Fazit:
Das größtenteils durchschnittliche Verfolgerduell endet mit einem großen Highlight dieser Zweitligasaison: RB Leipzig schlägt den SV Darmstadt 98 dank eines Torwarttreffers von Fabio Coltorti im allerletzten Augenblick mit 2:1 und darf sich vier Partien vor dem Saisonende noch zarte Hoffnungen auf Rang drei machen. Die Sachsen konnten die zeitweise Dominanz der ersten Halbzeit überhaupt nicht in den zweiten Durchgang retten. Darmstadt begann zwar ordentlich und war zunächst über Konter gefährlich, doch mit der Zeit verflachte das Geschehen völlig. Als die Hausherren wieder zielstrebiger wurden, gingen die Lilien vollkommen überraschend in Führung. Leipzig schlug schnell zurück, doch bis in die Nachspielzeit hinein klappte es nicht mit dem zweiten Treffer. Coltortis Mut wurde in der dritten Minute der Nachspielzeit mit dem Siegtreffer belohnt. Damit liegt RB drei Punkte hinter dem Relegationsplatz und hofft auf einen Patzer von Karlsruhe morgen in Fürth. Darmstadt bleibt zunächst Dritter, doch der Rückstand auf Platz zwei wächst. Einen schönen Abend noch!

Tooor für RB Leipzig, 2:1 durch Fabio Coltorti
Ein Wahnsinn: Der Torhüter hält Leipzigs Aufstiegsträume am Leben! Trotz des ausgeglichenen Spielstands geht Coltorti bei der letzten Leipziger Ecke mit nach vorne. Nach der Hereingabe von der rechten Fahne nickt Damari den Ball zu seinem Schlussmann, der sich zentral am Fünfer schnell genug dreht und dann in die linke Ecke trifft! Die Zuschauer rasten komplett aus, denn der Tortwarttreffer ist die letzte Aktion des Spiels!

Sirigu vergibt fahrlässig! Der Joker bekommt die zweite Großchance nach seiner Einwechslung fast geschenkt, die Hausherren passen ihm die Kugel am eigenen Sechzehner direkt in die Füße. Er zieht von rechts in den Strafraum ein, schießt freistehend am langen Pfosten vorbei!

Die Nachspielzeit beträgt drei Minuten! Erzwingt Leipzig den Siegtreffer, nimmt Darmstadt die drei Zähler mit einem verwandelten Konter mit oder bleibt es beim Remis?

Gelbe Karte für Christian Mathenia (SV Darmstadt 98)
Jetzt bekommt auch der Gästetorwart seinen Eintrag auf dem Notizblock des Schiedsrichters: Für wiederholtes Zeitspiel sieht Mathenia den Gelben Karton.

Nicht nur die Einwechslung von Kalmár für Innenverteidiger Sebastian zeigt, dass die Sachsen jetzt volles Risiko eingehen. Man wirft alles nach vorne und schenkt den Südhessen damit auch Räume für Gegenstöße. Alles oder Nichts!

Sirigu scheitert an Coltorti! Nach einem Konter über die linke Seite flankt Heller vom Strafraumeck mit viel Gefühl an die Fünferkante, wo der Einwechselspieler gegen die Laufrichtung des Keepers nickt. Dieser kann rechtzeitig bremsen und bekommt noch eine Hand an die Kugel!

Bei aller Freude der Leipziger Anhänger: Das Unentschieden bringt RB fast gar nichts. Man packt weiterhin nicht die Brechstange aus, sondern probiert es spielerisch. Es bleibt nicht mehr viel Zeit, doch der Siegtreffer liegt in der Luft.

Die Hausherren sind vom Ausgleichstreffer beflügelt und wollen in der Endphase den Sieg eintüten. Jetzt hat man auch wieder die Fans im Rücken, die zwischenzeitlich ziemlich ruhig geworden waren. Ein Punkt ist für die Sachsen auch mindestens verdient; Darmstadts Führung kam sehr überraschend.

Tooor für RB Leipzig, 1:1 durch Lukas Klostermann
Leipzig antwortet nicht einmal zwei Minuten später! Infolge eines Vorstoßes über den rechten Flügel rauscht das Leder flach in den Sechzehner. Die Darmstädter sind sich nicht ganz einig, wer denn zum Ball gehen soll. Brégerie schießt Klostermann an. Von dessen rechtem Fuß bewegt sich das Spielgerät ins Tor!

Tooor für SV Darmstadt 98, 0:1 durch Hanno Behrens
Aus dem Nichts gehen die Lilien in Führung! Kempe wird auf dem rechten Flügel freigespielt, hat weit und breit keinen Bewacher. Er sieht, dass Behrens auf eine Hereingabe auf den ersten Pfosten spekuliert. Genau dorthin passt er dann auch. Behrens hält aus fünf Metern den Fuß hin und darf dann jubeln!

Leipzig zeigt hin und wieder Anzeichen von Frustration, dass die gegnerische Abwehrreihe nicht regelmäßig ausgespielt werden kann. Ein kleiner Aufwärtstrend ist aber erkennbar: Im letzten Felddrittel werden die Hausherren wieder zwingender.

Gelbe Karte für Omer Damari (RB Leipzig)
Puh, ganz schwierige Entscheidung für Schiedsrichter Kampka! Damari wird auf die linke Strafraumseite geschickt, wo er das Leder am herauseilenden Mathenia vorbei ins Tor spitzen will. Er geht beim Kampf um den Ball zu Boden. War ein Kontakt vorhanden oder lag eine Schwalbe von Damari vor? Kampka entscheidet sich für die zweite Variante. Komplett aufklären kann man die Szene letztlich nicht!

Poulsen lässt sich bei seinem Solo von links in Richtung Mitte nicht stoppen, holt von der Strafraumkante zum Rechtsschuss aus. Mathenia wird nicht zum Eingreifen gezwungen, da Gondorf sein Bein dazwischenstellt und den Ball abblockt.

Aus Sicht des Heimvereins bleiben die zweiten 45 Minuten eine einzige Enttäuschung. Man wartet noch auf den ersten Abschluss nach Wiederanpfiff und kann die Lilien so gut wie nie zu Fehlern zwingen. So wird sich RasenBallsport endgültig von seine Aufstiegsträumen verabschieden müssen.

Gelbe Karte für Jerôme Gondorf (SV Darmstadt 98)
Gondorf ist auf der halblinken Abwehrseite einen Tick zu spät und trifft die Beine von Teigl anstelle des Balles. Der Leipziger hebt spektakulär ab. Dennoch ist die Verwarnung für den Darmstädter verdient.

Omer Damari, isralischer Nationalspieler, kommt für Diego Demme. Der Winterneuzugang aus Wien wartet noch auf seinen ersten Treffer in der 2. Bundesliga, konnte spielerisch aber meist überzeugen. Heute soll er mithelfen, die offensive Stagnation zu stoppen.

Bei seinem zweiten Startelfeinsatz für die Lilien konnte Jan Rosenthal nicht wirklich überzeugen. Bei den Lilien geht fast alles über die Außenbahnen. Der Ex-Frankfurter wird ab sofort durch Sandro Sirigu ersetzt.

Eine halbe Stunde vor Schluss fehlt der Partie das Feuer, das ein wichtiges Spiel um die Aufstiegsränge auszeichnet. Leipzig hat seinen zeitweisen Druck aus der ersten Halbzeit verloren und hat aktuell stark mit mangelnder Präzision im Passspiel zu kämpfen, wenn die Räume enger werden.

Gelbe Karte für Fabian Holland (SV Darmstadt 98)
Der Linksverteidiger begeht auf seinem Flügel ein Foulspiel gegen Teigl, dem er auf die Füße tritt. Es ist seine fünfte Verwarnung in dieser Spielzeit; er muss in acht Tagen im Topspiel gegen Kaiserslautern zusehen.

Poulsen ist das Element, das die Hausherren miteinbeziehen müssen, um die Südhessen zu überraschen. Mit seinem wendigen, unvorhersehbaren Aktionen kann der junge Däne Darmstadt in Bedrängnis bringen. Diesmal erschafft er sich nach Pass von der linken Seite viel Raum mit einer schnell Drehung. Mangels Anspielpartner bleibt er 25 Meter vor dem gegnerischen Kasten an Behrens hängen.

Aktuell ist das Geschehen auf dem Rasen eher schleppend. Darmstadt gibt sich zwar tatsächlich mehr Mühe, aktiv an diesem Spiel teilzunehmen. Dabei springt nach guten ersten Minuten aber nicht mehr als Mittelfeldgeplänkel heraus. Nun gibt es eine Unterbrechung, da Stroh-Engel nach einem Zusammenstoß mit Sebastian behandelt werden muss.

Den Sachsen ist nach dem Seitenwechsel noch nicht anzumerken, dass sie eigentlich in der Bringschuld sind. Darmstadt kann die Kugel bisher fern vom eigenen Kasten fernhalten und eigene offensive Akzente setzen. Geht der Gast doch auf den Dreier?

Die Lilien kommen aus Sicht des Gästeblocks hoffnungsvoll zurück auf den Rasen. Gerade über den rechten Flügel hat es bereits zwei Durchbrüche gegeben. Diesmal hat Balogun viel Platz, doch nach Jungs Rettungsaktion springt lediglich eine Ecke heraus. Diese bringt nichts ein.

Nach 75 Sekunden findet Kempe von der rechten Seite den aufgerückten Behrens im Strafraum. Der Sechser kommt auch an den Ball, doch der erste Kontakt ist unsauber. Er lässt das Spielgerät zehn Meter vor dem gegnerischen Kasten verspringen; es landet im Toraus.

Hüben wie drüben gibt es keine personellen Änderungen zum Start in die zweite Halbzeit. Mit Daniel Frahn und Omer Damari hat Achim Beierlorzer noch zwei offensive Kräfte in der Hinterhand, die zum späteren Zeitpunkt frischen Wind bringen könnten.

Willkommen zurück in der Messestadt! Leipzig kann seine kleine Chance auf den Aufstieg nur bewahren, wenn es heute drei Zähler einfährt. Darmstadt könnte im Falle eines Unentschiedens zwar auf Platz vier zurückfallen, hätte aber einen direkten Konkurrenten abgehängt. Insofern ist davon auszugehen, dass die Hausherren mit der Zeit mehr Risiken eingehen werden und der Gast eher auf Konter lauert. Kaiserslautern liegt übrigens mit 1:0 in Bochum vorne und liegt in der Live-Tabelle damit drei Zähler vor den Südhessen.

Halbzeitfazit:
RB Leipzig und der SV Darmstadt 98 liefern sich in den ersten 45 Minuten ein interessantes Kräftemessen, das die Zuschauer im ehemaligen Zentralstadion jedoch nur selten von den Sitzen reißt. Die Sachsen sind dominant, brachten bisher aber zu selten Tempo in ihre Vorstöße. Ein paar Mal schafften sie den Durchbruch bis zur Grundlinie, woraufhin die Hereingaben in die Mitte aber meist mangelhaft waren. Reyna hatte die beste Chance der Hausherren nach einer tollen Einzelaktion in der Anfangsphase. Darmstadt arbeitet wie gewohnt mit vielen langen Bällen in die Spitze, hat dort nicht besonders viel Präsenz. Dennoch gab es wenige gefährliche Abschlüsse. Man merkt, dass die Lilien mit einem Punkt durchaus leben könnten. Bis gleich!

Nach Darmstadts erster Ecke wird es gefährlich! Die Hereingabe von der linken Fahne wird am ersten Pfosten nur leicht von Brégerie berührt, bewegt sich im hohen Tempo auf die rechte Torecke. Dort rettet Kimmich kurz vor der Linie. Stroh-Engel schnappt sich den Abpraller, bleibt mit seinem Schussversuch jedoch an Sebastian hängen.

Gelbe Karte für Marvin Compper (RB Leipzig)
Was für ein plumper Versuch des ehemaligen Nationalspielers! Der Innenverteidiger will eine Kaiser-Flanke von der halblinken Seite am ersten Pfosten mit der Hand ins Tor verlängert. Der ausgestreckte Arm ist für alle Beteiligten nicht zu übersehen. Dementsprechend wenig überraschend ist die Verwarnung.

"Orange trägt nur die Müllabwehr", singen die Leipziger Fans, packen damit einen Klassiker des Fangesangs im 21. Jahrhundert aus. Auf dem Rasen passiert in diesen Minuten vor der Pause relativ wenig. Leipzig kommt aktuell nicht mehr so leicht durch das Mittelfeld, bleibt aber das bessere Team.

Kempe hat die beste Chance für die Gäste! Baloguns Einwurf von der rechten Seitenauslinie rutscht am ersten Pfosten an den Leipziger Verteidigern vorbei. Auch Coltorti, der die Linie verlassen hat, verpasst mit den Fingerspitzen. Kurz hinter dem Keeper springt Kempe in den Ball, befördert es aus sechs Metern aber über das halbleere Tor!

Leipzig bleibt das dominante Team, lässt aber noch die letzte Konsequenz in den Abschlüssen vermissen. Oft genug ergeben sich aussichtsreiche Positionen für Chancen, doch die Sachsen lassen die nötige Durchschlagskraft vermissen. Darmstadts Abwehr bietet durchaus Wege auf den Kasten von Mathenia an.

Darf das als Möglichkeit gewertet werden? Heller findet mit seiner Flanke von der linken Außenbahn Kempe, der hinter seinen Kopfstoß aus gut neun Metern keinen Druck bekommt. So fliegt das Spielgerät deutlich über den Querbalken des Tores von Coltorti. Ein Lebenszeichen der Lilien-Offensive!

Nach einer guten halben Stunde wird die Partie nickeliger. Schiedsrichter Robert Kampka trifft mit seinen Entscheidungen nicht immer den Geschmack der Zuschauer, die ihren Unmut mit lauten Pfiffen kundtun. Auch die Akteure auf dem Rasen haben sich hin und wieder in den Haaren. Hier steht eben einiges auf dem Spiel!

Leipzig wirkt nun deutlich zielstrebiger, kommt immer öfter hinter die Linien. So hat RasenBallsport nicht nur wertlosen Ballbesitz, sondern kann die gegnerischen Defensive fast durchgängig beschäftigen. Die Gäste verlieren die Kugel aktuell ziemlich schnell, wenn sie sie einmal erobert haben.

Kaiser will wenige Augenblicke später einen Freistoß von halblinks aus gut 26 Metern im hohen Bogen im rechten Winkel unterbringen. Letztlich scheitert dieses Unterfangen, da der Ball etwas zu hoch angesetzt ist und auf dem Kasten von Mathenia landet.

Gelbe Karte für Dominik Kaiser (RB Leipzig)
Kaiser bewirbt sich nachdrücklich für die erste Gelbe Karte der Partie, als er im Luftkampf mit Heller den Arm regelwidrig einsetzt und den Gegenspieler im Gesicht trifft. Da es seine fünfte Verwarnung in dieser Spielzeit ist, wird er am kommenden Wochenende im Auswärtsmatch bei St. Pauli fehlen.

Zweimal innerhalb einer Minute bringen die Sachsen richtig Tempo auf den Außen hinein und schaffen es durch Teigl und Poulsen auch jeweils bis zur Grundlinie. Die Pässen ins Zentrum können von den Akteuren mit den orangefarbenen Trikots in höchster Not abgeblockt werden.

Sulu taucht vorne auf, als er sich eine halbherzig geklärte Freistoßhereingabe unter den Nagel reißt und dann aus 20 Metern und halblinker Position zum Distanzschuss ansetzt. Dieser wird noch vor Passieren der Sechzehnergrenze abgefälscht und findet deshalb nicht den weg auf den Kasten von Coltorti.

Dem Beierlorzer-Team fehlt noch das Tempo, um die konzentriert verteidigenden Südhessen aus dem Konzept zu bringen und freie Räume aufzureißen. Man kommt noch nicht bis zu den Grundlinien und wartet abgesehen von der tollen Einzelaktion Reynas noch auf ordentliche Angriffe. Nicht umsonst stellen die Lilien die Defensive mit den wenigsten Gegentoren der 2. Bundesliga.

Auch Hollands Flanke vom linken Flügel bringt die Sachsen nicht in Bedrängnis: Sie ist zu nahe vor das Tor geschlagen und landet in den Händen von Coltorti. Darmstadt schafft es nun jedoch öfter in die Spitze und gräbt sich nicht nur am eigenen Sechzehner ein.

Ein erster Freistoß der Gäste, der von der halbrechten Seite ausgeführt wird, segelt über Freund und Feind hinweg ins Toraus. Die Hausherren wissen natürlich, dass Darmstadt gerade bei ruhenden Bällen unheimlich gefährlich ist. Aus dem Spiel heraus muss man sich gegen den SV 98 vergleichsweise wenig fürchten.

RasenBallsport will das Spiel machen, hat mittlerweile deutlich mehr Ballbesitz. Die Passsicherheit stimmt schon in dieser frühen Phase. Darmstadt greift erst ab der Mittellinie an, will mit einer tiefen Abwehrreihe die Räume eng stellen. Im Gegensatz zum Montag startet die Partie unaufgeregt und mit wenigen Unterbrechungen.

Reyna narrt die Darmstädter Abwehr! Nach Poulsens Kopfballvorlage auf der halblinken Offensivseite zieht der Peruaner nach innen und lässt sich von drei gegnerischen Defensiven nicht stoppen. Aus 17 Metern packt er einen wuchtigen Flachschuss aus, den Mathenia in der linken Ecke mit einer tollen Parade am Einschlag hindert!

Compper ist aufmerksam und schnell genug, um Stroh-Engel eine gute Chance zu nehmen. Heller spielt nach Ballgewinn auf der linken Mittelfeldseite einen flachen steilen Ball in die Spitze. Stroh-Engel startet durch, doch der Leipziger Verteidiger ist eher am Leder und passt zurück zu Keeper Coltorti.

Die ersten Augenblicke sind von langen Bällen geprägt, mit denen beide Mannschaften die jeweilige Abwehrreihe des Gegners aushebeln möchte. Darmstadt hat leichtes Oberwasser, doch die Flanken in den Leipziger Sechzehner haben noch keine Abnehmer gefunden. Bei angenehmem Frühlingswetter und einer guten Stimmung könnten die Rahmenbedingungen besser nicht sein.

Dirk Schuster schickt drei Neue ins Rennen: Fabian Holland, Jan Rosenthal und Tobias Kempe bekommen den Vorzug vor Michael Stegmayer (nicht im Kader), Marco Sailer (fünfte Gelbe Karte) und Milan Ivana (Bank). Einzige Spitze ist wie gewohnt Dominik Stroh-Engel, der vor fünf Tagen seine lange Durststrecke von über fünf Monaten beendete.

Achim Beierlorzer verändert seine Startelf im Vergleich zum Montagabend auf zwei Positionen. Für den verletzten Rodnei (Oberschenkelzerrung) spielt Ex-Nationalspieler Marvin Compper in der Innenverteidigung. Auf der Position des Spielmachers ersetzt Diego Demme Emil Forsberg, die in Kaiserslautern kurz vor dem Ende mit einer überzogenen Gelb-Roten Karte vom Platz flog.

Leipzig gegen Darmstadt – Durchgang eins läuft! Die bisherigen drei Duelle dieser Vereine endeten immer mit lediglich einem Treffer: Leipzig gewann beide Vergleiche in Liga drei; das Hinspiel entschieden die Lilien mit 1:0 für sich. Auch heute ist eher eine torarme Begegnung zu erwarten.

Die Mannschaften haben soeben den Rasen betreten. Gut 25000 Zuschauer werden dieser Partie beiwohnen. Die Hausherren agieren in weißer Kleidung; die Gäste haben sich orangefarbene Trikots und schwarze Hosen angezogen.

Bewahrt Leipzig seine Mini-Chance, indem es gegen die Lilien gewinnt und damit auf drei Zähler an diese heranrückt oder wirft Darmstadt einen direkten Konkurrenten aus dem Rennen, was bereits im Falle eines Unentschiedens der Fall wäre? Bald rollt das Leder in der Messestadt!

Um die Regeldurchsetzung kümmert sich Robert Kampka. Der 33-jährige hauptberufliche Arzt pfeift für den TSV Schornbach im Württembergischen Fußball-Verband und leitete im August 2010 seine erste Partie in der zweithöchsten deutschen Spielklasse. An den Seitenlinien erhält er bei seinem 41. Einsatz auf diesem Niveau Unterstützung von Marcel Göpferich und Markus Sinn. Die Aufgaben des Vierten Offiziellen übernimmt Sascha Thielert.

Am Sonntag tat sich Darmstadt gegen Heidenheim im Stadion am Böllenfalltor ziemlich schwer, schien nach dem Strafstoßtor von Stroh-Engel in der 64. Minute jedoch auf die Siegerstraße eingebogen zu sein. In Überzahl fing sich der SV 98 aber noch den Ausgleichstreffer. Wie so oft in den letzten Wochen konnte die Schuster-Truppe ihre Stärken bei Standards nicht nutzen und kreierte gegen ein tief verteidigenden Gegner kaum Abschlüsse.

Die Lilien haben die Wochen vor der Wahrheit vor der Brust, treffen heute und an den nächsten beiden Spieltagen mit Leipzig, Kaiserslautern (H) und Karlsruhe (A) auf Tabellennachbarn. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Ausbeute dieser interessanten Duelle in der Endabrechnung den Ausschlag gibt. In der Hinrunde ergatterten die Südhessen aus diesen drei Partien fünf Punkte; damit könnte Platz drei möglicherweise bis zum Saisonfinale in Fürth und bei St. Pauli gehalten werden. Heute kann im Fernduell mit den Roten Teufeln sogar der zweite Platz erobert werden.

Mit 50 Zählern aus 29 Partien und als Tabellendritter ist der SV Darmstadt 98 weiterhin die Sensation dieser Spielzeit und hat den zweiten Aufstieg in Serie auch zu diesem späten Zeitpunkt noch in der eigenen Hand. Mit neun Punkten aus den letzten sechs Spielen ist das Team von Coach Dirk Schuster jedoch das formschwächste der Anwärter auf die obersten drei Ränge. Dennoch wäre das 15. Unentschieden in dieser Spielzeit als Erfolg zu bezeichnen.

Hätte Leipzig immer auf dem Niveau gespielt, das vor nicht einmal 100 Stunden erreicht wurde, hätte es aktuell wohl bessere Chancen auf den Aufstieg. Gerade in der Fremde hat man letztlich zu selten gewonnen (drei Siege), um in der Endphase nicht auf Schützenhilfe und eine eigene Serie angewiesen zu sein. Nach dem heutigen Match ist der Restprogramm allerdings tendenziell einfach: Neben St. Pauli (A), Sandhausen (H) und Fürth (H), die sich allesamt im Tabellenkeller bewegen, empfängt man noch Spitzenreiter Ingolstadt, die am 33. Spieltag aber schon durch sein sollten.

Da am vergangenen Wochenende bis auf den mittlerweile davon gezogenen Tabellenführer Ingolstadt kein anderes Spitzenteam aus dem oberen Drittel dreifach punktete, besteht im RB-Fanlager immer noch etwas Hoffnung, dass ab der kommenden Spielzeit Bayern München, Borussia Dortmund und Co. in der Messestadt zu Gast sein könnten. "Wenn andere Mannschaften ihre Spiele gewinnen, dann ist die Sache durch. Wir können nur unsere Aufgaben erledigen", erteilt Trainer Beierlorzer den Leipziger Träumen jedoch eine sanfte Absage.

Der letzte Auftritt von RasenBallsport liegt gerade einmal vier Tage zurück: Am Montagabend musste die Mannschaft von Trainer Achim Beierlorzer beim 1. FC Kaiserslautern zum Abschluss der 29. Runde antreten. In einem sehr intensiven Match auf dem Betzenberg, das bis in die Nachspielzeit in beide Richtungen hätte kippen können, holte Leipzig ein 1:1-Unentschieden. Poulsens Führungstreffer aus Minute 16 hatte nicht lange Bestand, wurde durch Zoller (20.) schnell egalisiert. Die Pfälzer hatten die besseren Chancen, doch das Remis war unter dem Strich verdient.

Auch fünf Partien vor der Sommerpause haben die beiden letztjährigen Drittligisten noch die Chance auf den Durchmarsch in den Kreis der 18 besten Vereine des Landes. Während Hessen als Dritter noch mitten im Rennen sind, sind die Chancen für die Sachsen bei sechs Zählern Rückstand auf den heutigen Gegner eher klein. Leipzig hat in dieser Rückrunde schon zahlreiche Must-Win-Spiele nicht für sich entscheiden können, doch der Kontakt nach oben ist nie komplett abgerissen. Darmstadt kann heute einen Konkurrenten endgültig loswerden.