. In den nächsten Wochen gehe es für den FCN nur um Ergebnisse. Sandhausen wird dabei ein echter Wegweiser. Bis zur Tabellenspitze sind es sechs Zähler Differenz, zum Relegationsplatz, auf dem der SVS momentan steht, aber nur zwei Punkte.

Vor einer Woche hatte der Nürnberger Aufwärtstrend mit einem 0:3 in Darmstadt einen ersten Dämpfer erhalten - am Samstag folgte der nächste. Nach dem enttäuschenden 2:2 gegen den Tabellenvorletzten FC St. Pauli klaffen Realität und Anspruch beim 1. FC Nürnberg weiterhin weit auseinander. Die Laufleistung des Teams ließ in den vergangenen beiden Spielen wieder zu wünschen übrig und auch die die Abstände im Defensivverbund waren gegen Darmstadt und St. Pauli abermals erschreckend groß.

In Sandhausen hagelt es derzeit an Kritik für den in Nürtingen geborenen Übungsleiter Schwartz. Viele Sandhäuser sind mit dem defensiven Spielsystem des Trainers nicht zufrieden. "Ich lasse mir von außen nicht reinreden", reagierte Schwartz unter der Woche auf die Kritik aus dem Vereinsumfeld und aus Fan-Kreisen.

In der vergangenen Saison war dieser 5:4-Pokalsieg der Schwartz-Elf über die Franken wie ein Weckruf. Nach holprigem Saisonstart, legten der SVS in der Folge so richtig los und spielte die erfolgreichste Saison in der Vereinsgeschichte. SVS-Coach Alois Schwartz wünscht sich einen ähnlichen Effekt auch vom heutigen Ligaspiel gegen den Club, schließlich stecken die Sandhäuser derzeit richtig im Tabellenkeller fest: „Der Sieg gegen Nürnberg hat uns damals gepusht, man hat gemerkt, dass alle im selben Boot sitzen, die Mannschaft hat 120 Minuten Leidenschaft gezeigt." Heute würden auch schon 90 Minuten Leidenschaft reichen, um den möglichen Wendepunkt zu erreichen.

Sandhausen gegen Nürnberg, diese Begegnung gab es im Ligabetrieb noch nie. In der vergangenen Saison trafen die beiden Mannschaften aber schon einmal in der 1. Runde des DFB-Pokals aufeinander. Damals hieß es nach 120 Minuten und Toren von Schauerte und Ginczek 1:1. Am Ende parierte Manuel Riemann im fälligen Elfmeterschießen gegen Hanno Balitsch und Marvin Plattenhardt und der SVS kam eine Runde weiter.