Halbzeitfazit;
Was für ein verrücktes Spiel An der Alten Försterei! Der FC Union Berlin unterliegt 1860 München mit 1:4 (0:2) scheinbar klar und deutlich - doch wer dieses Spiel verfolgt hat, wird anderer Meinung sein. Denn nach dem Anschlusstreffer der Eisernen durch Sebastian Polter (51.) spielten nur noch die Gastgeber, und das mit wahnsinnig großem Druck. Es folgten zahlreiche große Möglichkeiten, die entweder kläglich vergeben oder vom ganz starken Löwen-Keeper Stefan Oertega vereitelt wurden - inklusive eines Elfmeter-Versuchs. Am Ende ist es also ein Auswärtssieg, der 1860-Trainer Markus von Ahlen gleichermaßen Freude wie Sorge bereiten dürfte. Union-Coach Norbert Düwel dagegen kann trotz defensiv teilweise katastrophaler Leistung seiner Elf immerhin festhalten, dass die Moral absolut stimmte.

Das war's.

Zwei Minuten werden nachgespielt.

Bei den Löwen verlässt Rubin Okotie nach zwei Toren den Platz und wird durch Fejsal Mulić ersetzt. Zwei Minuten noch plus Nachspielzeit.

Wechsel bei Union. Für Eroll Zejnullahu kommt Steven Skrzybski.

17:7 lautet die Torschussstatistik - natürlich zugunsten der Eisernen. Die Löwen dagegen zeigen sich heute als Meister der Effizienz.

Unfassbar. Diesmal lässt der eingewechselte Martin Kobylański die Riesen-Riesenmöglichkeit. Nach einer Hereingabe von rechts muss der Offensivmann wenige Zentimeter vor der Torlinie eigentlich nur noch den Schlappen hinhalten - doch die Kugel rutscht ihm durch.

...guter Freistoß von Jopek! Der Versuch des Eingewechselten geht nur knapp am rechten Pfosten vorbei.

Gelbe Karte für Christopher Schindler (TSV 1860 München)
Der Löwe foult Toni Leistner kurz vor dem eigenen Sechzehner. Gelb und eine ziemlich gute Freistoßposition für den Gegner...

So langsam scheint die Hoffnung bei den Berlinern, so klein sie auch gewesen sein mag, gänzlich zu schwinden. Kann natürlich aber auch daran liegen, dass man den zahlreichen Riesenchancen aus der Sturm- und Drangphase noch immer hinterhertrauert - vor allem dem Elfmeter.

Wechsel bei Sechzig: Korbinian Vollmann ersetzt den heute ganz starken Valdet Rama, der ein Tor selber erzielte und derer zwei vorbereitete.

Der wahnsinnige Berliner Dauerdruck der vergangenen Minuten scheint erst einmal beendet zu sein. Dennoch sind die Hausherren weiterhin das weitaus aktivere Team.

Ein wenig mehr Souveränität sollte man einem Team, das mit drei Toren in Front liegt, schon zutrauen. Trotz des Berliner Drucks, die Passivität der Löwen seit dem Anschlusstreffer ist absolut unverständlich.

Nächste Chance Union. Diesmal ist es Polter mit einem Kopfball, der an Ortega scheitert.

20 Minuten noch. Zwar sieht die Führung der Löwen auf den ersten Blick komfortabel aus. Doch wenn man sich den Spielverlauf seit dem Berliner Treffer zu Gemüte führt, scheint es nicht ausgeschlossen, dass für Eisern Union noch etwas drin ist in diesem Kellerduell. Völlig verrückt eigentlich.

Wieder Ortega. Diesmal fängt der Keeper der Löwen einen langen Pass aus der Tiefe auf Thiel ab.

Unfassbar, was Union seit dem Anschlusstreffer hier für ein Tempo und Druck an den Tag legt. 1860 steht nur noch hinten drin und kommt kaum noch zu Entlastungsangriffen.

Wechsel bei den Sechzigern: Unflücksrabe Angha geht runter, ihn ersetzt Grzegorz Wojtkowiak.

Nächste Riesengelegenheit für die Eisernen! Und wieder ist der überragend parierende Ortega auf dem Posten, diesmal hält der Ex-Bielefelder gegen Jopek.

Elfmeter verschossen von Christopher Quiring, 1. FC Union Berlin
Stefan Ortega pariert zunächst den Elfer von Quiring, und dann auch noch den Nachschuss von Thiel!

Elfmeter für Union! Martin Angha foult Sebastian Polter - richtige Entscheidung.

Die Gastgeber spielen in diesen Minuten, als sei das Tor eben der unmittelbare Anschluss gewesen - dabei sind es ja noch drei Tore bis zu einem möglichen Remis. Doch auf jeden Fall ist es erfrischend zu sehen, wie die Düwel-Truppe nun agiert.

Riesenmöglichkeit für Union! Die Berliner haben wieder Lunte gerochen und drücken nun. Nach einer Hereingabe von rechts bietet sich Maxi Thiel die Einschussmöglichkeit aus wenigen Metern - und die vergibt er! Das muss einfach das 2:4 sein.

Erneute Chance für Okotie! Gegen erneut indisponierte Berliner kommt der Österreicher aus acht Metern zum Abschluss - Daniel Haas kann parieren.

Direkt nach seiner Torvorarbeit muss Köhler bei Berlin gehen, ihn ersetzt Björn Jopek.

Tooor für 1. FC Union Berlin, 1:4 durch Sebastian Polter
Anschlusstreffer! Nach Vorlage von Benjamin Köhler von der linken Seite steht Sebastian Polter in der Mitte völlig blank - und schiebt souverän ein. 1:4, immerhin.

Das jetzige Union-Tor musste wegen eines kleinen Lochs in der Pause geflickt werden - gleiches braucht nun auch die Abwehr der Eisernen.

Tooor für TSV 1860 München, 0:4 durch Valdet Rama
Jetzt gibt's eine richtige Packung für die grottenschlechten Berliner. Ein misslungener Abschluss Daniel Adlung aus neun Metern in halbrechter Position landet beim bärenstarken Rama, der per Grätsch-Schuss vollendet.

Tooor für TSV 1860 München, 0:3 durch Rubin Okotie
Das Spiel ist entschieden! Nur knapp 30 Sekunden nach Wiederanpfiff spielt Valdet Rama einen wunderschönen langen Pass auf den durchstartenden Okotie, der Union-Keeper Haas per Lupfer überwindet.

Bei Union gibt es einen Wechsel zur zweiten Hälfte. Für Mittelfeldspieler Damir Kreilach kommt Angreifer Martin Kobylański.

Weiter geht's.

Halbzeitfazit:
Nach 45 Minuten führt 1860 München hochverdient mit 2:0 bei Union Berlin. Die Löwen gingen durch Daniel Adlung früh in Führung (9.) und legten durch Rubin Okotie nach (39.). Gegen offensiv harmlose 7und defensiv überforderte Gastgeber versuchen es die Gäste immer wieder mit gefährlichen Kontern. Immerhin, kurz vor der Pause hatten die Eisernen endlich mal eine richtig gute Gelegenheit. In 15 Minuten geht's weiter, bis gleich.

Pause in Berlin.

Riesenchance für Union! Nach einer langen Ball in den gegnerischen Sechzehner und einer Kopfballverlängerung bietet sich Damir Kreilach aus fünf Metern die Einschusschance - Stefan Ortega ist wieder einmal auf dem Posten und wehrt stark ab. Eine Minute wird nachgespielt.

Immer wieder geben die Berliner den Ball bereits im Spielaufbau wieder her. Gegen die äußerst konterstarken Löwen ist das natürlich keine besonders gute Idee.

Die Defensivarbeit der Eisernen kann man bis hierhin nur als äußerst unglücklich bezeichnen. Wenn man nett sein möchte. Nach hinten anfällig, nach vorne ungefährlich - jetzt wird es natürlich richtig schwer für die Düwel-Truppe. Fünf Minuten noch in Durchgang eins.

Tooor für TSV 1860 München, 0:2 durch Rubin Okotie
Die Löwen legen nach! Gegen einmal mehr zu passive Berliner spielt Valdet Rama nach gutem Solo einen klasse Pass auf Okotie. Der dreht sich kurz und versenkt das Leder dann mit rechts aus zehn Metern - und das absolut unbedrängt.

Gelbe Karte für Guillermo Vallori (TSV 1860 München)
Der Spanier sieht die erste Gelbe Karte dieser Partie. Grund dafür ist ein Foul an Eroll Zejnullahu in der Rückwärtsbewegung.

In Sachen Offensive geht bei den Hausherren mittlerweile überhaupt nichts mehr. Der aktuelle Tabellenvierzehnte kommt dem gegnerischen Kasten nicht mal annähernd gefährlich nahe, trotz redlicher Bemühungen.

Weiter geht's für Okotie, den zweitgefährlichsten Offensivmann der Zweiten Liga.

1860-Angreifer Rubin Okotie ist angeschlagen und muss außerhalb des Feldes behandelt werden.

Die Löwen wirken oftmals eher unbeteiligt, doch öfter geht es dann urplötzlich und blitzschnell in Richtung gegnerisches Tor. Die Union-Defensive hat arge Probleme mit diesem Tempogegenstößen.

Was macht Okotie denn da?! Auf der rechten Seite haben die Löwen über den Österreicher mal wieder viel Platz zum Kontern. Aus neun Metern in halbrechter Position versucht es der Acht-Tore-Stürmer dann per Lupfer - dieser misslingt total, Haas fängt das Leder ohne Probleme ab. Da muss man mehr draus machen.

Aus aussichtsreicher Position bringt Adlung einen Freistoß von links scharf rein - Union-Keeper Haas kommt heraus und befördert die Kugel mit einer Faust ins Seitenaus.

Löwen-Topstürmer Rubin Okotie wird stark von Adlung in Szene gesetzt und taucht dann vor dem Tor auf - doch der Österreicher wird zurecht wegen Abseits zurückgepfiffen. Dennoch, das war ein ganz feiner Pass des Torschützen.

In Sachen Ballbesitz sind die Löwen mittlerweile gleichwertig - in diesen Minuten hält die von Ahlen-Truppe den Ball in den eigenen Reihen und lässt es eher gemächlich angehen.

Erste gute Chance für Union! Geht doch: Eroll Zejnullahu zieht aus 13 Metern mit links ab - Löwen-Schlussmann Ortega ist schnell unten und holt den Versuch des Österreichers stark raus.

20 Minuten sind gespielt in Berlin. Die Hausherren zeigen sich weiter bemüht im Spiel nach vorne, kommen in dieser Hinsicht jedoch noch nicht wirklich zum Zuge. Der harmlose Fernschuss von Maxi Thiels bleibt somit der einzige Torschuss von Eisern Union bis hierhin. Die Löwen dagegen stehen hinten kompakt, nach vorne hin versuchen sie es immer wieder per Konter.

Nach einem langen Ball in den Mücnhner Strafraum kommt Berlins Benjamin Köhler beim Versuch der Ballannahme zu Fall - doch natürlich lag hier kein Foulspiel von Guillermo Vallori vor, Referee Petersen lässt zurecht weiterspielen.

Trotz des Rückstand ist die Kulisse An der Alten Försterei weiterhin voll da, die Berliner Fans peitschen ihre Mannschaft lautstark nach vorne.

Berlins Christopher Trimmel, der sich vor dem Gegentor den kapitalen Patzer leistete, bringt Torschütze Adlung zu Fall. Dieser bleibt kurz liegen, kann dann aber weitermachen.

Maxi Thiel verbucht seinen ersten Torschuss. Der Union-Mittelfeldspieler zieht aus 21 Metern drauf - Stefan Ortega kann diesen Versuch ohne größere Probleme entschärfen. Immerhin mal ein Abschluss für die Düwel-Elf.

Wie stecken die Gastgeber diesen überraschenden Nackenschlag weg? Wir sind gespannt.

Tooor für TSV 1860 München, 0:1 durch Daniel Adlung
Das ist die Führung für 1860! Nach einem kapitalen Ballverlust der Hausherren geht es ganz schnell bei den Gästen. Maximilian Wittek bedient Daniel Adlung, der zunächst hinfällt - sich dann jedoch aufrappelt und das Leder mit rechts aus 21 Metern im linken unteren Toreck versenkt. Die Union-Akteure protestieren, wollen ein Handspiel Adlungs gesehen haben - doch der Schiedsrichter gibt den Treffer zurecht.

Da muss Sebastian Polter mehr draus machen! Der Offensivmann der Berliner hat bei einem Schnellangriff viel Platz über die linke Seite. Trotz zweier freier Mitspieler in der Mitte zögert das Talent mit dem Zuspiel - als es dann doch noch kommt, ist Löwen-Keeper Stefan Ortega auf dem Posten.

Union versucht immer wieder, mit schnellen Zuspielen in die Spitze vor das gegnerische Gehäuse zu kommen. Bislang waren die Löwen jedoch aufmerksam, fast alle dieser Bälle konnten bis hierhin abgefangen werden. In die Spielhälfte des Gegners kommt die Truppe von Markus von Ahlen jedoch kaum noch.

Den Löwen gehörte zwar die erste Torchance der Partie, den Hausherren jedoch in den meisten Fällen die Kugel. Bis zu 66% Ballbesitz hat Union bis hierher.

Von Beginn an geht es hier hoch her, viel Tempo ist drin in dieser Anfangsphase.

Erste Chance für die Löwen! Bereits nach wenigen Augenblicken kommt Daniel Adlung im gegnerischen Sechzehner aus acht Metern zum Schuss - Union-Keeper Daniel Haas, der nach guten Trainingsleistungen Mohamed Amsif abgelöst hat, ist auf dem Posten und pariert klasse.

Wer setzt sich durch in diesem Kellerduell? Wir sind gespannt und freuen uns auf eine hoffentlich gute Partie.

Los geht's.

Schiedsrichter dieser Partie ist Martin Petersen. Ihm assistieren Matthias Jöllenbeck und Florian Steinberg an den Seitenlinien.

Es ist also einiges los zurzeit beim TSV 1860. Um die Kritiker erst einmal wieder zum Verstummen zu bringen, sollte heute gegen die Gäste aus der Hauptstadt am besten der vierte Saisonsieg her. "Wir sind uns im Klaren darüber, dass wir Punkte brauchen“, sagte von Ahlen außerdem.

Da Lorant noch immer große Anerkennung in Fankreisen genießt und viel Zuspruch für seine Kritik erhielt, musste der Verein auf die deutlichen Worte reagieren. Dies tat z.B. Trainer von Ahlen auf der Pressekonferenz vor dem heutigen Spiel: "Zunächst mal kann ich sagen, dass ich Werner Lorant sehr schätze und respektiere, uns verbindet beide dieselbe Leidenschaft für den Fußball. Es ist so, dass ich jeden Tag mit den Spielern arbeite, und ich weiß, dass die Mannschaft die Mentalität und den Charakter hat, um in der Liga zu bestehen."

In einem tz-Interview legte Lorant sogar noch nach. Die aktuelle Mannschaft sei "von der Mentalität her für einen Abstiegskampf nicht geeignet", so der frühere 1860-Trainer. Obendrein kritisierte er das Verhalten der Sportlichen Leitung: "So ein Spiel wie gegen Düsseldorf kann ich doch nicht schönreden."

Löwen-Coach von Ahlen musste nach der Heimniederlage gegen Düsseldorf Kritik von einem Altbekannten hinnehmen. Kein Geringerer als Werner "Beinhart" Lorant postete auf Facebook: "Es ist verdammt traurig so ein Heimspiel zu sehen. Und dann noch zu glauben, sie wären die Besseren gewesen . . . ich verstehe es nicht . . . die armen Fans . . .".

Die ebenfalls nur sehr schleppend in die neue Saison gekommenen Berliner dagegen holten mit dem 3:3 bei Tabellenführer FC Ingolstadt ein respektables Remis - allerdings kassierte man den Ausgleich erst in der Nachspielzeit.

Die katastrophal in die Spielzeit gestarteten Münchner mussten zuletzt wieder einen Rückschlag hinnehmen. Nachdem man davor den VfL Bochum klar besiegt hatte und wieder Hoffnung schöpfte, unterlag die Mannschaft von Trainer Markus von Ahlen am letzten Spieltag Fortuna Düsseldorf mit 0:1.

Beide Mannschaften trennen vor dem direkten Aufeinandertreffen am 14. Spieltag nur zwei Punkte. Union rangiert derzeit mit 14 Zählern auf Rang 13, 1860 steht mit zwölf Zählern auf Platz 15 - und damit nur denkbar knapp vor der Abstiegszone.