Fazit:
Nach einer starken zweiten Halbzeit schlägt der 1. FC Nürnberg Union Berlin verdient mit 3:1! Dabei profitierten die Hausherren vor allem von einem hanebüchenen Handspiel des Berliners Sebastian Polter. In der ersten Halbzeit nach dem 1:0 des FCN (4.) noch mit dem Ausgleich (17.), brachte er den Club damit auf die Siegerstraße. Jakub Sylvestr verwandelte den Elfmeter sicher (54.) und schnürte kurz vor Schluss den Doppelpack (87.). Zu keiner Zeit konnten die Gäste die Franken im zweiten Durchgang unter Druck setzen. Und das nach einer durchaus starken ersten Halbzeit. Bitter für die Berliner, die nun im Prinzip für die nächste Saison planen können. Für Nürnberg könnte dagegen noch etwas nach oben gehen. Schönen Tag noch!

Zwei Minuten gibt es als Nachspielzeit.

Ex-Nürnberger Sebastian Polter war im zweiten Durchgang der zwölfte Mann für den FCN. Durch sein dummes Handspiel kamen die Franken per Elfmeter auf die Siegerstraße. Von seinem Trainer wird er keines Blickes gewürdigt. Eroll Zejnullahu kommt in den letzten Minuten hinein in ein Spiel, das natürlich entschieden ist.

Tooor für 1. FC Nürnberg, 3:1 durch Jakub Sylvestr
Jetzt ist es passiert und das ist hochverdient! Über rechts geht es bei den Franken nach vorne. Stark setzt sich klasse gegen seine Verfolger durch und gibt von der Torauslinie flach in die Mitte. Dort hat sich Sylvestr geschickt gelöst und muss aus kürzester Distanz nur noch einschieben. Die absolute Lethargie in der Defensive der Gäste, die nun endgültig mit leeren Händen zurück in die Hauptstadt fahren werden.

Sylvestr verpasst die Entscheidung!! Schöner Pass von Schöpf über rechts in den Strafraum. Dort taucht Sylvestr alleine vor Haas auf, schiebt die Kugel aber nur ans Außennetz!

Die Uhr tickt und Nürnberg macht das seit der erneuten Führung in der 54. Minute richtig gut. Berlin wird regelrecht die Geduld genommen und damit auch die Präzision. Der Club scheint die letzte Ausfahrt hinein in ein mögliches Aufstiegsrennen zu nehmen, während die Köpenicker im grauen Mittelfeld versauern.

Eckball für die Gäste, doch daraus wird gar nichts. Leistner kommt rechts im Strafraum zwar an die Hereingabe von Trimmel heran, doch Rakovsky fängt die Kugel locker ab. Da war nicht der Hauch einer Gefahr zu spüren. Schwache Ecke der Berliner.

Zehn Minuten bleiben den Eisernen noch, um etwas am Ergebnis zu ändern. Nur wirkt es derzeit überhaupt nicht so, als könnte das Team von Norbert Düwel noch etwas ausrichten. Nürnberg hat das Geschehen vollkommen im Griff. Trotzdem beträgt der Vorsprung nur einen Treffer und solange es so steht, ist auch noch alles drin für die Gäste. Die Frage ist nur: Wie?

Die Leidenszeit von Danny Blum hat ein Ende. Nach einem Knorpelschaden im Knie musste der Neuzugang aus Sandhausen die komplette Hinrunde aussetzen. Nun ist er also wieder da und bestreitet sein erstes Spiel für den Club. Peniel Mlapa geht für ihn vom Feld.

Schöpf treibt den Ball im rechten Mittelfeld nach vorne, scheitert mit seinem Schuss aber am Abwehrbein von Punčec. Der Abpraller landet in hohem Bogen links im Strafraum bei Sylvestr. Der Stürmer setzt sich im Laufduell zwar gegen Leistner durch, scheitert aber aus spitzem Winkel an Union-Torwart Haas. Ein Highlight in einer spielerisch doch sehr armen zweiten Halbzeit.

Gelbe Karte für Michael Parensen (1. FC Union Berlin)
Die Gangart bei den Gästen wird ruppiger. Im Mittelfeld legt Michael Parensen den Nürnberger Kapitän Jan Polák. Es ist erst seine erste Gelbe Karte in dieser Spielzeit.

Sebastian Polter gibt den ersten ernstzunehmenden Schuss für sein Team im zweiten Durchgang ab. Aus 17 Metern zielt der Stürmer aber weit drüber. So darf Patrick Rakovsky immerhin mal wieder einen Abstoß ausführen. Ansonsten geht bei den Gästen weiterhin absolut nichts.

Und auch die Gastgeber wechseln zum zweiten Mal. Robert Koch ersetzt Guido Burgstaller, der ähnlich wie Niclas Füllkrug kaum am Spiel teilnahm. Die Akzente setzten heute einfach andere.

Zweiter Wechsel bei den Gästen: Eigengewächs Christopher Quiring kommt für Bajram Nebihi, der in der ersten Hälfte noch ziemlich agil war, nach dem Seitenwechsel aber wie seine Kollegen unterging.

Da kann und da muss Burgstaller mehr draus machen. Auf dem rechten Flügel gewinnt der Winter-Neuzugang das Laufduell gegen Schönheim. Seine Flanke setzt er dann aber freistehend ins Nichts. In der Mitte standen mit Mlapa und Sylvestr zwei Abnehmer. Schwach.

Der FCN hat derzeit keine Mühe, den knappen Vorsprung zu verwalten. Union Berlin wirkt äußerst harmlos. Ein dritter Treffer ist in dieser Phase für die Hausherren durchaus drin. Die Gäste haben komplett den Faden verloren. Dabei waren sie bis zur Halbzeit noch die bessere Mannschaft. So schnell kann es im Fußball manchmal gehen.

Erneut verschlafen die Berliner also den Beginn einer Halbzeit. Bereits zu Spielbeginn war dies so. Das ist allerdings etwas untypisch für die Köpenicker, die für gewöhnlich nach dem Seitenwechsel erst so richtig ins Rollen kommen. Bis jetzt ist aber offensiv noch gar nichts von den Hauptstädtern zu sehen.

Die Hausherren wechseln defensiv. Niklas Stark kommt für Niclas Füllkrug. Stark spielt nun an der Seite von Jan Polák im defensiven Mittelfeld. In der Offensive stellen die Franken auf eine Dreierreihe im Mittelfeld und einen einzigen Stürmer um. Die Zentrale soll also verdichtet werden. Genau dort hatte der Club auch immer wieder Probleme.

Nürnberg kommt richtig gut aus der Kabine. René Weiler scheint die richtigen Worte gefunden zu haben. Mlapa zieht nun aus 17 Metern flach ab. Haas ist aber unten und kann parieren. Zuvor hatten sich Füllkrug und Schöpf da fein über links in den Strafraum kombiniert.

Norbert Düwel reagiert und bringt die Hannover-Leihgabe Valmir Sulejmani für den wirkungslosen Martin Kobylański. Sebastian Polter darf nach seinem Klops also weitermachen.

Tooor für 1. FC Nürnberg, 2:1 durch Jakub Sylvestr
Sylvestr bleibt ganz cool und vollendet links unten. Haas war in die andere Ecke unterwegs. Was für ein Bärendienst, den Polter da seiner Mannschaft erwiesen hat. Und da das Ganze kurz vor der Torlinie war, hätte man aufgrund der Vereitelung einer klaren Chance gut und gerne auch glatt Rot zeigen können. Glück im Unglück für die Gäste, dass sie noch zu elft spielen dürfen.

Gelbe Karte für Sebastian Polter (1. FC Union Berlin)

...und es gibt Elfmeter für Nürnberg! Wie dumm ist das bitte schön von Polter! Der Stürmer wehrt den Ball kurz vor dem Tor mit der Hand ab. Es gibt ganz klar Elfmeter und nur Gelb für Polter.

Nach einem Freistoß von Schöpf fällt Polter im eigenen Strafraum wie vom Blitz getroffen. Burgstaller scheint ihm da in den Schritt geboxt zu haben. Füllkrug darf sich danach als Freistoßschütze versuchen...

Wenn die Hausherren gefährlich werden, dann nach Standards. Bulthuis verlängert einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld an den langen Pfosten. Dort kommt der bislang äußerst unauffällige Sylvestr an den Ball, dreht sich mit dem Rücken zum Tor um die eigene Achse, scheitert aber an Punčec neben ihm. Knapp vorbei! Der fällige Eckball wird von Haas souverän abgefangen.

Kreilach und Mlapa liegen verletzt am Boden. Der Berliner erwischte den Nürnberger da unfreiwillig an der Achillessehne. Beide müssen behandelt werden, können aber weitermachen. Auch hier bleibt alles fair und unter der Kontrolle von Schiedsrichter Kempter. Eine sehr gute Leistung des Unparteiischen bis jetzt.

Weiter geht's! Keine Wechsel auf beiden Seiten.

Halbzeitfazit:
Leistungsgerechtes Unentschieden zur Halbzeit in Nürnberg. Die Gastgeber erwischten einen Traumstart und konnten bereits nach vier Minuten durch Peniel Mlapa in Führung gehen. Die Gäste brauchten zehn Minuten, um ins Spiel zu finden und konnten durch den früheren Nürnberger Sebastian Polter ausgleichen (17.). In der Folge waren es die Berliner, die mehr vom Spiel hatten. Der Club kommt dagegen hauptsächlich über Konter nach vorne. Das kann nicht der Anspruch der Mittelfranken sein. René Weiler wird deshalb sicherlich nicht begeistert sein. Auf der anderen Seite dürfte Norbert Düwel wenig Grund zur Kritik haben. Spannend bleibt es aber allemal. Bis gleich!

Der vierte Offizielle zeigt eine Nachspielzeit von einer Minute an.

Wenige Minuten noch bis zur Pause. Das Resultat ist für beide Seiten verdient, auch wenn die Gäste die klar tonangebende Mannschaft sind. Gelingt den Köpenickern noch die Führung vor der Pause? Allzu viel Zeit dazu haben sie jedenfalls nicht mehr.

Jetzt aber hätte es fast geklappt! Mlapa schnappt sich die Kugel in der eigenen Hälfte und setzt Schöpf auf seinem Weg zum gegnerischen Strafraum in Szene. Fünf Berliner Verteidiger können den Österreicher nicht stoppen. Sein Schuss aus 17 Metern kommt dann aber zu zentral und ist somit kein Problem für Haas. Da war viel mehr drin für den FCN!

Nürnberg hat ganz klar seinen Faden verloren. Offensiv geht schon lange nichts mehr auf Seiten der Mittelfranken. Nur, wenn die Berliner den Ball selbst herschenken, können sich die Rot-Schwarzen nach vorne kombinieren. Das ist zu wenig.

Die Abschlüsse der Gäste werden häufiger. Nebihi behauptet den Ball schön auf dem rechten Flügel, legt zurück zu Skrzybski. Dessen Schuss vom Strafraumeck geht aber gut zwei Meter drüber. Das kann der Berliner Angreifer besser. Alles in allem muss man inzwischen sagen, dass die Gäste die aktivere Mannschaft sind. Nach katastrophalem Beginn sind es nun die Eisernen, die klare Vorteile besitzen.

Der fällige Freistoß aus dem rechten Halbfeld findet den Kopf von Toni Leistner links im Strafraum. Patrick Rakovsky kann den unplatzierten Versuch des aufgerückten Innenverteidigers aber souverän parieren. Unterdessen kommt Damir Kreilach wieder zurück auf das Feld. Wirklich rund sieht das beim Kroaten aber noch nicht aus.

Nach hartem Einsatz von Jan Polák geht Berlins Damir Kreilach zu Boden. Schiedsrichter Robert Kempter lässt die Karte stecken, diskutiert aber eindringlich mit dem Nürnberger. Kreilach muss behandelt werden und das sieht nicht gut aus. Der Kapitän ist extrem wichtig für das Spiel der Köpenicker. Ein Ausfall würde den Gästen äußerst wehtun.

Fahrlässiger Ballverlust von Skrzybski am eigenen Strafraum gegen Füllkrug. Der Angreifer schnappt sich die Kugel, gibt von der Torauslinie scharf in die Mitte. Dort kann Leistner aber in höchster Not vor dem einschussbereiten Mlapa zur Ecke klären. Diese bleibt zwar folgenlos, doch trotzdem sollten die Berliner diese Kabinettsstückchen kurz vor dem eigenen Sechzehner unterlassen. Deren Trainer Norbert Düwel wird das sicherlich ähnlich sehen.

Freistoß vom rechten Flügel für die Hausherren. Schöpf flankt hoch in den Strafraum. Erneut kann sich Bulthuis da behaupten, doch wieder geht sein Kopfball weit drüber. Da muss der Innenverteidiger noch an seiner Präzision arbeiten. Wirklich zwingend wird er da nämlich nicht.

Die Gäste werden offensiv immer beweglicher. Polter wird von Skrzybski und Kreilach klasse auf dem linken Flügel freigespielt. Der Stürmer gibt von der Strafraumkante flach in die Mitte, wo Nebihi in Bulthuis hineinrauscht. Klares Stürmerfoul. Der Nürnberger bleibt danach liegen und muss behandelt werden. So wie es aussieht, kann Bulthuis aber weitermachen. Noch einen Verletzten könnten die Franken kaum verkraften. Lediglich Niklas Stark wäre eine Alternative für den Niederländer.

Es ist ein Spiel, das über die Zweikämpfe entschieden wird. Beide Teams schenken sich keinen Zentimeter, bleiben dabei aber stets fair. Sowohl von Nürnberg als auch Union Berlin ist das bis jetzt eine gut Leistung, was für eine gehobene Attraktivität der Partie sorgt. Aus der zweiten Liga ist man ja oft anderes gewohnt.

In der Saison 2012/2013 bestritt Sebastian Polter 26 Bundesliga-Spiele für den 1. FC Nürnberg. Dabei gelangen ihm fünf Treffer. Für Berlin erzielte er nun in seinem 17. Einsatz das achte Tor. Vor allem die Art und Weise des Treffers war sehr abgebrüht. Bei seinem Stammverein Mainz 05 wird man diese Entwicklung gerne sehen. Nächste Saison muss er nämlich wieder zurück zu den Rheinhessen.

Der Club zeigt sich wenig geschockt und spielt sich umgehend wieder in die Nähe des Gästetores. Mlapa köpft aus 15 Metern in hohem Bogen auf den gegnerischen Kasten, doch Haas fängt das Leder mit Leichtigkeit. Der Berliner Verteidiger Leistner bleibt daraufhin verletzt liegen, kann nach kurzem Schütteln aber weitermachen. Bis jetzt ist das eine richtig muntere Partie. Weiter so!

Tooor für 1. FC Union Berlin, 1:1 durch Sebastian Polter
Der Ex-Nürnberger trifft zum Ausgleich für Union Berlin! Nach einem Einwurf im linken Halbfeld herrscht Verwirrung in der Deckung des FCN. Parensen bedient Polter vor dem Strafraum, der sich auf seinem Weg in den Sechzehner von drei Mann nicht stoppen lässt und links vor Rakovsky cool ins lange Eck einschiebt. Einen allzu ausgelassenen Jubel verkneift sich der Stürmer nach dem Treffer. Union Berlin ist wieder mittendrin im Geschehen!

Wieder kommen die Nürnberger nach einem Eckball zum Abschluss. Die Flanke von Schöpf findet Bulthuis in der Mitte. Der Niederländer steigt wie ein Turm nach oben, setzt den Ball aber klar drüber. Keine Gefahr für das Tor der Gäste.

Die Partie verlagert sich in diesen Minuten mehr und mehr ins Mittelfeld. Beide Mannschaften wollen sich zwar stets schnell nach vorne kombinieren, doch unterlaufen ihnen dazu immer wieder zu viele Fehlpässe.

So ganz gefestigt in der Defensive wirken auch die Gastgeber nicht. Wenn die Berliner mal in ihre Flachpass-Kombinationen kommen, spürt man dem Team von René Weiler regelrecht eine gewisse Verunsicherung an. Die Gäste scheinen sich gefunden zu haben und können die Partie nun offen gestalten.

Nun trauen sich aber auch mal die Gäste nach vorne! Eine hohe Flanke aus dem rechten Halbfeld durch Kobylański findet den Kopf von Nebihi zehn Meter vor dem Kasten. Čelůstka wirft sich gerade noch dazwischen und kann die Kugel zur Ecke abwehren, ansonsten wäre es für Rakovsky im Tor des FCN richtig gefährlich geworden. Der Eckball bleibt direkt im Anschluss harmlos.

Die Nürnberger finden richtig gut ins Spiel und wenn die Gäste nicht aufpassen, könnte es bald zum zweiten Mal klingeln. Wieder einmal beweisen die Köpenicker also, dass die ersten 45 Minuten nicht ihr Ding sind. Jetzt gilt es für das Team von Norbert Düwel, Ruhe ins eigene Spiel zu bringen.

Tooor für 1. FC Nürnberg, 1:0 durch Peniel Mlapa
Der Club ist in den ersten Minuten klar am Drücker und geht sofort in Führung! Sylvestr holt gegen Punčec einen Eckball heraus und dieser findet auch sofort seinen Weg ins Netz. Allerdings ist das aus Berliner Sicht richtig schief gelaufen. Burgstaller löst sich am kurzen Pfosten und legt gut ab für Sylvestr. Dessen Schuss hinein ins Getümmel findet keinen Abnehmer. Trimmel will das Leder vier Meter vor dem Tor aus der Gefahrenzone schlagen, trifft aber nur den linken Fuß von Mlapa, von wo die Kugel dann auch im Netz einschlägt. Keine Chance für Haas! Kurioser Treffer.

Nach einer Kopfballablage von Füllkrug zieht der Nürnberger Mlapa auch sofort mal flach aus 20 Metern ab. Der Stürmer verfehlt sein Ziel aber deutlich. Haas muss nicht eingreifen. Trotzdem wollen die Hausherren gleich mal zeigen, wie der Hase läuft.

Los geht's! Bei sechs Grad und strahlendem Sonnenschein könnten die Bedingungen in Mittelfranken kaum besser sein. Hoffentlich zeigen die 22 Akteure auf dem Rasen ein ähnlich schönes spielerisches Gesicht.

"Die Legende lebt" - die Vereinshymne des 1. FC Nürnberg begleitet die beiden Mannschaften auf den Rasen. Der Club ist wie gewohnt in Weinrot und Schwarz gekleidet. Die Gäste aus Berlin laufen ganz in Weiß auf. Freuen wir uns auf eine hoffentlich spannende Begegnung!

50.000 Zuschauer passen ins Nürnberger Stadion, etwa 30.000 Plätze davon sind besetzt. Für Zweitliga-Verhältnisse eine stattliche Kulisse. Schiedsrichter des Spiels ist Robert Kempter. Seine Assistenten an den Seitenlinien heißen Wolfganz Walz und Marcel Schütz.

Dreimal trafen Nürnberg und Union Berlin bislang in der Liga aufeinander. Alle drei Vergleiche entschied der Club für sich. Mit 12:3 ist die Torbilanz auch noch ziemlich deutlich. Höchste Zeit also für die Gäste, diese Statistik mal etwas aufzubessern. Es wird auf alle Fälle eine offene Partie ohne wirklichen Favoriten.

Blickt man auf die letzten fünf Auswärtsspiele von Union Berlin, so verloren die Köpenicker nur die letzte Partie in Düsseldorf und das auch noch durch ein Gegentor kurz vor Schluss (0:1). Zuvor gab es zwei Remis und zwei Siege. Vor allem die Unentschieden in Ingolstadt (3:3) und Braunschweig (1:1) waren beachtlich. Auf der anderen Seite steht mit Nürnberg eine Mannschaft, die seit sechs Heimspielen ungeschlagen ist. Vier Siege und zwei Unentschieden sammelten die Franken seit Ende September im heimischen Grundig-Stadion. Lediglich St. Pauli (2:2) und Erzrivale Fürth (0:0) konnten jeweils einen Punkt entführen. Ansonsten ist der Club zu Hause eine Macht. Kaiserslautern (3:2), Leipzig (1:0) und Ingolstadt (2:1) wurden hier geschlagen. Ein Indiz dafür, dass die Mannschaft sehr wohl mit Teams aus den oberen Tabellenregionen mithalten kann.

Ebenfalls drei Wechsel vornehmen muss Union Berlins Trainer Norbert Düwel. Toni Leistner, Bajram Nebihi und Martin Kobylański sind neu dabei. Vor allem Letztgenannter hat sich durch eine bärenstarke Leistung nach seiner Einwechslung gegen Bochum für höhere Aufgaben empfohlen. Raus dafür müssen Björn Kopplin, Christopher Quiring und der verletzte Sören Brandy. Die Abwehr müssen die heutigen Gäste insofern umstellen, als dass Fabian Schönheim aus dem Zentrum nach links wechselt und damit Platz für Toni Leistner macht. Im Sturmzentrum stürmt Bajram Nebihi neben Sebastian Polter. Martin Kobylański spielt rechts auf dem offensiven Flügel.

Club-Trainer René Weiler kann heute nicht einmal einen kompletten 18er-Kader aufbieten. Ein Platz auf der Bank des FCN bleibt frei. Verantwortlich dafür sind die Verletzungen bzw. Sperren vieler Stammspieler. So muss Kapitän Javier Pinola nach seiner fünften Gelben Karte aus dem Spiel in Frankfurt heute passen. Jürgen Mössmer kann aufgrund von Adduktorenbeschwerden ebenfalls nicht spielen. Neuzugang Sebastian Kerk muss nach schwacher Leistung auf die Bank. Neu dabei sind Dave Bulthuis, der Pinolas Position links in der Abwehr einnehmen wird, Guido Burgstaller und Peniel Mlapa. Ondřej Petrák rückt dafür aus dem Mittelfeld in die Innenverteidigung. Alles in allem ist Weilers Aufstellung mit einem 4-1-3-2 ziemlich offensiv. Volle Kraft voraus beim FCN.

Vier Siege holten die Köpenicker aus den letzten sechs Spielen. Zuletzt besiegte man den VfL Bochum zu Hause mit 2:1. Wieder einmal musste man dabei einen Halbzeit-Rückstand umbiegen. Doch darin sind die Berliner inzwischen Spezialisten, gelangen ihnen in den ersten Halbzeiten der kompletten Saison erst magere vier Tore. Liga-Negativwert. Nach dem Seitenwechsel dreht das Team von Norbert Düwel aber regelmäßig auf und konnte dabei satte 20 Treffer erzielen, was wiederum der beste Wert der zweiten Liga ist. Union Berlin - zwischen Himmel und Hölle. Der Grat ist schmal. Vielleicht heute ja wieder.

Es war der 29. August vergangenen Jahres. Ex-Trainer Valérien Ismaël war gerade der erste Auswärtssieg der Saison gelungen. Mit 4:0 fertigte man die Berliner an der Alten Försterei ab, was den Franzosen geradezu zu Lobeshymnen veranlasste. Drei Zu-Null-Niederlagen später fand man sich aber wieder auf dem Boden der Tatsachen wieder. Und dieser lautete: Abstiegs-Relegationsplatz. Inzwischen haben sich der FCN und die Eisernen rehabilitiert und weit aus der Abstiegszone entfernt. In Berlin hat man aber stets auf das Können von Trainer Norbert Düwel vertraut und wurde belohnt.

Vor allem beim 1. FC Nürnberg ist man über die Position im Niemandsland der Tabelle nicht so wirklich glücklich. Der Saisonstart wurde zwar komplett in den Sand gesetzt. Unter dem neuen Trainer René Weiler stabilisierte man sich zwar, doch gab es zum Wiederbeginn letzte Woche eine schmerzhafte Pleite beim FSV Frankfurt (1:2). Ideenlos, mutlos, ohne Tempo. So können die Franken nicht mehr oben angreifen. Wie gut, dass mit Union Berlin nun ein Gegner ins Frankenstadion kommt, gegen den man schon in der Hinrunde Siegerfähigkeiten bewiesen hat.

Zehnter gegen Neunter. Noch mehr gesichertes Mittelfeld geht eigentlich gar nicht. Sowohl Nürnberg als auch Berlin haben 27 Punkte und ein fast identisches Torverhältnis. Beide Mannschaften haben bislang 22 Treffer erzielt, nur der Club hat zwei Tore mehr kassiert. Derzeit sind es nach unten neun und nach oben zehn Punkte. Bei 14 noch ausstehenden Partien ein fast schon uneinholbarer Rückstand. Nur ein Sieg kann einer der beiden Mannschaften noch Hoffnungen bescheren. Ansonsten kann man die Saison wohl jetzt schon ausklingen lassen.