Fazit:
Der TSV 1860 München und der SV Darmstadt 98 trennen sich 1:1! Mit dem zweiten Unentschieden in Serie vermeiden die Löwen zwar die dritte Niederlage der noch jungen Spielzeit, können sich aber nicht wirklich aus der Krise befreien. Ihnen ist jedoch zugute zu halten, dass sie nach dem Rückstand zurückgekommen sind und nach dem Seitenwechsel nicht mehr so anfällig in der Defensive waren. Darmstadt zeigte auch in Halbzeit zwei eine ordentliche Leistung und war näher dran am Siegtreffer, der die Tabellenspitze beschert hätte. Mit acht Punkten aus vier Partien geht die Schuster-Elf dennoch zufrieden in die Länderspielpause. In München hat Ricardo Moniz nun ein freies Wochenende, um die frischen Neuzugänge zu integrieren, damit 1860 endlich eine schlagkräftige Truppe zur Verfügung hat. Einen schönen Sonntag noch!

Es kann weitergehen. Die letzten Sekunden laufen bereits!

Nach einem Zusammenprall zwischen Schindler und Stroh-Engel kann die Partie vorerst nicht fortgesetzt werden. Der Darmstädter Angreifer muss auf dem Feld behandelt werden.

Zwei Minuten werden nachgespielt in der Münchener WM-Arena!

Wie zu Beginn der Partie gibt es viele Unterbrechungen, da die Akteure mit hoher Wucht in die Zweikämpfe gehen. Kommt auch noch etwas Fußballerisches um die Ecke?

Gelbe Karte für Tobias Kempe (SV Darmstadt 98)
Der aufgerückte Kempe macht einen Gegenspieler nach Ballverlust fest, um den Gastgebern keinen Konter zu ermöglichen. Dieser Regelverstöß taktischer Natur führt zu einem weiteren Griff von Referee Petersen an die Brusttasche.

Die Münchener hätten den Sieg nötiger als der Aufsteiger, aber eine echte Druckphase können die Hausherren nicht erzeugen. Alles deutet darauf hin, dass die Partie mit einem Unentschieden endet.

Gelbe Karte für Leonardo (TSV 1860 München)
... und der Gefoulte beschwert sich so sehr, dass er für sein Meckern ebenfalls mit einer Gelben Karte bestraft wird.

Gelbe Karte für Aaron Berzel (SV Darmstadt 98)
Berzel reißt Leonardo nieder, damit der Brasilianer ihm im Mittelfeld nicht entwischt. Er wird für dieses Foul verwarnt...

Der beste Mann der ersten Halbzeit, der das 0:1 vorbereitete, ist ab sofort nicht mehr Teil des Spiels. Milan Ivana betritt das grüne Parkett für die absolute Schlussphase.

Leonardo zeigt einmal mehr ein starkes Dribbling, bahnt sich so auf eigene Faust von der halblinken Seite in den Strafraum. Als er von der Grundlinie in die Mitte geben will, kann er mit einer Grätsche gestoppt werden.

Kagelmacher rennt in eine Ecke von Edu Bedia von der linken Fahne, kann aus acht Metern keinen sauberen Kopfball produzieren. So segelt sein Versuch weit über das Gehäuse von Christian Mathenia.

Es ist noch nicht lange her, da war die Partie sehr temporeich und unterhaltsam. Jetzt plätschert sie eher dem Ende entgegen: Die Löwen rennen ohne Ideen an und Darmstadt ist in erster Linie auf Konter gepolt.

Eine Viertelstunde vor dem Ende sind die Lilien näher am Siegtreffer als die Löwen, die die Euphorie wieder verloren haben. Sie scheinen weit entfernt zu sein vom ersten Saisonsieg, doch hatte sich der Ausgleichstreffer ebenso wenig angekündigt.

Auch die Hereinnahme von Berzel für Sirigu ändert nichts an der Grundformation der Südhessen. Vielleicht kann der Einwechselspieler auf dem Posten des Rechtsverteidigers noch einige offensive Akzente setzen.

Die Partie ist in seiner besten Phase und momentan sehr ausgeglichen. Darmstadt hat den Gegentreffer gut verdaut und geht nun aktiv auf den dritten Dreier im vierten Match.

Behrens scheitert an seiner schlechten Annahme! Der 24-Jährige wird von Kempe vom rechten Flügel flach im Sechzehner angespielt und hat dort eigentlich viel Platz, den er durch seine mangelhafte Verarbeitung verliert und so in Bedrängnis abzuschließen hat. In die Arme von Ortega!

Gondorf aus spitzem Winkel! Sirigu tankt sich bis zur rechten Grundlinie durch und flankt auf den ersten Pfosten. Gondorf läuft durch und nickt aus schwieriger Position an das Außennetz!

Die Einwechslung von Exslager zeigt, dass der SV 98 auch Qualität von der Bank bringen kann. Der ehemalige Duisburger rückt auf den rechten Flügel und Kempe gibt nun den Spielmacher. Nach einer ordentlichen Leistung geht Sailer in den Feierabend.

Doppelchance für die Lilien! Erst scheitert Sailer nach einem Durchsteckpass von halbrechts an Ortegam hat viel zu unplatziert abgeschlossen. Den Rebound von Stroh-Engel kann Kagelmacher per Kopf für Überqueren der Linie retten!

Viel kann sich die Schuster-Elf eigentlich nicht vorwerfen, steht auch in Durchgang zwei sehr eng am Mann und bietet einige ordentliche Konteransätze. Für das Erreichen der Spitzenposition der 2. Bundesliga braucht es unbedingt einen Sieg.

Der TSV strahlt mittlerweile deutlich mehr Torgefahr aus, wenn er es bis in das letzten Felddrittel geschafft hat. Man bringt mehr Tempo auf den Rasen und wird seiner Rolle als Heimteam nun deutlich eher gerecht als bis Minute 50.

Gelbe Karte für Yannick Stark (TSV 1860 München)
Taktischer kann ein Foul nicht sein: Im Mittelkreis stoppt Stark Heller mit einem Foulspiel, um einen gefährlicher Konter der Lilien zu stoppen. Der 31-Jährige war hier sogar letzter Mann.

Wood scheitert völlig freistehend an Mathenia! Der US-Amerikaner, der heute vor Ort von Nationaltrainer Jürgen Klinsmann beobachtet wird, hat nach Leonardos grandiosem Pass nur noch den gegnerischen Schlussmann vor sich, der den Winkel durch sein Herauslaufen clever verkürzt. Wood schießt ihm direkt in die Arme.

Auch für Okotie ist es der vierte Treffer in dieser Saison. Nun geht es für die Löwen darum, den Schwung des nicht wirklich verdienten Tores mitzunehmen und endlich eine ordentliche Offensivleistung abzuliefern.

Tooor für TSV 1860 München, 1:1 durch Rubin Okotie
Aus dem Nichts gelingt dem TSV der Ausgleich! Ausgangspunkt des Treffers ist ein starkes Solo von Leonardo im rechten Halbfeld. Nach Starks abgeblocktem Schussversuch legt Wood das Spielgerät per Kopf für Okotie ab, der mit seinem platzierten Volleyschuss aus zehn Metern in die rechte untere Ecke vollendet!

Der Aufwand der Lilien hält sich in Grenzen; sie müssen nur wenige Kräfte investieren, um diesen Vorsprung zu verteidigen. Die Halbzeitansprache von Ricardo Moniz hat keinen unmittelbaren Effekt auf das Spielgeschehen.

Heller startet einmal mehr auf dem linken Flügel durch, lässt Steinhöfer einfach stehen. Seine Flanke in den Fünfmeterraum will Sailer per Kopf abnehmen, kann im letzten Augenblick von Schindler gestoppt werden.

Ungenaue Anspiele bei den Gastgebern sorgen für einen ruhigen Start der Darmstädter Abwehr, die ohnehin erst zwei Chancen zuließ. Das Angriffsspiel der Lilien ist deutlich zielstrebiger.

Wittek gehört in Durchgang zwei zur Münchener Mannschaft, deren taktische Ausrichtung vorerst nicht geändert wird. Der glücklose Claasen ist in der Kabine geblieben.

Willkommen zurück in der bayerischen Landeshauptstadt! Geht 1860 heute als Verlierer vom Rasen, dann brennt der Baum beim TSV aber mal so richtig und der Arbeitsplatz von Ricardo Moniz wäre in großer Gefahr. Können die Löwen den Aufsteiger aus Darmstadt noch stoppen und zumindest einen Punkt holen?

Halbzeitfazit:
Die Löwen-Misere scheint sich fortzusetzen und Aufsteiger Darmstadt rangiert ganz oben: So unterschiedlich gestalten sich die Welten der in der Münchener WM-Arena gegeneinander spielenden Vereine. Mit 1:0 liegen die Lilien vorne, werden mit diesem Spielstand für einen mutigen und durchschlagskräftigen Auftritt belohnt. Der TSV hingegen zeigt große Schwächen im Aufbau und kann hier überhaupt nicht wie ein Heimteam auftreten, das gerne oben mitspielen würde. Bester Mann bei Darmstadt ist Marcel Heller, der neben seiner Vorbereitung des Tores von Stroh-Engel mit viel Tempo immer wieder bis zur Grundlinie durchstartet und nicht von den Münchenern in den Griff zu bekommen ist. 1860 muss zwei Gänge höher schalten, um die dritte Niederlage im vierten Spiel zu verhindern. Bis gleich!

Per ruhendem Ball kommt 1860 dem Ausgleich nahe! Okotie verlängert Edu Bedias gefühlvolle Freistoßhereingabe aus dem halbrechten Mittelfeld mit dem Schädel aus sechs Metern nur knapp über den Querbalken. Da hätte Mathenia seine Probleme bekommen!

Ein leichter Aufwärtstrend ist erkennbar beim TSV, der in erster Linie auf den Einzelaktionen von Leonardo beruht. Im Kollektiv sind die Himmelblau-weißen sehr ausrechenbar für den Gegner. Das wird ein schwieriger Nachmittag!

Endlich mal die Löwen! Leonardo feuert aus der zweiten Reihe, hat sich die Schussposition mit einem wuchtigen Dribbling selbst erarbeitet. Mathenia kann den Aufsetzer mit etwas Mühe zur Seite abwehren und entschärft damit die zweite Chance der Löwen.

Behrens fehlen Zentimeter zum 0:2! Infolge eines weiteren Solos von Heller, dessen abschließender Schuss abgeblockt wurde, kann Behrens die linke Torecke vollkommen frei aus dem Hinterhalt anvisieren. Der leicht abgefälschte Ball rauscht sehr knapp am linken Pfosten vorbei!

Mit der Führung im Rücken lassen die Mannen von Dirk Schuster das Leder souverän in den eigenen Reihen zirkulieren und sind im Falle einer aufklaffenden Lücke in der gegnerischen Abwehrkette schnell mit Steilpässen zur Stelle. 98 ist gut eingestellt auf einen verunsicherten Gegner.

Die Moniz-Elf hat in der Offensive sehr wenig zu bieten, muss ihre Harmlosigkeit endlich überwinden. Die Bemühungen sind erkennbar, aber vorne haben die Hausherren keine Mittel gegen die Südhessen.

Ein weiteres Kapitel im unglaublichen Jahr 2014 des SV Darmstadt 98: Die Lilien sind an der Tabellenspitze der 2. Bundesliga angekommen. Ein mutiger, aber keinesfalls grandioser Auftritt bei den Löwen reicht derzeit, um auf einem guten Weg zum dritten Sieg im vierten Spiel zu sein.

Tooor für SV Darmstadt 98, 0:1 durch Dominik Stroh-Engel
Der Goalgetter schlägt mit Saisontreffer Nummer vier zu! Heller zieht von halblinks mit Tempo in den Sechzehner ein, wird von drei Münchenern nicht konsequent angegriffen. Er spielt von der Grundlinie flach ins Zentrum, wo Stroh-Engel den Schlappen hinhält und aus vier Metern trifft!

... Steinhöfers Flanke mit dem rechten Innenrist kann Aushilfsverteidiger Stroh-Engel am ersten Pfosten mit der Stirn am Flug in die richtigen gefährlichen Sphären hindern.

Das Aufbauspiel der Löwen ist sehr umständlich und dringt si gut wie nie auch nur in die Nähe des Sechzehners vor. Jetzt erarbeiten sie sich zumindest mal einen Freistoß direkt an der rechten Seitenauslinie...

Ortega ist gleich zweifach gefordert! Erst kann er Hellers halbhohe Flanke von der linken Grundlinie noch so gerade eben vor Stroh-Engel retten und dann pariert er Gondorfs Fernschuss aus 21 Metern. Schließlich befördert Kempe das Spielgerät weit rechts neben den Kasten.

"Ohne Darmstadt wär' hier gar nichts los", hört man aus dem Gästeblock und wahrscheinlich haben die Fans der Lilien damit sogar recht. Auch auf dem Feld sind die Südhessen tonangebend.

Aus der Drehung probiert es Kempe mit einem Volleyschuss aus gut 20 Metern. Dem Schuss mangelt es an einer gefährlichen Geschwindigkeit und segelt zudem direkt in die Arme von Ortega.

Auf beiden Seiten werden die Zweikämpfe mit viel Leidenschaft bestritten, was zu vielen Fouls führt. Der Spielfluss stockt und eine Vielzahl an Torraumszenen ist nicht zu bestaunen.

Gondorf wird auf halblinks in die Gasse geschickt, aber er hat im Laufduell mit Kagelmacher keine echte Chance. Wäre er hier etwas schneller durchgestartet, hätte er aus guter Position schießen können.

Die Löwen können nicht viel reißen, lassen das nötige Tempo vermissen, wenn sie die Mittellinie überquert haben. Darmstadt hat zwar alles andere als eine offensive Ausrichtung, aber die Vorstöße sind steil und zielstrebig.

Infolge eines mit wenigen Kontakten vorgeführten Angriffes über die linke Seite springt für den Aufsteiger nach Sailers Flanke eine weitere Ecke heraus. Ortega kann in der Mitte Kempes Ausführung mit einer Hand retten.

... die von der linken Fahne eigentlich viel zu niedrig in die Mitte getretene Hereingabe rutscht am ersten Pfosten durch und kann erst im dritten Versuch von den Löwen geklärt werden.

Weiterhin ist die Partie von vielen Unterbrechungen geprägt. Heller kann nun auf dem linken Flügel eine erste Ecke herausholen. Standards ist eines der Spezialgebiete der Lilien...

Darmstadt agiert mit auffällig vielen hohen Bällen in die Spitze, welche die Gastgeber jedoch relativ problemlos entschärfen können, indem sie in der Luft kompromisslos zu Werke gehen.

Mit der Möglichkeit von Stark scheinen die Löwen an Selbstvertrauen gewonnen zu haben, geben nun mehr Gas als ganz zu Beginn. Viel geht über die linke Außenbahn.

98 vermittelt in den ersten Augenblicken den bissigeren Eindruck, muss in den Zweikämpfen im Mittelfeld aber Acht geben, nicht zu hart einzusteigen. Es gab schon die ein oder andere Szene, in der der Referee über eine Verwarnung hätte nachdenken können.

Stark mit der doppelten Schusschance! Nach Leonardos feinem Solo an der linken Grundlinie und dem folgenden Pass in die Mitte bleibt der Routinier zunächst mit seinem Rechtsschuss an einem Verteidiger hängen, um dann den Rebound nicht richtig zu treffen und auf das Netz zu befördern.

Im wie gewohnt spärlich gefüllten Münchener Stadion können die mitgereisten 2000 Darmstädter Fans lautstärkemäßig bisher mithalten. Der Gästeblock its heiß auf die Tabellenspitze und auch auf dem Rasen halten sich die Lilien bisher nicht zurück.

Ortega, der nach dem Abgang von Kiraly die neue Nummer eins sein dürfte, ist aufmerksam und verlässt seinen Kasten nach einem langen Schlag der Lilien rechtzeitig, um vor dem durchstartenden Sailer an der Sechzehnerkante zu retten.

Ebenfalls zweimal tauscht Dirk Schuster. So spielen Sailer und Sirigu anstelle von Berzel und Exslager, die nur auf einen Teilzeiteinsatz hoffen dürfen. Die Offensivhoffnungen ruhen einmal mehr auf Dominik Stroh-Engel, der mit seinen drei Treffern zu den besten Torschützen der 2. Bundesliga gehört.

Bei den Hausherren gehört noch keiner der drei frischen Neuzugänge zum Kader. Im Vergleich zum Unentschieden in Heidenheim gibt es zwei personelle Änderungen: Bülow und Ilie werden von Claasen und Stark ersetzt.

Das Spiel in München läuft!

Bei regnerischem Wetter betreten die Protagonisten das grüne Parkett. Der TSV präsentiert sich in den traditionellen hellblau-weißen Outfits; Darmstadt wird in orangefarbenen Trikots und schwarz Hosen spielen.

Während Darmstadt relativ entspannt auftreten dürfte, stehen die Löwen in ihrem zweiten Heimspiel stark unter Druck. Mit dem ersten Sieg muss heute ein Ausrufezeichen gesetzt, um während der Länderspielpause in Ruhe arbeiten zu können. Wir freuen uns auf einen spannenden Nachmittag, an dem die Lilien mit einem Dreier die Position des Spitzenreiters erklimmen können!

Martin Petersen heißt der Unparteiische, der sich hauptverantwortlich um diese Partie kümmern wird. Der 29-jährige Immobilienkaufmann pfeift schon seit 2011 in der 2. Bundesliga und wird über kurz oder lang auch ein Kandidat für das Oberhaus sein. An den Seitenlinien erhält er Unterstützung von Matthias Jöllenbeck und Florian Steinberg.

"Wir haben eine Duftmarke gesetzt – jetzt wollen wir mit der Eichhörnchen-Taktik weiter Punkte sammeln", sieht Dirk Schuster die Reise nach München als weitere Station auf dem Darmstädter Weg an. Schon heute könnte der Punktestand zweistellig werden. Zudem winkt die Tabellenspitze, denn Leipzig, Karlsruhe und Kaiserslautern konnten ihre Partien an diesem Wochenende nicht gewinnen. Anreize für einen mutigen Auftritt in der Münchener WM-Arena gibt es also genug!

Die Heimspiele zu gewinnen, ist für einen Verein, dessen erstes Ziel der Klassenerhalt ist, von höchster Bedeutung und dieser Vorgabe kommt Darmstadt bisher zu 100 % nach. Sowohl zum Auftakt gegen Sandhausen (1:0) als auch am letzten Sonntag gegen Aalen (2:0) brannte 98 zwar kein Feuerwerk ab, bespielte den Gegner aber jeweils souverän und gewann ohne einen Gegentreffer. Den komplett makellosen Start verhinderte nur der späte Ausgleich zum 2:2 in Ingolstadt.

Mit sieben Zählern aus den ersten dreimal 90 Minuten ist man in Darmstadt mit der Ausbeute sehr zufrieden. Nach der unfassbar dramatischen Relegation gegen Bielefeld scheint sich das Märchen vom Böllenfalltor auch nach der Sommerpause fortzusetzen. Die Schuster-Elf hat die Euphorie mit in die frische Spielzeit genommen und ist absolut auf Augenhöhe mit den etablierten Mannschaften. Im DFB-Pokal stellten die Lilien ihre Klasse ebenfalls unter Beweis, als dem VfL Wolfsburg erst im Elfmeterschießen unterlegen wurde.

Der Transferkarussell hat sich in München unter der Woche so stark wie nirgendwo anders in der 2. Bundesliga gedreht. So wurden Keeper Kiraly (Fulham) und Verteidiger Schwabl (Unterhaching) abgegeben und Valdet Rama (zuletzt vereinslos), Rodri (Almería) und Martin Angha (Nürnberg) verpflichtet. So muss 1860 zwar ohne einen erfahrenen Schlussmann auskommen, hat aber im Mittelfeld mehr Alternativen zur Verfügung.

Um perfekt auf dieses Match vorbereitet zu sein, ließ Moniz in der Abschlusseinheit mit mehr als zwei Stunden ungewöhnlich lange trainieren. Der 50-Jährige konzentrierte sich dabei auf die Fehler der Vorwoche, die einen Sieg in Heidenheim verhinderten. "Den verpassten Dreier müssen wir im Darmstadt-Spiel reparieren", gibt der Niederländer die Richtung klar vor. Um nicht unter Beschuss geraten, muss der Trainer so langsam liefern, passen die bisherigen Ergebnisse doch überhaupt nicht zum Selbstverständnis des TSV.

Ein Aufwärtstrend ist bei der von Ricardo Moniz trainierten Truppe tatsächlich zu erkennen: Nach dem wackeligen Pokalerfolg bei Drittligist Kiel schnupperte sie vor acht Tagen in Heidenheim am ersten Ligasieg, der jedoch durch einen verschossenen Strafstoß in der Schlussphase nicht eingefahren werden konnte. Nur bei der 0:3-Heimniederlage gegen Leipzig waren die Löwen nicht komplett unterlegen, gaben sowohl in Kaiserlautern und am vergangen Freitag Führungen aus der Hand. Im dritten Match gegen einen Aufsteiger soll nun endlich ein Sieg her.

Dreieinhalb Runden sind im deutschen Fußball-Unterhaus absolviert und noch ist das 18-köpfige Feld nicht allzu weit auseinander. Erste Tendenzen scheinen sich allerdings schon jetzt abzuzeichnen: Während sich mit Leipzig und Darmstadt zwei Aufsteiger zunächst weit oben einsortieren, konnte ein ambitionierter Klub wie der TSV 1860 bisher nur einen Zähler ergattern und findet sich deshalb im Tabellenkeller wieder. Im zweiten Heimspiel der Saison können die Löwen die Verhältnisse zwar nicht auf einen Schlag umkehren, aber einen Schritt in Richtung erwarteter Kräfteverhältnisse vollziehen.